Pille verhindert Wechseljahre?!

Hallo!

Ich hab da mal ne Frage zur Pille bezüglich der Wechseljahre.

Wenn ich nun vorhabe die Pille über Jahre hinweg zu nehmen weil es ein sehr bequemes Verhütungsmittel ist und noch andere positive Nebeneffekte hat, so verhindere ich ja jahrelang, dass die Eizellen reifen.
Da aber doch die Wechseljahre davon abhängig sind, wie viele Eizellen ich noch übrig habe - versteht Ihr was ich meine? Ich habe ja dann quasi noch fast alle wenn ich jetzt in jungen Jahren anfange die Pille zu nehmen. Dann muss ich also warten bis ich 124 bin, damit ich endlich nicht mehr den eisprung habe oder wie?
sicher hab ich da entweder bei der Funktionsweise der Pille oder bei dem biologischen Vrgang der Wechseljahre etwas gründlich falsch verstanden.
Ich bitte inständig um Belehrung :smile:

Liebe Grüße

also soweit ich weiss, verhindert die pille nicht, dass die eizelle reift, sondern, dass sie sich einnistet… es gibt ja verschiedene pillen, die unterschiedlich wirken. die eine sorgt dafür dass die eizelle wieder abstirbt, eine andere verändert die schleimhaut der gebärmutter, so dass sich kein ei einnisten kann… man muss also nicht 100 jahre warten, bis man seine wechseljahre bekommt :smile: aber ich denke durch einen langen pillengebrauch, kann es gut sein, dass man sie früher oder später bekommt, weil man jahrelang unter unnatürlichem Hormoneinfluss steht…

Hallo,

die Wechseljahre fangen nicht an, wenn die Eizellen aufgebraucht sind sondern wenn sich die Hormone entsprechend verändern. Du hast viel mehr Eizellen, als jemals zur Reife kommen, auch ohne Pille. Es kann schon sein, dass die Pille den Zeitpunkt des Eintritts der Wechseljahre verändert, denn sie greift in den Hormonhaushalt ein, mit der Zahl der Eizellen hat das aber nichts zu tun.

Viele Grüße

Nigella

Hallo,

durch die Pille wird der Beginn der Wechseljahre zwar nicht verhindert, evtl. aber nicht bemerkt.Durch Aussetzen der Pillenein-
nahme und nachfolgender Kontrolle der Hormonwerte läßt sich das abklären.

Die körperlichen Veränderungen treten normalerweise nicht von einem auf den anderen Tag auf. Sie gehen über viele Jahre mit dem Abfall des Hormonspiegels einher und können sich bei jeder Frau unter-schiedlich stark bemerkbar machen.

Die Veränderungen im Einzelnen:

Geschlechtsorgane

Eine Folge der nachlassenden Östrogenproduktion ist die Verkleinerung der Gebärmutter. Die Gebärmutterschleimhaut wird dünner, die Wände der Blutgefäße brüchiger. Manchmal macht sich das durch leichte Zwischenblutungen bemerkbar, die Sie von Ihrem Frauenarzt vorsichts-halber abklären lassen sollten.Die Schleimhaut der Scheide wird schlechter durchblutet und da auch die Drüsen im Gebärmutterhals weniger Schleim produzieren, wird die Scheide trockener, empfind-licher und kann leichter verletzt werden.Das Drüsengewebe der Brust bildet sich zurück. Fett- und Bindegewebe dominieren und führen zu einer Erschlaffung und Verkleinerung der Brüste.

Was kann ich tun?

Scheuen Sie sich nicht, das Problem mit Ihrem Frauenarzt zu besprechen. Er kann mit Ihnen zusammen entscheiden, ob für Sie östrogenhaltige Scheidenzäpfchen, Cremes oder eine Hormonersatz-therapie sinnvoll sind.

Harnblase und Beckenboden

Die Schleimhäute der Blase und Harnwege werden durch den Östrogen-mangel ebenfalls schlechter durchblutet. Die Beckenbodenmuskulatur erschlafft altersbedingt. Dadurch können Entzündungen der Harnwege sowie vermehrter Harndrang oder Inkontinenz, d. h. Urin wird ohne Kontrollmöglichkeit verloren, hervorgerufen werden.

Was kann ich tun?

Wenn Sie merken, dass sich Ihre Harnausscheidung verändert, sollten Sie von Ihrem Frauenarzt abklären lassen, was die Ursache ist - vielleicht ein Hormonmangel oder beispielsweise eine Gebärmutter-senkung - und eine geeignete Therapie beginnen. Vor Ihrem Arztbesuch ist es hilfreich, wenn Sie eine Art Tagebuch führen. Vermerken Sie Menge und Häufigkeit hrer Toilettengänge, ebenso wie die Situationen, in denen Sie Ihre Blase nicht kontrollieren konnten. Bei schwacher Beckenbodenmuskulatur ist spezielle Gymnastik unterstützend.

Haut und Haare

Die Haut wird dünner, trockener und weniger elastisch, da sie nicht mehr so viel Wasser speichern kann. Nicht selten ist die Haut am Körper rot und juckt. Außerdem entstehen die bekannten Altersflecken durch verstärkte Pigmenteinlagerung.Das Kopfhaar wird ebenfalls dünner und geht leichter aus. Im Gegenzug ist ein Damenbart" nicht selten. Daran ist das Überwiegen der männlichen Hormone (z.B. Testo-steron) schuld.

Was kann ich tun?

Eine Hormonersatztherapie (HRT) kann sich bei derartigen östrogen-mangelbedingten Haut- und Haarproblemen günstig auswirken. Eine HRT mit zusätzlicher antiandrogener Wirkung zeigt positive Effekte für besondere Probleme der Haut und der Haare. Lassen Sie sich diesbezüg-
lich von Ihrem Frauenarzt beraten.Achten Sie generell auf eine aus-
reichende Aufnahme von Flüssigkeit. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Haut straffer aussehen kann. 1,5 bis 2 Liter pro Tag sollten es sein, wenn nicht eine Herz- oder Nierenkrankheit dagegen spricht. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßte Säfte bzw. Tee. Auch Sonnen-
baden sollten Sie nur in Maßen, geschützt mit einem hohen Lichtschutzfaktor.

Schleimhäute von Mund, Nase und Augen

Wie die Schleimhaut der Scheide werden auch andere Schleimhäute schlechter durchblutet und trockener. Die verminderte Produktion der Tränendrüsen kann gerötete Augen und Bindehautentzündungen nach sich ziehen. Solche Beschwerden können mit Tränenersatzflüssigkeiten gelindert werden - fragen Sie hierzu Ihren Arzt.

Knochen, Gelenke und Muskeln

In und nach den Wechseljahren nimmt die Knochenmasse ab. Ist der Verlust stark ausgeprägt, spricht man von einer Osteoporose. Außerdem schädigt der Östrogenmangel die Gelenkknorpel und kann insbesondere an den Knien und Hüften heftige Schmerzen verursachen.

Was kann ich tun?

Selbst wenn der Stress im Beruf und Haushalt bislang wenig Zeit für ausreichende Bewegung gelassen hat, ist es für sportliche Aktivitäten nie zu spät. Sport fördert die Durchblutung, beugt einer Veränderung der Blutfette und der Gewichtszunahme vor. Auf Dauer kann auch der Blutdruck gesenkt werden. Wichtig ist, daß Sport regelmäßig betrieben wird, nicht überfordert und die Gelenke schont. Hierfür eignen sich besonders: Nordic-Walking, Schwimmen, Aqua-Gymnastik, Rad fahren oder betreutes Training in einem Fitness-Studio.

Gewichtszunahme

Viele Frauen klagen über eine Gewichtszunahme während der Wechsel-jahre. Hierbei muss allerdings mit einem Vorurteil aufgeräumt werden, denn die Gewichtszunahme ist weniger durch die hormonelle Umstellung, sondern mehr auf den altersbedingten sinkenden Grundumsatz zurückzu-führen. Da der Energieumsatz überwiegend in den Muskeln stattfindet, die Muskelmasse aber im Alter abnimmt, verbraucht der Körper auch weniger Energie. Gleichbleibende Ernährungsgewohnheiten und zuneh-mender Bewegungsmangel führen dann zu einem höheren Körpergewicht.

Was kann ich tun?

Bereits ab dem 40. Lebensjahr nimmt man in der Regel schneller zu als früher. Auch wenn es schwer fällt, hilft hier nur die Reduzierung der Kalorienzufuhr und die regelmäßige sportliche Betätigung zum Muskel-aufbau. Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose vorzubeugen, ist zusätzlich eine ausgewogene Ernährung erforderlich.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Gruß

Panther