Hallo,
durch die Pille wird der Beginn der Wechseljahre zwar nicht verhindert, evtl. aber nicht bemerkt.Durch Aussetzen der Pillenein-
nahme und nachfolgender Kontrolle der Hormonwerte läßt sich das abklären.
Die körperlichen Veränderungen treten normalerweise nicht von einem auf den anderen Tag auf. Sie gehen über viele Jahre mit dem Abfall des Hormonspiegels einher und können sich bei jeder Frau unter-schiedlich stark bemerkbar machen.
Die Veränderungen im Einzelnen:
Geschlechtsorgane
Eine Folge der nachlassenden Östrogenproduktion ist die Verkleinerung der Gebärmutter. Die Gebärmutterschleimhaut wird dünner, die Wände der Blutgefäße brüchiger. Manchmal macht sich das durch leichte Zwischenblutungen bemerkbar, die Sie von Ihrem Frauenarzt vorsichts-halber abklären lassen sollten.Die Schleimhaut der Scheide wird schlechter durchblutet und da auch die Drüsen im Gebärmutterhals weniger Schleim produzieren, wird die Scheide trockener, empfind-licher und kann leichter verletzt werden.Das Drüsengewebe der Brust bildet sich zurück. Fett- und Bindegewebe dominieren und führen zu einer Erschlaffung und Verkleinerung der Brüste.
Was kann ich tun?
Scheuen Sie sich nicht, das Problem mit Ihrem Frauenarzt zu besprechen. Er kann mit Ihnen zusammen entscheiden, ob für Sie östrogenhaltige Scheidenzäpfchen, Cremes oder eine Hormonersatz-therapie sinnvoll sind.
Harnblase und Beckenboden
Die Schleimhäute der Blase und Harnwege werden durch den Östrogen-mangel ebenfalls schlechter durchblutet. Die Beckenbodenmuskulatur erschlafft altersbedingt. Dadurch können Entzündungen der Harnwege sowie vermehrter Harndrang oder Inkontinenz, d. h. Urin wird ohne Kontrollmöglichkeit verloren, hervorgerufen werden.
Was kann ich tun?
Wenn Sie merken, dass sich Ihre Harnausscheidung verändert, sollten Sie von Ihrem Frauenarzt abklären lassen, was die Ursache ist - vielleicht ein Hormonmangel oder beispielsweise eine Gebärmutter-senkung - und eine geeignete Therapie beginnen. Vor Ihrem Arztbesuch ist es hilfreich, wenn Sie eine Art Tagebuch führen. Vermerken Sie Menge und Häufigkeit hrer Toilettengänge, ebenso wie die Situationen, in denen Sie Ihre Blase nicht kontrollieren konnten. Bei schwacher Beckenbodenmuskulatur ist spezielle Gymnastik unterstützend.
Haut und Haare
Die Haut wird dünner, trockener und weniger elastisch, da sie nicht mehr so viel Wasser speichern kann. Nicht selten ist die Haut am Körper rot und juckt. Außerdem entstehen die bekannten Altersflecken durch verstärkte Pigmenteinlagerung.Das Kopfhaar wird ebenfalls dünner und geht leichter aus. Im Gegenzug ist ein Damenbart" nicht selten. Daran ist das Überwiegen der männlichen Hormone (z.B. Testo-steron) schuld.
Was kann ich tun?
Eine Hormonersatztherapie (HRT) kann sich bei derartigen östrogen-mangelbedingten Haut- und Haarproblemen günstig auswirken. Eine HRT mit zusätzlicher antiandrogener Wirkung zeigt positive Effekte für besondere Probleme der Haut und der Haare. Lassen Sie sich diesbezüg-
lich von Ihrem Frauenarzt beraten.Achten Sie generell auf eine aus-
reichende Aufnahme von Flüssigkeit. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Haut straffer aussehen kann. 1,5 bis 2 Liter pro Tag sollten es sein, wenn nicht eine Herz- oder Nierenkrankheit dagegen spricht. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßte Säfte bzw. Tee. Auch Sonnen-
baden sollten Sie nur in Maßen, geschützt mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
Schleimhäute von Mund, Nase und Augen
Wie die Schleimhaut der Scheide werden auch andere Schleimhäute schlechter durchblutet und trockener. Die verminderte Produktion der Tränendrüsen kann gerötete Augen und Bindehautentzündungen nach sich ziehen. Solche Beschwerden können mit Tränenersatzflüssigkeiten gelindert werden - fragen Sie hierzu Ihren Arzt.
Knochen, Gelenke und Muskeln
In und nach den Wechseljahren nimmt die Knochenmasse ab. Ist der Verlust stark ausgeprägt, spricht man von einer Osteoporose. Außerdem schädigt der Östrogenmangel die Gelenkknorpel und kann insbesondere an den Knien und Hüften heftige Schmerzen verursachen.
Was kann ich tun?
Selbst wenn der Stress im Beruf und Haushalt bislang wenig Zeit für ausreichende Bewegung gelassen hat, ist es für sportliche Aktivitäten nie zu spät. Sport fördert die Durchblutung, beugt einer Veränderung der Blutfette und der Gewichtszunahme vor. Auf Dauer kann auch der Blutdruck gesenkt werden. Wichtig ist, daß Sport regelmäßig betrieben wird, nicht überfordert und die Gelenke schont. Hierfür eignen sich besonders: Nordic-Walking, Schwimmen, Aqua-Gymnastik, Rad fahren oder betreutes Training in einem Fitness-Studio.
Gewichtszunahme
Viele Frauen klagen über eine Gewichtszunahme während der Wechsel-jahre. Hierbei muss allerdings mit einem Vorurteil aufgeräumt werden, denn die Gewichtszunahme ist weniger durch die hormonelle Umstellung, sondern mehr auf den altersbedingten sinkenden Grundumsatz zurückzu-führen. Da der Energieumsatz überwiegend in den Muskeln stattfindet, die Muskelmasse aber im Alter abnimmt, verbraucht der Körper auch weniger Energie. Gleichbleibende Ernährungsgewohnheiten und zuneh-mender Bewegungsmangel führen dann zu einem höheren Körpergewicht.
Was kann ich tun?
Bereits ab dem 40. Lebensjahr nimmt man in der Regel schneller zu als früher. Auch wenn es schwer fällt, hilft hier nur die Reduzierung der Kalorienzufuhr und die regelmäßige sportliche Betätigung zum Muskel-aufbau. Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose vorzubeugen, ist zusätzlich eine ausgewogene Ernährung erforderlich.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Gruß
Panther