Unser Sohn ist zwar erst 14 interessiert sich für eine solche Ausbildung. Welche Vorrausetzungen muss man hier erfüllen?
Hi,
entweder den DLR-Test bestehen (allerdings: Durchfallquote ~ 90%) um an der LFT (Lufthansa Flight Training) ausgebildet zu werden - oder einen seeehr, seeehr reichen Papa haben, der nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Zeit als arbeitsloser Pilot, der aber seine Lizenz gültig halten muß, finanzieren kann. Ansonsten natürlich eine positiv Flugtauglichkeits-Untersuchung.
Der Markt ist momentan überschwemmt mit arbeitslosen Piloten und die Chancen für Neulinge sind im Augenblick sehr schlecht. Erstens weil wesentlich mehr ATPLer ausgebildet werden als Arbeitsplätze verfügbar sind. Dazu kommt zweitens daß nach den Pleiten der letzten Zeit (z. B. Swissair, Aero Lloyd) sehr viele Piloten verfügbar sind, die bereits viele Stunden Flugerfahrung und sogar gültige Type Ratings für gängige Flugzeugmuster mitbringen. Dagegen tun sich Neulinge extrem schwer.
Wer es also nicht durch den DLR-Test schafft und darauf angewiesen ist seine Brötchen mit dem Beruf verdienen zu müssen sollte im Augenblick alles andere tun als eine Pilotenausbildung anzustreben. Nicht nur daß es fast unmöglich geworden ist einen Platz in einem Airliner-Cockpit zu bekommen, selbst wer die Ansprüche herunterschraubt und auch bereit ist auf kleineren Mustern einzusteigen hat kaum Chancen. Man munkelt daß mancherorts Piloten unentgeltlich fliegen um überhaupt fliegen zu können…
Natürlich kann oder wird sich die Lage längfristig wieder verändern, aber die Branche reagiert z. B. auch sehr sensibel auf Ereignisse wie Terroranschläge oder zuletzt die SARS-Epidemie.
Links:
http://www.pilots.de (unten rechts auf „Enter“ klicken, dann „A. Offenes Forum“, danach „D. School & Jobs“)
http://www.lufthansa-pilot.de/
http://www.lft-online.de/lft/deu/data/contentseite.p…
Ansonsten mal die Seiten diverser Flugschulen anschauen, z. B. RWL etc… Glaube aber kein Wort davon wenn dort von den großen Chancen geredet wird - es gibt sie nicht. Diese Schulen sind Wirtschaftunternehmen und biulden auf Teufel komm raus aus - obwohl sie insgeheim genasu wissen daß es nicht mal halb so viele Stellen gibt wie Absolventen, die nachher mit ATPL in die Arbeitslosigkeit gehen.
Gruß,
MecFleih
Ergänzung
Hallo FecFleih und Hermelin,
nur zwei winzige Punkte zur Ergänzung von MecFleihs Posting: für die Lufthansa-Ausbildung wird das Abitur vorausgesetzt (*g* könnte also ein ganz guter Motivationsschub für Hermelins Sohn sein). Und wenn der Bub jetzt grade 14 ist wo doch gerade der Sommer beginnt, würde es sich ja aufdrängen, daß er erstmal segelfliegen lernt. Das ist ne recht günstige Art die Grundlagen zu lernen und zu schauen ob ihm die Fliegerei auch dauerhaft taugt. Und falls sich seine Pläne, Pilot zu werden eines Tages doch mal ändern sollten hat er immer noch ein tolles Hobby gewonnen
Ach ja, noch was (aus eigener Erfahrung): wenn er als Segelflieger das Funkerzeugnis macht, soll er gleich das AFZ machen. Das ist zwar zunächst ein wenig mehr Aufwand (und IFR wird er als Segelflieger eher nicht fliegen), aber dann hat er alles in einem Aufwasch und
da das Zeugnis nicht verfällt hat er das jederzeit dann zur Verfügung.
*wink*
Petzi
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Eine andere Möglichkeit ist die Militärfliegerei. Man kann dort in die Jet-, Transport- oder Helikopterschiene einsteigen. Wer das möchte, kann sofort Geld verdienen und muss für seine Ausbildung nichts zahlen. Vorraussetzungen hierfür sind: Realschulabschluss + abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur. Gesundheitlich sind natürlich höhere Anforderungen gestellt (aber man kann auch mit Zahnfüllungen und Brillen Jet fliegen). Egal in welche Richtung (Militär/ Zivil) man nun gehen will, sollte man sich doch schon vorher ein wenig drauf vorbereiten. Der Vorschlag mit dem Segelflug ist eigentlich ein ganz guter. Schaden tut es auf jeden Fall nicht und ein tolles Hobby ist es auch noch. Zum Anderen sollte man auch schon frühzeitig die eigenen Interessen in die Naturwissenschaften lenken. Mathematik und Physik sind neben Englisch eigentlich die wichtigsten Fächer. Dazu kommt dann noch Durchsetzungsvermögen und ein Fünkchen Glück.
Ich würde an Stelle Ihres Sohnes zunächst erst einmal abwarten. Er hat ja noch paar Jahre Zeit. Eventuell hat sich bis dahin der Jobmarkt auch schon wieder ein wenig erholt. In der Zwischenzeit kann er sich schon mal ein wenig umschauen. Vielleicht sollte er auch mal mit Airlinerpiloten sprechen und sich von ihnen mal die Vor- und Nachteile des Jobs erklären lassen. Viele Nachteile sieht man erst, wenn man dabei ist. Das Gleiche gilt natürlich auch in der Militärfliegerei. Hier empfiehlt es sich auch mal einen Truppenbesuch zu machen (würde ich aber erst so mit 16 -17 Jahren machen) und sich den Laden mal anzuschauen. Des Weiteren sollte er sich auch schon rechtzeitig um eine Jobalternative kümmern. Die Durchfallquoten bei den Einstellungstests und bei der anschließenden Ausbildung sind nicht zu unterschätzen. Es gibt auch noch andere interessante Jobs in der Luftfahrt.
Michael
Hallo Hermelin,
die Luftfahrt ist eine irrsinnig schnellebige Branche - insofern empfiehlt es sich den Arbeitsmarkt im allgemeinen gut im Auge zu behalten. Wie schon geschrieben wurde - zur Zeit sieht es mehr als schlecht aus, aber wie es 5-6 Jahren ausschaut kann dir heute keiner sagen. Fakt ist nur, das allen Krisen zum trotz der Luftverkehr in den letzten 40 Jahren im Schnitt um ca. 5% gewachsen ist!
Hier noch ein paar Links für Informationen:
Hallo!
Da habe ich auch mal eine Frage: Wie ist es möglich, so einen Truppenbesuch zu machen? und wo?
Ich wohne in der Nähe von Hamburg, wo ist da der nächste Stützpunkt? Den nächsten den ich kenne ist Jever. Und es gibt doch auch noch Marinestützpunkte, war da nicht mal einer in Schwerin?
vielen Dank für Antworten!
mfg, Ole
Suchbegriff „Truppenbesuch“, erster Link bei den Ergebnissen…
Ansonsten: http://treff.bundeswehr.de
Standorte gibt es genügend rund um Hamburg, die nächsten Jet-Staffeln müßten nach meinem Wissen in Schlewig / Jagel und in Rostock / Lage stationiert sein.
Gruß,
Nabla
Standorte gibt es genügend rund um Hamburg, die nächsten
Jet-Staffeln müßten nach meinem Wissen in Schlewig / Jagel und
in Rostock / Lage stationiert sein.
Weiter Jetgeschwader gibt es auch noch in Jever und ein zweites gleich daneben in Wittmund. Ansonsten gibt es noch Transportgeschwader in Hohn bei Rendsburg und dann noch in Wunsdorf (Niedersachsen glaube ich). Bei der Marine sieht es nicht mehr so gut aus. Fliegerische Standorte gibt es dort nicht mehr viele. Das einzige Jetgeschwader (MFG 1) wird nächstes Jahr aufgelöst. Damit ist dann die Ära der Marinejetflieger beendet. Es gibt dann noch ein Marinegeschwader in Nordholz (an der Nordsee). Dort fliegt man Helikopter, die BREGUET ATLANTIC und die DO 228. Ein weiteres Hubschraubergeschwader gibt es noch in Kiel.
Michael
danke
vielen dank!
mfg, Ole
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Ja-die Lage ist Ernst-es ist am Ende halt doch nur ein Job wie alle anderen-Airline Piloten sind ja nur Bussfahrer mit Flügeln. Mittlere Reife und bestandener DLR-Test genügen aber schon, um bei LH ausgebildet zu werden-mal nicht mehr Stress machen, als nötig. Das mit der Company-Übernahme ist dann ein anderes Problem. Es gibt noch die Verkehrsfliegerschule in Paderborn/Lippstadt, die werben damit, dass Air-Berlin Piloten einstellt. Die nehmen nach einem bestandenem Kenntnistest in den wichtigen Fächern (Mathe/Physik) sogar Hauptschüler in die Ausbildung. Sehr viel hängt auch am Alter der Bewerber. Wer die 30 hinter sich hat, hat es noch deutlich schwerer. Nur ein Tipp: Wer fliegen will, sollte sich nicht bange machen lassen und schauen wie weit er kommt-es ist immerhin ein tolles Hobby und mit einer viersitzigen Cessna/Piper kann man immerhin noch Leute zum Selbstkostenpreis herumchauvieren-dafür gibt es einen Markt. Eine früh (14-15) begonnene Ausbildung als Segelflieger kann immer problemlos aufgestockt werden. Merke: Der Segelflieger ist „Gott“ unter den Piloten. Die fliegen einfach sauberer und vertrauen nicht nur auf irgendwelche, hypotetischen 300 PS unter der Cowling ausgeflippter High-Performance Machinen. Die meisten Motorflugzeuge sind nämlich eher spartanisch-untermotorisiert (z.B.: Cessna 152 F, bzw. Piper PA38 ->ca.115PS, Katana DA20->80 PS) und die kann man nicht einfach „an den Propeller hängen“, sondern man muss mit viel Feingefühl fliegen-Fahrt halten, Horizontbild beachten, in Kurven nicht schieben, oder hängen. Man lernt als Segelflieger ein Flugzeug auch in Grenzzuständen kennen. Es wird in der Ausbildung getrudelt und Kunstflug kann man mit Lehrer auch immer mal machen-ein paar Loopings nach einem Überlandflug zum Höhe abbauen sind zur Auflockerung immer gern genommen. Nochmal: Der DLR-Test ist keine Unmöglichkeit-wer kein Abi hat, der sollte es schnell nachholen und wer dann einigermassen mit den Grundrechenarten klarkommt, der packt das. Der Rest ist Stressmanagement, da man ja unter Druck meistens simuliert ein Flugzeug fliegen, ein paar Aufgaben rechnen, bzw. Fragen beantworten muss. Auf die Geschichte mit der Militärfliegerei würde ich mich dagegen nicht zu sehr einschiessen, weil man da auch körperlich ringsrum topfit wie ein Spitzensportler sein muss. Ich kenne einen Abiturienten mit Segelflugschein, der hielt sich schon für Topgun, landete dann über die Abstufung „doch nur Hubschrauber“ schliesslich als frustrierter, stinknormaler Wehrpflichtiger bei einer Raketeneinheit. Der studiert heute Maschinenbau.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hi,
wenn Du mit diesem Posting mal nicht daneben liegst… Pilot=Busfahrer mit Flügeln, DLR-Test ein Klacks, Air Berlin stellt ein… woher hast Du denn dieses „Fachwissen“, wenn man fragen darf?
Derartige Aussagen sind nicht nur politisch unkorrekt, sondern auch schlichtweg falsch.
Gruß,
MecFleih
Ja-die Lage ist Ernst-es ist am Ende halt doch nur ein Job wie
alle anderen-Airline Piloten sind ja nur Bussfahrer mit
Flügeln. Mittlere Reife und bestandener DLR-Test genügen aber
schon, um bei LH ausgebildet zu werden
Falsch, Abi ist Grundvoraussetzung!
-mal nicht mehr Stress
machen, als nötig. Das mit der Company-Übernahme ist dann ein
anderes Problem. Es gibt noch die Verkehrsfliegerschule in
Paderborn/Lippstadt, die werben damit, dass Air-Berlin Piloten
einstellt. Die nehmen nach einem bestandenem Kenntnistest in
den wichtigen Fächern (Mathe/Physik) sogar Hauptschüler in die
Ausbildung.
Es gibt noch diverse andere Verkehrsfliegerschulen quer durch die Republik. Wenn es nach deren Aussagen geht, werden Piloten immer gebraucht…! Jegliche Arten von Garantien und Übernahmeabsichtserklärungen sind absolut nichtig, bis sie nicht rechtskräftig schriftlich festgehalten werden!
Sehr viel hängt auch am Alter der Bewerber. Wer
die 30 hinter sich hat, hat es noch deutlich schwerer. Nur ein
Tipp: Wer fliegen will, sollte sich nicht bange machen lassen
und schauen wie weit er kommt-es ist immerhin ein tolles Hobby
und mit einer viersitzigen Cessna/Piper kann man immerhin noch
Leute zum Selbstkostenpreis herumchauvieren-dafür gibt es
einen Markt
Schauen wie weit man kommt bringt es nicht! Man braucht keinen CPL-IFR mit Multi-Engine-Rating und Long-Range-Lehrberechtigung um Tante Ermas Geburtstagsgutschein einzulösen! Dafür reicht auch ein normaler PPL aus, so lange man damit keinen Gewinn machen will.
Eine früh (14-15) begonnene Ausbildung als
Segelflieger kann immer problemlos aufgestockt werden.
Richtig, segelfliegen ist ein guter Anfang!!
Merke:
Der Segelflieger ist „Gott“ unter den Piloten. Die fliegen
einfach sauberer und vertrauen nicht nur auf irgendwelche,
hypotetischen 300 PS unter der Cowling ausgeflippter
High-Performance Machinen. Die meisten Motorflugzeuge sind
nämlich eher spartanisch-untermotorisiert (z.B.: Cessna 152 F,
bzw. Piper PA38 ->ca.115PS, Katana DA20->80 PS) und die
kann man nicht einfach „an den Propeller hängen“, sondern man
muss mit viel Feingefühl fliegen-Fahrt halten, Horizontbild
beachten, in Kurven nicht schieben, oder hängen. Man lernt als
Segelflieger ein Flugzeug auch in Grenzzuständen kennen. Es
wird in der Ausbildung getrudelt und Kunstflug kann man mit
Lehrer auch immer mal machen-ein paar Loopings nach einem
Überlandflug zum Höhe abbauen sind zur Auflockerung immer gern
genommen.
Wenn der ich im Go-Around meine beiden CF-6 auf laut stelle habe ich da keine „hypothetischen 300 PS“, sondern satte 60 Tonnen Schub. Alles, was ich in meiner Zeit als Segelflieger gelernt habe war eine super Grundlage für den fliegerischen Einstieg. Aber es hilft mir herzlich wenig, wenn ich mit Max. Take Off Weight nach einem Engine Failure auf einer schwieriegn „Spezial-Triebwerksfehler-Instrumenten-Abflugstrecke“ inmitten von heiklem Terrain manövrieren muß. Es hilft mir auch nicht mehr viel, wenn der untersetzte Gast aus Reihe 15 plötzlich einen Herzanfall bekommt - und das leider in FL380 tief im russischen Binnenland, von internationalen Flughäfen weit entfernt!
Nochmal: Der DLR-Test ist keine Unmöglichkeit-wer
kein Abi hat, der sollte es schnell nachholen und wer dann
einigermassen mit den Grundrechenarten klarkommt, der packt
das. Der Rest ist Stressmanagement, da man ja unter Druck
meistens simuliert ein Flugzeug fliegen, ein paar Aufgaben
rechnen, bzw. Fragen beantworten muss.
Eine Durchfallquote von um die 90% aller Bewerber (ja, alle mit Abi!) spricht eine recht deutliche Sprache und paßt nicht ganz zu Deiner Aussage!
In diesem Sinne… (*kopfschüttel*)
Gruß,
Nabla
… Auf die Geschichte mit
der Militärfliegerei würde ich mich dagegen nicht zu sehr
einschiessen, weil man da auch körperlich ringsrum topfit wie
ein Spitzensportler sein muss. Ich kenne einen Abiturienten
mit Segelflugschein, der hielt sich schon für Topgun, landete
dann über die Abstufung „doch nur Hubschrauber“ schliesslich
als frustrierter, stinknormaler Wehrpflichtiger bei einer
Raketeneinheit. Der studiert heute Maschinenbau.
Ja die körperlichen Anforderungen bei der Bundeswehr sind hoch. Du brauchst aber kein „Spitzensportler“ oder sonnst irgendwie besonders sportlich sein. Ein wenig Sport hier und da reicht vollkommen. Erst wenn man zu den entsprechenden Tests muss sollte man dann auch mal öfter laufen gehen. Die hohen Anforderungen beziehen sich eher auf die Gesundheit. Was bringt es dir oder auch der Bundeswehr, wenn du der „Top Gun“ bist und dich doch mal heraus schießen musst und dir dabei deine Wirbelsäule brichst. Oder du musst nach 5 Jahren Hubschrauber fliegen aufhören, weil dein Körper nicht mit den Vibrationen zu Recht kommt. Die medizinischen Tests dauern zirka 3 Tage und du wirst von vorne bis hinten komplett „durchgecheckt“. Ich kenne kaum einen Piloten, der komplett ohne „Mängeln“ aus dieser Untersuchung heraus gegangen ist. Es gibt für alles Limits. Und ich kann es nur noch mal sagen, man kann auch mit einer Brille oder Zahnfüllungen Jet fliegen. Also an Alle die dieser Ausbildungsweg interessiert kann ich nur zitieren „Nicht bange machen lassen!“
Michael
Hallo,
…Gesundheitlich sind natürlich
höhere Anforderungen gestellt (aber man kann auch mit
Zahnfüllungen und Brillen Jet fliegen).
So ohne sind diese Anforderungen nicht.
http://www.jabog38.de/ausbildung.htm
15 Jahre ist ja fast schon lebenslänglich …
Ausserdem sollte dem potentiellen OA klar sein, dass er Soldat sein wird. D.h. er wird (wahrscheinlich) auch Einsätze fliegen, bei denen er ums Leben kommen kann. Auch das Training ist nicht ungefährlich. Mit der Tornado durch die Flugabwehr ist psychisch nicht jedermanns Sache…
Kurz: Militärfliegerei sollte nicht mit der zivielen Luftfahrt verwechselt werden. Ein Militärpilot ist Offizier, ohne wenn und aber.
Ciao R.
Vielen Dank für die vielen Antworten, muss erst studieren!
Unser Sohn ist zwar erst 14 interessiert sich für eine solche
Ausbildung. Welche Vorrausetzungen muss man hier erfüllen?
Hallo Hermelin,
so, jetzt will ich doch auch noch meinen Senf dazu geben.
Ich habe vor ein paar Monaten meine Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer (so heißt das…) begonnen und bin mehr denn je überzeugt von meiner Wahl. Ich betone das, weil hier (besonders in manchen der geposteten Links) sehr viele Stimmen laut geworden sind, die sich sehr kritisch geäußert haben.
Das Internet ist voll von Foren, wo die Leute sich gegeseitig toppen in Beschreibungen, wie schlecht der ganze Beruf ist. Dass viele andere, von uns als völlig normal eingestufte Berufe mindestens genau so viel abverlangen (wie z.B. Arzt), wird erwähnt, aber doch nur recht selten.
Ich stand natürlich vor der gleichen Entscheidung, wie viele von denen, die nun im Netz dazu schreiben und war zeitweise sehr skeptisch und verunsichert - hauptsächlich durch solche Stimmen und die zugegebenermaßen ungünstige wirtschaftliche Lage, die momentan auch die Luftfahrt beherrscht.
ABER: Es mehren sich in meinem (mittlerweile professionellen) Umfeld die Stimmen, die schon wieder einen Aufschwung in der Luftfahrt kommen sehen - noch vor vielen anderen Branchen. Dafür sprechen auch die Einstellungen von „frischen“ Piloten, die auch jetzt stattfinden (das geht in die Richtung derer, die überhaupt keine Einstellungschancen sehen).
Die Zeiten waren schon mal besser, aber das als ein allein auf die Luftfahrt beschränktes Phänomen zu sehen, wäre mehr als unrealistisch. Mir ist keine Branche bekannt, in der man momentan eine Ausbildung mit Einstellungsgarantie beginnen kann.
Die Tourismusbranche im Allgemeinen sieht übrigens auch schon diesen oben zitierten Aufschwung kommen, das letzte verlängerte Wochenende, an dem mehrere Flughäfen mehr als überlaufen waren, spricht da für sich. Ich würde weiter jedem, der diesen Berufswunsch hat, raten, ihn zu verwirklichen. Dass dabei die Finanzen bedacht werden sollten, wenn man nicht das Glück hat bei Lufthansa zu landen, will ich nicht unter den Teppich kehren. Aber wer diese Hürde nehmen kann, der soll das tun!
Kurz und bündig zum Berufsbild: Kein (anspruchsvoller) Beruf ist ohne Anstrengung, aber ich stelle es mir viel anstrengender vor einen Beruf zu machen, den ich nicht mag, als einen Beruf, den ich immer schon machen wollte. Egal, was die anderen zu diesem Beruf sagen.
Nun zu Dir und Deinem Sohn: Bis das bei ihm soweit ist, wird noch ein bißchen Zeit vergehen. Du wirst selbst am besten von uns beurteilen können, wie ernsthaft dieser Wunsch ist. Es gibt einige Bücher auch über die negativen Seiten dieses Berufs. Die gibt es aber meines Erachtens nicht, weil der Beruf so negativ ist, sondern weil diese Seiten lange Zeit gerne negiert wurden und werden - siehe z.B. reale Bezahlung und das immer noch vorherrschende Image des hochbezahlten Piloten, der nur Urlaub macht… Gerade wegen dieses sehr einseitig geprägten Bildes bei vielen Menschen sollte Dein Sohn sich möglichst gut informieren.
Und in ein paar Jahren sieht alles sowieso ganz anders aus - wer weiß, vielleicht werden Piloten dann wieder verzweifelt gesucht?
Viele Grüße
Fabian
Mal ein paar Fakten…
Nur mal ein paar Fakten:
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Von meinen Kollegen, die mit mir zusammen Ende 2002 fertig geworden sind (Dipl-Ing. (FH) und Verkehrsflugzeugführer), haben 13 von 15 noch keinen Job in der Fliegerei!
Zu diesem Fakt kommt leider hinzu, daß der Markt zwar einerseits wieder anzieht, andererseits aber auch übersättigt ist: LH hat ca. 400-500 NFFs auf der Warteliste stehen (mit fertiger Ausbildung, teilweise auch schon mit fertiger Typenberechtigung), somit sind alle Chancen für Quereinsteiger von CLH oder als Ready-Entry sehr gering. Dadurch wird auch CLH in nächster Zeit nur gering oder gar nicht einstellen. Es standen sogar Zeichen von Personalabbau ins Haus. Die Lufthansa Cargo schrumpft ebenso, B742 weden verkauft und dann im Wetlease (also Mieten von Fremdfirma inklusive (!) Personal) zurückgeholt. Bei Condor sind auch keine größeren Einstellungen in Sicht, LTU berappelt sich gerade so und sucht auch nicht und Hapag ist auch zur Zeit indifferent.
Bleibt nur noch der gesamte LowCost-Markt. Hier sucht der ein oder andere immer mal wieder (zur Zeit wohl EasyJet und AirBerlin) aber die Arbeitsbedingungen sollte man sich da schon mal ein wenig genauer ansehen und außerdem ist davon auszugehen, daß innerhalb der nächsten 12-18 Monate hier eine auch innerdeutsche Marktbereinigung stattfinden wird, die einige Piloten mehr auf den Arbeitsmarkt zurückwirft. Dort sind neben einigen Kollegen von der AeroLloyd übrigens auch noch diverse Kollegen von der SwissAir, die genauso Jobs suchen. -
Es spricht nichts dagegen, daß die Fliegerei auch viel Spaß machen kann. Ich liebe meinen Job und freue mich jeden Tag, wenn ich zur Arbeit gehen darf. Ich denke nur, daß das Gros der Interessierten eine etwas zu rosa Brille aufhat und zeige hier deswegen auch mal ein wenig Meinungen in Richtung „Es ist nicht alles Gold was glänzt“ auf.
Gruß,
Nabla
So. Jetzt will ich auch mal was zum Thema Pilot bei der Bundeswehr sagen.
Ertsmal zu mir: Ich habe auch so in dem Alter von Hermelins Sohn den Traum gehabt Pilot zu werden. Zunächst hielt ich das auch für nahezu unmöglich. Was man da nicht alles gehört hat!! Naja, wie auch immer… Ich habe meine Mittlere Reife mit durchschnittlichen Noten abgeschlossen, danch meine Lehre als Industrieelektroniker mit etwas besseren Noten abgeschlossen. Dann kam die interessanteste Zeit bei der Bundeswehr - nämlich beim Jagdbombergeschwader 23 in Lechfeld. Hier kamen meine Träume wieder hoch und beschloss bei der Flugtauglichkeitsuntersuchng mitzumachen. Doch ich sah diesen Schritt als Alternative zu meinem Studium. D.h. ich hatte nach der BW die Fachhochschulreife (jetzt mittlerweile auch mein Studium) begonnen und nebenher die ersten zwei Stationen Flugtauglichkeitsuntersuchng gemacht.
So und hier gehts los:
In einem Beitrag hier habe ich gelesen, dass man die Laufbahn der Offiziere durchlaufen muss, um Pilot zu werden. Das ist so nicht ganz richtig. Ich bin für nicht tauglichg für die Offizierslaufbahn erklärt worden und trotzdem könnte ich eine Pilotenausbildung beginnen. Man durchläuft dann die Laufbahn der Offiziere im Fachdienst. Der klassische Offizier ist der Offizier im Truppendienst.
Dann wurde ich zugelassen für die fliegerische Erstuntersuchung in Fürstenfeldbruck. Da ich auch nicht der Supersportler bin, hatte ich auch meine Bedenken. Doch die Belastungstest und medizinische Tests waren kein Problem. Naja, kein Problem ist vielleicht nicht ganz richtig. Ich habe auch Einschränkungen bekommen und meine Hörfähigkeit wurde auch bemängelt, aber man kann für fast alles sich eine Ausnahmegenehmigung geben lassen, die ich auch beantragt habe.
Da dies mein letzter Kenntnisstand ist, kann ich leider nicht mehr dazu sagen.
Ich habe auch schon lange keine Post mehr von der BW bekommen. Und wenn ich diese vielen Berichte von Piloten lese, dann wäre ich auch glaube ich froh, wenn sie sich gar nicht mehr melden, denn ich glaube die Nachteile überwiegen doch den Vorteilen. Und bei der BW denke ich noch mehr.
Am besten ist es, wenn man sich das Fliegen zum Hobby macht, was ich auch in den nächsten paar Jahrem, sobald ich Geld und Zeit dazu habe, realisieren werde.
In diesem Sinne
Gruß Björn
P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten
Unser Sohn ist zwar erst 14 interessiert sich für eine solche
Ausbildung. Welche Vorrausetzungen muss man hier erfüllen?
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