Pilotenausbildung nach einem Studium?

Hallo zusammen,

zur Zeit gehen mir einige Gedanken durch den Kopf…
Ich bin 25 Jahre alt (also noch in der Bewerbungs-Toleranz) und werde in einem Jahr mein Studium zum Dipl.Ing. (FH) abschließen.
Allerdings bin ich schon seit meiner Kindheit vom Fliegen fasziniert… nach dem Abitur hatte ich allerdings beschlossen, dass ich was studieren möchte und mich nicht für eine Bewerbung zum Piloten durchgerungen (warum auch immer… *seufz)
Jedenfalls bin ich durch eine „Bekanntschaft“ mit einem der Flugsimulatoren im LH-Trainigszentrum am Flughafen Frankfurt beschlossen, dass der Job eigentlich genau das Richtige für mich wäre… jedoch bin ich mir unsicher, ob es Sinn machen würde, sich zu bewerben und ob es vielleicht eine Art „Quereinstieg“ in die Sache gibt.

Mit der Bewerber-Hotline der LH habe ich noch nicht gesprochen. Das möchte ich erst dann machen, wenn ich ungefähre Vorstellungen habe, inwieweit mein Vorhaben überhaupt machbar ist.

Für Tipps (vielleicht auch zu Hinweise auf anderen Foren bin ich dankbar).

Steffen

Hallo Steffen,

gut, dann erstmal der Verweis auf den (*schäm* immer noch nicht verFAQten Artikel) http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

zur Zeit gehen mir einige Gedanken durch den Kopf…
Ich bin 25 Jahre alt (also noch in der Bewerbungs-Toleranz)
und werde in einem Jahr mein Studium zum Dipl.Ing. (FH)
abschließen.

In dieser Situation würd ich mir halt generell überlegen, ob Du nicht jetzt anfangen willst „richtig“ Geld zu verdienen :wink: Da soll jetzt überhaupt nicht ein bisschen ein Vorwurf durchklingen, aber so ging’s mir nach dem Studium - da wollte ich nicht „noch eine“ Ausbildung anfangen. Es kommt halt ein wenig drauf an, wie realistisch Du Deine Chancen auf einen baldigen Job in Deinem Beruf siehst (ist ja in der heutigen Zeit leider nimmer selbstverständlich). Und ein wenig Kohle bekommst ja während einer Pilotenausbildung auch :smile:

So - dann zu der Pilotengeschichte. Der prinzipiell eleganteste Weg, ist wenn Du zur Lufthansa gehst. Schön in Deutschland, taperst zum DLR-Test, bestehst den, machst die Ausbildung und kriegst nen Job. Nachteil 1: Die müssen Dich nehmen (was sie nur bei 5-10% der Leute tun - ist also eine Mischung aus Können und Glück). Nachteil 2: Soweit ich weiss, warten die aktuellen Absolventen grad auch auf Jobs :wink: (Nabla, ist das noch aktuell?) Eine Philosophieentscheidung ist, ob man sich selbst vorbereitet, ganz unvorbereitet hingeht oder einen kommerziellen (und meist teuren) Vorbereitungskurs macht. Ich kenne mich damit ganz und gar nicht aus, aber bei http://www.pilots.de ist das Dauerthema :wink: Mit welcher Vorbereitung auch immer: wenn Du die formalen Anforderungen erfüllst, dann würde ich Dir raten „Versuch macht kluch“. Wenn Du durchfällst, hast’s wenigstens probiert!

So, die nächste Variante ist, Fluglinien im Ausland anzugraben - auch da bilden durchaus einige aus :wink: Kommt halt drauf an, wie Du a) sprachlich drauf bist und b) wie das mit Deiner Flexibilität aussieht (dauerhaft in Japan leben ist ja nicht jedermanns Sache…).

Und die Variante drei ist, dass Du mal privat den PPL machst. Das hat den Vorteil, dass Du die Sache ohne grösseren Druck machen kannst und erstmal schauen, ob Dir die Fliegerei überhaupt taugt. Das hat den Nachteil, dass die Kohle für die Ausbildung danach fort ist und Du mit dem PPL allein ganz sicher keinen Job bekommen wirst. Du könntest dann privat weitermachen, Instrumentenflug, CPL und theoretischer ATPL. Wie oben, Vorteil, Du kannst Dir das zeitlich einteilen und jederzeit aussteigen :wink: Wie oben Nachteil, plus auf nen Job bewerben kannst Du Dich erst mit ATPL plus mindestens Zweimotrating. Der weitere Nachteil ist, dass diese ganze Veranstaltung etwa so viel kostet wie ein Studium und Du am Ende immer noch keinen Job hast. Diesen Job zu bekommen ist - sagen wir mal schwer aber nicht unmöglich. Bei den oben erwähten pilots.de treiben sich sowohl Leute rum, die relativ reibungslos nach dem ATPL nen Job gefunden haben als auch welche, die seit Jahren suchen und partout nix finden. Auch hier kommt’s natürlich drauf an, wie flexibel Du bist. So sieht’s wohl in Österreich ein wenig besser aus als in Deutschland. Bist Du weltweit flexibel sollte sich was finden. Aber: Vergiss nicht, dass Deine Mitbewerber Ex-Airline Piloten sind, die Flugstunden haben, dass Du mit den Ohren schlackerst :wink: Denn es gibt ja doch immer mal wieder Piloten, die entlassen werden bzw. von sich aus den Job wechseln. Und da biste natürlich als ATPLler einfach die 383.te Wahl.

Ansonsten, schau Dir mal diese Lufthansa-Seite durch, da ist auch ein genereller Test, wo Du Deine Mathe- und Physikkenntnisse checken kannst. Uuups, eben schmeiss ich einen Blick in deine Vika: diesen Test solltest eigentlich mit links machen können…

Ähm, hilft Dir das alles weiter? Sonst schrei einfach nochmal.

*wink*

Petzi

PS: Eben fallen mir noch zwei Fachbegriffe ein. „Ab initio“ nennt man die „Fussgänger“, die zB bei der Lufthansa zum Piloten ausgebildet werden. „Ready Entry“ bist Du, wenn Du die Ausbildung privat machst und mit ATPL auf der Matte stehst. Sicher findest Du in Google zu beiden Begriffen etwa 3,5 Milliarden Treffer :wink:

Hallo Petzi,

zunächst vielen Dank für deine ausführliche Antwort :smile:

In dieser Situation würd ich mir halt generell überlegen, ob
Du nicht jetzt anfangen willst „richtig“ Geld zu verdienen :wink:
Da soll jetzt überhaupt nicht ein bisschen ein Vorwurf
durchklingen, aber so ging’s mir nach dem Studium - da wollte
ich nicht „noch eine“ Ausbildung anfangen. Es kommt halt ein
wenig drauf an, wie realistisch Du Deine Chancen auf einen
baldigen Job in Deinem Beruf siehst (ist ja in der heutigen
Zeit leider nimmer selbstverständlich). Und ein wenig Kohle
bekommst ja während einer Pilotenausbildung auch :smile:

Das ist die Frage, die ich mir auch stelle, wobei die Berufsaussichten nach meinem Studium voraussichtlich auch nicht wirklich schlecht sein werden. Kennst du die Größenordnungen des Ausbildungsgehaltes bei LH?

So - dann zu der Pilotengeschichte. Der prinzipiell
eleganteste Weg, ist wenn Du zur Lufthansa gehst. Schön in
Deutschland, taperst zum DLR-Test, bestehst den, machst die
Ausbildung und kriegst nen Job.

Das ist der Weg, den ich definitiv versuchen werde…

Nachteil 2: Soweit ich weiss,
warten die aktuellen Absolventen grad auch auf Jobs :wink:
(Nabla, ist das noch aktuell?) Eine Philosophieentscheidung
ist, ob man sich selbst vorbereitet, ganz unvorbereitet
hingeht oder einen kommerziellen (und meist teuren)
Vorbereitungskurs macht. Ich kenne mich damit ganz und gar
nicht aus, aber bei http://www.pilots.de ist das Dauerthema
:wink: Mit welcher Vorbereitung auch immer: wenn Du die formalen
Anforderungen erfüllst, dann würde ich Dir raten „Versuch
macht kluch“. Wenn Du durchfällst, hast’s wenigstens probiert!

Genau das denke ich mir auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir verdammt lange Vorwürfe machen werden, wenn ichs nicht zumindest versuche…

So, die nächste Variante ist, Fluglinien im Ausland anzugraben

  • auch da bilden durchaus einige aus :wink: Kommt halt drauf an,
    wie Du a) sprachlich drauf bist und b) wie das mit Deiner
    Flexibilität aussieht (dauerhaft in Japan leben ist ja nicht
    jedermanns Sache…).

Hier wäre mir das Risiko wahrscheinlich zu groß. Zumindest es Fluglinien im „fernen“ Ausland angeht. Ich würde schon die LH-Variante vorziehen, zumal hier der Job nach der Ausbildung gesichert wäre.

Und die Variante drei ist, dass Du mal privat den PPL machst.
Das hat den Vorteil, dass Du die Sache ohne grösseren Druck
machen kannst und erstmal schauen, ob Dir die Fliegerei
überhaupt taugt. Das hat den Nachteil, dass die Kohle für die
Ausbildung danach fort ist und Du mit dem PPL allein ganz
sicher keinen Job bekommen wirst. Du könntest dann privat
weitermachen, Instrumentenflug, CPL und theoretischer ATPL.
Wie oben, Vorteil, Du kannst Dir das zeitlich einteilen und
jederzeit aussteigen :wink: Wie oben Nachteil, plus auf nen Job
bewerben kannst Du Dich erst mit ATPL plus mindestens
Zweimotrating. Der weitere Nachteil ist, dass diese ganze
Veranstaltung etwa so viel kostet wie ein Studium und Du am
Ende immer noch keinen Job hast. Diesen Job zu bekommen ist -
sagen wir mal schwer aber nicht unmöglich. Bei den oben
erwähten pilots.de treiben sich sowohl Leute rum, die relativ
reibungslos nach dem ATPL nen Job gefunden haben als auch
welche, die seit Jahren suchen und partout nix finden. Auch
hier kommt’s natürlich drauf an, wie flexibel Du bist. So
sieht’s wohl in Österreich ein wenig besser aus als in
Deutschland. Bist Du weltweit flexibel sollte sich was finden.
Aber: Vergiss nicht, dass Deine Mitbewerber Ex-Airline Piloten
sind, die Flugstunden haben, dass Du mit den Ohren schlackerst
:wink: Denn es gibt ja doch immer mal wieder Piloten, die
entlassen werden bzw. von sich aus den Job wechseln. Und da
biste natürlich als ATPLler einfach die 383.te Wahl.

Die Variante würde für mich allein aus finanziellen Gründen definitiv nicht in Frage kommen. Dann wird es halt höchstens mal zur privaten PPL reichen, um neben dem Job ein bisschen zu fliegen :wink:

Ansonsten, schau Dir mal diese Lufthansa-Seite durch, da ist
auch ein genereller Test, wo Du Deine Mathe- und
Physikkenntnisse checken kannst. Uuups, eben schmeiss ich
einen Blick in deine Vika: diesen Test solltest eigentlich mit
links machen können…

Ja die Tests habe ich durch… durch das Studium waren sie wirklich kein Problem…

Ähm, hilft Dir das alles weiter? Sonst schrei einfach nochmal.

Ja das bringt mich schon ein wenig in die richtige Richtung… ich weiss ja leider selbst nicht genau, welche Fragen ich habe :wink:

Danke erstmal!

Gruß
Steffen

Hallo Steffen,

hab eigentlich keine Zeit, sonst wäre vielleicht auch schon der passende FAQ-Artikel fertig - aber bevor es wieder liegen bleibt…

In dieser Situation würd ich mir halt generell überlegen, ob
Du nicht jetzt anfangen willst „richtig“ Geld zu verdienen :wink:
Da soll jetzt überhaupt nicht ein bisschen ein Vorwurf
durchklingen, aber so ging’s mir nach dem Studium - da wollte
ich nicht „noch eine“ Ausbildung anfangen. Es kommt halt ein
wenig drauf an, wie realistisch Du Deine Chancen auf einen
baldigen Job in Deinem Beruf siehst (ist ja in der heutigen
Zeit leider nimmer selbstverständlich). Und ein wenig Kohle
bekommst ja während einer Pilotenausbildung auch :smile:

Das ist die Frage, die ich mir auch stelle, wobei die
Berufsaussichten nach meinem Studium voraussichtlich auch
nicht wirklich schlecht sein werden. Kennst du die
Größenordnungen des Ausbildungsgehaltes bei LH?

Ein Ausbildungsgehalt gibt es in der Luftfahrt nicht! Eher im Gegenteil: Du mußt Dir Deinen Lebensunterhalt irgendwie selber finanzieren und zusätzlich natürlich auch noch für die Ausbildungskosten geradestehen.
Sofern Du vom Alter her noch in das Schema paßt, ist LH sicherlich die beste Option, zumindest den Versuch wert. So Du den DLR-Test bestehst geht es für knapp 2 Jahre an die Flugschule, Lebenskosten aus eigener Tasche und im Grunde keine Zeit für einen Nebenjob. Am Ende erwarten Dich aktuell ca. 2 Jahre Wartezeit auf eine Anstellung bei LH aufgrund der Warteliste, die sich durch den Einstellungsstop aufgebaut hatte und 41.000 EUR als Schulden, die Dir allerdings die Firma als Darlehnen relativ günstig finanziert.

Nachteil 2: Soweit ich weiss,
warten die aktuellen Absolventen grad auch auf Jobs :wink:
(Nabla, ist das noch aktuell?)

Ja, s.o.!

Eine Philosophieentscheidung
ist, ob man sich selbst vorbereitet, ganz unvorbereitet
hingeht oder einen kommerziellen (und meist teuren)
Vorbereitungskurs macht. Ich kenne mich damit ganz und gar
nicht aus, aber bei http://www.pilots.de ist das Dauerthema
:wink:

Leider aus diesem Grunde zur Beratung nicht mehr zu empfehlen, da die Diskussion dort sehr unsachlich und teilweise durch die Anbieter stark beeinflußt (Werbung) verläuft.

Mit welcher Vorbereitung auch immer: wenn Du die formalen
Anforderungen erfüllst, dann würde ich Dir raten „Versuch
macht kluch“. Wenn Du durchfällst, hast’s wenigstens probiert!

Genau das denke ich mir auch. Ich bin mir ziemlich sicher,
dass ich mir verdammt lange Vorwürfe machen werden, wenn ichs
nicht zumindest versuche…

So, die nächste Variante ist, Fluglinien im Ausland anzugraben

  • auch da bilden durchaus einige aus :wink: Kommt halt drauf an,
    wie Du a) sprachlich drauf bist und b) wie das mit Deiner
    Flexibilität aussieht (dauerhaft in Japan leben ist ja nicht
    jedermanns Sache…).

Hier wäre mir das Risiko wahrscheinlich zu groß. Zumindest es
Fluglinien im „fernen“ Ausland angeht. Ich würde schon die
LH-Variante vorziehen, zumal hier der Job nach der Ausbildung
gesichert wäre.

„Sicher“ ist da nix. Du bekommst Die Zusage einen Job zu bekommen, wenn Bedarf besteht. Wenn sich mal wieder die Marktsituation verändert, kann zu den aktuellen Wartezeiten noch neue hinzukommen… Und auch wenn Du dann endlich bei LH anfangen darfst ist, kommt ja erst noch das Sim- und Linetraining, bei dem auch nochmal ein paar Aspiranten das Schiff verlassen müssen. Es sind zwar nur wenige, aber es gibt sie und die lange Wartezeit ist nicht wirklich förderlich.
Das Thema Ausland ist übrigens auch nicht mehr so attraktiv. Zwar wird im vorderen Orient expandiert wie blöd, allerdings werden dort auch die Konditionen der Marktlage entsprechend abgesenkt.

Und die Variante drei ist, dass Du mal privat den PPL machst.
Das hat den Vorteil, dass Du die Sache ohne grösseren Druck
machen kannst und erstmal schauen, ob Dir die Fliegerei
überhaupt taugt. Das hat den Nachteil, dass die Kohle für die
Ausbildung danach fort ist und Du mit dem PPL allein ganz
sicher keinen Job bekommen wirst. Du könntest dann privat
weitermachen, Instrumentenflug, CPL und theoretischer ATPL.
Wie oben, Vorteil, Du kannst Dir das zeitlich einteilen und
jederzeit aussteigen :wink: Wie oben Nachteil, plus auf nen Job
bewerben kannst Du Dich erst mit ATPL plus mindestens
Zweimotrating. Der weitere Nachteil ist, dass diese ganze
Veranstaltung etwa so viel kostet wie ein Studium und Du am
Ende immer noch keinen Job hast. Diesen Job zu bekommen ist -
sagen wir mal schwer aber nicht unmöglich.

…wobei aber die aktuelle Marktlage eher Richtung „unmöglich“ pendelt. Ich persönlich sehe noch eine größere Marktbereinigung im Bereich „Low-Cost“ anstehen, die Überkapazitäten abbauen wird und damit auch Cockpitstellen vernichtet. Im Linienverkehr ist das Thema Europa auch noch nicht erledigt und auch hier wird sich noch einiges verändern.

Ansonsten, schau Dir mal diese Lufthansa-Seite durch, da ist
auch ein genereller Test, wo Du Deine Mathe- und
Physikkenntnisse checken kannst. Uuups, eben schmeiss ich
einen Blick in deine Vika: diesen Test solltest eigentlich mit
links machen können…

Ja die Tests habe ich durch… durch das Studium waren sie
wirklich kein Problem…

Studium und Kenntnisse in Mathe, Physik etc. sind eine feine Sache, taugen aber beim DLR-Test maximal für 20% der Anforderungen der Berufsgrunduntersuchung und bei der Firmenqualifikation ist es noch deutlich weniger: Sprich: Dein Studium ist beim DLR erstmal nix wert - so hart dies auch klingen mag.
Das Ergebnis des DLR-Testes würde ich sehr dankbar entgegennehmen, auch wenn es für Dich negativ ausfällt. Bei allen Gerüchten die gestreut werden vergiss eines nicht: Beim DLR will Dich niemand rausschmeissen, sondern sie wollen lediglich sehen, ob Du in das Profil eines LH-Kapitäns paßt. Wenn ja: Fein! Wenn nein: Im ersten Moment nicht so gut, aber hör Dir gut an, was Dir dazu gesagt wird. Wenn Dir dort gesagt wird, daß sie Dich prinzipiell nicht in einem Cockpit sehen, ist dies vielleicht ein sehr guter Rat, doch etwas anderes zu machen. Wenn sie Dir dagegen nur sagen, Du bist bestimmt ein super Pilot, paßt aber nicht in das Raster von LH, hast Du noch Chancen, aber sie sind nicht groß. Mittlerweile ist fast jeder Cockpitarbeitsplatz von halbwegs bekannten Airlines durch eine mehrtägige Selektion mit Sim-Screening abgeschottet. Die Chancen sind hoch auch beim nächsten Screening an den selben Hürden zu scheiten, da es hier oftmals um Verhalten geht, die nicht mal eben so einfach zu ändern sind. Die Szene ist dazu noch klein und so muß es Dich nicht wundern, daß man dann auch schon bevor Du was sagst bei Air XY im Bewerbungssgespräch weiß, warum es bei Dir vorher nicht geklappt hat. Zusätzlich fordern viele Airlines auch eine Datenfreigabe für die DLR-Ergebnisse und haben dann eine sehr gute Entscheidungshilfe auf dem Tablett.

Quintessenz: Wenn Du die Mittel für ca. 2 Jahre Lebenshaltungskosten hast und weißt, was Du in den Jahren der Wartezeit machen willst / kannst, versuch es bei LH. Von allen anderen Optionen würde ich zur Zeit eher abraten, auch wenn alle Flugschulen gegenteiliges erzählen.

Wenn noch Fragen sind: Nur zu!

Gruß,

Nabla

Hi Nabla,

Ein Ausbildungsgehalt gibt es in der Luftfahrt nicht! Eher im
Gegenteil: Du mußt Dir Deinen Lebensunterhalt irgendwie selber
finanzieren

uuups - zumindest meinte ich mich zu erinnern, dass es seinerzeit (frühe 90er) noch so um die 1000 DM „Gehalt“ gegeben hat. War das damals schon falsch oder hat sich das inzwischen einfach geändert?

Das Thema Ausland ist übrigens auch nicht mehr so attraktiv.
Zwar wird im vorderen Orient expandiert wie blöd, allerdings
werden dort auch die Konditionen der Marktlage entsprechend
abgesenkt.

einverstanden :wink: Aber es scheint generell in Österreich als Ready Entry noch etwas leichter zu sein als in D. Das zumindest aus meinem Bekanntenkreis im Vergleich zu manch frustrierter Gestalt in D… Kann aber auch einfach an JAR (D) und Nicht-JAR (Ö) liegen.

Ja die Tests habe ich durch… durch das Studium waren sie
wirklich kein Problem…

Studium und Kenntnisse in Mathe, Physik etc. sind eine feine
Sache, taugen aber beim DLR-Test maximal für 20% der
Anforderungen der Berufsgrunduntersuchung und bei der
Firmenqualifikation ist es noch deutlich weniger: Sprich: Dein
Studium ist beim DLR erstmal nix wert - so hart dies auch
klingen mag.

*grins* da hab ich mich wohl unklar ausgedrückt. Dieser Test, den ich angesprochen habe bezog sich auf diesen runterladbaren Mustertest „teste Deine Mathe- und Physikkenntnisse“ (hab grad die genaue Bezeichnung nicht da) nicht auf den ganzen DLR-Test.

Von allen
anderen Optionen würde ich zur Zeit eher abraten, auch wenn
alle Flugschulen gegenteiliges erzählen.

*lol* Kleine Anekdote am Rande: Die Flugschule auf einem Flughafen in xxx wirbt mit „Cockpit-Garantie“ wenn man die Ausbildung bis CPL/ATPL/FI bei ihnen macht. Meine naive Nachfrage was das denn genau heisst wurde beantwortet mit „dann werden Sie Fluglehrer in der 152er und müssen nix für Ihre Flugstunden bezahlen. Am besten Sie bringen Ihre Schüler dann auch gleich mit. Bekannte und so.“ Boah! So ein Superschnäppchen und ich Trottel schlag’s aus *fg*

@Steffen: Wie schon Nabla schrieb bzw. Du bei pilots.de ohne Ende lesen kannst: viele Leute, die ihre Ausbildung komplett privat finanziert haben sind bereit quasi zu allen Bedingungen und obendrein noch für Minimalkohle zu arbeiten. Ob Du mit Deinen Ansprüchen an ein Ingenieursgehalt und -arbeit(szeiten) da mitkommst ist sicher ne andere Sache. Ganz davon abgesehen, dass die Ausbildung ja auch noch ein Paareurofuffzich kostet, die man üblicherweise als Student nicht so eben auf der hohen Kante hat.

Fazit: auch ich würde Dir raten, einfach mal voll naiv zum DLR-Test zu marschieren und abzuwarten was passiert. Eventuell kannst Du’s auch noch bei der einen oder anderen Gesellschaft in der Selektion versuchen. Und wenn das nicht klappt, dann kannst Du Dir für den Rest Deines Lebens zumindest sicher sein, dass Du’s versucht hast.
Ansonsten hast ja ein Studium im zweitnettesten Beruf der Welt (ich hab übrigens den gleichen Beruf wie Du *g*) und mit einem diesbezüblich üblichen Gehalt kannst Du Dir prinzipiell nen PPL mit einigen schönen Auslandsflügen im Jahr leisten :wink:

*wink*

Petzi