PKV ab dem 55. Lebenjahr

Hallo liebe Wissenden,

ich würde mich freuen, auf die beiden nacholgenden Fragen sinnvolle Antworten zu erhalten:

Im www ist nachzulesen, dass man unter bestimmten Voraussetzungen die PKV bis zur Vollendung des 55. Lebensjahres in Richtung GKV verlassen kann. Stimmt dies?

Weiterhin ist - wohl aufgrund einer Gestzesänderung - im www nachzulesen, dass man nach Vollendung des 55. Lbjs. natürlich in der PKV verbleiben kann, aber auf Wunsch, um eine Kostenexplosion zu vermeiden, in einen Standardtarif wechseln kann, der angeblich im Hinblick auf Kosten und Leistungen mit dem der jeweils örtlichen AOK übereinstimmt.
Andere Stimme in der Tagespresse ließen verlauten, dass selbst in diesem „AOK-Tarif“ die Kosten nahezu doppelt so hoch seien wie die der GKV-Versicherten der AOK. Was entspricht nun der Realität?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Viele Grüße
Michael

PS: Es geht insgesamt natürlich nur einen Alleinversicherten, nicht um Familienversicherungen o.ä.

Hallo Michael,

natürlich kannst Du in die PKV wechseln, es fragt sich nur (aufgrund des Eintrittsalters) nach dem Sinn?!

Die Beiträge werden nach dem Eintrittsalter ermittelt und verändern sich in den Folgejahren nicht mehr aufgrund des Alters, sondern ausschließlich aufgrund der Kostenentwicklung (Schadenquote der Versichertengemeinschaft in dem entsprechenden Tarif, Medizinische Kostenentwicklung usw.).

Da die Gefahr einer Erkrankung mit zunehmendem Alter ansteigt, ist mit zunehmendem Eintrittsalter ein entsprechend höherer Beitrag zu zahlen. Bei jüngeren Einsteigern sind bereits Rücklagen „eingepreist“, die das Altersrisiko wieder abfangen sollen.

Ich würde vermutlich eher dazu tendieren, den zusätzlich gewünschten Versicherungsschutz über eine private Zusatzversicherung einzukaufen - dürfte nicht wesentlich teurer werden, ist dabei aber flexibler!

Die Wechselmöglichkeit in einen Standarttarif gab es schon immer, das ist nicht neu. Die Veränderung die Du vermutlich meinst ist der Kontrahierungszwang der PKV für bestimmte „Mitgliedergruppen“, die zuvor keine Möglichkeit der Privaten-KV nutzen konnten. Hier scheint es so zu sein, dass durch die Preisgestaltung aktiv gegen diese vermutlich „unerwünschten Risiken“ gearbeitet wird (ausdrücklich eine Vermutung!).

Die Lösung mit der Zusatz- bzw. Ergänzungsversicherung bietet Dir durch die Kündigungsmöglichkeit die Flexibilität im Zweifel alles wieder auf AOK-Niveau zurück zu drehen, incl. AOK Preis!

Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiter helfen :wink:

Gruß
W.K.
Vers.Kfm.

P.S.: Es gibt auch die Möglichkeit mit der GKV eine Vereinbarung zu treffen, dass Du Dir Privatrechnungen schreiben lässt und den sonst GKV-üblichen Satz von Deiner KK ersetzt bekommst. die Differenz rechnest Du dann mit einer PKV-Zusatzvers. ab. So wirst Du insbesondere im ambulanten Bereich auch optimal versorgt!