PKV allgemein und im Alter

Hallo,

wie ist das in der PKV mit folgendem:

  1. Ist es richtig, wenn man als Student in der PKV ist, 3 Jahre über ca. 49000 verdienen muss, bis man wieder in die PKV kann?

  2. Wie ist das mit „Heavy Usern“, wenn ein PKVler einiges an Fachärzten aufgesucht hat und alle 3 Monate Medikamente im Wert von 600 Euro braucht. Kann die PKV bei sowas zicken, und haben die „schwarze Listen“ nach dem Motto- den wollen wir los haben?

  3. Ein Makler meinte, dass man bei der Inter unbegrenzte Anwartschaften (Zeit) abschliessen kann. Ist das richtig?

  4. Lohnt sich bei Warten von Studium zu Arbeit- also bis über die Bemessungsgrenze eine große Anwartschaft?

  5. Wie verhalten sich die Beiträge im Alter? Person hat 2 + 2 Jahre voll eingezahlt(Student). Mit ca. 34 wird er voraussichtlich wieder zurück in die PKV können als AN.

  6. Stimmt es, dass es Leistungen gibt, die normale Kassen zahlen und die PKV nicht? Der Leistungskatalog sollte bei der PKV doch immer besser sein?

  7. Wie ist es mit Kindern? Beispiel: Vater PKV (AN) und Frau da Kinder, Hausfrau. Soweit kostet jedes Kind bei der PKV 100 Euro extra im Monat. Kann man die Kinder über die Frau bei einer normalen KK bspw. Techniker familienversichern? Es gibt doch die 140 Euro Sätze für nichtarbeitende? Also dann die Kinder über bspw. Techniker und Frau als Hausfrau? Stimmt das mit Kind 100 Euro extra (Inter)

  8. Warum behandeln vor allem Fachärzte PKVler immer wie Mastschweine?
    Es werden auch gerne zumindest- eher luxuriöse Behandlungen verordnet. Bspw. war jemand bei einem Hausarzt wegen Sport, dann beim Sportarzt (Einlagen) und dann beim Kardiologen (da leicht erhöhter Puls)
    Als Kassler wäre man wohl beim Hausarzt hängen geblieben.

Danke

Erich

Hi Erich,

hier mal ein paar Antworten zum Leistungsteil:

  1. Wie ist das mit „Heavy Usern“, wenn ein PKVler einiges an
    Fachärzten aufgesucht hat und alle 3 Monate Medikamente im
    Wert von 600 Euro braucht. Kann die PKV bei sowas zicken, und
    haben die „schwarze Listen“ nach dem Motto- den wollen wir los
    haben?

Das ist kein „Heavy User“ sondern ein ganz normaler. Bei richtig teuren Fällen kann man schon mal schauen, ob hier alles medizinisch notwendig ist und Nachfragen stellen. Das ist natürlich mehr oder weniger EDV-unterstützt. Schwarze Listen in deinem Sinn gibt es aber nicht, weil man solche Versicherten eh nie los wird. Wo sollten die sich denn noch versichern können?

  1. Stimmt es, dass es Leistungen gibt, die normale Kassen
    zahlen und die PKV nicht? Der Leistungskatalog sollte bei der
    PKV doch immer besser sein?

ja klar und nicht wenige. Das die PKV immer einen besseren Schutz bietet, ist ein bedauerlicher Irrglaube. Betroffen sind davon v.a. der Bereich Kur/Reha, Hilfsmittel oder Präventionsprogramme.

  1. Warum behandeln vor allem Fachärzte PKVler immer wie
    Mastschweine?
    Es werden auch gerne zumindest- eher luxuriöse Behandlungen
    verordnet. Bspw. war jemand bei einem Hausarzt wegen Sport,
    dann beim Sportarzt (Einlagen) und dann beim Kardiologen (da
    leicht erhöhter Puls)
    Als Kassler wäre man wohl beim Hausarzt hängen geblieben.

Weil
a.) Du als PKVler mehr in die Kasse bringst, keine Budgets beachtet werden müssen und in € gelöhnt wird, nicht in Punkten…
b.) eine Praxis ohne Privatpatienten ziemlich am Hungertuch nagt und Du hier die GKV querfinanzierst und
c.) Du direkt der Vertragspartner bist und nicht eine Krankenkasse mit entsprechendem Hintergrundwissen. Entsprechend kann man Dir auch leichter etwas verkaufen, was es gar nicht braucht.

Im Gegensatz zur GKV, die den einzelnen durch ihre Vorgaben auch schützt, ist der PKVersicherte also selber dafür verantwortlich, die Behandlungswut mancher Ärzte einzudämmen. Das verdrängen aber viele, denn die Kasse zahlts ja und so ein tolles Gerät muss ja benutzt werden, man ist doch Privatpatient. Bei der nächsten Beitragserhöhung wird dann wieder aber geschimpft, wie böse die Kassen doch sind.

Grüße, Bernhard.

  1. Ist es richtig, wenn man als Student in der PKV ist, 3
    Jahre über ca. 49000 verdienen muss, bis man wieder in die PKV kann?

Beinahe. Wenn man als Student in der PKV ist, kann man da bleiben. Wenn man als Student in der pKV ist und dann Arbeitnehmer wird, muß man tatasächlich für mindestens 3 Jahre in die GKV zurück.

Wert von 600 Euro braucht. Kann die PKV bei sowas zicken, und

Natürlich kann sie und wenn man sich dumm anstellt tut sie das auch. aber das kann man verhindern.

haben die „schwarze Listen“ nach dem Motto- den wollen wir los haben?

Eher nicht. Problematisch kann es werden, wenn man in de Vergangenheit Probleme mit der Beitragszahlung hatte. Säumige Beitragszahler hat niemand gerne.

  1. Ein Makler meinte, dass man bei der Inter unbegrenzte
    Anwartschaften (Zeit) abschliessen kann. Ist das richtig?

Das ist nicht nur bei der Inter so.

  1. Lohnt sich bei Warten von Studium zu Arbeit- also bis über
    die Bemessungsgrenze eine große Anwartschaft?

Würde eher eine kleine empfehlen.

  1. Wie verhalten sich die Beiträge im Alter? Person hat 2 + 2
    Jahre voll eingezahlt(Student). Mit ca. 34 wird er
    voraussichtlich wieder zurück in die PKV können als AN.

Sie werden steigen.

  1. Stimmt es, dass es Leistungen gibt, die normale Kassen
    zahlen und die PKV nicht?

Das kann durchaus sein.

Der Leistungskatalog sollte bei der PKV doch immer besser sein?

Das hängt in der PKV extrem vom versicherten Tarif ab. Einfache Faustregel: je billiger, dest weniger Leistung.

  1. Wie ist es mit Kindern? Beispiel: Vater PKV (AN) und Frau
    da Kinder, Hausfrau. Soweit kostet jedes Kind bei der PKV 100
    Euro extra im Monat. Kann man die Kinder über die Frau bei
    einer normalen KK bspw. Techniker familienversichern?

Das denken alle Neunmalklugen. Man kann die Kinder zwar in einer KK versichern, dann aber gegen Beitrag. Ach ja, die Hausfrau muß auch Beitrag zahlen.

Es gibt doch die 140 Euro Sätze für nichtarbeitende? Also dann die
Kinder über bspw. Techniker und Frau als Hausfrau?

Stimmt, aber wenn der Ehemann PKV versichert ist und die Ehefrau ohne Einkommen, muß sie in der GKV einen Beitrag zahlen, der dem halben Einkommen des Ehemannes entspricht. Die Kinder zahlen dann ungefähr die erwähnten 140 € im Monat (jedes Kind wohlgemerkt).

Stimmt das mit Kind 100 Euro extra (Inter)

Die Intertarife kenn ich nicht, aber der Beitrag ist für ein Kind in Ordnung.

  1. Warum behandeln vor allem Fachärzte PKVler immer wie Mastschweine?

Ich lasse mich von keinem (Fach)Arzt wie ein Mastschwein behandeln. ich weiß also nicht, wie Du zu dieser Aussage kommst.

Es werden auch gerne zumindest- eher luxuriöse Behandlungen verordnet.

Normalerweise versichert man sich wegen der besseren Leistungen privat. Wer sich privat versichern will um Geld zu sparen, ist schlecht beraten und sollte die Finger von der PKV lassen.

Hallo,

vielen Dank für die Infos.

Wie versichert man dann eine Familie, wenn der Mann bei der PKV ist?
Kann sich die Frau auch PKV versichern, wenn sie dann Hausfrau ist oder einen Teilzeitjob nachgeht?

Ich habe gehört, dass die Beiträge im Alter bei PKV z.B. 500 oder 600 Euro sein können. Wie verhalten sich die Beiträge ungefähr mit steigendem Alter? Sind diese um einiges höher wie die normale Kasse?

Bei der normalen Kasse, wenn nur Mann arbeitet mit Familie, ist automatisch die ganze Familie inkl. Kinder, mit einem Beitrag versichert?

Vielen Dank

Erich

Wie versichert man dann eine Familie, wenn der Mann bei der PKV ist?

Beitragpflcihtig in er GKV oder PKV.

Kann sich die Frau auch PKV versichern, wenn sie dann Hausfrau

Ja.

ist oder einen Teilzeitjob nachgeht?

Nein, dan ist sie Plfichtmitglied in der GKV.

Ich habe gehört, dass die Beiträge im Alter bei PKV z.B. 500
oder 600 Euro sein können.

Bei mir liegen sie jetzt schon drüber und ich bin noch weit vom Rentenalter entfernt. Eine Frage hast Du aber vergessen: Wie hoch sind die Beiträge in der GKV im Alter ?

Wie verhalten sich die Beiträge
ungefähr mit steigendem Alter? Sind diese um einiges höher wie
die normale Kasse?

Das kann man so generell nicht sagen, vorsichtshalber würde ich damit rechnen.

Bei der normalen Kasse, wenn nur Mann arbeitet mit Familie,
ist automatisch die ganze Familie inkl. Kinder, mit einem Beitrag versichert?

Ja.

die pkv wird dann ja mit der zeit unbezahlbar.

wie versichert man dann eine familie am besten?

wenn man alles über die pkv macht, wird man ja ein vermögen los?

Hallo,

bei guten Tarifen lebt man dafür aber länger. Wieviel ist Dir das wert?

Gruß,
Andreas

Hallo,
ein paar Leistungen, bei denen die GKV häufig mehr leistet als die PKV (neben den bereits genannten):

  • Haushaltshilfe (wenn Kinder im Haushalt leben)
  • Krankengeld bei Erkrankung des Kindes (wenn beide Eltern berufstätig sind)
  • häusliche Krankenpflege
  • Psychotherapie
  • künstliche Befruchtung
  • kieferorthopädische Behandlung bei Kindern und Jugendlichen

Die Leistungen in der PKV sind abhängig vom gewählten Tarif und können sich voneinander deutlich unterscheiden.

Bei einer Teilzeitbeschäftigung besteht die GKV nur, wenn über 400 Euro monatlich verdient werden.

Einige Aspekte zum GKV-PKV-Vergleich:
http://www.bundderversicherten.de/app/download/BdV_P…
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenv…

Gruß
RHW

Hallo,

vielen Dank für die Infos.

Wie versichert man dann eine Familie am besten?
Beispiel 2 Kinder
Beispiel > 2 Kinder

Wie ist das jetzt mit den Beiträgen im Alter ggü. der normalen Kasse?
Ich habe schon 4 Jahre eingezahlt und werde dann mit 34 voraussichtlich in die PKV wechseln.

Hallo,

_Wie versichert man dann eine Familie am besten?
Beispiel 2 Kinder
Beispiel > 2 Kinder
Das ist nicht einfach zu beantworten, da viele Faktoren eine Rolle spielen: Einkommen der Ehefrau höher oder niedriger als das der Ehefrau,wie wahrscheinlich ist es, dass die Ehefrau eine Zeitlang nicht berufstätig ist (Arbeitslosigkeit, elternzeit oder auch länger, gesundes oder behindertes Kind), eigenes Kind oder Stiefkinder durch Heirat, beginnen die Kinder mit 16 eine Ausbildung oder studieren sie bis 30?

Allgemein lässt sich sagen, dass eine PKV um so teurer wird, je größer die Familie ist.

Wie ist das jetzt mit den Beiträgen im Alter ggü. der normalen Kasse?
Ich habe schon 4 Jahre eingezahlt und werde dann mit 34 voraussichtlich in die PKV wechseln.

Wenn man durchgehend in der GKV bleibt, zahlt man als Rentner nur Beiträge aus der gesetzlichen Rente, Zusatzrente, Betriebsrente, Direktversicherung (auch aus Einmalzahlungen) und aus Einnahmen aus selbständiger Tätigkeit. Alle anderen Einnahmen sind beitragsfrei. Gesetzesänderungen über diese langen Zeiträume sind nicht auszuschließen.

In der PKV sind die Beiträge immer (auch im Alter) unabhängig vom Einkommen (ggf. entfallen die Beiträge für das Krankentagegeld).
Grundsätzlich sind die Beiträge von der PKV so zu kalkulieren, dass sie gleichbleiben. In der Praxis gibt es aufgrund verschiedener Faktoren steigende Beiträge:

  • regelmäßig höhere Lebenserwartung
  • steigende Gesundheitskosten
  • in der Vergangenheit gabe es häufig Möglichkeiten, dass Ältere von der PKV zurück in die GKV gewechselt sind (deutliche Kostenersparnis für das jeweilige PKV-Unternehmen). Diese Möglichkeiten wurden vom Gesetzgeber in den letzten Jahren weitgehend abgeschafft, so dass der Anteil der Älteren in der PKV in den nächsten Jahren deutlich steigen wird.

Empfehlenswert ist eine Beratung bei der PKV und der GKV und ggf. bei der Verbraucherzentrale.
Manchmal ist es auch hilfreich, 70- oder 80-jährige (oder chronisch Kranke)nach ihren Erfahrungen mit den Beiträgen und Leistungen zu befragen.
Gruß
RHW_