PKV - Angaben zur Gesundheit weglassen ?

Hallo Leute,

hole gerade verschiedene Angebote zur privaten Krankenversicherung ein.

Was die alles wissen wollen!

Jedes Wehwechen und Leiden das man hat.

Wie ist das mit den Angaben?

Haben die Versicherer irgendwo Einblick in Datenbanken die meine komplette Krankengeschichte beinhalten?

So etwas gibts doch überhaupt nicht!

Was passiert wenn ich verschiedene Angaben zu meinem Gesundheitszustand weglasse um mir den Zugang zu erleichtern und den Beitrag zu minimieren?

Dank Euch
viele Grüße
Chris

Hallo Christine,
der Versicherer möchte halt wissen, wer mit welchen Wehwehchen bei ihm versichert werden möchte.
Stell Dir vor, Du bist bei einer Gesellschaft versichert und die versichern jeden ohne nach dem Gesundheitszustand zu fragen. Nach einiger Zeit werden die Beiträge aufgrund der gestiegenen Kosten explodieren. Das möchtest Du sicherlich nicht.
Es gibt aber je nach Gesundheitszustand den einen oder anderen Versicherer den dieser Bereich evtl. weniger interessiert.
Bei Gelegenheit bitte nochmals direkt anmailen.
Viele Grüße
Oliver Lachmann

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Was die alles wissen wollen!
Jedes Wehwechen und Leiden das man hat.

Das ist deren gutes Recht und absolut nachvolziehbar, schließlich wollen die wissen, wen sie sich einkaufen, um die Beiträge kalkulieren zu können.

Was passiert wenn ich verschiedene Angaben zu meinem
Gesundheitszustand weglasse um mir den Zugang zu erleichtern
und den Beitrag zu minimieren?

Ganz klare Ansage: Tu´s nicht. Wenn Du Dich dann wegen irgendwelcher Sachen behandeln läßt, bei denen ein Sachbearbeiter der Versicherung, nachdem Du die Rechnung eingereicht hast, denkt „na, ob das erst jetzt aus heiterem Himmel kommt oder ob das nicht schon was mit Vorgeschichte ist“, in Deinem Antrag nachschaut und sieht, daß Du das nicht angegeben hast, gehen die Nachfragen los, und zwar bei Dir und Deinen Ärzten. Dann werden - wenn Du etwas verschwiegen hast - im günstigsten Fall nachträglich Risikozuschläge erhoben oder - im schlimmsten Fall - der Versicherer tritt wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht (§§ 16, 17 VVG) - und eine solche würdest Du begehen, wenn Du Sachen verschweigst - vom Vertrag zurück mit der Folge, daß Du alles schön selbst bezahlen kannst und ggf. bei keiner PKV mehr unterkommst.

Also: Lieber ehrlich sein und ein wenig mehr Beitrag zahlen als ein passr Euro Beitrag sparen, aber dann rausfliegen und auf Rechnungen sitzenbleiben, die in keinem Verhältnis zum ersparten stehen.

Ciao, Wotan

noch schlimmer! (Ergänzung)
hallo,
bei Kündigung kommt man nicht nur bei keiner Privaten mehr unter (nur mit Augenzudrücken), sondern auch bei keiner Kasse! Denn in die Kasse kommt man nur dann zurück, wenn man unter der BBG als Arbeitnehmer verdient.
Grüße
Babalou

OK - daran halt ich mich, ist denk ich besser mit der kompletten Wahrheit!

Besten Dank für Euer Wissen und Eure Zeit
viele Grüße
Christine

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Hallo Christine,

ein wesentlicher Unterschied der privaten Krankenversicherung gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung ist der, dass Dein spezielles Krankheitsrisiko versichert wird. Dieses richtet sich u.a. nach Geschlecht, (Eintritts-) Alter, Vorerkrankungen bzw. Krankengeschichte.
Der (scheinbare) Vorteil: wer jung und gesund ist, zahlt meistens weniger Beitrag, als in der gesetzlichen Versicherung.
Und umgekehrt: wer ein höheres Risiko (als der Durchschnitt) hat zu erkranken, der zahlt entweder Zuschläge zum Beitrag oder bekommt bestimmte Risiken nicht versichert (Beispiel 1: bei der „Barmenia“-Versicherung kann man sich nur versichern, wenn man noch alle Zähne hat – es darf höchstens ein Zahn fehlen…; Beispiel 2: bei der „Asstel“ wird bei Leuten, die an Allergien leiden, dieses Risiko und die damit verbundenen möglichen Folgekrankheiten (Asthma u.ä.) nicht versichert)
Aus diesem Grunde ist es extrem wichtig, die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß zu beantworten.
Der schlimmste Fall ist nicht der, dass Du keine Versicherung bekommst, sondern der, dass Dir im Krankheitsfall die Versicherung rückwirkend gekündigt wird (wegen Verletzung der „vorvertraglichen Anzeigepflichten“ wie es im Juristendeutsch heist). Und dann stehst Du ohne Krankenversicherung da, weil die Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse extrem schwer ist bzw. unter Umständen gar nicht mehr möglich ist.
Der sicherste Weg ist der, dass Dich ein Arzt vor Abschluß der Versicherung untersucht und die Untersuchungsergebnisse der Krankenversicherung als Grundlage für den Versicherungsvertrag nehmen – manche Versicherungen bieten dass von sich aus an.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
Fennchurch