PKV für 150,- Euro?

Hallo,

ich habe mehrere Fragen;

1.) stimmt es wirklich, dass man auch als Selbständiger verpflichtet ist, sich mit einer PKV zu versorgen? Meines Wissens war das vor einigen Jahren nicht der Fall, oder ?

2.) HUK und Curanzia sollen ja sehr „billige“ Beiträge haben. Spricht etwas gegen diese Versicherungen?

3.) wenn man schon 10 Jahre PKV ist, spricht etwas dagegegen, nun umzusteigen, weil man „einfach weniger ausgeben“ will? Was ist mit der „Altersaufstockung“, oder wie das heist? Ist das schlimm, wenn ich die verliere? Oder muss die mit übergeben werden?

Hinweise;

  • Geboren ca. 1964
  • total gesund (noch)…toi, toi, toi
  • es geht nicht um Leistungen, sondern um einen günstigen Monatsbeitrag. Geht sowas für 150,- Euro, incl. aller Kosten, also abzubuchender Betrag incl. Pflegepflichtversich?

Manche PKV werden ja damit, das incl. Pflegepflicht scon für 100,- Euro vesichert wird. Klar, das ist für einen jungen Mann, und ich bin deutlich älter. Aber wenn ich fit bin, und mein Risiko gering ist, muss es dann zwangläuftig deutlich teurer sein.

Danke
John

1.) stimmt es wirklich, dass man auch als Selbständiger
verpflichtet ist, sich mit einer PKV zu versorgen?

Ja.

Meines Wissens war das vor einigen Jahren nicht der Fall, oder ?

Stimmt, bis zum 31.12.2008.

2.) HUK und Curanzia sollen ja sehr „billige“ Beiträge haben.
Spricht etwas gegen diese Versicherungen?

Ja, dass sie billig sind. das heißt, sie werden später überproportional teuer.

3.) wenn man schon 10 Jahre PKV ist, spricht etwas dagegegen,
nun umzusteigen, weil man „einfach weniger ausgeben“ will?

Da muß man sehr vorsichtig sein, dass kann in den nächsten Jahren massiv ins Auge gehen. Selbstverständlich kannst Du wechseln, dabei verlierst Du Deine Altersrückstellungen und wenn Du zur falschen Gesellschaft wechselst, hast Du mit Zitronen gehandelt.

ist mit der „Altersaufstockung“, oder wie das heist? Ist das
schlimm, wenn ich die verliere?

Es erhöht den Beitrag.

Oder muss die mit übergeben werden?

Müssen nicht, aber können. Das hätte aber andere Nachteile.

  • es geht nicht um Leistungen, sondern um einen günstigen
    Monatsbeitrag. Geht sowas für 150,- Euro, incl. aller Kosten,
    also abzubuchender Betrag incl. Pflegepflichtversich?

Dem Kostendruck im Gesundheitswesen kann sich keine Gesellschaft entziehen und zu verschenken hat auch keine Versicherung etwas. Was Du heute sparst, zahlst Du morgen drauf. Deswegen muß ein Wechsel extrem sorgfältig erwogen werden und die neue Gesellschaft extrem sorgföältig ausgewählt werden.

Mann, und ich bin deutlich älter. Aber wenn ich fit bin, und
mein Risiko gering ist, muss es dann zwangläuftig deutlich teurer sein.

Ja, denn es geht nicht um Dich, sondern um den Durchschnittsmann Deines Alters. Und der ist mit 40 eben „kränker“ als mit 20.

Hallo,

danke dir.

Hab noch ein paar Fragen.

Ja, dass sie billig sind. das heißt, sie werden später
überproportional teuer.

Kann kann es genau wissen, aber wie ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass es so sein wird, wie von dir oben vermutet, und vor allem, wie ist der Unterschied, also die prozentuele Erhöhung bei einer (anderen) Gesellschaft, die nicht überproportional teurer würde?

Da muß man sehr vorsichtig sein, dass kann in den nächsten
Jahren massiv ins Auge gehen. Selbstverständlich kannst Du
wechseln, dabei verlierst Du Deine Altersrückstellungen und
wenn Du zur falschen Gesellschaft wechselst, hast Du mit
Zitronen gehandelt.

Glaube ich dir, aber ist das nicht irgendwie unfair? Das bedeutet doch im Klartext, dass ich u.U. nicht wirklich wechseln kann, weil wenn ich es doch mache, habe ich u.U. massive Nachteile. Das würde aber doch gegen den Wettbewerb verstossen, oder sehe ich das falsch?

Müssen nicht, aber können. Das hätte aber andere Nachteile.

Die Aufstockungen können also weiter gegeben werden. Wie erreiche ich das? Und was hätte es für andere Nachteile?

Dem Kostendruck im Gesundheitswesen kann sich keine
Gesellschaft entziehen und zu verschenken hat auch keine
Versicherung etwas. Was Du heute sparst, zahlst Du morgen
drauf. Deswegen muß ein Wechsel extrem sorgfältig erwogen
werden und die neue Gesellschaft extrem sorgföältig ausgewählt
werden.

Ja, das verstehe ich auch. Deswegen habe ich ja auch so einen „Schiss“. Aber wie kriege ich dass denn (selber) raus…?

Ja, denn es geht nicht um Dich, sondern um den
Durchschnittsmann Deines Alters. Und der ist mit 40 eben
„kränker“ als mit 20.

Auch das verstehe ich irgendwie. Aber es kann doch sein, dass ich als Selbständiger u.U. weniger verdiene, als ein normaler Angestellter - warum auch immer. Warum soll ich dann für die Allgemeinheit bezahlen? Müssten das nicht die machen, die das Geld dafür haben?

Grüße
J

Hallo J,

leider weiss ich nicht, woher Du kommst (Osten oder Westen), daher hab ich mal unter den Normaltarifen geschaut. Also der günstigste Tarif, den ich gefunden habe liegt inkl. Pflege bei ca. 190 Euro, hat aber 1.200,- Euro Selbstbehalt. Es gibt noch Tarife, die mit SB eingerechnet günstiger sind, aber dann eben einen höheren Monatsbeitrag haben. Ich selbst bin kein großer Fan der von Dir angesprochenen Versicherer vor dem Hintergrund, den Nordlicht ja bereits geschilder hat.

Zu Deinen weiteren Fragen:

Ja, dass sie billig sind. das heißt, sie werden später
überproportional teuer.

Kann kann es genau wissen, aber wie ist denn die
Wahrscheinlichkeit, dass es so sein wird, wie von dir oben
vermutet, und vor allem, wie ist der Unterschied, also die
prozentuele Erhöhung bei einer (anderen) Gesellschaft, die
nicht überproportional teurer würde?

Ich hoffe ich habe Deine Frage richtig verstanden. Im Schnitt wird jede Krankenversicherung zwischen 6 und 8 Prozent pro Jahr teurer. Zum Jahres wechsel haben einige Versicherer extreme Beitragsanpassungen gehabt. Vor allem die „Billigen“. Erstaunlicherweise sind trotz dieser extremen Beitragsanpassungen die meisten Billigen auch immer noch die Günstigsten.

Da muß man sehr vorsichtig sein, dass kann in den nächsten
Jahren massiv ins Auge gehen. Selbstverständlich kannst Du
wechseln, dabei verlierst Du Deine Altersrückstellungen und
wenn Du zur falschen Gesellschaft wechselst, hast Du mit
Zitronen gehandelt.

Glaube ich dir, aber ist das nicht irgendwie unfair? Das
bedeutet doch im Klartext, dass ich u.U. nicht wirklich
wechseln kann, weil wenn ich es doch mache, habe ich u.U.
massive Nachteile. Das würde aber doch gegen den Wettbewerb
verstossen, oder sehe ich das falsch?

Was soll bitte, wenn Du von einem offenbar besseren Tarif in einen schlechteren Tarif wechselst gegen den Wettbewerb verstossen?

Müssen nicht, aber können. Das hätte aber andere Nachteile.

Die Aufstockungen können also weiter gegeben werden. Wie
erreiche ich das? Und was hätte es für andere Nachteile?

Die „Aufstockungen“ heissen Altersrückstellungen und KONNTEN soweit ich das richtig verstanden habe in den Alttarifen nur vom 01.01.2009 bis 01.06.2009 dann mitgenommen werden, wenn man sich dann für 1,5 Jahre im Basistarif (570 Euro Monatsbeitrag, Leistungen wie GKV) versichert. Die Mitnahmemöglichkeit soll nach diesem Termin nur noch in den Tarifen der neuen Welt möglich sein. Wie gesagt, das war zumindest mein letzter Stand. Die Beitragsrückstellungen beziehen sich dann aber auch wiederrum nur auf einen fiktiven Basistarif, soweit ich gehört habe hättest Du dann so etwa 15 Euro „mitgenommen“.

Dem Kostendruck im Gesundheitswesen kann sich keine
Gesellschaft entziehen und zu verschenken hat auch keine
Versicherung etwas. Was Du heute sparst, zahlst Du morgen
drauf. Deswegen muß ein Wechsel extrem sorgfältig erwogen
werden und die neue Gesellschaft extrem sorgföältig ausgewählt
werden.

Ja, das verstehe ich auch. Deswegen habe ich ja auch so einen
„Schiss“. Aber wie kriege ich dass denn (selber) raus…?

Geh zu einem Makler Deines Vertrauens oder einem Honorarberater (VersicherungsBERATER) und sprich mit ihm über Deine Sorgen.

Ja, denn es geht nicht um Dich, sondern um den
Durchschnittsmann Deines Alters. Und der ist mit 40 eben
„kränker“ als mit 20.

Auch das verstehe ich irgendwie. Aber es kann doch sein, dass
ich als Selbständiger u.U. weniger verdiene, als ein normaler
Angestellter - warum auch immer. Warum soll ich dann für die
Allgemeinheit bezahlen? Müssten das nicht die machen, die das
Geld dafür haben?

Hast Du das System von Versicherungen (bzw. Tarifen) verstanden? Hier wird ein Kollektiv gebildet von Menschen die zusammen das Risiko von Allen tragen. Sonst wären Versicherungen finanziell nur schwer durchführbar.

Viele Grüße

Andreas