PKV - Risikozuschläge für Muttermale

Hallo liebe Wissenden,

mein Partner (36 Jahre) hat in diesen Tagen einen Antrag bei einer privaten Krankenversicherung abgegeben, deren Angebot eigentlich sehr gut aussah. Leider hat er jedoch die Information erhalten, dass er einen Risikozuschlag von 28 Euro pro Monat zahlen müsste. Hintergrund ist, dass er sich letztes Jahr zwei Leberflecke hat rausschneiden lassen, die sich dann aber als gutartig erwiesen haben.

Ich kann natürlich verstehen, dass eine PKV das als Risiko sieht und nicht einfach ignorieren kann - ist ja auch gut für die Mitglieder, wenn eine genaue Gesundheitsprüfung gemacht wird. Andererseits verstehe ich nicht, dass jemand, der sich die Mühe von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen macht und diese sogar selbst zahlt, dann am Ende schlechter behandelt wird als der Ignorant, der sich gedankenlos in die Sonne knallt und nie zum Arzt geht. Und wer zur Hautkrebsvorsorge geht, dem wird auch was rausgeschnitten, schließlich will der Arzt verdienen. Insofern sehe ich da kein so großes Risiko.

Er würde den Risikozuschlag in Kauf nehmen, weil das Angebot insgesamt gut und der Versicherer solide ist. Aber ich wollte wenigstens nicht kampflos aufgeben und daher fragen - lohnt es sich, hier noch eine andere Versicherung zu fragen, oder wird er letztlich überall einen solchen Zuschlag zahlen müssen?

Meine eigentliche Frage ist also: Ist es normal, wegen zweier herausgeschnittenen Leberflecke einen Zuschlag zu bekommen? Machen das alle Versicherungen so?

Für Eure Antworten dankt schon mal
Erik

Meine eigentliche Frage ist also: Ist es normal, wegen zweier herausgeschnittenen Leberflecke einen Zuschlag zu bekommen?

Ja, hier hat offenbar ein behandlungsfplichtiger Befund bestanden, der sich jederzeit wiederholen kann. Leider nenst Du nur den Absolutbetrag des Zuschlages undnicht das Verhältnis zum Basisbeitrag. Deswegen kann man hierzu schwerlich etwas sagen.

Machen das alle Versicherungen so?

Sicherlich nicht alle. Aber inzwischen verwenden immer mehr Gesellschaften für die Risikoprüfung dasselbe Expertensystem, sodaß die Antworten immer ähnlicher werden. Es lohnt sich aber auf jeden Fall eine oder zwei andere Gesellschaften anzufragen.

Hallo Nordlicht,

super - danke für die schnelle Meldung!

Also: Der Zuschlag beträgt genau 8,9% (Normalbeitrag wäre 323,70).

Und die Begründung lautet:
Sind die Muttermale entfernt worden - ja
Sind noch weitere MM zur Entfernung angeraten - nein
In welchen Zeiträumen sind Kontrolluntersuchungen angeraten - jährlich
War der Befund gutartig - ja
Sind alle Behandlungen abgeschlossen und besteht Beschwerdefreiheit - ja

Hilft das weiter bei der Einschätzung?

Lieben Dank,
Erik

Hilft das weiter bei der Einschätzung?

Das ist ein moderater Zuschlag, den ich annehmen würde. Bei dieser SAchlage auch nachvollziehbar, weil sicherlich häufiger Mutermale entfernt werden werden, nicht alle werden gutartig sein.

Alternativen einholen lohnt sich meist. Aber nicht vergessen anzugeben, dass schon ein Antrag woanders gestellt wurde.

Auf Zuschläge verzichten werden am ehesten Unternehmen bzw. Tarife, die in der Grundprämie dann etwas höher sind.

Das Grunddilemma ist in der Tat so: Wer nie zum Arzt geht und alles ignoriert, bekommt die Versicherung ohne Zuschlag.

Aber der geht als Versicherter auch nicht und dann hat die Versicherung mit ihrer Kalkulation wieder recht gehabt.

In welchen Zeiträumen sind Kontrolluntersuchungen angeraten -
jährlich

Das ist der Knackpunkt: Es werden jährliche Folgeuntersuchungen beim Facharzt notwendig. Deren Kosten legt die PKV auf Deinen Beitrag um, zuzüglich Dividende, Versicherungsteuer, Abschlußprovision, Bestandsprovision, Verwaltungskosten etc.

kleiner Nachtrag
Hallo,

Zuschläge können auch zeitlich befristet werden. Nach dieser Befristung ist eine erneute Prüfung möglich, ob der Zuschlag wegfallen kann.
Vieleicht fragst Du die Gesellschaft mal nach diesem Punkt.

VG René