PKW Bereifung mischen

Hallo Reifenexperten,
ich habe 2 Winterreifen auf Felgen mit 5,5 mm Profil = Michelin Alpin A3 – Radial X 195/65 R15 91T = die möchte ich nicht wegwerfen auf die vordere Achse montieren und noch einen Winter fahren.
Die anderen beiden Reifen sind abgefahren nur noch 4,2-4,5 mm werfe ich weg.
Meine Frage: ich brauche nun 2 neue Reifen, ich habe da ich Rentner bin und auf meinen Geldbeutel achten muß an folgende Reifen gedacht.
= Tristar S110 195/65 R15 91T = kann ich diese neuen Reifen auf die Hinterachse montieren ?
Danke vorab für eine Antwort
Gruß Uwe

Hallo,

ja, darfst Du, schau mal hier: http://www.reifen.de/static/de/tipps-tricks/reifentipps/mischbereifung

Ob das eine gute Idee ist, sei dahingestellt, denn der Reifen ist letzten Ende das, was den Kontakt zur Straße herstellt…
Sollten Deine Altreifen aber schon sehr alt, z.B. zehn Jahre (siehe DOT-Nummer) oder ungleichmäßig abgefahren sein (z.B. weil der Sturz nicht ganz gestimmt hat vorn), würde ich diese auf gar keinen Fall weiterfahren…

Grüße,
Grünblatt

Hallo,

als Erstes bitte ich dich, uns die Rahmenbedingungen zu nennen.

  1. Welches Auto, welche Leistung hat der?
  2. Wieviel km fährst du im Jahr, wieviel davon im Winter?
  3. In welcher Region bist du unterwegs (Hochalpen oder Ostseeküste)?
  4. Könntest du damit leben, bei extremem Schnee auch mal auf das Auto zu verzichten?
  5. Wie alt sind die Reifen (DOT-Nummer ablesen)?

Dein Vorhaben ist legal, das mal vorweg.
Entgegen der Meinung, die „guten“ Reifen gehörten auf die Hinterachse, vertrete ich die einzig und allein richtige Meinung, dass man sich darum kümmern sollte, vorne und hinten etwa gleich gute Reifen zu haben.

Warum?
HA schlecht: Auto tendiert zu ausbrechendem Heck, „Übersteuern“, das von den meisten Fahrern nicht zu bewältigen ist.
VA schlecht: Auto tendiert zum Schieben über die Vorderräder in Kurven, „Untersteuern“, was tendenziell weniger gefährlich sein kann. Zudem ist die VA am wichtigsten für die Verzögerung, vorne schlecht vergrößert also den Bremsweg überproportional.

Fazit: Vorne schlechte Reifen ist Kacke, Hinterachse schlecht ist Mist.

Deine Auswahl Tristar:
Kommt vom selben Hersteller wie WANLI. Hatte katastrophale Bewertungen in Reifentests. Billigware.

Option, besonders wenn die alten Reifen auch schon alt sind und man nicht viele km im Jahr fährt:
Gute(!) Ganzjahresreifen. Das Geld hat man recht zügig wieder drin.
Die bekommst du für 30Euro pro Reifen Aufpreis gegenüber dem China-Gummi.

Ja, man kann mischen. Zwar nicht empfohlen, aber man 4 unterschiedliche Marken verwenden.
Über die Qualitität der Marke Tristar und des Profils S 110 kann ich aber nichts sagen.
Wenn es die Kennzeichnung M+S bzw. Berg/Schneeflocke zeigt, dann ist er jedenfalls formal zulässig.

MfG
duck313

Hallo Uwe,
erlaubt ist das schon. Die Größe ist ja identisch und so, wie Du und ich es im Führerschein gelernt haben, ist es nicht mehr. Mittlerweile darf man unterschiedliche Reifen fahren. Sie müssen aber die selbe Kategorie haben. Also alle M&S oder alle Sommer (was im Winter aber nicht mehr erlaubt ist) oder alle Winter (Stern oder ähnliches).
Das „T“ nach der Größe gibt an, wie schnell Du fahren darfst. Da aber sowohl deine Alten als auch der, von Dir ins Auge gefasste, neue Reifen dieses „T“ haben ist dieser Reifen für Dein Auto brauchbar, falls der alte brauchbar ist. Die übrigen Buchstaben sind ja nur die Typenbezeichnung, der Hersteller.

Gute Fahrt
Kleiner Racker

Hallo,

eine Nachfrage, eine Korrektur:

Das würde mich jetzt mal interessieren. Was war denn früher nicht erlaubt? Ich kenne nur den §36 der StVZo in der jetzigen Form, 1990 wurde mir auch schon gesagt, dass eine Mischbereifung (Diagonal- und Radialreeifen) unzulässig sei.
Ich weiß wohl, dass alle zulässigen Reifengrößen nicht mehr in den Fahrzeugpapieren stehen müssen - das hat sich definitiv (zum Schlechteren) geändert.

Nee, das stimmt nicht. Sommer / Winter kannst du (leider) völlig legal mischen, auch auf einer Achse.
Ebenso sei angemerkt:
Geeignete Reifen müssen nur bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte benutzt werden.
Im tiefen Winter kann ganz legal mit Sommerreifen gefahren werden, wenn die tatsächlichen Straßenverhältnisse nicht zu den oben aufgezählten gehören.

Leider ist die Regel „was ist ein Winterreifen“ immer noch schwammig:

„Reifen, bei denen das Profil der Lauffläche und die
Struktur so konzipiert sind, daß sie vor allem in Matsch und frischem
oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten
als normale Reifen. Das Profil der Lauffläche der M + S-Reifen ist
im allgemeinen durch größere Profilrillen und/oder Stollen
gekennzeichnet, die voneinander durch größere Zwischenräume
getrennt sind, als dies bei normalen Reifen der Fall ist.“

Ich erinnere mich an einen Artikel, wo darüber berichtet wurde, dass es auch mit M+S gekennzeichnete Reifen gibt, die reinrassige Sommerreifen sind. Die Kennzeichnung erfolgte zur Gesetzesbeugung, denn einen mit M+S gekennzeichneten Sommerreifen kann man auch mit niedrigerem Geschwindigkeitsindex fahren, als für das Fahrzeug eigentlich benötigt wäre.

Klare Anforderungen sind allerdings erfüllt, wenn das US-amerikanische „Schneeflockensymbol“ angebracht wurde.