Hallo,
ich habe kürzliche eine Sendung gesehen, in der von einem mysteriösen 10. Planet die Rede war. Er soll ein halbes Lichtjahr weit draußen sein und eine Masse zwischen drei und zehn Jupitermassen haben!
Weiß jemand Näheres darüber?
Oliver
Hallo,
ich habe kürzliche eine Sendung gesehen, in der von einem mysteriösen 10. Planet die Rede war. Er soll ein halbes Lichtjahr weit draußen sein und eine Masse zwischen drei und zehn Jupitermassen haben!
Weiß jemand Näheres darüber?
Oliver
Hallo,
die folgenden Daten habe ich der Ver"offentlichung entnommen (Murray 1999, MNRAS 309, 31-34):
Abstand von der Sonne: 32000 AU
Inclination 120 Grad
Periode 5.8 Millionen Jahre
Jetzige Position: RA 20h 35m, Dec 5 Grad, allerdings mit einer recht grossen Fehlerellipse (grose Halbachse 14 Grad, kleine Halbachse 7 Grad).
Es ist wohl noch anzumerken, dass der Planet nicht beobachtet ist, er stellt nur eine von mehreren M"oglichkeit dar, Abweichungen in den Bahnen von langperiodischen Kometen zu erkl"aren.
Hallo Gnlwth (?)
D.h. also daß da draußen zumindest noch irgendwas ist, von dem man nicht konkret weiß was es ist? Kann es vielleicht die Oortsche Wolke selbst sein? Wurde die berücksichtigt? Weiß man schon ob es die gibt? Oder war die Fragen einfach nur saudumm?
Gruß,
Herbert
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Kann es vielleicht die Oortsche Wolke selbst sein? Wurde die berücksichtigt?
Die wurde berücksichtigt, wenn auch anders. Aus der Oortschen Kometenwolke kommen die langperiodischen Kometen. Da die Wolke Kugelgestalt hat, sollten diese Kometen eigentlich aus allen Richtungen gleichzeitig kommen und bestenfalls in der Ekliptik eine gewissen Häufung aufweisen. tatsächlich aber kommen sie hauptsächlich aus einer Richtung. Deshalb nimmt man an, daß dort irgend etwas ist, was die Kometen ins innere Sonnensystem schubst. Diese etwas nennt man Planet X (ein Name der schon für so manchen hypotetischen Planeten herhalten mußte), bis man weiß um was es sich handelt oder ob da überhaupt etwas ist.
"Kugelgestalt hat, "
Ich denke nicht, dass die oortsche wolke keine kugelgestalt hat.
Unser Sonnensystem ist aus einer protoplanetarischen Scheibe entstanden. Auf gravitrisch konstanten Abständen von der Sonne
haben sich die Planeten „gebildet“. Die Oortsche Wolke ist ebenfalls Bestandteil dieser ehemaligen scheibe, nur dass sie halt keiner Verklumpung erlegen ist. Man nimmt eine homogene Verteilung der Wolke an, ringförmig um das Sonnensystem herum.
In Bezug auf den Erstartikelschreiber möchte ich sagen:
Coole Sendung, dieses Alpha Centauri, ist bloss blöd, dass es erst um 1.30 Uhr sporadisch in der Nacht kommt, was wieder meine These bestätigt: Sendungen, welche das Allgemeinwissen der Bevölkerung exponentiell heben können, werden aus dem regulären Tagprogramm oder gar Prime time verbannt.
Man nimmt eine homogene
Verteilung der Wolke an, ringförmig um das Sonnensystem herum.
Bist Du sicher, daß Du das nicht mit dem Kupier-Gürtel verwechelst? Wenn die Oortsche Wolke tatsächlich ringförmig wäre, dann müßten die Bahnen der langperiodischen Kometen doch einigermaßen in der Ekliptik liegen. Statt dessen kommen sie aber aus allen Richtungen.
Ich kenn mich zwar nicht so aus, aber ist es nicht möglich, daß sie durch die Schwerkraft eines Planeten aus der Ekliptik geworfen werden?
Übrigens: Du bist dem Thorsten bei der Diskussion über außerirdischen Lebens eine Antwort schuldig geblieben, die gerade du als Chemiker vielleicht beantworten kannst! Wenn ein quasi erdähnlicher Planet um einen relativ kleinen Stern kreist, dann gleicht er die Drehung um seine Achse seiner Rotation um den Stern an, ähnlich wie unser Mond. Aber irgendwo zwischen heiß und kalt muß es eine gemäßigte Zone geben (in der Finsternis?) Wie würde sich die Atmosphäre so eines Planeten entwickeln. Die Chemie der Erdatmosphäre würde jedenfalls bei ein paar Grad mehr oder weniger vermutlich nicht in der jetzigen Form stabil sein. Daher meine Frage: Könnte die Atmosphäre so eines Planeten Leben ermöglichen?
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Hallo Herbert,
es wäre übrigens denkbar, daß die Sterngröße und der Abstand Planet-Stern so günstig ist, daß die komplette Tagseite ein gemäßigtes Klima hätte. Das ist aber nicht das Problem. Auf der Nachtseite würde es so kalt werden, daß die Atmosphäre kondensieren und einfrieren würde. Eine dichte Atmosphäre, wie wir sie kennen, kann sich dann vermutlich garnicht erst bilden.
Jörg
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Wenn ein
quasi erdähnlicher Planet um einen relativ kleinen Stern
kreist, dann gleicht er die Drehung um seine Achse seiner
Rotation um den Stern an, ähnlich wie unser Mond. Aber
irgendwo zwischen heiß und kalt muß es eine gemäßigte Zone
geben (in der Finsternis?) Wie würde sich die Atmosphäre so
eines Planeten entwickeln.
Diese Frage hatte ich beantwortet, aber ich tue es hier noch einmal ausführlicher:
Der Planet hätte keine Atmosphäre mehr. Wenn er mit Atmosphäre gebunden rotieren würde, dann bestände noch die Möglichkeit, daß die gesamte Atmosphäre auf der Nachtseite eingefroren wäre. Aber die Rotation des Planeten kommt nicht vollständig zum Stillstand, sondern wird durch die Gezeitenkräfte der Sonne über viele Millionen Jahre hinweg abgebremst. Dabei werden die Tage irgendwann so lang, daß die Atmosphäre auf der einen Seite kondensiert und sich auf der anderen so stark erhizt, daß sie ins All entweicht. Durch die noch vorhandene Rotation des Planeten wird das eingefrorene Gas immer wieder aufgetaut und verschwindet auf diese Weise vollständig ins All.
Es gibt allerdings Ausnahmen …
Angenommen, wir haben einen erdähnlichen Planeten, der um einen roten Zwerg kreist, dann könnte er ein halbwegs moderates Klima haben. Dazu ist es notwenig, daß er eine dichtere Atmosphäre als die Erde besitzt, die das Licht des Sterns durchläßt, aber dennoch einen starken Treibhauseffekt bewirkt. Dann nämlich könnte unter günstigen Bedingungen zu Zirkulationsströmungen kommen, die die Wärme von der Tagseite auf die Nachseite transportieren und dort eine Kondensation der Atmosphäre verhindern. Zusätzlich müßte der Planet geothermisch aktiv sein, damit das auf der Nachtseite gefrorene Wasser aufschmiltzt und auf die Tagseite zurückfließt. Und es muß sehr viel Wasser vorhanden sein, damit trotz der auf der Nachtseite liegenden Gletscher noch Wasser für die Tagseite übrig bleibt.
Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Planet diese Bedingungen erfüllt sehr gering, aber das wird durch die Große Zahl roter Zwerge ausgeglichen. Wegen der geringen Leuchtkraft und des Strahlungsmaximums im Infrarotbereich hat das Leben auf einem solchen Planeten allerdings nur sehr wenig Energie zur Verfügung, was zwangsläufig bedeutet, daß es sich sehr langsam entwickelt. Dafür strahlen rote Zwerge aber auch eine Billion Jahre lang. Obwohl also heute die Wahrscheinlichkeit, intelligentes Leben in der Nähe eines Sonnenähnlichen Sterns zu finden, viel größer ist, kann sich das in einigen Milliarden Jahren zugunsten der Roten Zwerge ändern.
wow, wo hast du das alles her? drake selbst hat ja kein buch geschrieben oder? gibt es da ein paar gute links im netz?
wow, wo hast du das alles her?
Die protoplanetarische wolke rotierte, und als energetisch günstigster zustand ist die scheibe die folge, demzufolge ist die von der entstehungszeit übrig gebliebene oortsche wolke auch ringförmig. die abweichenden kometenbahnen von der ekliptik sind durch gravitative wirkungen von planeten, und vor allem der sonne zu erklären.
( eine kometenbahn ist elliptisch- im zweidimensionalen system, doch kommt bei einem kometen auf dem flug um die sonne noch eine konstante abweichung der z-achse hinzu (kartesisch) so dass sich auch kometen ortogonal zur ekliptik ergeben. Dies ist jedoch nur bei so kleinen, leichten körpern wie kometen möglich, zu dem haben sie stärkere maxima in abstand von der sonne)
Nicht so ganz…
Die protoplanetarische wolke rotierte, und als energetisch
günstigster zustand ist die scheibe die folge,
Na ja…die Scheibenform ist eine Sache der Drehimpulserhaltung, und der Viskosit"at des Materials, und von Magnetfeldern. Planetenentstehung ist eine sehr komplizierte Sache, und "uberhaupt nicht richtig verstanden.
:demzufolge ist
die von der entstehungszeit übrig gebliebene oortsche wolke
auch ringförmig.
Das stimmt so nicht. Zun"achst muss man mal sagen, dass noch kein Mensch die Oortsche Wolke wirklich beobachtet hat, obgleich ihre Existenz als sicher gilt. Sie befindet sich etwa in einem Abstand von 3000 AU bis 100000 AU von der Sonne, und l"asst sich in zwei Teile ‚‚aufspalten‘‘: die innere Oortsche Wolke erstreckt sich von 3000AU bis etwa 20000 AU, und ist vielleicht ein ganz kleines bisschen zur Ekliptik hin abgeplattet. Die "aussere Oortsche Wolke dagegen ist in guter N"aherung sph"arisch symmetrisch. Das liegt daran, dass die Kometen, die heute die Oortsche Wolke ausmachen, nicht dort entstanden sind, sondern, wie Du schon richtig bemerkt hast, in einer stellaren Scheibe. Die inneren Gesteinsbrocken, die tief im Gravitationspotential der Sonne sitzen, sind da auch geblieben, die Bahnen der "ausseren jedoch (und denk’ mal WIE weit aussen das ist, das ist schon fast ein drittel des Wegs zu unseren n"achsten Nachbarsternen!) wurden durch Interaktion mit interstellarem Gas, Sternen ‚‚randomisiert‘‘, und somit immer symmetrischer im sph"arischen Potential der Sonne.
die abweichenden kometenbahnen von der
ekliptik sind durch gravitative wirkungen von planeten, und
vor allem der sonne zu erklären.
Nein, eben nicht - die Sonne w"urde sie auf ihrer Bahn halten. Bei den inneren h"attest Du sicher recht - f"ur die kurzperiodischen Kometen aus dem Kuiper Belt gilt das.
demzufolge ist
die von der entstehungszeit übrig gebliebene oortsche wolke
auch ringförmig.
Das scheinen die Astronomen aber irgendwie anders zu sehen: http://oort.com/
Hallo.
Entschuldige meine Einmischung. Meine Frage bzw. Problem paßt nich gerade zum Thema eurer Debatte, nur annähernd.
Ich kann mir bei besten Willen kein Bild des Alls vorstellen.
Es wird ständig berichtet und diskutiert über neuentdeckte Galaksien, Schwazer Löcher, Preudo Planeten u.s.w. Das alles ist Vergangenheit. Je weiter entfernt, desto weiter in der V.befand sich das Objekt. Was wir sehen ist eine Illusion. Wenn man in den Himmel schaut, ist der Mond schon eine Sekunde alt, die Sonne etwa 9 Minuten, die Planeten unseres Sonnensystems schon
einige Wochen und mehr, die nächsten Sterne schon einige Jahre bis Tausende von Jahren und die Galaxien Millionen Jahre alt in der Vergangenheit.
Könnte man sich das U. als eine Kugeloberfläche vertellen, auf der die Objekte jeweils hinter de Horizont wegtauchen in die v?
Ich glaube daß es so nicht geht, weil der Raum bzw. Das Raum-Zeit Kontinuum fehlt.Aber wie sonst könnte man ein reeles Bild des Alls in Jetzzeit modellieren?
Leben wir in oder mit einer Illusion? Oder sind wir selbst eine?
Meine Frage ist mehr philisophischer Natur, aber kannst du trotzdem ein paar Worte darüber werlieren?
Grüße!
Milan (wieder!)
Aber wie sonst könnte man ein reeles
Bild des Alls in Jetzzeit modellieren?
Das würde in eine fürchterliche Rechnerei ausarten. Wir müßten die Bewegungen aller entfernten Massen bis zur Jetztzeit simulieren. Innerhalb des Sonnensystems und der Milchstraße wird das auch gemacht. Andernfalls würden alle interplanetaren Sonden ihr Ziel verfehlen.
Praktisch unmöglich
Hi Milan
das ist ein extrem schwieriges Multikörperproblem, das wahrscheinlich nicht einmal theoretisch zu lösen ist.
Man müsste zumindest die Parameter aller Galaxien messen (also Eigengeschwindigkeit (relativ zu uns) Masse, Zahl der Sterne usw usw.
Das ganze müsste man dann zueinander in Beziehung setzten und die elektromagnetischen und gravitativen Wechselwirkungen untereinander berechnen.
dann müsste man noch die Sternentwicklung mit hineinrechnen (verändert die Leuchtkraft der Galaxien)
Teilweise existieren noch erhebliche Theorieprobleme z.B. Alter des Universums, Sternentwicklungsmodelle etc…
Ich bin mir zimlich sicher, das eine Extrapolation eines deartigen Modelles des Universums über ein paar Mia Jahre zwar sehr hübsche Bilder liefern wird, aber mit der „Realität“ nur wenig gemeinsam hat.
Gruss
Mike
Gruss
Mike
Servus Mike,servus Mr.Stupid.
Tja, leider. Das c macht uns zu Gefangenen der Vergangenheit.
Wozu brauchen wir eigentlich - nash dem Nachdenken - die Jetzzeit. Sie macht uns Schwierigkeiten bei den Steuerungen von Sonden auf den Himmelskörpern in unserer Nähe. Die Laufzeit der Signale muß in Betracht gezogen werden. (Wenn wir wüßten daß die Sonne um 13.45 Uhr explodieren wird, hätten wir noch 9 Minuten Zeit bis…)Und je weiter so scwieriger wird es sein. Das ist aber auch alles. Bleiben wir bei der V. Meine Frage war ganz schön blöd.
Danke!
Milan