Seit Anfang Januar habe ich ein Aquarium(60L) und peux a peux sind die Pflanze braun geworden und abgestorben. Ich habe das Gefühl es liegt an der Beleuchtung (18 Watt Energiesparleuchte). Kann mir jemand weiter hälfen
speikel
Hallo!
Seit Anfang Januar habe ich ein Aquarium(60L) und peux a peux
sind die Pflanze braun geworden und abgestorben. Ich habe das
Gefühl es liegt an der Beleuchtung (18 Watt
Energiesparleuchte). Kann mir jemand weiter hälfen
Grundsatz:
Prinzipiell gibt: Es viele Einflüsse auf das Pflanzenwachstum, vor allem Temperatur, Düngung, CO2-Versorgung und natürlich die Lichtstärke in dem für Pflanzen nutzbaren (photosyntheserelevanten) Bereich. Ganz wichtig ist auch, dass die Pflanzen nicht schneller durch die Tiere geschädigt/gefressen werden oder veralgen, als sie unter den oben genannten Einflussfaktoren nachwachsen können.
Für ein gutes Wachstum sind nicht unbedingt die absoluten Werte entscheidend, sondern eher das Gleichgewicht. So kann man unter fast allen Bedingungen ein ausreichendes Pflanzenwachstum erzielen, wenn die Werte zueinander passen. Man muss dabei immer den limitierenden Faktor finden und die anderen Werte (soweit möglich) darauf abstimmen.
Temperatureinfluss:
Das größte ‚Problem‘ im Warmwasser-Aquarium ist oft die Temperatur. Wenn diese sehr hoch ist, werden die Pflanzen quasi zum schnellen Wachstum gezwungen. Sie brauchen dabei viel Energie und Nährstoffe, um neue Blätter zu bilden. Haben sie aber nicht genug Licht, CO2 und Nährstoffe, über die Photosynthese um in der entsprechenden Geschwindigkeit neue Biomasse aufzubauen, verbrauchen sie erst ihre Notfall-Reserven für das Wachstum. Wenn sie nichts mehr zuzusetzen haben, sterben sie ab.
Düngung:
Bei einem ausreichenden Fischbesatz ist die CO2-Versorgung und die Stickstoffdüngung meist gesichert, das die Fische über Atmung und Ausscheidungen mehr Kohlendioxid und Harnstoff produzieren, als die Pflanzen verwerten können. Das einzige, was du nicht tun solltest, ist durch einen Gasauströmer das CO2 aus dem Becken wieder auszutreiben. Auf eine Düngung mit den benötigten Spurenelementen kann man auch oft verzichten, wenn man ausreichend oft Wasser wechselt. Die im Leitungswasser enthaltenen Mineralien reichen für Pflanzen, die die Nährstoffe aus dem Wasser nehmen (Stängelpflanzen) normalerweise aus. Für sog. Rosettenpflanzen, die sich über das Wurzelwerk versorgen, bringt man ein paar Tonkügelchen in Wurzelnähe in den Boden und fertig ist die Laube.
Fraßschäden/Algen:
Was die Beschädigung durch Fische und das Veralgen anbetrifft: gegen das Erstere hilft nur ein geeigneter Fischbesatz, bei Algenproblemen helfen Amano-Garnelen. 2 Stück halten ein 60 Liter - Becken unter garantie dauerhaft algenfrei (Verträglichkeit mit den Fischen prüfen).
Alles zum Licht:
Bleibt also noch die Beleuchtung. Hier ist erstens sehr wichtig, dass die Pflanzen das abgegebene Licht verwerten können. Pflanzen können nicht alle Wellenlängen gleich gut nutzen und Leuchtstoffröhren produzieren oft nur Licht in einem definierten, ganz engen Spektralbereich. Man muss also die richtige Lichtfarbe wählen. Gut geeignet sind Leuchtmittel mit Dreibandenfarbstoffen, die haben eine gute Lichtausbeute und decken einen großen Spektralbereich ab. Die 3-stellige Farbnummer fängt bei diesen Röhren immer mit einer 8 an. Die nachfolgenden Nummern stehen für die Lichtfarbe. Besonders geeignet sind die Lichtfarben 830 (warmweiß), 840 (neutralweiß) und 865 (daylight), aber auch 10K-Röhren sind okay. Markenhersteller, wie Osram oder Philips schreiben die Lichtfarbe immer auf die Röhren, bei speziellen Aquarienrühren stehen oft Phantasienamen drauf.
Übrigens lässt die Lichtstärke von Leuchstoffröhren mit der Zeit drastisch nach, nach 5000 - 10.000 Betriebsstunden sollte man die Lampen ersetzen (bei 12 h Beleuchtung am Tag sind das 1 - 2 Jahre).
Aber selbst wenn du eine geeignete Lichtfarbe über dem Becken hast, ist deine Beleuchtungsstärke recht gering. 15 Watt über einem 60 Liter-Becken machen ca. 80 Watt/ m² Aquarienfläche. Das reicht bei gesicherter Nährstoffversorgung und Algenfreiheit nach meiner Schätzung aus, um bei einer Wassertemperatur von 22 - 24°C ein gutes Pflanzenwachstum zu garantieren. Die Pflanzen wachsen bei der niedrigen Temperatur zwar recht langsam, brauchen aber auch nicht so viel Licht, weil sie mehr Zeit haben für den Biomasseaufbau. Wenn die alten Blätter durch veralgen etc. nicht schneller absterben, als die Pflanze neue bildet, bekommst du einen gesunden Pflanzenwuchs. Bei richtig tropischen Wassertemperaturen von 25 - 30°C, wie sie viele Fische brauchen, kommst du mit 15 Watt allerdings nicht aus. Da brauchst du bei T5-Röhren nach meiner Ansicht schon etwa 150 Watt/ m² und bei T8-Röhren 200 Watt/ m². Das entspräche für dein Becken 2 x 15 Watt bzw. 2 x 18 Watt Leuchtstoffröhren.
Viele Grüße,
Jesse