Grüsst euch!
Ich gehe seit geraumer Zeit zum Plasmaspenden. Mich interessiert, ob es schädlich ist, während der Schwangerschaft zur Spende zu gehen? Wenn ja, würde ich gern wissen weshalb.
Liebe GRüsse
astraea
Grüsst euch!
Ich gehe seit geraumer Zeit zum Plasmaspenden. Mich interessiert, ob es schädlich ist, während der Schwangerschaft zur Spende zu gehen? Wenn ja, würde ich gern wissen weshalb.
Liebe GRüsse
astraea
Hallo Astraea!
zunächst ist während der Schwangerschaft alles, was den Körper schwächt, nicht zu empfehlen; auch wenn die Wirkung für jede Einzelne sicher nicht vohergesagt werden kann. Aber es geht Dir ja um´s eine Generelle;
Beim Plasma spenden geht Dir ein halber (? bin mir momentan nicht sicher) Liter Blut ab.
Rote Blutkörperchen darin sind DIE Sauerstöffträger und bei einer Schwangerschaft sorgen die mütterlichen roten Blutkörperchen (Erythrozyten) auch für das Kind. Also zusammengerafft: ein Lungenpaar versorgt zwei Menschen, auch wenn einer davon noch ziemlich klein ist.
Im übrigen wird der Körper und die Psyche eine Mutter durch die Schwangerschaft an sich (Körpergewicht, Hormonsitiuation) bereits sehr gefordert - mit der Zeit fortschreitend. Das fordert körperliche Stärke
Durch Blutabgabe wird Deinem Körper ein Stückchen Regenerationsmöglichkeit genommen. Auch weil die Bestandteile des Plasmas ja neu gebildet werden müssen.
Konkret ist es natürlich immer eine Frage des Zeitpunktes. In den ersten drei Monaten ist eine Plasmaspende (von gesunden Frauen!) nicht so auffällig wie ab dem 5./6. Monat. Generell sind aber Plasmaspenden aus früheren Jahren sicher kein Problem. Nach drei Monaten (Regenration außerhalb von einer Schwangerschaft) ist alles wieder erneuert, Plasma ist ersetzt.
Und schließlich ist es natürlich auch von der Konstitution abhängig: eine Frau, die jeden Tag 6000 Meter läuft hat sicher mehr Leistungsgreserven als eine, die kaum körperlich trainiert ist.
Und: für Raucherinnen sieht es nochmal anders aus, weil der Sauerstofftransport dann sowieso bereits regulär eingeschränkt ist (Rauchen sollte für die Schwangerschaft unterbrochen werden - am besten natürlich für immer).
Und-2: Als junger Mensch ‚steckt‘ man sicher einiges lockerer weg als einige Jahre später;
Sorry, ein paar Zeilen mehr. Aber Medizin ist meist in zwei Schlagwortsätzen nur unverständlich.
Meine Empfehlung: Plasmaspende auf die die Zeit nach der Geburt bei völliger Erholung verschieben. Die 100 DM, die es möglicherweise an der Uni gibt (geht nur einmal pro sechs Monate) sind ein zu geringer Wert, um wichtige Gesundheitsreserven (nicht nur für das Kind, auch für die Mutter) einzuschränken. Auch als junger Mensch weiß man natülich nie wirklich, wie sich alles entwickeln wird und wie sehr man auch immer an die eigenen Reserven gehen muß.
Viele Grüße
Heiko
Hi Heiko,
verwechselst Du jetzt nicht Vollblutspende mit Plasmaspende?!
Plasmaspende schwächt den Körper bei weitem nicht so wie eine Vollblutspende; man kann sie, wenn ich mich recht erinnere, alle zwei Wochen durchführen.
Elrond
Hi Elrond,
ich habe mich auch schon gewundert.
Als Schwangere würde ich da aber trotzdem lieber die Finger von lassen - man weiß ja nie, ob der Kreislauf kippt, wenn man erstmal 700ml Flüssigkeit hergibt über längere Zeit (dauert ja fast 1 Stunde), bevor sie wieder ersetzt wird.
Alles Gute zur Schwangerschaft, wünsche ich der Fragestellerin
Liebe Grüße, Faten
Link: Transfusionsmedizin Köln
http://www.medizin.uni-koeln.de/zde/transfusion/inde… (über Blutspenden-Telefonnummer)
http://www.blutplasma.de/ (über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es eine Broschüre zum Thema)
Gruß, Faten
Emailaddi BZgA
http://www.blutplasma.de/ (über die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung gibt es eine Broschüre zum Thema)
Ich habe noch die Emailadresse vergessen, bei der du nachfragen kannst, falls die Antworten hier nicht ausreichend sind oder werden. [email protected]
Gruß, Faten
verwechselst Du jetzt nicht Vollblutspende mit Plasmaspende?!
Es ändert sich jedoch dadurch nichts an der Empfehlungsrichtung für jemanden, der ein Kind erwartet.
Auch wenn ich mich in dem Artikel der größeren Plausibilität auf die Sauerstoffträger bezogen habe: es bleibt der Verlust wichtiger Plasmaproteine, die erst neu gebildet werden müssen. Während der Schangerschaft schon etwas anderes, wo so vieles neu gebildet wird, ein zusätzlicher Faktor.
Beste Grüße und Danke für den Hinweis.
Heiko
Gleich viermal nicht
Hallo Astraea,
Plasmaspenden während der Schwangerschaft würde ich aus folgenden Gründen vermeiden:
erstens: es werden dem Körper Proteine entzogen, die der Körper erst neu bilden muß. Das kann dann die Versorgungssituation mit essentiellen Aminosäuren weiter verschärfen.
zweitens: Plasmaproteine transportieren Nährstoffe vom Darm zu den Körperzellen (essentielle Fettsäuren, einige der Vitamine), „retten“ Eisen aus verbrauchten Erythrozyten vor der Ausscheidung durch die Niere (Recycling) und transportieren einige der im Körper entstandenen Giftstoffe zur Entgiftung in die Leber (z.B. unkonjugiertes Bilirubin). Gerade in der Schwangerschaft sind diese Proteine also besonders wichtig.
drittens: Ein wesentlicher Bestandteil des Plasmas sind die Gammaglobuline, welche an Erreger binden und diese neutralisieren. Diese Gammaglubuline werden in der Schwangerschaft durch die Plazenta hindurch auf den Fetus übertragen, damit er nach der Geburt sofort geschützt ist. Das Neugeborene selbst kann in den ersten Lebensmonaten kaum spezifische Gammaglubuline bilden, wäre also one diejenigen der Mutter Infektionen schutzlos ausgeliefert. Entzug der Gammaglobuline der Mutter kann also zur Infektionsanfälligkeit des Neugeborenen führen.
viertens: Durch den Flüssigkeitsentzug wird das Blut vorübergehend eingedickt, und sowohl durch den ungleichmäßigen Entzug von Blutgerinnungsaktivatoren und -hemmern als auch den Kontakt des Blutes mit „unphysiologischen“ Oberflächen in Plastikschläuchen kann die allgemeine (östrogenbedingte) Thromboseneigung in der Schwangerschaft nochmals verstärkt werden (Möglichkeit der Lungenembolie).
also: lieber nicht
Oliver
Ich würde allein fürs Bauchgefühl nicht spenden während deiner Schwangerschaft. Aber muss man sich nicht eh in der Radiologie in Köln, also da wohne ich jetzt, mal durchchecken lassen regelmäßig, wie die Werte im Blut so sind. https://www.med360grad.de/