Plastik-Teile selber herstellen?

Gibt es eine Möglichkeit Plastikteile und Figuren selber herzustellen ohne eine Luftdruckpressung -Maschine? Ich will jetzt auch nicht teures Fertigplastik Zweikomponen-Mix kaufen,sondern mein Plastik,was ich eh nicht brauche mit Weichmacher und Erhitzung sauber in eine Form bekommen und dann von mir aus mit einer kleinen Presse zusammendrücken.

Welchen Weichmacher bräuchte ich am Besten und welche Temperatur wäre gut? Klar für jedes Plastik ein anderes.

Ich würde mich über einpaar Vorschläge freuen…schließlich habe ich auch verschiedenes Plastik auch Zuhause.

Macht das Sinn? Geht das Plastik recyclen? Dämpfe…gut belüften,Abzug oder Garage vorhanden

Thx

WhiteThinker

Kunststoffe wiederverwenden geht unter umständen schon, gibt da nur ein paar dinge zu beachten:

  1. Funktioniert nicht mit jedem Kunststoff (um welchen handel es sich denn?)
  2. Ist das eine sehr klebrige und übelriechende Angelegenheit, ich würde dringend davon abraten, das im privaten Rahmen ohne passendes Equipment zu versuchen.

MFG

Stefan

Hi, ja das ist mir klar und auch wenn ich es quasi privat machen möchte,ist es nicht ganz unvorbereitet. Ich habe schon einwenig Labor und Herstellungsequipment und Erfahrungen. Brenn und schmeldzofen und an der Dreh und Fräßmaschiene vorbeitete Grußformen aus Metall,die auch erwärmt werden sollen.

Mit PS von Sahnebechern und Aceton habe ich sogar kalt gute Ergebnisse hinbekommen. Kugelschreiber haben sich leider völlig aufgelößt im Aceton. Als ich Styropor in Aceton eingeschmolzen habe, ist es nicht so Gut geworden,wie bei den Sahnebechern,Obwohl es auch PS ist,da muß noch was anderes drin sein.

das erwärmen von Plastik glaub ich PTT mit Acetonzusatz ist verkokelt und leider nicht gießfähig geworden.

Gibt es noch andere Weichmacher? Welche sind besser um PT Polymiere zu breiig zu verflüßigen?

Und wie kann ich verhindern,dass wenn das Teil fertig ist,keine Versprödung entsteht und es nach einpaar Tagen rießig wird? Vermutlich durch das verdampfte Aceton. In den Sahnebechern muß noch was drin sein, da ist es nicht passiert.

Gruß

WhiteThinker

Hallo

Weichmacher werden nur bei PVC verwendet, und das bezieht sich dann auf den gewünschten Endzustand.

Du möchtest jedoch mit Lösungsmitteln die unerwünscht hohe notwendige Temperatur zum Schmelzen vermeiden.
Das könnte man vielleicht hitzeunterstützte Lackierung nennen, ist aber nicht besonders gesundheitsfördernd, geschweige denn, qualitativ hochwertige Produkte würden entstehen.

Es gibt (oder gab?) Polystyrolgranulat für Bastelzwecke, mit welchem man bunte „Scheiben“ im Backofen erschmelzen konnte.
Polystyrol ist generell sehr spröde, man kann nichts dagegen tun. Einzige Ausnahme: Ein technisches Copolymerisat.

Im Haushaltsmüll gibts hauptsächlich PE,PP,PS und neuerdings PET.
Sie haben alle eins gemeinsam: Einen Schmelz- oder besser Erweichungspunkt. Nur wenig mehr als die geeignete Schmelz oder Erweichungstemperatur, und sie fangen an sich zu zersetzen.
Zersetzung bedeutet, giftige Chemikalien können frei werden, Farben, Stabilität und Geschmack werden nachteilig verändert.

Ich hab mich zufällig schon einmal mit dem Thema beschäftigt, und das was für mich am ehesten in Frage käme, wäre das Prinzip Heißkleber/Heißklebepistole. Damit könnte man Profile herstellen(Extrusion) oder nicht zu schwierige Formen ausfüllen.
Es ist mir im Prinzip egal was Du machst, aber Du solltest beim Schmelzvorgang Sauerstoff und Feuchtigkeit(trocknen) fernhalten, und die genaue Temperatur mit thermostatischen Reglern einhalten.

MfG
Matthias

Hallo WhiteThinker,

was Sie da vorhaben ist mit den von Ihnen genannten Mitteln nicht möglich.
Thermoplaste, die in Ihrem Hausmüll vorkommen, können nur durch Sauerstoffabschluss, konstante Scherung, Temperatur und Druck in einen Zustand gebracht werden, in dem Sie dem Material eine neue Form geben.
Bei sauerstoffhaltiger Umgebung degradiert der Kunststoff irreversibel und ist außer zur Verbrennung unbrauchbar.
Was Sie bräuchten ist ein Extruder, der sich aber wahrscheinlich nicht für Ihr Projekt lohnen wird.

Verwenden Sie stattdessen einen Epoxidharz, der ist deutlich einfacher zu verarbeiten. Wenn Sie keinen zweikomponenten Harz nehmen möchten, können Sie auch auf Harze die durch andere Mittel vernetzen zurückgreifen (z.B. UV-Strahlung).

Gruß
The Duke

Verwenden Sie stattdessen einen Epoxidharz, der ist deutlich
einfacher zu verarbeiten.

Hallo,

praktisch ist der Rat schon gut, aber an der falschen Adresse. Er will ja ausdrücklich seine Abfälle verarbeiten, und das geht mit Duroplasten wie Epoxid schon garnicht.

Gruss Reinhard

Moin,

Gibt es eine Möglichkeit Plastikteile und Figuren selber
herzustellen ohne eine Luftdruckpressung -Maschine?

meinst Du Tiefziehen/Blasformen oder Spritzguss?

Welchen Weichmacher bräuchte ich am Besten und welche
Temperatur wäre gut?

Weichmacher gibt es nur in PVC, andere Kunststoffe enthalten keine.

Ich würde mich über einpaar Vorschläge freuen…schließlich
habe ich auch verschiedenes Plastik auch Zuhause.

Und jedes will beim Wiederverwerten anders behandelt sein.
Zumal Dir kaum Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die verschiedenen Kunststoffe eindeutig zu identifizieren.

Macht das Sinn? Geht das Plastik recyclen? Dämpfe…gut
belüften,Abzug oder Garage vorhanden

Für einen Laien ist das ökonomisch wie ökologisch nicht sinnvoll, zumal die Geräte für eine sinnvolle Wiederverwertung so teuer sind, daß ein Laie sie sich nicht leisten kann.

Die einzige Möglichkeit die mir einfällt wäre eine künstlerische Verwertung.

Gandalf

Moin,
Entschuldigung, dass:

Thermoplaste, die in Ihrem Hausmüll vorkommen, können nur
durch Sauerstoffabschluss, konstante Scherung, Temperatur und
Druck in einen Zustand gebracht werden, in dem Sie dem
Material eine neue Form geben.
Bei sauerstoffhaltiger Umgebung degradiert der Kunststoff
irreversibel und ist außer zur Verbrennung unbrauchbar.

ist Quatsch.

Thermoplaste lassen sich, auf die richtige Temperatur gebracht, sehr wohl in eine andere Form bringen.
Nichts andere macht eine Vakuumformmaschine: Material erwärmen - formen - abkühlen.

mfg
Gerd

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Hallo Herr Binder,

zugegeben an Vakuummaschinen hatte ich nicht gedacht.
Damit bleibt aber die entscheidende Einschränkung, dass eine brauchbare Verarbeitung nur unter Sauerstoffabschluss möglich ist.

Ist mit Vakuumformmaschinen tatsächlich eine Verarbeitung von Kunststoffmüll möglich, oder ist eine Befüllung mit definiertem und reinem Kunststoff (Kettenlängen, Melt Index) erforderlich?

Gruß
The Duke

Hallo Duke,
lege mal einen Jogurtbecher auf Backpapier bei 180°C in den Backofen => der Becher wird sich nach einiger Zeit in eine annähernd runde Platte verwandeln.

und siehe hier:
http://www.ch-forrer.ch/Modellflug/Tipps/Tiefziehen.htm

zugegeben an Vakuummaschinen hatte ich nicht gedacht.
Damit bleibt aber die entscheidende Einschränkung, dass eine
brauchbare Verarbeitung nur unter Sauerstoffabschluss möglich
ist.

Wieso Sauerstoffabschluss? Zur Warmumformung ist rundum die Maschine doch kein Schutzgas oder Vakuum. Oder sprechen wir hier von verschiedenen Dingen?

Ist mit Vakuumformmaschinen tatsächlich eine Verarbeitung von
Kunststoffmüll möglich, oder ist eine Befüllung mit
definiertem und reinem Kunststoff (Kettenlängen, Melt Index)
erforderlich?

JEDER Thermoplast in Plattenform:
http://www.youtube.com/watch?NR=1&feature=fvwp&v=NPL…

mfg
Gerd

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