Hallo René,
das Selbstherstellen von Platinen mit häuslichen Mitteln ist nicht besonders einfach.
Ich verwende für die Belichtung eine UV-Lampe mit 4 Röhren, die ich auf zwei große Bücher aufstütze, darunter ist dann die Platine mit dem daraufgelegten Layout-Film, bedeckt von einer normalen 3-4 mm dicken Glasplatte. Der Abstand beträgt ca. 30 cm. Die Belichtungszeit etwa 12 Minuten. Du kannst nachher bei schrägem Blick auf die Platine eine leichte Verfärbung auf den belichteten Stellen des Lacks erkennen. Probier’s einfach mit der Halogen-Lampe aus, wenn Du die erwähnte Verfärbung siehst, müßte es reichen.
Wie stellt Du das Layout her? - z. B. Tusche auf Transparentpapier, oder photographisch.
Danach die Entwicklung in der NaOH-Lösung (ca. 7 g NaOH in 1 Liter Wasser, vielleicht ein halber Teelöffel in 250 ml), Lösung rechtzeitig herstellen (ca. 20 Minuten vorher, damit die NaOH-Konzentration in der ganzen Lösung gleich ist) und eventuell das Gefäß mit der Lösung und der Platine manchmal leicht bewegen. Der Lack muß an den belichteten Stellen völlig gelöst sein (sonst dauert danach das Ätzen „ewig“). Die Entwicklungsdauer ist recht unterschiedlich, von weniger als 1 Minute bis zu etlichen Minuten, hängt auch vom Platinenfabrikat ab, bei den blauen geht es ziemlich schnell. Also dabeibleiben.
Für das Ätzen verwende ich ca. drei Viertel Wasser, dazu kommt ein Viertel technische Salzsäure (ich glaube 33 %), dazu noch ein Schuß Wasserstoffsuperoxid (30 %). Diese Lösung kann man mehrmals verwenden, man muß mit Wasserstoffsuperoxid von Zeit zu Zeit auffrischen. Aber welches Mittel Du verwendest, dürfte im Prinzip egal sein (die Menge für das Ansetzen der Lösung weiß ich dann allerdings nicht). Wichtig aber ist, daß die Temperatur etwa 50 Grad beträgt (muß also deutlich über Zimmertemperatur aufgeheizt werden) und die Lösung bewegt wird. Notfalls mit einer Kochplatte oder dgl. und einer feuerfesten Glaspfanne, besser mit einem Ätzgerät (Durchsichtige Küvette mit Heizstab und Pumpe).
Wenn der Lack wirklich zur Gänze gelöst war, wird das Kupfer gleichmäßig rosa bis braun, und nach vielleicht 10 Minuten ist die Platine fertig geätzt (wenn die Lösung frisch war, sonst dauert es länger).
Danach: Bohren der Löcher für die Anschlußdrähte der Bauteile (Hartmetallbohrer, wenn Epoxidharz-Platine).
Dann entferne ich die Lackreste mit Aceton und sprühe Lötlack (SK 10)darauf. Trocknen des Lötlacks im vorgeheitzten Backrohr bei ca. 100 Grad für ungefähr 10 Minuten.
Viele Grüße,
I.