Platte im laufenden Betrieb einbinden

Moin,

da die Chipsatz-Version meines Mainboards kein HotPlug für eSATA-Platten unterstützt, musste ich unter Windows die neu hinzugekommene Platte mittels devcon einhängen und wieder entfernen:

devcon rescan
devcon enable ide\*HD501LJ\*
...
devcon disable ide\*HD501LJ\*

Das klappt mittels Batch-Datei mit jeweils einem Klick wunderbar.

Frage: Kriege ich das auch unter Linux irgendwie hin? Sprich: Ich schalte eine SATA- oder IDE-Platte ein, die vorher nicht lief (vergleichbar mit dem Reinstecken einer Wechselplatte), und Linux soll sie irgendwie finden und mounten, als wäre sie schon beim Booten da gewesen. Und umgekehrt: unmounten geht sicher einfach, aber reicht das, um die Platte wieder entfernen zu können? Die Platten enthalten Partitionen mit gemischten Formaten (NTFS, FAT32 und ext32).

Microsoft-Text: Das Dienstprogramm „DevCon“ wird von der Eingabeaufforderung aus bedient und ist eine Alternative zum Geräte-Manager. Mit DevCon können Sie einzelne Geräte oder Gruppen von Geräten aktivieren, deaktivieren, neu starten, aktualisieren, entfernen und befragen. DevCon zeigt auch Informationen an, die für Entwickler interessant sind und die der Geräte-Manager nicht zur Verfügung stellt.

Im Netz habe ich diese Frage sogar zweimal gefunden, aber beide Male gab es keine Antworten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das nicht geht.

Danke für Hinweise,
Kristian

Linux version 2.6.27-7-generic (buildd@crested) (gcc version 4.3.2 (Ubuntu 4.3.2-1ubuntu11) ) #1 SMP Tue Nov 4 19:33:06 UTC 2008

Hallo Kristian,

da die Chipsatz-Version meines Mainboards kein HotPlug für
eSATA-Platten unterstützt, musste ich unter Windows die neu
hinzugekommene Platte mittels devcon einhängen und wieder
entfernen:

Frage: Kriege ich das auch unter Linux
irgendwie hin?

„Versuch macht klug, sagte der Teufel und setzte sich in die heiße Bratpfanne“.
Probier es doch einfach mal aus, was soll schon passieren, schließlich machst Du tägliches inkrementelles Backup :wink:
HotPlug ist seit Kernel 2.4 Standard unter Linux, SATA wird auch unterstützt (und eSATA unterscheidet sich meiner Meinung nach von SATA nur durch die Steckerform), also rin mit der Platte :wink:

unmounten geht sicher einfach, aber reicht das, um
die Platte wieder entfernen zu können? Die Platten enthalten
Partitionen mit gemischten Formaten (NTFS, FAT32 und ext32).

Du (oder Linux) mountest nicht die Platte, sondern die einzelnen Partitionen, aber das nur nebenbei. Aber das ist ja schon der zweite Schritt, erst muss sie ja mal erkannt werden. Und wenn Du mounten kannst (von mir aus erst mal read-only), kannst Du auch unmounten, da sehe ich nun keine Probleme. Und mehr als umount kannst Du eh nicht machen, das reicht, ja.

Also ausprobieren, wenn es Fehler gibt oder gar nichts passiert, können die Experten hier immer noch einspringen.

Viele Grüße
Marvin

Und
umgekehrt: unmounten geht sicher einfach, aber reicht das, um
die Platte wieder entfernen zu können? Die Platten enthalten
Partitionen mit gemischten Formaten (NTFS, FAT32 und ext32).

Wenn das unmount Kommando heile durchläuft ist die Platte mit Sicherheit abgemeldet, und alles ist geschrieben, eher gibt es kein grünes Licht.

Hallo Kristian,
vielleicht hast Du ja schon deine Versuche begonnen, aber ich war in der Zwischenzeit auch nicht untätig :wink: und habe hier eine Seite gefunden, die den Stand der Unterstützung zeigt:
http://ata.wiki.kernel.org/index.php/Hardware%2C_dri…

Viele Grüße
Marvin

„Versuch macht klug, sagte der Teufel und
setzte sich in die heiße Bratpfanne“.

„Versuch macht kluch“, heißt es wohl richtig, oder? :wink:
Aber wir wissen ja:
„Irren ist menschlich“, sagte der Igel und stieg von der Drahtbürste.

Probier es doch einfach mal aus, was soll schon passieren,

Das ist nicht mein Problem, und ich habe es schon hinter mir. Wozu habe ich denn den schönen Schalter gebastelt :wink: Zumindest bei SATA tat sich nichts (beim „e“ bin ich Deiner Meinung). Bei IDE konnte ich es noch nicht probieren, weil ich da zunächst noch keine laufende Platte habe. Hole ich aber nach.

HotPlug ist seit Kernel 2.4 Standard unter Linux, SATA wird
auch unterstützt (und eSATA unterscheidet sich meiner Meinung
nach von SATA nur durch die Steckerform), also rin mit der Platte

Das Feature selbst ist wohl auch nicht das Problem. Aber das Mainboard scheint da nicht mitzuspielen, sprich, das OS bekommt erstmal gar nicht mitgeteilt von der Hardware, dass sich in einer der unteren Schichten was getan hat. Bei USB funktioniert es zum Glück, aber bei SATA eben nicht. Das hat eben irgendwas mit dem Chipsatz und ICH9, AHCI und was weiß ich zu tun (Board: Foxconn P35A-S).

Du (oder Linux) mountest nicht die Platte, sondern
die einzelnen Partitionen, aber das nur nebenbei.

Jupp, klar, aber solche Feinheiten machen die Formulierung manchmal komplizierter als sie sein müssten :wink:

Also ausprobieren, wenn es Fehler gibt oder gar nichts
passiert, können die Experten hier immer noch einspringen.

Ich probiere es nochmal, aber wie gesagt: Momentan habe ich den Eindruck, dass letzteres der Fall ist.

Kristian

Wenn das unmount Kommando heile durchläuft ist die Platte mit
Sicherheit abgemeldet, und alles ist geschrieben, eher gibt es
kein grünes Licht.

Das ist gut zu wissen, danke. Dann muss ich mir noch noch eine grüne Lampe einbauen irgendwo :wink:

Kristian

Hallo Kristian,

bei SATA tat sich nichts

Nur eine kurze Zwischenfrage, ehe ich den Stab an die Hardwareexperten weitergebe, die Pakete udev, hal und hal-device-manager hast Du aber installiert?
Wenn ja, sieh mal nach, ob deine externe Platte (wenn eingeschaltet) im hal-device-manager auftaucht und wenn ja, mit welchem Status. Einfach

hal-device-manager &

in einer Konsole eingeben.

Aber das
Mainboard scheint da nicht mitzuspielen, sprich, das OS
bekommt erstmal gar nicht mitgeteilt von der Hardware, dass
sich in einer der unteren Schichten was getan hat. Bei USB
funktioniert es zum Glück, aber bei SATA eben nicht. Das hat
eben irgendwas mit dem Chipsatz und ICH9, AHCI und was weiß
ich zu tun (Board: Foxconn P35A-S).

Ist doch eigentlich erstaunlich, bei einem Board, daß 4 SATA und einen eSATA-Anschluß hat, findest Du nicht? Aber das ist jetzt wirklich eine Frage für ein ganz anderes Brett.

Außer dem schon geposteten Link
http://ata.wiki.kernel.org/index.php/Hardware%2C_dri…
habe ich da jetzt nichts weiter zu bieten. Ich glaube wirklich, Du musst da auf die Hardware-Experten warten.

Viele Grüße
Marvin

nope

hal-device-manager &

hal-device-manager gibbet’s hier nicht, aber den kde-hal-device-manager konnte ich installieren, und der sieht nur den DVD-Brenner unter SATA, nicht aber die Platte (ich habe das IDE-System laufen und die SATA-Platte hinzugeschaltet).

Ist doch eigentlich erstaunlich, bei einem Board, daß 4 SATA
und einen eSATA-Anschluß hat, findest Du nicht? Aber das ist
jetzt wirklich eine Frage für ein ganz anderes Brett.

Das ist sowieso erstaunlich. Ich frage mich, warum das immer etliche Sekunden braucht, bis es beim Booten endlich mal piept. Irgendwas mit Network-Dingsbums, das aber eigentlich abgeschaltet ist … keine Ahnung.

Du musst da auf die Hardware-Experten warten.

Wann kommen die wieder? :wink:

Naja, danke erstmal soweit. Was macht eigentlich das udev? Kann man das zu irgendwas missbrauchen, das zielführend sein könnte? Aber wenn selbst das Nachladen im device-manager keine Ergebnisse bringt, glaube ich da nicht wirklich dran. Komisch trotzdem. Wie gesagt, bei Windows geht’s doch auch.

Hallo Kristian,

kde-hal-device-manager konnte ich installieren, und der sieht
nur den DVD-Brenner unter SATA, nicht aber die Platte

das ist schon mal schlecht…

Ist doch eigentlich erstaunlich, bei einem Board, daß 4 SATA
und einen eSATA-Anschluß hat, findest Du nicht?

Das ist sowieso erstaunlich.

Was ich damit andeuten wollte, vielleicht stimmt was mit dem Board nicht (Einstellungen, BIOS-Einstellungen, was weiss ich).

Ich frage mich, warum das immer
etliche Sekunden braucht, bis es beim Booten endlich mal
piept. Irgendwas mit Network-Dingsbums, das aber eigentlich
abgeschaltet ist … keine Ahnung.

Ebenfalls, aber frag doch mal im Hardware-Forum nach.

Du musst da auf die Hardware-Experten warten.

Wann kommen die wieder? :wink:

Sonntags sind die immer rodeln, zumindest im Winter :wink:

Was macht eigentlich das udev?

Verwaltung der Ein-/Ausgabe der angeschlossenen Geräte
http://de.wikipedia.org/wiki/Udev

Kann man das zu irgendwas missbrauchen, das zielführend sein
könnte?

Ja, aber wahrscheinlich erst wenn hal was erkannt hat. Solange das HotPlug nicht läuft, gibt es auch keine Treiber, um die sich udev kümmern könnte. Aber kannst ja trotzdem mal probieren:
http://wiki.ubuntuusers.de/udev

Wie gesagt, bei Windows geht’s doch auch.

:wink:
„Letztlich scheint SATA-Hot-Plugging eine Art Glücksspiel zu sein, weil das Zusammenspiel von Hardware, Betriebssystem und Treibern fehlerfrei funktionieren muss.“
Zitat aus
http://www.heise.de/ct/faq/hotline/07/06/04.shtml
Ist zwar von 2007, aber hat sich viel geändert? Du brauchst ja auch einen Extra-Treiber von Windows.
Damit es (mit deinem Board und deiner eSATA-Platte) auch funktioniert, müsste mal jemand einen Treiber schreiben. Kannst ja schon mal anfangen :wink:
Aber wird das Ding wenigstens erkannt, wenn es schon vor dem Start eingeschaltet ist? Ich weiss, Du möchtest das nicht, aber nur einmal, so zur Info.

Viele Grüße
Marvin

Was ich damit andeuten wollte, vielleicht stimmt was mit dem
Board nicht (Einstellungen, BIOS-Einstellungen, was weiss ich).

Keine AHnung, hatte da schon mal rumgestellt vor 'nem Jahr, und bei AHCI z.B. ging dann gar nichts mehr :wink: Ich denke mal, das Board ist einfach nicht so toll, wie es sein sollte.

Sonntags sind die immer rodeln, zumindest im Winter :wink:

Die sollen rödeln und nicht rodeln :wink:

„Letztlich scheint SATA-Hot-Plugging eine Art Glücksspiel zu sein, weil das Zusammenspiel von Hardware, Betriebssystem und Treibern fehlerfrei funktionieren muss.“

Kannt ich, glaube ich :wink:

Du brauchst ja auch einen Extra-Treiber von Windows.

Nö. Nur das Kommando, um die Platte einzubinden. Weiter nichts.

Aber wird das Ding wenigstens erkannt, wenn es schon vor dem
Start eingeschaltet ist? Ich weiss, Du möchtest das nicht,
aber nur einmal, so zur Info.

Jupp. Dann läuft alles. Ich muss mir ohnehin noch überlegen, wie ich das System neu aufsetze, wenn die kaputte Platte ersetzt ist, sprich, das Zusammenspiel von Windows, Linux und den Backup-Platten. Eigentlich ist die derzeitige Variante ganz praktisch: Die „externe“ Platte ist mit im PC-Gehäuse drin, an der Tischplatte habe ich lediglich einen kleinen Wipp-Schalter, und ich kann sie beliebig ein- und ausschalten (unter Windows). Ich habe also keinen Kabelsalat am Tower, verbrauche keine Steckplätze, muss nicht ständig die Platte einstöpseln und wieder ausstöpseln, brauche keine Stromversorgung an die 3,5"-Platte rantüddeln, … naja, und da würde ich gerne wieder hinkommen :wink:

Moin,

da die Chipsatz-Version meines Mainboards kein HotPlug für
eSATA-Platten unterstützt,

Holla, was ist denn das für ein Chipsatz? Du solltest mal einen neuen Controller kaufen :smile:

Frage: Kriege ich das auch unter Linux
irgendwie hin?

Probiere doch einmal, ob „rescan-scsi-bus.sh“ die Platte findet (einfach ausführen, nachdem die Platte steckt).

HTH,

Sebastian

Hm … scheint zu klappen …

Probiere doch einmal, ob „rescan-scsi-bus.sh“ die Platte
findet (einfach ausführen, nachdem die Platte steckt).

Nachdem ich es installiert hatte, führte ich erstmal eine Lauf ohne Platte durch, um zu sehen, was er macht, und es wurden alle möglichen Sachen aufgelistet. Ganz unten stand dann

0 new device(s) found.
0 device(s) removed.

Als ich die Platte dann mit etwas Elektrizität fütterte und das Skript zum zweiten Mal ausführte, erschien sie plötzlich in der Liste und wurde sogar vom KDE als neu angestecktes Gerät angezeigt. Nun bin ich nicht ganz sicher, ob der Aufruf dazu geführt hat oder die pure Existenz der knapp 7 zusätzlichen MB, die ich installiert hatte. Ich werde es nochmal testen, vor allem auch andersrum - vom IDE-System aus versuchen, die SATA-Platte zu erkennen.

Danke jedenfalls, das war ein guter Tipp, der mich schon mal ein ganzes Stück dem Ziel näher bringt. Mit dem zuvor schon erwähnten Device-Manager kann ich das Ding dann sicher auch wieder entfernen, wenn nicht sogar durch simples Unmounten … test … hm, das Lösen im Dolphin reicht allein nicht aus - erscheint immernoch in /dev/disk/by-id, und das Ergebnis eines „mount“ liest sich etwas kryptisch - da kann ich nicht erkennen, ob die Platte dabei ist. Wie könnte ich denn eine Platte unmounten, sprich, wie kriege ich raus, wie sie heißt? Muss ja irgendwas wie sda, sdb oderso sein, aber ich kann in den Traces nichts entsprechendes entdecken.

Kristian

PS: Das „0 new device(s) found / 0 device(s) removed“ stand übrigens beim zweiten Durchgang auch wieder drunter.

PPS: Das Board ist nicht so alt. Aber diese Schwäche scheint es trotzdem zu haben. Hängt wohl auch irgendwie mit dem P35 zusammen.

Hallo Kristian,

Mit dem zuvor schon
erwähnten Device-Manager kann ich das Ding dann sicher auch
wieder entfernen, wenn nicht sogar durch simples Unmounten …

Ich denke, simples unmounten reicht aus.

test … hm, das Lösen im Dolphin reicht allein nicht aus -
erscheint immernoch in /dev/disk/by-id

/dev/disk/by-id hat nichts damit zu tun, ob ein Gerät gemountet ist oder nicht. Wenn Du keinen Fehler bei umount bekommen hast, ist das Ding auch ab.
, und das Ergebnis eines

„mount“ liest sich etwas kryptisch

Wenn Du ganz sicher gehen willst, gibt dir das „kryptische“ Ergebnis von mount Auskunft, da musst Du jetzt durch:
http://wiki.ubuntuusers.de/mount

  • da kann ich nicht
    erkennen, ob die Platte dabei ist.

Musst Du aber lernen… (s.o.)

Wie könnte ich denn eine
Platte unmounten, sprich, wie kriege ich raus, wie sie heißt?

Du kannst sie ja erstmal grafisch im Dolphin aushängen und vorher und nachher die Ausgabe von mount vergleichen, die Zeile, die fehlt, ist dein Gerät :wink:

Muss ja irgendwas wie sda, sdb oderso sein

Hast Du doch fast, ich sage mal, daß es sich um /dev/sdb handelt. sda ist deine erste, interne SATA-Platte (wieviel Festplatten hast Du denn drin?)
IDE-Platten sind (zumindest bei Debian) noch hda, hdb usw., der Reihe nach, ebenfalls meine CD/DVD-Geräte, die danach kommen. Bei SATA-Platten fängt er auch mit a an, aber eben sd -> /dev/sda, /dev/sdb = 2. SATA-Platte.
Aber Achtung, da Du Ubuntu benutzt, das immer neuere Sachen drin hat, sind bei dir die IDE-Platten wahrscheinlich auch /dev/sdx. Wieviel FP hast Du insgesamt drin?

Du kannst aber auch einfach hal-device-manager aufrufen, und dir dann rechts die Ausgabe ansehen, Da hast Du alles aufgelistet, was am Rechner hängt :wink:
Es gibt in KDE auch irgendwo unter System(?) einen Menupunkt, sowas wie Hardware, der listet dir das wohl auch auf. Kann ich aber im Moment nicht überprüfen.

Viele Grüße
Marvin