Platten auf Estrich verklebt - welche?

Hallo,

da wir in unserem Flur einen neuen Bodenbelag legen wollen, möchte ich jedoch wissen, was jetzt für ein Bodenbelag drin ist. Hinsichtlich Asbest.

Da Haus ist aus dem Jahre 1968 und da wurde ja reichlich Asbest verbaut.
Im Flur wurden Platten mit einem, soweit ich sehen konnte, gelb-rot Kleber, harzähnlich direkt auf den Estrich (hoffe ich doch, das ein Estrich drunter ist) verklebt.
Die Platten einzeln verlegt und farblich beige mit leichtem Muster. Sie haben Fliesenformat von 25x25cm und eine Dicke von 2mm. Die Oberfläche ist glatt.
Also passen sie genau in das Spektrum, wie es bei asbesthaltigen Vinylplatten beschrieben ist.

Beim Versuch, eine Platte mit einer Spachtel leicht anzuheben, um den darunter befindlichen Kleber zu begutachten, brach diese. Okay, nach 45 Jahren sind die auch nicht mehr so elastisch.
Die Platten in sich sind fest, ich erkenne keinerlei Fasern. Sieht von der Innenstruktur eher wie Zement aus. Auch farblich nicht grau sondern beige.

Meine Frage ist nun, um was für einen Kleber könnte es sich handeln und ist dieser möglicherweise asbesthaltig?
Was sind das für Platten? Welcher Bodenbelag wurde Ende der 60er Jahre verwendet, der ein Fliesenplattenformat aufweist?
Woran kann ich erkennen, ob es sich um Vinyl und damit asbesthaltig Ende der 60er Jahre und nicht vielleicht um anderes Material handelt?

Gruß Ina

Bilder mittels FAQ:2606 hochladen? o.w.T.

Hallo Ina,
Deine Frage, woran Du erkennen kannst, ob der Bodenbelag asbesthaltige ist oder nicht, ist einfach zu beantworten: Du kannst es nicht erkennen!
Vielmehr ist es so, dass Asbestfasern nicht gleich Asbestfasern sind. Das ist so ähnlich wie mit Pilzsporen. Nicht jeder ist pathologisch und damit für die Gesundheit eines Menschen gefährlich.
Asbest wird man am schnellsten unter dem Elektronenmikroskop identifizieren können. Das bedeutet, dass Du eine Probe des Materials einer entsprechenden Prüfstelle zur Verfügung stellen musst.
Die Frage, welcher aktuelle Bodenbelag dort nun verbaut ist, ist bei dem Ca.-Format 30 cm x 30 cm schnell beantwortet. Es dürfte sich hierbei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um so genannte Flexplatten (Vinyl-Asbestplatten) handeln.
Das hierin Asbestfasern bei deren Herstellung verbaut wurden, ist durchaus möglich, kann aber nicht zwingend bejaht werden.
Ein gelb-roter Klebstoff lässt auf einen Sulfit-Ablaugklebstoff schließen. Der war und ist zwar nicht gefährlich, aber wasserlöslich. Und hierin liegt die Gefahr für den nächsten Aufbau. Dieser Kleber müsste also dann vollständig von der Oberfläche entfernt werden, bevor man einen neuen Bodenbelag verlegt.
Fazit: Es wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als eine Probe des Bodenbelages zur Untersuchung auf Asbestfasern zu geben.
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Gruß: Klaus

Kenne die beschriebenen Platten aus eigener Erfahrung. Über die verwendeten Materialien kann aber nur ein „spezieller Fachmann“ (Chemiker usw) Auskunft geben.

Logik: Asbesthaltiges wurde immer dort eingesetzt, wo es um Wärmedämmung und Brandschutz geht. Bei den beschriebenen Bodenüplatten ist die Wahrscheinlichkeit also eher gering zu sehen, dass sie asbesthaltig sind.

ABER… Finger weg, wenn du mit Asbest rechnen musst. Schon das Herausreißen bedarf einer Fachfirma, da hierzu besondere Schutzauflagen zu berücksichtigen sind.
Wenn du nicht das Geld für eine Fachfirma (zur Prüfung) ausgeben willst, kannst du ja notfalls einfach die gesamte Fläche versiegeln und eine weitere Schicht Estrich auftragen.

Die Frage wäre damit zwar immer noch nicht geklärt, aber besser als wenn du jetzt einfach alles rausnimmst und damit deine Gesundheit ruinierst.

Das Problem würde dann aber „auf die nächste Generation“ verlagert