hallo,
die Mannheimer ist ja jetzt endgültig pleite. Sämtliche Interessenten haben sich zurückgezogen. Ganz Klar; sie müssten 370 Mio hinblättern, obwohl nur ein Bestand von 350 Mio (?) vorhanden ist.
Wodurch kam das?
Einwandfrei verspekuliert!
Was aber ist die konsequenz daraus?
der oberste Boss räumt den Schreibtisch und macht einen anderen Betrieb in Zukunft kaputt.
Verantwortung? keine!
Wann kommt das Gesetz, dass Topmanger für Ihren Mist geradestehen müssen?
Grüße
Raimund
Quelle: Financial Times http://www.ftd.de/ub/fi/1056459054107.html?nv=tn
Wann kommt das Gesetz, dass Topmanger für Ihren Mist
geradestehen müssen?
hi,
dann wenn das gesetz kommt, das jeder manager (also vorstandsvorsitzende) minimum 1/3tel des jahresumsatz als vergütung erhält!!!
der showbee
p.s. lebst du in der marktwirtschaft oder in der planwirtschaft?
hallo Showbee,
wenn Du als AN Sche*** baust, dann fliegst Du und wenn die Folgen Deines Fehlhandelns gravierende Schäden anrichtet, hast du einen Prozess am Hals.
Dass aber das Einkommen mit der haftung nicht einhergeht siehst du an den USA. Dort erhalten die Toppmanager Traumgehälter und haften auch nicht für ihr Handeln.
Grüße
Raimund
Managementhaftung
Hallo Raimund,
wenn Du als AN Sche*** baust, dann fliegst Du und wenn die
Folgen Deines Fehlhandelns gravierende Schäden anrichtet, hast
du einen Prozess am Hals.
Dass aber das Einkommen mit der haftung nicht einhergeht
ganz so einfach isses ja nun nicht. Der Vortand und der Aufsichtsrat haften ggü. der Gesellschaft gem. § 93 bzw. 116 Aktiengesetz sehr wohl für Pflichtverletzungen, für andere Rechtsformen von Kapitalgesellschaften gibt es ähnliche Vorschriften.
Die Probleme sind jedoch rein praktischer Natur. Die Gesellschaft müßte die Schadensersatzforderungen stellen und notfalls gerichtlich durchsetzen. Die Gesellschaft wird jedoch vom Vorstand vertreten. Also: Problem. Außerdem müssen sich die Gerichte erst einmal daran gewöhnen, Vorstände zu Schadenersatz zu verurteilen. Die ersten Urteile in der Richtung gab es ja erst in den letzten paar Jahren.
Um bei der AG zu bleiben: Oftmals gibt es hunderttausende von Gesellschaftern (=Aktionäre), die ihre Interessen über den Aufsichtsrat vertreten könnten. Leider nehmen die Aktionäre ihre Rechte oftmals nicht wahr. Bei Hauptversammlungen sind nur selten mehr als 10% der Stimmen der Kleinaktionäre direkt vertreten. Die meisten lassen sich von den Banken vertreten. Die Banken wie auch die Großaktionäre haben aber nur selten das Interesse, dem Vorstand an die Karre zu fahren.
Ein weiteres Problem sind die unterschiedlichen Interessenlagen der Gesellschafter und des Vostandes. Die Gesellschafter sind an Ausschüttungen (warum auch immer) und an einem steigenden Wert des Unternehmens interessiert. Der Vorstand jedoch an seiner Weiterbeschäftigung. Wie also erreicht man, daß die Interessen gleich gelagert sind? Genau: Man sorgt dafür, daß der Vorstand auch an einem steigenden Wert interessiert ist und macht seine Bezüge von der Aktienkursentwicklung abhängig.
Dies hat in den USA in der Vergangenheit über Aktienoptionen u.ä. zu den horrenden Vergütungen geführt. Nicht zuletzt dadurch, daß die Optionspläne vom Vorstand verfaßt werden (siehe oben: er vertritt die Gesellschaft) und vom blöden Kleinaktionärsvolk abgenickt werden. Wenn Du mal eine HV besuchst, dann siehst Du sehr schnell, daß man dort sehr viel mehr am Buffet interessiert ist, als an den Tagesordnungspunkten. Mehr als 2% werden sich im Zweifel die kompletten Beschlußvorschläge gar nicht durchlesen. Und selbst wenn mal einer das tut: 90% der Aktionäre lassen sich von den Bankenvertretern vertreten.
Wenn dann wieder was in die Hose gegangen ist, schreien natürlich wieder alle Zeter und Mordio.
Noch ein paar Worte zu den hohen Gehältern: Unser Unternehmen hat 4-5 Hierarchiestufen. Ein Gruppenleiter (rd. 5-10 Mitarbeiter) verdient rd. 120.000 Euro, ein Abteilungsleiter (10-20 MA) verdient rd. 150.000 Euro, ein Niederlassungsleiter (30-50 MA) verdient rd. 250.000 Euro, ein Geschäftsfeldleiter (250-400 MA) vielleicht 400.000 Euro. Naja, was soll dann ein Vorstand verdienen, wenn nicht mehr als ein Geschäftsfeldleiter? Die Bezüge unseres Vorstandes kenne ich recht genau. Sie liegen zwischen T€ 650 und 1,2 Mio. pro Kopf (je nach Kopf).
Viel? Nicht viel? Schwer zu sagen. Wenn Du jetzt noch ein paar Hierarchieebenen einziehst, z.B. 2 oder 3, und auf jeder Ebene soll mehr verdient werden, als auf der vorherigen, sind Vorstandsbezüge über 5 Mio. Euro auch nicht mehr weit.
Und eins noch: Immer mehr Gesellschaften schließen für ihre Manager Haftpflichtversicherungen ab. Der Selbstbehalt für den Manager liegt regelmäßig unter 10.000 Euro. Ein Witz? Natürlich.
Gruß
Christian
Hallo Christian,
und beim Thema SB gibt es aber Rechtsprechungen. Dieser sollte nämlich angemessen hoch sein. Angemessen hoch wird definiert, dass 1/3 des jährlichen Bezuges eine gewisse Angemessenheit darstellt.
Und letztendlich müssen die Unternehmen das auch im Sinne von KonTraG und auch Bonität/Rating deutlich in Zukunft forcieren.
Gruß
Marco