Plötzlich erhöhter Heizölverbrauch

Hallo!

Trotz des extrem milden Winters hat eine Heizungsanlage im abgelaufenen NK-Abrechnungszeitraum über 10% mehr Heizöl verbraucht als der Durchschnitt der letzten 10 Jahre und liegt auch deutlich über dem bisher jemals entstandenen Höchstverbrauch.

Der Vermieter ist zwar bereit nach der Ursache zu suchen und sie ggfls.(?) zu beheben, aber die 3 Mietparteien sollen trotzdem für angefallenen Mehrverbrauch NK nachzahlen.

Wie können die Mieter dagegen vorgehen?
Nach diesem „Winter“ wäre eigentlich mit einer NK-Erstattung zu rechnen gewesen.

In der Hoffnung auf Euren Rat

Gruß
Hans

Trotz des extrem milden Winters hat eine Heizungsanlage im
abgelaufenen NK-Abrechnungszeitraum über 10% mehr Heizöl
verbraucht als der Durchschnitt der letzten 10 Jahre und liegt
auch deutlich über dem bisher jemals entstandenen
Höchstverbrauch.

Was war denn der „abgelaufene NK-Abrechungszeitraum“?

01.01.-31.12.2013?

Dann erinnere ich nur daran, dass der Winter 2012/13 ungefähr im Juni 2013 endete.

Die damals entstandenen exorbitanten Heizkosten werden jetzt abgerechnet.

s.

Hallo,

Es ist 03/2013-02/2014.

Seit 2002 gab es schon mehrere härtere Winter als das letzte Frühjahr, damit ist ein deutliches Überschreiten des bisherigen Maximalverbrauchs nicht zu erklären.

Gruß
Hans

Ich habe 2013 den mit weitem Abstand höchsten Gasverbrauch seit ich den Verbrauch notiere.

vnA

Nutzungsverhalten?
Hii!

Trotz des extrem milden Winters hat eine Heizungsanlage im
abgelaufenen NK-Abrechnungszeitraum über 10% mehr Heizöl
verbraucht als der Durchschnitt der letzten 10 Jahre und liegt
auch deutlich über dem bisher jemals entstandenen
Höchstverbrauch.

Wie wird das denn aufgeteilt? Warmwasser, Heizung? Einzeln für die 3 Parteien? Tritt der Mehrverbrauch bei allen gleich auf?

Da spielt vieles eine Rolle:

  • der Brenner - wurde er gewartet, irgendwas ausgetauscht, festgestellt?
  • bauliche Veränderungen?
  • Ich hätte das Nutzungsverhalten im Verdacht: war jemand länger länger zuhause als sonst, wg. Krankheit, Elternschaft, Arbeitslosigkeit? Dann wird sicher auch mehr geheizt als wenn die Wohnung tagsüber leer steht.
  • Mieterwechsel?
  • Wird auch Warmwasser erzeugt mit dem Ölbrenner?

Der Vermieter ist zwar bereit nach der Ursache zu suchen und
sie ggfls.(?) zu beheben, aber die 3 Mietparteien sollen
trotzdem für angefallenen Mehrverbrauch NK nachzahlen.

Wer sollte das sonst bezahlen?

Wie können die Mieter dagegen vorgehen?
Nach diesem „Winter“ wäre eigentlich mit einer NK-Erstattung
zu rechnen gewesen.

Es zählen für die Abrechnung die Fakten. Alles andere wäre wohl Verhandlungssache.

Grüße
kernig

Hallo

Fassen wir mal Deine Aussagen zusammen:
1. Im Zeitraum 03/2013-02/2014 würde über 10% mehr Heizöl verbraucht als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre
In den letzten 10 Jahren gab es mehrere deutlich zu warme Winter - ein Vergleich mit Durchschnittswerten der letzten 10 Jahre sagt deswegen m.E. gar nichts aus.
2. Im Zeitraum 03/2013-02/2014 wurde der Maximalverbrauch in den letzten 10 Jahren überschritten
Man müsste die tatsächlichen, historischen monatlichen Gradtagszahlen des DWD für das betreffende Gebiet für mehrere gleiche 12-Monatszeiträume gegenüberstellen, um hier wirklich eine Aussage treffen zu können.
Hier gibt es prima aufbereitete Excel-Tabellen > IWU
3. :Nach diesem „Winter“ wäre eigentlich mit einer NK-Erstattung zu rechnen gewesen.
Dazu hier mal eine neutrale Meinung:
Der Frühling 2013 geht als kältester seit 1987 in die Klimageschichte ein. Die Temperatur lag knapp zwei Grad unter dem Mittelwert der letzten 30 Jahre, was als außergewöhnlich bewertet werden kann. Bis ins erste Aprildrittel traten sogar noch Nachtfröste von unter minus 5 Grad auf. Die Vegetation setzte viel später ein als in den vergangenen Jahren. Der wärmste Fühlingstag war der 17. Mai mit einer Höchsttemperatur von knapp 29 Grad in Berlin. Die kälteste Nacht gab es zum 24. März mit unter minus 15 Grad im Osten.
Quelle: http://www.wetteronline.de/wetterrueckblick/2013-05-…
M.E. war daher im genannten Zeitraum keineswegs mit geringeren Heizkosten als im Vorjahreszeitraum zu rechnen.
Für Ffm waren z.B. seit dem Jahr 2000-2012 (jeweils von März bis April betrachtet) lediglich 2008 und 2010 kälter als die langjährigen Mittelwerte, die anderen 11 Jahre waren sämtlich wärmer als die langjährigen Mittelwerte.
2013 wird wohl knapp unter dem langjährigen Mittel liegen (Jan+Feb sind noch nicht erfasst)

Abgesehen davon:

Wie können die Mieter dagegen vorgehen?

Einwände gegen die Betriebskostenabrechnung muss der Mieter substantiiert vortragen, für Mängel („fehlerhafte Heizungsanlagenfunktion“) ist ebenfalls der Mieter beweispflichtig. Wer nun wegen „10% Mehrverbrauchs“ (von was eigentlich?) den Vermieter gleich darum bittet bei der Überprüfung der Heizanlage anzusetzen, der wird damit rechnen müssen, die Überprüfungskosten auch tragen zu müssen - wenn die Überprüfung keine Fehler zeigt.
I.d.R. muss der Mieter selbst die verlangte Überprüfung beauftragen und darf die Kosten nur bei Feststellung eines Fehlers/Mangels vom Vermieter erstattet verlangen.

M.E. handelt es sich tatsächlich zwar nur um einen gefühlten unerklärbaren Heizkostenanstieg. Aber es gibt viele weitaus günstigere Ansätze mögliche Verursachungen aufzuspüren - und die sollte man vernünftigerweise vorher zuallererst mal abgeklärt haben:
Was sagt der Blick auf das jährliche Prüfprotokoll des Schornsteinfegers?
Ergaben sich bei der Heizungswartung Besonderheiten? (muss vielleicht nur die Brennerdüse mal wieder ausgetauscht werden?)
Hat jemand an der Heizungssteuerung herumgespielt?
Inwiefern hat sich das Heizverhalten der Nutzer geändert? (Vergleich der einzelnen Ablesewerte/Verbrauchseinheite über mehrere Jahre - auch Warmwasser, falls zentral bereitet!)
Seit z.B. bei uns in einem 3-Fam.-Objekt der EG-Nutzer gewechselt hatte, war der Heizverbrauch insgesamt auch deutlich angestiegen (>20%). Klar auszumachende Ursache: die EG-Wohnung braucht nun ca. 50% mehr Heizenergie als der Mietvorgänger. Zusammenhang: der neue Mieter hat mehrere Fenster im Winter auf Dauerkipp. Als Vermieter kann man über soviel unbelehrbare Unvernunft nur den Kopf schütteln und die anderen Mieter bedauern, weil die über den nach Heizkostenverordnung gezwungenermaßen als Grundkostenanteil umzulegenden Kostenanteil das auch teilweise mitbezahlen müssen.

Der Vermieter ist zwar bereit nach der Ursache zu suchen und sie ggfls.(?) zu beheben, aber die 3 Mietparteien sollen trotzdem für angefallenen Mehrverbrauch NK nachzahlen.

Ja, natürlich ist der Nachzahlungsbetrag fällig, solange nicht feststeht, dass definitiv ein Mangel an der Heizungsanlage vorliegt.

Ganz ehrlich: 10% Verbrauchssteigerung ist eigentlich lachhaft. Die Kosten der verlangten Anlagenüberprüfung könnten da leicht teurer werden. Und zudem gibt es viele Möglichkeit wie durch sorgloses Nutzerverhalten eine solche Steigerung zustande kommt. Z.B. selbst mal nachgemessen: nur 1 geöffnetes Fenster ergibt bei Frost > Verbrauch an 1 Tag soviel wie sonst im gesamten Januar.

Eine teure Selbsterfahrung - aber was macht man nicht alles, um sich gegen das übliche, i.d.R. völlig unbegründete Genörgel über Heizkosten wehren zu können :wink:

Grüsse Rudi

Danke erstmal für Eure Antworten und besonders Deine besonders ausführliche, Rudi.

Vielleicht machen die einfachen Zahlen die Diskrepanz etwas deutlicher.

Also, bisher seit 2002:

niedrigster Verbrauch: 5264 l (2007/08)
höchster Verbrauch: 5806 l (2010/11)
Durchschnitt: 5687 l

jetzt: 6306 l

Für mich ist das eine erhebliche Steigerung, exponiert genug, daß sie sich nicht mit einem kalten Frühjahr 2013 erklärt, dem ja noch die extrem milden Januar+Februar 2014 gegengerechnet werden müssen.

Alle Mietparteien sind sich sicher, ihr Heizverhalten nicht geändert zu haben, im Gegenteil sogar mehr gespart haben.

Noch Erläuterungen zu Euren Fragen:
Warmwasser wird auch mit der Heizung erzeugt.
Jedes Jahr werden die Kosten für die nachgetankte Menge Heizöl nach qm auf die Mieter umgelegt.
Es gab keine Mieterwechsel, auch keine Zu-/Auszüge einzelner Personen.

Gruß
Hans

Hallo,

Also, bisher seit 2002:

niedrigster Verbrauch: 5264 l (2007/08)
höchster Verbrauch: 5806 l (2010/11)
Durchschnitt: 5687 l

jetzt: 6306 l

Gut. Oder auch nicht.

Für mich ist das eine erhebliche Steigerung, exponiert genug,
daß sie sich nicht mit einem kalten Frühjahr 2013 erklärt, dem
ja noch die extrem milden Januar+Februar 2014 gegengerechnet
werden müssen.

Wann wurde wieviel nachgetankt? Was wurde wann genau an Verbrauch ermittelt? Steckt da irgendwo noch (ganz oder teilweise) der lange Winter 2012/13 drin? Und der Winter 2013/2014 ist noch gar nicht dabei?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Joerg!

Für mich ist das eine erhebliche Steigerung, exponiert genug,
daß sie sich nicht mit einem kalten Frühjahr 2013 erklärt, dem
ja noch die extrem milden Januar+Februar 2014 gegengerechnet
werden müssen.

Wann wurde wieviel nachgetankt? Was wurde wann genau an
Verbrauch ermittelt? Steckt da irgendwo noch (ganz oder
teilweise) der lange Winter 2012/13 drin? Und der Winter
2013/2014 ist noch gar nicht dabei?

Es wird jedes Jahr Ende Februar/Anfang März nachgetankt, bis zum Anschlag.
Die Menge entspricht damit immer genau dem Verbrauch im abgelaufenen Jahr.

Gruß
Hans

Hallo Hans,

Wann wurde wieviel nachgetankt? Was wurde wann genau an
Verbrauch ermittelt? Steckt da irgendwo noch (ganz oder
teilweise) der lange Winter 2012/13 drin? Und der Winter
2013/2014 ist noch gar nicht dabei?

Es wird jedes Jahr Ende Februar/Anfang März nachgetankt, bis
zum Anschlag.
Die Menge entspricht damit immer genau dem Verbrauch im
abgelaufenen Jahr.

Und wie ist der Abrechungszeitraum? Wann wird dieses nachgetankte Öl in Rechnung gestellt?
Hast Du Dir das mal so richtig vorgestellt, wie die Abrechnung funktioniert? Vielleicht gar mit einer Skizze? (Zeitstrahl?)

Es wäre schön, wenn Du auf alle gestellten Rückfragen eingehen würdest. Ohne die „ganze Geschichte“ zu kennen, ist es schwer, hier einen Rat zu geben. Unter uns: Es macht auch deutlich weniger Spass, wenn man hier als hilfsbereiter Mensch dem Anderen jedes Wort erst „aus der Nase ziehen“ muss.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Joerg!

Entschuldige, ich wer gestern unterwegs, deswegen erst heute die Antwort.

Wann wurde wieviel nachgetankt? Was wurde wann genau an
Verbrauch ermittelt? Steckt da irgendwo noch (ganz oder
teilweise) der lange Winter 2012/13 drin? Und der Winter
2013/2014 ist noch gar nicht dabei?

Es wird jedes Jahr Ende Februar/Anfang März nachgetankt, bis
zum Anschlag.
Die Menge entspricht damit immer genau dem Verbrauch im
abgelaufenen Jahr.

Und wie ist der Abrechungszeitraum? Wann wird dieses
nachgetankte Öl in Rechnung gestellt?
Hast Du Dir das mal so richtig vorgestellt, wie die Abrechnung
funktioniert? Vielleicht gar mit einer Skizze? (Zeitstrahl?)

Hm, ich weiß nicht genau, was Du noch wissen möchtest…

Also

2012: Tank-Dat. 28.02. / Re.-Dat. 02.03.
2013: Tank-Dat. 26.02. / Re.-Dat. 01.03.
2014: Tank-Dat. 27.02. / Re.-Dat. 03.03.

Der Abrechnungszeitraum ist entsprechend 03/2012 - 02/2013, 03/2013 - 02/2014 usw.
Die nachgetankte Menge entspricht also immer genau der im Abrechnungszeitraum verbrauchten Menge. Eigentlich ein sehr klares und faires System.
Am Ende jedes Abrechnungszeitraum wird getankt, daraus ergibt sich direkt der angefallene Öl-Verbrauch.
Es gibt keine Uberschneidungen und keine Zwischentankungen, falls Du das meinst…?

Der Vermieter erstellt die NK-Abrechnung nachdem er die Heizöl-Rechnung erhalten hat, und lässt sie den Mietern zukommen. Dabei ist er logischerweise sehr fix (1-2 Tage), um das Geld schnell von den Mietern zu bekommen, evt. sogar noch bevor die Heizöl-Rechnung für ihn fällig wird.
Das heißt, die Mieter hätten die NK-Nachzahlung inzwischen schon geleistet, wenn es keine Diskrepanz wegen des Öl-Verbrauchs gäbe.

Ich hoffe, das bringt mehr Klarheit?

Gruß
Hans