Pochen, Knallen,Schlagen der Heizung?

In unserem Zweifamilienhaus gibt es störende Geräusche in der Heizung (Ölzentralheizung). Zeitweise pocht, knallt, knackt und schlägt es, was in der Nacht sehr stört. Wenn sich morgens nach der Nachtabsenkung/Nachtabschaltung die Heizung wieder einschaltet, treten die Geräusche vermehrt auf, tagsüber ist ganz selten mal ein leichter dumpfer Schlag zu vernehmen. Die Störgeräusche sind manchmal wie bei einem Maschinengewehr ca 30. Sec. mit schneller werdendem Rhythmus oder sich wieder verlangsamendem Rhythmus zu hören, manchmal pocht es nur mehrmals hintereinander oder es schlägt plätzlich so, als hättejemand mit einem Hämmerchen an den Heizkörper geschlagen.
Auskunft vom Heizungsbauer:
Da die Thermostatventile neu sind, kann es nur daran liegen, dass sich die Leitungen oder Heizkörper ausdehnen bzw. zusammenziehen, was zu Spannungen führt, die sich dann in verschiedenen Geräuschen äußern. Machen kann man da nichts, man kann ja nicht alle Leitungen wieder freilegen.

Hallo !

Das kann viele Ursachen haben,auch die Baufehler,wobei sich ausdehnende Leitungen irgendwo fest eingespannt sind (Deckendurchbrüche z.B.) und sich so ruckartig und mit Geräusch „entlasten“.
Geräusche in einem Edelstahl-Schornstein-Innenrohr,oft nach Brenner STOP hörbar als Knistern und Knacken,Abkühlung des Bleches.

Grober Fehler wäre eine Rohrvertauschung Vor- und Rücklauf an einem Heizkörper,dann drückt der Pumpenstrom auf die falsche Seite des Ventilkegels im Thermostatventil,also nicht das Ventil selbst wäre defekt,die Rohre sind vertauscht.
Kann natürlich nur bei Umbauten passieren,denn von Anfang an sollte es längst aufgefallen sein.
Versuche die Geräuschquelle näher einzugrenzen,eher Heizungsraum oder eher in einer Wohnung,oder dort an einzelnem HK .

Luftblasen in der Anlage(auch Kessel),Überhitzung und…

Hat man die Rohre ausgemacht,dann könnte es etwas bringen,zumindest die Steigestränge im Deckenbereich Keller/EG und EG/OG freizulegen,aber sicher wäre das nicht.

MfG
duck313

Das Problem könnte auch an der Umwälzumpe liegen.
Ich würde erst mal einen - Versuch - starten und die Umwälzpumpe ständig laufen lassen. So das sicher gestellt ist, dass das vom Heizkessel erwärmte Heizungswasser sofort abgeführt wird und es nicht zu einem Hitzestau kommt.
Weiter würde ich beim Einschalten der Brauchwassererwärmung die Umwälzpumpe für das Heizungswasser nicht abschalten.
Klar, das sich die Zeit für die Erwärmung des Brauchwassers verdoppeln kann.
Wenn der Versuch erfolgreich war, würde ich mit einer Drehzahl und Druckgeregelten Pumpe weiter machen.

Mfg Wolfgang

Hallo Gottfried Segger!
Gerade da die Thermostatventile neu sind (was war da vorher installiert? einfache Regulierventile oder Thermostatventile)), kann es bei vertauschtem Vor-u. Rücklauf zu diesen Geräuschen kommen, da neue Ventile „noch frisch“ sind, will heißen, die Federspannung, die die Ventile öffnet ist noch in vollem Umfang vorhanden, die Ventilfedern noch nicht „ermüdet“. Um festzustellen, ob und welche Ventile betroffen sind, alle Ventile auf „0“ oder „Sternchen“ (Frostschutz) und die Heizkörper eine Weile abkühlen lassen. Dann Ventil für Ventil durchgehen, aufdrehen und schauen, wo das Rohr zerst warm wird. Am Ventil? Alles in Ordnung! Am Rücklauf (also am "abführenden Rohr? Vor u. Rücklauf vertauscht, Ventil oder Ventileinsatz muß gegen eines/einen für „umgekehrte Flußrichtung“ getauscht werden.
Ausdehnungsgeräusche bei falsch/gar nicht isolierten Wanddurchbrüchen für die Rohre sind (vor allem bei älteren Häusern) nicht ungewöhnlich, müssten aber auch schon vor der Erneuerung der Ventile aufgetreten sein.
Gruß Walter

Hallo Walter,
erstmal vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!Also, die Thermostatventile sind nicht völlig neu, sondern schon 2 - 3 Jahre alt. Ich hatte die alten Braukmann Ventile, die seit dem Neubau 1973 in Dienst sind, durch neue Braukmann Ventile ersetzt, weil die alten sich doch allmählich immer schwerer drehen ließen.Ich bin schon ein etwas älterer Mann (73), aber ich werde versuchen, deinen Rat - so gut ich kann - in die Tat umzusetzen.
Mit freundlichem Gruß
Gottfried

Hallo Wolfgang,
auch dir vielen Dank für die fachkundigen Ratschläge! Sie sind für mich aber als Älteren Laien so nicht so einfach umsetzbar. So ist z.B.die Umwälzpumpe nicht durch einen Schalter ein- oder auszuschalten (ich habe einen domotronic Heizkessel der Fa. Schäfer ), sondern alles wird automatisch über eine Schaltstelle geregelt. Auch die Brauchewassererwärmung kann ich nicht separat ein- oder ausschalten. Ich werde mir aber deine Ratschläge ausdrucken und sie bei der jährlichen Heizungswartung ( habe einen Wartungsvertrag)dem Monteur geben, vielleicht kann er mir mehr dazu sagen.
Mit freundlichem Gruß
Gottfried

Hallo duck 313,
also, Baufehler können eigentlich nicht vorliegen, da die Heizungsanlage seit 1973 25 Jahre lang ohne Störgeräusche funktioniert hat. 1996 wurde auf Anraten des Schornsteinfegers der alte gute Viessmann-Kessel gegen einen neuen domotronic der Fa. Schäfer ausgetauscht ( aus meiner Sicht unnötig), um bessere Abgaswerte zu erzielen. Die Störgeräusche sind erst in den letzten Jahren aufgetreten, zunächst mal nur ein Knacken hin und wieder oder ein Knallen oder ein plötzlicher dumpfer Schlag. Wenn ich jetzt das Heizprogramm auf nächtliche Absenkung ab 23.00 Uhr stelle, treten diese Störgeräusche immer wieder mal im Laufe der Nacht auf, was den Schlaf aller Bewohner schon empfindlich stört. Ich habe daher das Heizungsprogramm z.Zt. auf „Aus“ ab 23.00 und „An“ ab 6.00 Uhr gestellt, dann ist wenigstens in der Nacht Ruhe, allerdings setzen sie Geräusche dann um 6.00 Uhr verstärkt ein - was wie ein Wecker wirkt - bis sich die Heizung dann langsam „beruhigt“ und die Störgeräusche so nach ca. 10 Min. immer seltener werden bzw. langsam fast ganz verschwinden. Allerdings kommt es auch im Laufe des Tages mal wieder hin und wieder zu einem kurzen „Knall“ oder dumpfen „Schlag“, aber das stört natürlich am Tage nicht so wie in der Nacht. Überhaupt liegt das Störende hauptsächlich darin, dass man nie weiß, ob oder wann das nächste Störgeräusch auftritt. Das ist besonders in der Nacht sehr nervig, wenn man durch ein Störgeräusch wach wurde und nun gespannt wartet, wann denn das nächste Geräusch kommt.
Luft ist nicht im System, und es ist für mich schwer festzustellen, woher die Geräusche kommen.In der Zeit, wo ich diesen Text geschrieben habe, hat es 4 mal im Wohnzimmer nebenan und 1 mal hier in meinem Zimmer jeweils einmal kurz „gerummst“
Mit freundlichem Gruß
Gottfried

Hallo,

Ich hatte die alten Braukmann
Ventile, die seit dem Neubau 1973 in Dienst sind, durch neue
Braukmann Ventile ersetzt, weil die alten sich doch allmählich
immer schwerer drehen ließen.

Nur zur Klarstellung - hast du die Ventile ersetzt, oder nur die Thermostatköpfe?

Cheers, Felix

Hallo Gottfried
Für mich sind das eindeutig „Spannungsgeräusche“. Gerade der Effekt in der Nacht und morgens wenn die Hzg. aus dem „Sclaf“ erwacht!
Wurde denn die Ventile oder nur die Th-Köpfe ausgewechselt ?
Ich vermute stark, du hast beides erneuert bekommen. Könnte mir vorstellen,daß beim Ventilwechsel durch Maßungenauigkeiten und somit die Rohrleitungen Spannung bekommen haben. Diese äussern sich nun in Form der Geräusche.
Abhilfe geht nur wenn man genau diese findet und vielleicht diese Spannungen beseitigt. Evtl. in Form von z.B Heizkörperkonsolen etwas verschieben;Rohre (Stahl / Kupfer ) etwas ausglühen oder der gleichen.

An die Kollegen: Ist nur so ein Gedanke, habe es noch nie Praktiziert aber finde den Gedanken ganz gut.

Gruß Icepik

Hallo Felix,
ich habe die kompletten Thermostatventile ersetzt, so wie man sie im Fachhandel bekommt und an die Heizkörper schraubt.

Schönes Wochenende!
Gottfried

Hallo Icepik,
danke für die Mühe deiner Antwort! Es klingt für mich einleuchtend, was du schreibst.
Schönes Wochenende!
Gottfried

Hallo,

entschuldige, dass ich so dumm frage:

ich habe die kompletten Thermostatventile ersetzt, so wie man
sie im Fachhandel bekommt und an die Heizkörper schraubt.

Du hast tatsächlich Thermostatventile http://picture.yatego.com/images/49a6a3cda62e73.1/Ve… gekauft, das Wasser aus dem Heizkreislauf abgelassen, die alten Ventile von den Heizkörpern und den Zuleitungen abgeschraubt, die neuen Ventile mit Hanf oder Teflon abgedichtet und eingebaut?

Oder hast du Ventilköpfe http://www.haustechnik-express.de/imagemagic.php?img… abgeschraubt und neue aufgeschraubt?

Cheers, Felix

Hallo Felix,
„dumme Fragen“ gibt es nicht, aber da ich kein Fachmann bin, habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt. Ich habe natürlich nur die Ventilköpfe ausgetauscht, wie auf dem Bild, mit dem Schraubgewinde, das Stück für ca 25,- €, wenn ich mich recht erinnere. Auch nicht alle, da ich insgesamt mit der Einliegerwohnung 22 Heizkörper habe. Ich habe die 5 in der Mietwohnung und noch ca.7 schwergängige gewechselt, die übrigen, die mir noch ok. schienen, habe ich etwas mit Graphitpulver leichter gängig gemacht und drangelassen.

Mit freundlichem Gruß
Gottfried

Hallo Icepik,
ich bin dir sehr zu Dank verpflichtet, denn durch deine Antwort (Stichwort „Heizkörperkonsolen“ ) konnte ich die störenden Geräusche beseitigen:
Sie kamen von dem längsten Heizkörper her, der mit 2,50 m Länge sich unter dem größten Fenster (Wohnzimmerfenster) befindet und mit insgesamt 9 Konsolen in der Heizkörpernische aufgehängt ist.
Ich habe ihn mit mehreren Holzklötzen stramm unterbaut und dann die Aufhängungen alle durch etwas Lösen der Schrauben an den Aufhängungen gelockert. Zusätzlich habe ich die Aufhängungen, da wo Metall auf Metall liegt mit WD-40 eingesprüht, denn offensichtlich haben die Spannungen beim Aufheizen bzw, Abkühlen des langen Heizkörpers in den Aufhängungen zu den ruckartigen Verschiebungen mit entsprechenden Geräuschen geführt.
Zwei Nächte habe ich jetzt schon neben der Heizung geschlafen, und die Störgeräusche sind komplett weg, und ich bin komplett erleichter, dass der Dauerstress mit den störenden Geräuschen vorbei ist!
Ich habe die Holzklotzunterbauung wohnzimmergerecht gemacht und die Aufhängungen an den Konsolen so locker gelassen, so dass das Gewicht mehr auf den Holzklötzen als auf den Konsolen liegt, so ist die Spannung weg.
Dank nochmal an alle, die mir geraten haben und Dank auch an dieses tolle Forum und die Einrichtung dieser Website!!!
Gottfried