Political correctness und Benennungen

Huhu!

Als ich da oben im ALK Brett gerade die Diskussion zu einem ‚behindeten‘ Brett gelesen habe, fiel mir diese Frage wieder ein. Ich hoffe, ich bin hier richtig, was besseres gibt es meiner Meinung nach jedenfalls nicht.
Es geht auch um Political correctness und um Bennennungen. Und zwar hier in Bezug auf Farbige, Neger, Dunkelhäutige… wie auch immer. An dieser Stelle wäre ich mal dankbar, wenn sich ein solcher Mensch mal melden würde und mir sagen würde, was man
sagen darf/soll/kann… Ich will ja niemanden brüskieren, aber… die einen sagen ‚Schwarzer‘ darf man nicht sagen - warum? Ich würde mich doch auch als ‚weiß‘ bezeichnen *grübel* Die anderen sagen xysonstwasweißichdenn und so weiter und so fort. *schwereSachedas*

Kleine Vorgeschichte zur eigentlichen Frage:
Ich habe letztens ein Buch gelesen, in dem eine ebensolche (sch***Eiertanz) Frau eine Rolle spielte. Nun hiess es in dem Buch, man hätte die Diskriminierung erst dann überwunden, wenn das Mädchen nicht als ‚die schwarze/farbige/dunkelhäutige‘ beschrieben würde, sondern als ‚das Mädchen mit der blauen Mütze‘ o.ä.
Mal ganz ehrlich, ist das nicht einfach nur übertrieben?
Dann dürfte ich ja auch niemanden als ‚die mit den roten Haaren‘ oder 'den mit den Segelohren :wink: ’ beschreiben! Daran stört sich doch auch kein Mensch! Ist Hautfarbe denn kein charakteristisches Merkmal? Oder ist wirkich nur die Bezeichnung das Problem? Wie wird damit in anderen Kulturen umgegangen? Woher kommt das denn überhaupt?

Bye, Vanessa *vielleichtwäreichauchimPhilosophiebrettrichtiggewesen*

Hi Vanessa,

Mal ganz ehrlich, ist das nicht einfach nur übertrieben?

ist es m.E, ja!

Dann dürfte ich ja auch niemanden als ‚die mit den roten
Haaren‘ oder 'den mit den Segelohren :wink: ’ beschreiben! Daran
stört sich doch auch kein Mensch! Ist Hautfarbe denn kein
charakteristisches Merkmal? Oder ist wirkich nur die
Bezeichnung das Problem? Wie wird damit in anderen Kulturen
umgegangen? Woher kommt das denn überhaupt?

Das scheint mir mal wieder so eine Überkorrektheit einiger(!) Deutscher zu sein, die damit andere infizieren möchten. Andere Länder die ich so kenne (Schweden, GB, USA, Spanien) haben weit weniger bis keine Probleme dunkelhäutige Mitmenschen als Farbige (oder ähnlich) zu benennen. Ich übrigens auch nicht. Auch der Begriff Neger ist für mich nicht unbedingt diskreminierend, obwohl ich ihn selber eher selten verwende. Bimbo oder andere Bezeichnungen solchen Kalibers sind m.E. allerdings eindeutig fehl am Platze.

Gandalf

Huhu!

Bimbo oder andere Bezeichnungen solchen Kalibers sind m.E.
allerdings eindeutig fehl am Platze.

Danke, geht mir auch so. Bimbo bedeutet für mich auch eher sowas wie ‚Sklave‘

Fällt mir gerade noch dazu ein: Das Buch ‚10 keine Negerlein‘ von Agatha Christie wurde ja jetzt auch in Deutschland umbenannt. In GB ist dies schon vor einigen Jahren geschehen… dort hiess es ‚10 little niggers‘

Bye, Vanessa

Hi Vanessa,
ganz kann ich dir nicht Aus-erster-Hand helfen (bin selbst blass), aber vielleicht aus zweiter? Meine Soehne sind naemlich eher dunkler.
Sie stammen aus Suedafrika, und du kannst dir denken, dass da die Benennung schon lange ein ziemliches Problem war: ganz frueher nannte man die einheimische Bevoelkerung „Kaffir“, das ist natuerlich nicht akzeptabel, hat aber eine interessante Ethymologie, es kommt aus dem Arabischen und bedeutet: Nicht-Moslem. Insoweit bin ich also durchaus auch ein Kaffer. Dann nannte man sie ‚natives‘, aber damit hat man ja den WEissen, das Daseins-Recht in SA ein bisschen abgesprochen. Dann waren es Bantu (von der Sprache her eigentlich total Wert neutral,aber die Schwarzafrikaner in SA reagieren sehr empfindlich darauf, weil es halt GEGEN sie benutzt wurde). Dann hiessen sie „Plurals“, das war irgendsoein Buerokratenausdruck in einer Apartheidphase. Dann waren es „Zulus“, „Xhosas“, „Sothos“, also Stammesbezeichnungen (weil man sie dadurch auseinanderhalten konnte und nicht als Riesengruppe gegen die zahlenmaessig unterlegenen Weissen standen). Irgendwann hiessen sie auch ‚nicht-Weisse‘, was eine Negation beinhaltet. Du siehst, so einfach ist es nicht. Coloureds sind im suedafrikanischen Zusammenhang uebrigens ‚Mischlinge‘, ob in der ersten oder in der zehnten Generation. Es gibt noch viele Feinheiten, die hier zu weit gehen wuerden.
Zur eigentlichen Frage: nein, ich finde das nicht uebertrieben - es ist durchaus okay, wenn man auch mal sagt: das schwarze Maedchen, aber wenn es IMMER das erste Merkmal ist, das zitiert wird, dann ist es eben diskriminierend. So wie ‚der Tuerke da‘. Ich moechte auch lieber, dass meine Jungs als ‚der kleine sportliche Junge‘ oder ‚der Junge mit den vielen Locken‘ beschrieben wird. Das ist glaube ich, durchaus vergleichbar mit jemand der homosexuell ist: hetero sein ist das ‚normale‘, das ‚gaenige‘ und wird deshalb erstmal angenommen, bevor eine Ausnahme deutlich ausgesprochen wird. Genauso ist ‚weiss‘ im Sprachgebrauch auch das ‚uebliche‘ und ‚schwarz‘, ‚farbig‘ (heisst das eigentlich gruen-rot-lila oder was?) ist das, was zur Unterscheidung statuiert wird. Und oftmals wird in einer vergleichbaren Situation oft einfach gesagt ‚der Junge‘ (dadurch implizit: er war weiss, weil uns ist das nicht aufgefallen), ‚der schwarze Junge‘, da wird’s betont. Man kann sagen, dass haengt mit dem Zahlenverhaeltnis von schwarz udn weiss in Europa zusammen, aber es ist in Suedafrika ja genauso, obwohl die Zahlen da schon anders aussehen.
Das sind nur einige Gedanken dazu. Feste Loesung hab ich auch keine. Aber man wird hellhoerig, wenn man direkt mit dem Thema befasst ist.
Viele Gruesse, Elke

Huhu!

(…)Irgendwann hiessen sie auch ‚nicht-Weisse‘, was eine
Negation beinhaltet. Du siehst, so einfach ist es nicht.

Ach du liebes Lieschen!! Sehr kompliziert! Aber interessant! Danke dafür!

Coloureds sind im suedafrikanischen Zusammenhang uebrigens
‚Mischlinge‘, ob in der ersten oder in der zehnten Generation.
Es gibt noch viele Feinheiten, die hier zu weit gehen
wuerden.

Wie alt sind deine Söhne denn? Noch recht jung? Oder was meinen die dazu? *neugier*

Zur eigentlichen Frage: nein, ich finde das nicht uebertrieben

  • es ist durchaus okay, wenn man auch mal sagt: das schwarze
    Maedchen, aber wenn es IMMER das erste Merkmal ist, das
    zitiert wird, dann ist es eben diskriminierend.

Ja, wenn du es so formulierst muss ich dir recht geben…
*denk*
Da würde ich sagen, kommt es einfach immer auf den Zusammenhang an. Versucht man einen Mitspieler einer Fussballmannschaft zu beschreiben, sucht man sich sein hervorstechendstes Merkmal - rote Haare, Brille, Glatze, Zopf oder eben der einzige schwarze/weiße unter lauter weißen/schwarzen. Da würde ich mich nicht diskriminiert fühlen.
Oder fühl man sich als Weißer vielleicht ohnehin nicht so leicht diskriminiert, ganz einfach weil man dafür einfach nicht so sensibilisiert ist?? Ein spannendes Thema!
Aber wenn ich nun jemanden eine Freundin beschrieben müsste, fände ich es auch nicht korrekt sie in 1. Linie als farbig zu bezeichnen und erst danach darauf einzugehen, dass sie lustig, hilfsbereit, frech,… ist.

So wie ‚der
Tuerke da‘. Ich moechte auch lieber, dass meine Jungs als
‚der kleine sportliche Junge‘ oder ‚der Junge mit den vielen
Locken‘ beschrieben wird.

Kann ich gut verstehen, aber ist das nicht auch in irgendeiner Form eine Klassifizierung? Ist jetzt schwer, das auszudrücken, was ich meine; will auch nicht falsch rüberkommen *grübel* Bezieht sich auf das, was ich oben wegen zur Sensibilisierung gesagt habe.

Das ist glaube ich, durchaus
vergleichbar mit jemand der homosexuell ist: hetero sein ist
das ‚normale‘, das ‚gaenige‘ und wird deshalb erstmal
angenommen, bevor eine Ausnahme deutlich ausgesprochen wird.

Nee, kann ich jetzt so gar nicht sagen. Wenn ich das von jemandem nicht weiß, dann frage ich (so das Thema drauf kommen sollte) nach Freund/Freundin oder Partner/Partnerin…
Aber das SEHE ich ja auch nicht, deshalb vielleicht??

Genauso ist ‚weiss‘ im Sprachgebrauch auch das ‚uebliche‘ und
‚schwarz‘, ‚farbig‘ (heisst das eigentlich gruen-rot-lila oder
was?) ist das, was zur Unterscheidung statuiert wird.

Aber das dürfte doch nur in Europa so sein, oder?

Und
oftmals wird in einer vergleichbaren Situation oft einfach
gesagt ‚der Junge‘ (dadurch implizit: er war weiss, weil uns
ist das nicht aufgefallen), ‚der schwarze Junge‘, da wird’s
betont. Man kann sagen, dass haengt mit dem Zahlenverhaeltnis
von schwarz udn weiss in Europa zusammen, aber es ist in
Suedafrika ja genauso, obwohl die Zahlen da schon anders
aussehen.

? Wie kommt denn das? Ich hätte das jetzt in der Tat mit den Zahlenverhältnis erklärt. Wäre mir zumindest eine logische Erklärung.

Das sind nur einige Gedanken dazu. Feste Loesung hab ich auch
keine.

Das ist leider klar…

Aber man wird hellhoerig, wenn man direkt mit dem
Thema befasst ist.

Ja, glaube ich, du hast mir jedenfalls ein paar gute Gedankenanregungen gegeben!

Bye, Vanessa

Hi Vanessa

Fällt mir gerade noch dazu ein: Das Buch ‚10 keine Negerlein‘
von Agatha Christie wurde ja jetzt auch in Deutschland
umbenannt. In GB ist dies schon vor einigen Jahren
geschehen… dort hiess es ‚10 little niggers‘

Neger darf man nicht mehr sagen, die Neger wollen das nicht, dann muß man natürlich gehorchen, klar :wink:
Noch mehr so Nettes:

Der alltägliche Wahnsinn
Deutschland, deine Fettnäpfchen
Deutschland, 2002. Bundespräsident Johannes Rau hat beschlossen, die Probleme der heutigen Zeit zu lösen, wie zum Beispiel Benachteiligung von Frauen, Unterdrückung religiöser Minderheiten, Diffamierung von sozial Schwachen, Ächtung von Lehrern (PISA) und Beamten aller Art.
Vor allen Dingen aber soll das multikulturell-ethisch-sittliche Klima mitteleuropäisch-deutsch korrekt auf ein höheres Niveau gehoben werden, damit die Welt nie wieder am deutschen Wesen genesen soll. Vorschläge zu diesem anspruchsvollen Ziel soll eine Deutschlandverbesserungskommission erarbeiten.

Mitglieder: Richard von Weizsäcker, Marcel Reich-Ranicki, Cem Özdemir, Klaus Wowereit, Alice Schwarzer, Metin Kaplan (Kalif von Köln - aus der Justizvollzugsanstalt zugeschaltet), Paul Spiegel, Sarah Wagenknecht, Rita Süssmuth und Bischöfin Jepsen. Nach monatelanger Diskussion wurde die folgende Empfehlungsliste zusammengestellt, die dem Bundestag zum Abnicken vorgelegt wurde.

Benachteiligung von Frauen.
Umbenennung diverser Dienstgrade: Hauptmann in „Hauptperson“, fakultativ „Hauptfrau“, und Feuerwehrmann in „Feuerwehrperson“. Ausbau des vorderen Torpedoraums in U-Booten und Einbau von Frauennaßzellen mit Schminktisch, um diese letzte Männerbastion der Bundeswehr zum Einsturz zu bringen. Auf den Zerstörerinnen und Zerstörern der Bundesmarine wird eine Shopping-Meile eingerichtet.
Eine Expertenkommission wird eingesetzt, um das Bundeskanzleramt zu untersuchen.
Sie kam zu dem schockierenden Ergebnis, daß das dem Arbeitszimmer des Bundeskanzlers/der Bundeskanzlerin nächstgelegene Frauenklo 100 Meter entfernt ist, das nächste Männerklo nur 5 Meter.
„Diese 95 Meter könnten im Ernstfall das Schicksal einer Nation entscheiden“, meinte Rita Süssmuth.
Wowereit meinte allerdings, ihm sei das ziemlich egal.

Vergangenheitsbewältigung.
Das Wort „Führer“ muß endlich eliminiert werden.
Hierbei galt die DDR als Vorbild („Reisebilderstatter“ statt „Reiseführer“).
Besonders anstößig ist der Führerschein, der im Ausland falsch verstanden werden könnte.
Die Geburt am 20. April wird gesetzlich untersagt. Dies ist als Kompromiß zu werten, da der Rest der Welt viele andere Vorschläge hatte (Stalin, Usama bin Laden, Haider, Bednarz) und dies zu einer unverantwortlichen Kürzung des Kalenderjahres geführt hätte.
Die Buchstabenkombinationen SA, SS, HH (Widerspruch von Frau Jepsen), FH, NS sollen verboten werden.
Reich-Ranicki weigert sich allerdings, den ersten Teil seines Nachnamens in „Bund“ zu ändern.

Ausländer/Minderheiten: Das Wort „Zigeuner“ verschwindet endgültig aus dem deutschen Wortschatz.
Es heißt demnächst nur noch „das Mobile Ethnische Minderheiten (MEM)-Schnitzel“.
Der Weltbestseller „Zehn kleine Negerlein“ wird in „Zehn kleine Afrikanerinnen und Afrikaner“ umbenannt, vorhandene Exemplare eingezogen.
Der Begriff „Schwarzer Mann“ darf sich nur noch auf CSU-Kanzlerkandidaten beziehen.
Auch die bekannte amerikanische Serie STAR TREK mußte sich Kritik gefallen lassen.
So ist das Motto der Sternenflotte „Mutig dahin zu gehen, wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist“, als rassistisches Gedankengut enttarnt worden, da verfolgte Minderheiten wie Vulkanier und Klingonen dort überhaupt nicht vorkommen.

Öffentliches Leben: Ein präzise geregeltes Mahnwachen-, Schweigeminuten-, Lichterketten- und Betroffenheitsreglement wird verabschiedet.
So wird etwa die Absetzung von Sportereignissen vom neu einzurichtenden Inländischen Betroffenheitsrat kurzfristig veranlaßt.
Auslöser können sein: Kriege, Terroranschläge, Silvesteransprachen des Bundeskanzlers, verbotswidriges Gebären am 20. April und Brände in Synagogen und Moscheen (aber nicht Kirchen).

Umgang mit religiösen Minderheiten.
Alle Aussagen über den Islam müssen mit folgenden Phrasen beendet werden: „Die Kreuzzüge waren ja auch schlimm“, „es gibt ja auch christlichen Fundamentalismus“, „aber eigentlich ist der Islam eine tolerante Religion“, „Osama bin Laden hat’s noch nicht gestanden, solange hat er als unschuldig zu gelten, der Rest ist CIA-Propaganda“, „jede Frau will das Kopftuch tragen“, „der Dschihad ist eine verständliche Reaktion auf den westlichen Imperialismus“.

Kirchen. Nach einigem Bedenken beschließt die Kommission, Kinder- und Jugendmessen erst ab 16 Jahren zuzulassen, um den Anblick von gewaltverherrlichenden Kruzifixen zu ersparen.

  1. September. Beim Analysieren dieses Ereignisses einigte man sich darauf, daß die political correctness auf jeden Fall die Erwähnung mindestens einer Verschwörungstheorie erfordert („Die Täterinnen und Täter waren ganz normale, gutgläubige, vom Mossad im Auftrag der CIA gehirngewaschene Flugzeugentführungspersonen“).

Beim Überreichen des Berichtes an Bundespräsident Rau erklärte der einzige, der gegen die Empfehlungen gestimmt hatte, Marcel Reich-Ranicki, er würde bei Inkrafttreten der Empfehlungen auswandern; Deutschland würde dann einfach „laaaangweilig“.
G.D./M.P./K.R./MiWi

Gruß
Rainer

3 Like

Huhu, Vanessa, zurueck.

Wie alt sind deine Söhne denn? Noch recht jung? Oder was
meinen die dazu? *neugier*

Meine Soehne sind erst 9 und 11. Obwohl wir natuerlich versucht haben, beiden die gleichen Werte zu vermitteln, versteht sich der aeltere eher als deutsch, der juengere eher als Suedafrikaner. Nur mal so interessehalber. Wie viele Kinder sind sie sehr darauf aus, dass ihre Hautfarbe GENAU bestimmt wird: also nicht schwarz oder weiss, sondern ‚eher braun, so wie schoenes Holz‘ (ein Originalzitat, den Milchkaffeevergleich moegen sie gar nicht, weil es bei ihnen nicht stimmt). Jedenfalls lehnen sie es als Ueberbegriff ab und sind sehr spezifisch.

Da würde ich sagen, kommt es einfach immer auf den
Zusammenhang an. Versucht man einen Mitspieler einer
Fussballmannschaft zu beschreiben, sucht man sich sein
hervorstechendstes Merkmal - rote Haare, Brille, Glatze, Zopf
oder eben der einzige schwarze/weiße unter lauter
weißen/schwarzen. Da würde ich mich nicht diskriminiert
fühlen.

Da geb ich dir recht. Aber dann findet man diese Bezeichnungen wie ‚der schwarze Verteidiger‘ (nicht ‚der nigerianische Verteidiger‘, z.B.)

Oder fühl man sich als Weißer vielleicht ohnehin nicht so
leicht diskriminiert, ganz einfach weil man dafür einfach
nicht so sensibilisiert ist?? Ein spannendes Thema!

Dem wuerde ich zustimmen.

So wie ‚der
Tuerke da‘. Ich moechte auch lieber, dass meine Jungs als
‚der kleine sportliche Junge‘ oder ‚der Junge mit den vielen
Locken‘ beschrieben wird.

Kann ich gut verstehen, aber ist das nicht auch in irgendeiner
Form eine Klassifizierung? Ist jetzt schwer, das auszudrücken,
was ich meine; will auch nicht falsch rüberkommen *grübel*
Bezieht sich auf das, was ich oben wegen zur Sensibilisierung
gesagt habe.

Da hast du recht mit der Klassifizierung, aber es ist eben eine ‚ueberlegte Klassifizierung‘ (ich hab mir die Person angeguckt, bevor ich sage: der mit den Locken, nicht eine ganz automatische Bemerkung, die als allererstes,ohne Ueberlegung auf die Lippen kommt).

Das ist glaube ich, durchaus
vergleichbar mit jemand der homosexuell ist: hetero sein ist
das ‚normale‘, das ‚gaenige‘ und wird deshalb erstmal
angenommen, bevor eine Ausnahme deutlich ausgesprochen wird.

Nee, kann ich jetzt so gar nicht sagen. Wenn ich das von
jemandem nicht weiß, dann frage ich (so das Thema drauf kommen
sollte) nach Freund/Freundin oder Partner/Partnerin…
Aber das SEHE ich ja auch nicht, deshalb vielleicht??

Mag sein, dass das bei dir so stimmt. Aber viele Leute gehen halt immer noch davon aus, das hetero ‚normal‘ ist und das andere ist die Ausnahme (was ja statistisch stimmt, aber wir werden sensibler).

Und
oftmals wird in einer vergleichbaren Situation oft einfach
gesagt ‚der Junge‘ (dadurch implizit: er war weiss, weil uns
ist das nicht aufgefallen), ‚der schwarze Junge‘, da wird’s
betont. Man kann sagen, dass haengt mit dem Zahlenverhaeltnis
von schwarz udn weiss in Europa zusammen, aber es ist in
Suedafrika ja genauso, obwohl die Zahlen da schon anders
aussehen.

? Wie kommt denn das? Ich hätte das jetzt in der Tat mit den
Zahlenverhältnis erklärt. Wäre mir zumindest eine logische
Erklärung.

Ich erklaere mir das mit der ‚dominanten Kultur‘ und auch der euro-zentrischen Sprache (naemlich Englisch, bzw. vom Hollaendische/Flaemischen abstammenden Afrikaans). In schwarzafrikanischen Sprachen, die ich (nur ein bisschen) kenne, z.B. Zulu ist das nicht der Fall und die Unterscheidung eher umgekehrt, wenn sie stattfindet.

Aber man wird hellhoerig, wenn man direkt mit dem
Thema befasst ist.

Ja, glaube ich, du hast mir jedenfalls ein paar gute
Gedankenanregungen gegeben!

Finde ich gut, dass ich ein bisschen Gedankenanstoesse liefern konnte. Weil es naemlich sehr konkret in unserer Situation damit zu tun hat, wie ich meinen Kindern ein gesundes Selbstbildnis und eine Identitaet vermitteln kann. Es ist naemlich wirklich ein haariges Thema und man laeuft immer irgendwo auf einem Grat lang, ob man nun uebersensibilisiert ist oder ueberhaupt nicht sensitiv.

Bye, Elke

Huhu!

Da geb ich dir recht. Aber dann findet man diese
Bezeichnungen wie ‚der schwarze Verteidiger‘ (nicht ‚der
nigerianische Verteidiger‘, z.B.)

Stimmt, aber dabei kommt es wieder drauf, an dass man weiß, woher er kommt. Dann würde ich auch die ‚Ortsbezeichnung‘ bevorzugen.

Oder fühl man sich als Weißer vielleicht ohnehin nicht so
leicht diskriminiert, ganz einfach weil man dafür einfach
nicht so sensibilisiert ist?? Ein spannendes Thema!

Dem wuerde ich zustimmen.

Obwohl es doch im Grunde genau dasselbe ist! Aber halt nur im Grunde…

Da hast du recht mit der Klassifizierung, aber es ist eben
eine ‚ueberlegte Klassifizierung‘ (ich hab mir die Person
angeguckt, bevor ich sage: der mit den Locken, nicht eine ganz
automatische Bemerkung, die als allererstes,ohne Ueberlegung
auf die Lippen kommt).

Es ist vor allem, eine die niemand mit Werten belegt hat. Ich glaube, da liegt das größte Übel. Irgendwo in der Geschichte und damit heute noch in den Köpfen einiger/vieler Menschen. Oder? Menschem mit lockigem Haar hat man doch auch nie nachgesagt, dass sie dumm, faul, Mensvhen zweiter Klasse o.ä. seien, oder? Deshalb kann man das jetzt einfach weiterhin so sagen.
Aus diesem Grund würde ich auch die Bezeichunng ‚der nigerianische Fussballspieler‘ bevorzugen.

Ich erklaere mir das mit der ‚dominanten Kultur‘ und auch der
euro-zentrischen Sprache (naemlich Englisch, bzw. vom
Hollaendische/Flaemischen abstammenden Afrikaans). In
schwarzafrikanischen Sprachen, die ich (nur ein bisschen)
kenne, z.B. Zulu ist das nicht der Fall und die Unterscheidung
eher umgekehrt, wenn sie stattfindet.

Klingt logisch.

Finde ich gut, dass ich ein bisschen Gedankenanstoesse liefern
konnte. Weil es naemlich sehr konkret in unserer Situation
damit zu tun hat, wie ich meinen Kindern ein gesundes
Selbstbildnis und eine Identitaet vermitteln kann. Es ist
naemlich wirklich ein haariges Thema und man laeuft immer
irgendwo auf einem Grat lang, ob man nun uebersensibilisiert
ist oder ueberhaupt nicht sensitiv.

Das glaube ich!
Ist bestimmt schwer. Haben sie denn schon schlechte Erfahrungen gemacht? Wahrscheinlich ist diese Frage jetzt furchtbar naiv, oder? :wink: Habe gerade letztens in einem anderem Forum von einem ähnlichen Fall gelesen. Die Mutter musste sich Sachen anhören *kopfschüttel*

Bye, Vanessa

Hallo Vanessa,

Haben sie denn schon schlechte
Erfahrungen gemacht? Wahrscheinlich ist diese Frage jetzt
furchtbar naiv, oder? :wink: Habe gerade letztens in einem
anderem Forum von einem ähnlichen Fall gelesen. Die Mutter
musste sich Sachen anhören *kopfschüttel*

Nein, zum Glueck (noch?) nicht oft. Das hat einerseits bestimmt mit unserer Umgebung zu tun (sehr international). Andererseits glaube ich glaube einerseits, dass der Knackpunkt erst kommt, wenn sie alt genug sind, sich Freundinnen zu suchen, besonders wenn’s ernster wird.
Ein paarmal gab’s kleine Vorfaelle, aber da haben meine Kinder gar nicht geschnallt, dass es um sie ging (bis jetzt nur in Oesterreich im Urlaub, das war dann in solch breitem Dialekt, dass sie es [zum Glueck] gar nicht verstanden haben. Ich weiss aber auch von Freunden, dass sich da trotz aller ueblen Berichte doch einiges tut in Deutschland. Vor zehn, zwanzig Jahren hat das noch ganz anders ausgeschaut. Wir waren vor 2 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern Verwandte besuchen - und hatten schon ein bissel Muffe, was uns da erwartet. Wir waren in Greifswald und Stralsund. Und sind ueberall (selbst in der oertlichen Kita) mit offenen Armen und Interesse aufgenommen worden.

Tschuess, Elke

Huhu!

Na, dann wünsch ich euch, dass das so bleibt!

Bye, Vanessa

Man kanns auch übertreiben
Hi!

Einer meiner besten Freund ist Neger. Und der stört sich an Neger überhaupt nicht, dem ist es sogar lieber als Schwarzer(weil Schwarz so einen negativen Beigeschmack hat) oder Farbiger(bin ich bunt oder was?)
Als ich bei ihm zu Hause im Senegal war, haben sich seine Freunde untereinander Nigga gerufen(im Gebrauch wie bei uns Kumpl oder Spezi).

Ich habe letztens ein Buch gelesen, in dem eine ebensolche
(sch***Eiertanz) Frau eine Rolle spielte. Nun hiess es in dem
Buch, man hätte die Diskriminierung erst dann überwunden, wenn
das Mädchen nicht als ‚die schwarze/farbige/dunkelhäutige‘
beschrieben würde, sondern als ‚das Mädchen mit der blauen
Mütze‘ o.ä.

Ein Schimmel und ein Rappe stehen auf der Weide. Der Rappe hat rotes der Schimmel blaues Zaumzeug. Würdest du jetzt sagen: Das Pferd mit dem roten Zaumzeug oder der Rappe?

ciao Armin