Polizei

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe da eine verzweifelte Anfrage bei der Du mir hoffentlich helfen kannst. Mir wurde kürzlich mein Motorrad gestohlen. Nun meldete ich das ganze normal der Polizei in der Hoffnung dieses Motorrad wiederzubekommen.
Soweit so gut.
Ich machte meine Angaben, unterzeichnete ein Papier und gut. Unter anderem wurde ich gefragt, warum ich denn nicht sofort die Polizei rief sondern erst mit meinem Bruder die Gegend absuchte. Ich sagte aus Not, ich hätte kein Handy mitgehabt, was nicht stimmte. Ich wollte erst auf Nummer sicher gehen, dass ich an der richtigen Stelle suchte, und suchte alles ab.
1.Kann die Polizei nun auf meine Handydaten zugreifen? Können meine Bewegungen nachverfolgt werden, können meine Verbindungsdaten eingesehen werden?
Ist sowas eigentlich generell erlaubt?

2.Bei Anzeigenaufnahme wusste ich keine Uhrzeiten und die Strasse wusste ich auch nicht. Die Strasse musste ich per Karte raussuchen. Ich hoffe, die Anschrift stimmt, bin nämlich kein guter Strassenkartenleser.
Ausserdem fragte man mich nach einer Uhrzeit. Ich gab einen Spielraum an, wusste es aber eigentlich nicht wirklich, was ich dem Polizisten auch sagte. Er schrieb was auf, was aber so weiss ich nun, nicht stimmte. Es war eine Stunde früher.
Soll ich das bei der Vorladung korrigieren?

Nun bin ich vorgeladen worden. Soll ich diese Fehler klären oder führt das zu misstrauen und ich habe nochmehr nachfragen durch die Versicherung.
Ich komme mir vor wie ein Verbrecher. So werde ich angesprochen. Es ist das erste mal im Leben, dass ich überhaupt eine Versicherung bemühen muss. Es ärgert mich masslos. Auf alles eine plausible Antwort zu haben, geht doch gar nicht.
Wie soll ich den Kilometerstand wissen? Ich wusste doch nicht, dass ich zuletzt genau drauf gucken hätte müssen.
Wie ich nach dem Diebstahl heimkam wurde ich von der Versicherung nun gefragt? Ehrlich müsste ich sagen, dass mich ein Passant namens Walter nach Hause fuhr. Mehr weiß ich nicht von ihm. Wer glaubt einem sowas? Da wird eine Anschrift gefordert.
3. Da könnte ich doch besser sagen, dass mich mein Bruder abholte, oder?

Ich meine immer, ehrlich währt am längsten. Hier scheint dies aber anders zu sein.
Es wirkt als möchte man der Versicherung Möglichkeiten bieten den Schadenfall nicht begleichen zu müssen.

Danke für Deine Hilfe,
taemmie.

Hallo taemmie

Zu den Versicherungen : Wenn Unstimmigkeiten auftauchen, muss das abgeklärt werden. Natürlich haken die Versicherungen nach. sie werden in vielen Fällen betrogen.Hier geht es aber um Versicherungsrecht.
Zur Polizei.

Du sollst die Angaben nach bestem Wissen machen.Mache die Angaben so, wie es wirklich war. Versuche nichts zu beschönigen. Wenn du zu einer Frage keine Angaben machen kannst, dann sage das. Wenn du etwas nicht genau sagen kannst, dann sage ca. Das gilt bei der Tatzeit und auch beim Km Stand.Das mit deinem Bruder ist auch keine guter Einfall. Sage wie es war. Wenn du nur den Vornamen des Mannes sagen kannst, ist das eben so. Bei der bevorstehenden Vernehmung, kläre diese Sachen auf. Die Polizei könnte deine Handydaten überprüfen. Wieder der Rat: Sage wie es war. Erkläre dem Beamten, warum es zu diesen Ungenauigkeiten gekommen ist. Die Sache ist doch kein grosser Kriminalfall. So etwas kommt alle Tage vor. Ich habe schon erlebt, dass ein Geschädigter nicht mal die Marke seines Motorrades kannte. Und die Sache war nicht vorgetäuscht. Mache nicht den Fehler und kompliziere die Sache. Denke daran: Du bist nicht der Dieb, sondern der Geschädigte. Die Polizisten werden das schon richtig werten. Es stimmt schon, dass man mit der Wahrheit weiter kommt. In diesem Sinne
Grüsse ich dich

Sorry - ich kann leider nicht helfen.

Hallo taemmie,

deine Erzählung klingt schon ein wenig wirr und ich könnte da schon so manche Frage der Kollegen verstehen.
Was ich in jedem Fall sagen muss, Falschaussagen und Notlügen helfen weder dir noch den Kollegen bei der Aufklärung, zumal du deinen Bruder in arge Bedrängnis und der Gefahr einer Falschaussage bringst.

Wie Theo Urbanski schon erläuterte, solltest du deine Angaben zum TO und TZ nach bestem Wissen und Gewissen machen.

Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben.

Hallo,
danke für Deine antwort. Habe mich sehr drüber gefreut, wie auch über die anderen Antworten.

Was meinst Du denn mit wirr?
Meine Zeitangabe? Ich hatte unterwegs keine Uhr dabei, da diese unter meinen Motorradhandschuhen kneift.
Als ich auf der Wache war, so schätzte ich, sagte dass auch dem Herrn vor Ort. Später meinte mein Bruder, dass ich bereits um etwa eine Stunde eher bei Ihm gewesen sei.
Den Ort wusste ich nicht genau zu bestimmen, da ich den Parkplatz an dem See nicht erkennen konnte. Es gibt da mehrere Parkplätze. Ausserdem fand ich die Karte nicht gut. Googlemaps wäre wohl zuviel verlangt gewesen.

Naja, ich werde halt sagen wie es war.
Bin mal gespannt auf die Fragen? Komme mir ein bisschen vor wie ein Prüfling. Aber egal, eigentlich kann ich ja nichts falsch machen.

Gib bei der Polizei einfach die Daten an die du für Dich noch vertreten kannst und in deinen zeitlichen Rahmen passen.
Wie gesagt, nach bestem Wissen und Gewissen ohne was wegzulassen und hinzu zu fügen.
Warum kommst du dir wie ein Prüfling vor ?
Die Kollegen machen nur ihre Arbeit und dazu müssen sie halt Fragen stellen.
Beantworte die Fragen einfach und richtig und alles wird schon werden.
Polizisten sind auch nur Menschen die ihre Arbeit tun und dir in der Regel nichts Böses wollen.

Hallo Taemmie,

Dadurch, dass Du angefangen hast, die Unwahrheit zu erzählen, hast Du Dich immer mehr unglaubwürdig gemacht.
Warum hast Du denn nicht gesagt, dass Du gehofft hast, das Motorrad in der näheren Umgebung wieder zu finden?
Wo ist denn die Not in der Frage?
Zu 1.: Man könnte auf die Handydaten zugreifen, wenn ein Du im Verdacht stündest, ein Verbrechen begangen zu haben. Ein Verdacht des Betruges rechtfertigt das aber nicht.
Zu 2.: Warum wusstest Du keine Uhrzeiten? Gefordert ist doch nur ein Tatzeitraum, also die Frage, wann abgestellt und wann Verlusst bemerkt? Und was war so schwierig an der Adresse?
Wichtig ist, der Polizei gegenüber immer ehrlich zu sein! Fängt man an, die Unwahrheit zu erzählen, wird man schnell unglaubwürdig.
Dass man seinen Tachostand nicht genau weiß, ist doch normal. Aber man weiss ihn doch ungefähr. Und was spricht denn dagegen, zu sagen, wer einen wirklich nach Hause gefahren hat, auch wenn man nicht mehr als den Vornamen kennt? Vielleicht kann man ja noch sagen, wo man den Fahrer kennengelernt hat?
Auch von der Versicherung muß man sich Fragen gefallen lassen. Schließlich sollen die das Motorrad ja bezahlen :smile:
Also: Lieber die Wahrheit sagen, auch wenn man selbst meint, es wäre unglaubwürdig. In der Regel werden auch andere Zeugen befragt. Und wenn dann merkwürdige Widersprüche auftreten, setzt man sich noch mehr dem Verdacht aus, eventuell betrügen zu wollen.
Ich hoffe, Dir damit geholfen zu haben.

mfg
Carsten