'polnische Frage' Bismarck

Hallo :smile:
Ich habe hier eine Äußerung von Bismarck über die „polnische Frage“ vom 20. April 1848 vor mir liegen und verstehe ein paar Textstellen nicht. Könnt ihr mir helfen?

„Die Befreiung der wegen Landesverrats verurteilten Polen ist eine der Errungenschaften des Berliner Märzkampfes, und zwar eine der wesentlichsten, da die konstitutionelle Verfassung, die Pressefreiheit und Maßregeln zur Einigung Deutschlands bereits vor Ausbruch des Kampfes gesichert waren.“
-> bezieht sich das „Landesverrats der Polen“ auf den Aufstand 1830 der Polen gegenüber Russland, der allerdings blutig niedergeschlagen wurde und Russland die Polen in Gefangenschaft geschickt hat?
-> warum haben die Preußen die Polen befreit?

„Die Berliner haben die Polen mit ihrem Blute befreit und sie dann eigenhändig im Triumph durch die Stadt gezogen; zum Dank dafür standen die Befreiten bald darauf an der Spitze von Banden, welche die deutschen Einwohner einer preußischen Provinz mit Plünderung und Mord, […] heimsuchten.“
-> was soll das von den Polen? Ist das ein Rachezug, weil Preußen unteranderem durch die polnischen Teilungen polnische Bezirke bekommen haben?

„Eine nationale Entwicklung des polnischen Elements in Polen kann kein anderes vernünftiges Ziel haben, als das, einer Herstelleung eines unabhängigen polnischen Reichs zur Vorbereitung zu dienen. Man kann Polen in seinen Grenzen von 1772 herstellen wollen, ihm ganz Posen, Westpreußen und Ermeland wiedergeben; dann würden Preußens beste Sehnen durchschnitten und Millionen Deutscher der polnischen Willkür überantwortet sein, um einen unsicheren Verbündeten zu gewinnen, der lüstern auf jede Verlegenheit Deutschlands wartet, um Ostpreußen, polnisch Schlesien, die polnischen Bezirke von Pommern für sich zu gewinnen.“
-> was meint Bismarck mit „unsicheren Verbündeten, der lüstern auf jede Verlegenheit Deutschlands wartet“?

„Ich halte dafür unsere jetzige Politik in Bezug auf Posen, auch wenn man jeden einzelnen Deutschen daselbst dem Deutschen Bund vorbehält, auch wenn man nur den kleinsten Teil des polnisch redenden Anteils dem übrigen Staat durch Sondereinrichtungen entfremdet, für die bedauerlichen Donquixoterie, die je ein Staat zu seinem und seiner Angehörigen Verderben begangen hat. Die Regierung hat mit Ordnung dieser Angelegenheit einen mehr polnisch als deutsch gesinnten Mann beauftragt, dessen Benehmen die Armee mit Entrüstung, das Land mit Misstrauen erfüllt und dessen bei der günstigsten Annahme schwach zu nennendes Verfahren den Missgriffen in dieser Angelegenheit die Krone aufsetzt und sie sanktioniert. Die letzte pomphafte Erklärung dieses Kommissars, in der er sich rühmt, durch seine Bemühungen diese Frage friedlich gelöst zu haben, erscheint in den Blättern gleichzeitig mit dem Hilferuf von Behörden und Privatleuten, die fortdauernd von Totschlag und Plünderung der Deutschen und von bewaffneten Konflikten mit dem Mitlitär zeugen. Wird das verantworliche Ministerium des Königs der Nationalversammlung gegenüber die Verantwortung für alles das übernehmen, was Herr von Willisen in Posen getan und unterlassen hat, und für die ganz bis jetzt verfolgte Richtung unserer polnischen Politik? Dann wäre es wichtig, sich darüber aufzuklären, ob in Preußen noch dieselben Rechtsgrundsätze gültig sind, welche in dem Polenprozess des vorigen Jahres gegen die Angeklagten zur Anwenung kamen.“
-> versteh ich irgendwie alles nicht /: die Sätze sind so komisch, aber auch inhaltlich …

Danke :smile:

Hallo

„Die Befreiung der wegen Landesverrats verurteilten Polen ist
eine der Errungenschaften des Berliner Märzkampfes, und zwar
eine der wesentlichsten, da die konstitutionelle Verfassung,
die Pressefreiheit und Maßregeln zur Einigung Deutschlands
bereits vor Ausbruch des Kampfes gesichert waren.“
-> bezieht sich das „Landesverrats der Polen“ auf den Aufstand
1830 der Polen gegenüber Russland, der allerdings blutig
niedergeschlagen wurde und Russland die Polen in
Gefangenschaft geschickt hat?
-> warum haben die Preußen die Polen befreit?

Ich gehe davon aus, dass es polnische Nationalisten preußischer Staatsangehörigkeit waren, die von den 1848 revoltierenden Berlinern (irrtümlich) für polnische Nationalisten russischer Staatsangehörigkeit gehalten worden und darum befreit worden waren. (Der naive deutsche Michel halt.)

„Die Berliner haben die Polen mit ihrem Blute befreit und sie
dann eigenhändig im Triumph durch die Stadt gezogen; zum Dank
dafür standen die Befreiten bald darauf an der Spitze von
Banden, welche die deutschen Einwohner einer preußischen
Provinz mit Plünderung und Mord, […] heimsuchten.“
-> was soll das von den Polen? Ist das ein Rachezug, weil
Preußen unteranderem durch die polnischen Teilungen polnische
Bezirke bekommen haben?

Polnischerseits war der Volkstumskampf bereits erklärt und im Gange, während sich Preußen als nach seinem Selbstverständnis bislang supranationaler Staat Nationalismus nicht leisten konnte und wollte. (Bismarck: „Deutschnationaler Schwindel“) Der panslawistische Kongress von 1848 in Prag hatte als Beschluss gefasst, dass alle kontinentaleuropäischen Gebiete östlich der Linie Stettin-Triest binnen 100 Jahren slawisiert werden sollten. Das war also schon damals die vorherrschende Geisteshaltung. (Kurz vor Fristablauf war das Ziel dann erreicht.)

„Eine nationale Entwicklung des polnischen Elements in Polen
kann kein anderes vernünftiges Ziel haben, als das, einer
Herstelleung eines unabhängigen polnischen Reichs zur
Vorbereitung zu dienen. Man kann Polen in seinen Grenzen von
1772 herstellen wollen, ihm ganz Posen, Westpreußen und
Ermeland wiedergeben; dann würden Preußens beste Sehnen
durchschnitten und Millionen Deutscher der polnischen Willkür
überantwortet sein, um einen unsicheren Verbündeten zu
gewinnen, der lüstern auf jede Verlegenheit Deutschlands
wartet, um Ostpreußen, polnisch Schlesien, die polnischen
Bezirke von Pommern für sich zu gewinnen.“
-> was meint Bismarck mit „unsicheren Verbündeten, der lüstern
auf jede Verlegenheit Deutschlands wartet“?

Es ist davon auszugehen, dass Bismarck damit rechnete, dass auch ein unabhängiger polnischer Staat jedes preußische Engagement etwa gegen Frankreich dazu nutzen würde, Preußen für die polnische Neutralität mit immer weiteren Gebietsabtretungen zu erpressen. Eine Mitte des 19. Jahrhunderts weit verbreitete Unart im europäischen Haus. Und Bismarck, muss man sagen, hat bezüglich des polnischen Landhungers im Hinblick selbst noch auf das 20. Jahrhundert Weitsicht bewiesen.

„Ich halte dafür unsere jetzige Politik in Bezug auf Posen,
auch wenn man jeden einzelnen Deutschen daselbst dem Deutschen
Bund vorbehält, auch wenn man nur den kleinsten Teil des
polnisch redenden Anteils dem übrigen Staat durch
Sondereinrichtungen entfremdet, für die bedauerlichen
Donquixoterie, die je ein Staat zu seinem und seiner
Angehörigen Verderben begangen hat. Die Regierung hat mit
Ordnung dieser Angelegenheit einen mehr polnisch als deutsch
gesinnten Mann beauftragt, dessen Benehmen die Armee mit
Entrüstung, das Land mit Misstrauen erfüllt und dessen bei der
günstigsten Annahme schwach zu nennendes Verfahren den
Missgriffen in dieser Angelegenheit die Krone aufsetzt und sie
sanktioniert. Die letzte pomphafte Erklärung dieses
Kommissars, in der er sich rühmt, durch seine Bemühungen diese
Frage friedlich gelöst zu haben, erscheint in den Blättern
gleichzeitig mit dem Hilferuf von Behörden und Privatleuten,
die fortdauernd von Totschlag und Plünderung der Deutschen und
von bewaffneten Konflikten mit dem Mitlitär zeugen. Wird das
verantworliche Ministerium des Königs der Nationalversammlung
gegenüber die Verantwortung für alles das übernehmen, was Herr
von Willisen in Posen getan und unterlassen hat, und für die
ganz bis jetzt verfolgte Richtung unserer polnischen Politik?
Dann wäre es wichtig, sich darüber aufzuklären, ob in Preußen
noch dieselben Rechtsgrundsätze gültig sind, welche in dem
Polenprozess des vorigen Jahres gegen die Angeklagten zur
Anwenung kamen.“
-> versteh ich irgendwie alles nicht /: die Sätze sind so
komisch, aber auch inhaltlich …

Das sind mir nicht näher bekannte Details. Soweit ich es verstehe: Es hat wohl gewalttätige Ausschreitungen gegen die deutsche Minderheit in Posen und Westpreußen gegeben durch polnisch-nationalistische Aufständische. Es wurde dann preußischerseits ein Mediator eingesetzt, der auf einen deutsch-polnischen Ausgleich in Preußen hinwirken sollte. Aber irgendwie scheint die polnische Seite da schon ganz andere Ziele gehabt zu haben…

Gruß
smalbop

Hallo Nanii,
im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst?

„Die Befreiung der wegen Landesverrats verurteilten Polen ist eine der Errungenschaften des Berliner Märzkampfes, und zwar eine der wesentlichsten, da die konstitutionelle Verfassung, die Pressefreiheit und Maßregeln zur Einigung Deutschlands bereits vor Ausbruch des Kampfes gesichert waren.“

-> bezieht sich das „Landesverrats der Polen“ auf den Aufstand 1830 der Polen gegenüber Russland, der allerdings blutig niedergeschlagen wurde und Russland die Polen in Gefangenschaft geschickt hat?

Nein, das bezieht sich auf den Großpolnischen Aufstand (der freilich 1846 über das Planungsstadium nicht weit hinaus kam) und den Krakauer Aufstand von 1846. Nach Niederschlagung wurde 1847 gegen insgesamt 254 Beteiligte vor dem Berliner Kammergericht wegen Hochverrrat Anklage erhoben (sog. Polenprozess). Die wichtigsten Angeklagten waren Ludwik Mierosławski und Karol Libelt. Es wurden 2 Todesurteile, u.a. gegen Mierosławski (die freilich nicht vollstreckt wurden) und zahlreiche hohe Haftstrafen verhängt.

-> warum haben die Preußen die Polen befreit?

Der polnische Unabhängigkeitskampf erhielt seit 1830 viel Unterstützung aus dem liberalen Bürgertum, vor allem in den sog. Polenvereinen, die der humanitären Unterstützung polnischer Flüchtlinge dienten aber auch ein Kristallisationspunkt für liberale Bestrebungen waren. Zu den Forderungen des Hambacher Festes (1832) gehörte u.a. Polens Freiheit. Am 20.03.1848 wurden auf Druck der Bevölkerung die Verurteilten des Polenprozesses – die als Kämpfer gegen den preußischen Absolutismus verstanden wurden und große Sympathie bei den Berliner Revolutionären genossen - freigelassen und amnestiert. In unmittelbarer Folge (noch am gleichen oder nächsten Tag) wurde in Posen ein polnisches Nationalkomitee gebildet, woraus sich rapide der Großpolnische Aufstand von 1848 entwickelte.

„Die Berliner haben die Polen mit ihrem Blute befreit und sie dann eigenhändig im Triumph durch die Stadt gezogen; zum Dank dafür standen die Befreiten bald darauf an der Spitze von Banden, welche die deutschen Einwohner einer preußischen Provinz mit Plünderung und Mord, […] heimsuchten.“

-> was soll das von den Polen? Ist das ein Rachezug, weil Preußen unteranderem durch die polnischen Teilungen polnische Bezirke bekommen haben?

Nein. Mal abgesehen davon, dass das weitgehend Greuelpropaganda ist - auch in Posen kam es zunächst zu Solidaritätsbekundungen aus der deutschsprachigen Bevölkerung. Ein dezidiert polnischer Nationalismus und die Vorbereitung der Ausweitung des Aufstands auf die russisch-polnischen Gebiete (Kriegsgefahr) sorgte für Abkühlung. Man hatte von Seiten vieler Deutscher wohl damit gerechnet, Posen würde zwar von Preußen unabhängig, aber auch Mitglied des Deutschen Bund werden (so kam es dann auch, bis zur Olmützer Punktation). Der Bruch wurde nach dem 6.April (Ablehnung der Integration Posens in den Deutschen Bund durch die Ständeversammlung des Großherzogtums Posen) unvermeidlich und als das polnische Nationalkomitee die Aufnahme von Deutschen (und Juden) ablehnte, wurde zur Wahrnehmung eigener Interessen ein deutsches Nationalkomitee in Posen gebildet.

„Eine nationale Entwicklung des polnischen Elements in Polen kann kein anderes vernünftiges Ziel haben, als das, einer Herstelleung eines unabhängigen polnischen Reichs zur Vorbereitung zu dienen. Man kann Polen in seinen Grenzen von 1772 herstellen wollen, ihm ganz Posen, Westpreußen und Ermeland wiedergeben; dann würden Preußens beste Sehnen durchschnitten und Millionen Deutscher der polnischen Willkür überantwortet sein, um einen unsicheren Verbündeten zu gewinnen, der lüstern auf jede Verlegenheit Deutschlands wartet, um Ostpreußen, polnisch Schlesien, die polnischen Bezirke von Pommern für sich zu gewinnen.“

-> was meint Bismarck mit „unsicheren Verbündeten, der lüstern auf jede Verlegenheit Deutschlands wartet“?

Die (am 20. April noch vorhandenen) deutschen Befürworter eines unabhängigen polnischen Nationalstaates argumentierten u.a. damit, ein durch territoriale Zugeständnisse gewonnener verbündeter polnischer Nationalstaat wäre ein strategisch vorteilhafter Puffer gegen Russland. Bismarck sagte voraus, ein solches Polen werde sich nicht mit Posen, Westpreußen und Ermland zufriedengeben, sondern jede Gelegenheit nutzen, um weitere territoriale Erweiterungen auf Kosten Preußens zu erzwingen.

„Ich halte dafür unsere jetzige Politik in Bezug auf Posen, auch wenn man jeden einzelnen Deutschen daselbst dem Deutschen Bund vorbehält, auch wenn man nur den kleinsten Teil des polnisch redenden Anteils dem übrigen Staat durch Sondereinrichtungen entfremdet, für die bedauerlichen Donquixoterie, die je ein Staat zu seinem und seiner Angehörigen Verderben begangen hat. Die Regierung hat mit Ordnung dieser Angelegenheit einen mehr polnisch als deutsch gesinnten Mann beauftragt, dessen Benehmen die Armee mit Entrüstung, das Land mit Misstrauen erfüllt und dessen bei der günstigsten Annahme schwach zu nennendes Verfahren den Missgriffen in dieser Angelegenheit die Krone aufsetzt und sie sanktioniert. Die letzte pomphafte Erklärung dieses Kommissars, in der er sich rühmt, durch seine Bemühungen diese Frage friedlich gelöst zu haben, erscheint in den Blättern gleichzeitig mit dem Hilferuf von Behörden und Privatleuten, die fortdauernd von Totschlag und Plünderung der Deutschen und von bewaffneten Konflikten mit dem Mitlitär zeugen. Wird das verantworliche Ministerium des Königs der Nationalversammlung gegenüber die Verantwortung für alles das übernehmen, was Herr von Willisen in Posen getan und unterlassen hat, und für die ganz bis jetzt verfolgte Richtung unserer polnischen Politik? Dann wäre es wichtig, sich darüber aufzuklären, ob in Preußen noch dieselben Rechtsgrundsätze gültig sind, welche in dem Polenprozess des vorigen Jahres gegen die Angeklagten zur Anwenung kamen.“

-:> versteh ich irgendwie alles nicht /: die Sätze sind so komisch, aber auch inhaltlich …

Bismarck plädiert für eine kompromisslose Niederschlagung des Aufstandes / der nationalen Erhebung und greift den preußischen Befehlshaber General Wilhelm von Willisen wegen dessen nachgiebiger Haltung an – vor allem wendet er sich gegen den Plan einer Teilung Posens in einen deutschen (dann dem Deutschen Bund zugeschlagenen) und einen polnischen Teil. Diesem Plan hatte König Freidrich Wilhel IV. ca. eine Woche vor der Rede (am 14. April) zugestimmt.

Die Verweise auf Hilferufe, die „fortdauernd von Totschlag und Plünderung der Deutschen […] zeugen“, sind natürlich vor allem propagandistische Stimmungsmache. Die ganze Rede ist nur Augenwischerei – die Entscheidung war bereits getroffen und die militärische Auseinandersetzung hatte schon am Vortag der Rede, dem 19. April, begonnen. Am 9. Mai kapitulierten die Truppen Ludwik Mierosławskis und der Aufstand war – bis auf vereinzelte Scharmützel – beendet. Mierosławski wurde auf Intervention Frankreichs nach dort abgeschoben und begann eine Karriere als internationaler Berufsrevolutionär – u.a. kämpfte er im Juni 1849 als Oberbefehlshaber der badischen Revolutionsarmee wieder gegen die Preußen.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,
deine Erklärung ist wirklich erschöpfend und kompetent, aber das hier:

im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst?

kannst du ihr nicht vorwerfen. Poln. Geschichte ist kaum bis gar nicht Thema im GU. Z.T. wird nur beiläufig erwähnt, dass es einen poln. Freiheitskampf gab, sonst nichts bis 1939 (zumindest in BW) - ein Armutszeugnis für unsere Bildungspläne.
Grüße
mitzisch

danke für die ganzen Antworten :smile:
Ich gebe freiwillig und gerne zu, dass ich nicht die allergrößte Leuchte in Geschichte bin, aber von diesem Hintergrundwissen haben wir wirklich nichts im Unterricht besprochen /:
Wir hatten nur kurz das „Teilungstrauma“ von Polen, aber das war es auch schon.
Ich frage mich, wie soll ich jetzt die Analyse schreiben? Einerseits haben wir diese Informationen nicht, aber andererseits sind die doch für die Analyse wichtig? … kann ein lehrer wirklich erwarten, dass sich die Schüler die Geschichte Polens mit allem drumherum aneignen? …

… kann
ein lehrer wirklich erwarten, dass sich die Schüler die
Geschichte Polens mit allem drumherum aneignen? …

Nein, aber es ist in der Schule trotzdem nicht verboten, mehr als das zu leisten, was der Lehrer von einem erwarten darf.

Gruß
smalbop

Hallo Nanii

Ich frage mich, wie soll ich jetzt die Analyse schreiben?
Einerseits haben wir diese Informationen nicht, aber
andererseits sind die doch für die Analyse wichtig? … kann
ein lehrer wirklich erwarten, dass sich die Schüler die
Geschichte Polens mit allem drumherum aneignen? …

es wäre oder war natürlich eine Zumutung, Euch ausgerechnet diese Bismarck-Rede analysieren zu lassen, ohne Euch wenigstens in groben Zügen den zeitgeschichtlichen Hintergrund zu vermitteln. Aber irgendwie bin ich da doch etwas im Zweifel … Jedenfalls - im Normalfall fragt man den Lehrer, wo man die geeigneten Informationen finden kann. Da Auskunft zu geben ist sein Job - nicht aber, Euch alles schluckfertig vorzukauen.

Immerhin hast Du nun genug Stichworte, Namen usw. um Dich etwas schlauer zu machen - und sei es mit Hilfe von Wikipedia. Auch, wenn Euch junge Leute der Hinweis wahrscheinlich nervt - meine Generation hatte es da schwerer. Wir mussten noch eine Bibliothek aufsuchen und Bücher wälzen …

Freundliche Grüße,
Ralf