Polnische Pflegekraft

worauf muß man achten wenn man eine polnische pflegekraft über eine agentur einstellen will?

Servus,

man muss darauf achten, was genau die Leistung der Agentur ist.

Wenn es lediglich die Vermittlung ist, muss man sich selber um Lohnsteuer und Sozialversicherung kümmern.

Wenn mit der Agentur ein Vertrag über die Pflegeleistung geschlossen wird, ist es deren Sache, den Lohn der Arbeitnehmerin korrekt zu behandeln.

Schöne Grüße

MM

Vielen Dank für die Antwort.

Wir haben bei einem Vermittlungsbüro angerufen und die sagten uns das wäre alles legal.Wir müssen einmal einen Fahrtkosten- und Versicherungsbetrag an die Plfegekraft zahlen und jede Woche eine bestimmte Summe. (alles in bar) Die Pflegekraft versichert sich dann in Polen selbst. Nach 6 Wochen wechselt die Pflegekraft und das ganze wiederholt sich. Das wäre alles. Kann das richtig sein?

Dann haben wir noch bei einer Agentur nachgefragt und die haben uns eine genaue Kostenaufstellung gegeben.
Der Unterschied bei Agentur und Vermittlung beträt 800€

Guten Abend!

Wir haben bei einem Vermittlungsbüro angerufen und die sagten
uns das wäre alles legal. Wir müssen einmal einen Fahrtkosten-
und Versicherungsbetrag an die Plfegekraft zahlen und jede
Woche eine bestimmte Summe. (alles in bar) Die Pflegekraft
versichert sich dann in Polen selbst.

Da stellen wir uns ganz dumm und hoffen, dass die Aussagen von Agentur stimmen und sich die Pflegekraft wirklich selbst versichert. Funktioniert nicht und kann furchtbar teuer werden, wenn für Jahre Sozialversicherungsbeiträge nachgefordert werden.
.

Nach 6 Wochen wechselt
die Pflegekraft und das ganze wiederholt sich. Das wäre alles.
Kann das richtig sein?

Nein, ist dubios und passt in keines der legalen Modelle:

  • Anstellung der Pflegekraft. Dabei wird man zum Arbeitgeber mit allen Pflichten.

  • Beauftragung einer selbständigen Pflegekraft. Aber Vorsicht vor Scheinselbständigkeit und blind glauben darf man rein gar nix. Man muss sich davon überzeugen, dass die Pflegekraft wirklich als Gewerbetreibende angemeldet ist. Erzählungen von wem auch immer reichen nicht.

  • Beauftragung einer Agentur, die für die Pflegekraft als Arbeitgeber fungiert. Bei dieser Variante bekommt man von der Agentur Rechnungen, die man per Überweisung bezahlt. Der Pflegekraft wird nicht etwa etwas bar in die Hand gedrückt.

Alle 6 Wochen eine neue Pflegekraft ist ein Unding. Es geht doch nicht um Fensterputzen, sondern um einen Menschen, zu dem der Gepflegte und dessen Familienmitglieder ein enges Vertrauensverhältnis aufbauen müssen. Permanenter Personalwechsel geht deshalb gar nicht und spricht für ein illegales Modell der Vermittlungsagentur.
Hier etwas Lesestoff: http://www.konsument-info.eu/de/images/stories/Pfleg…

Gruß
Wolfgang

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hi

Da stellen wir uns ganz dumm und hoffen, dass die Aussagen von
Agentur stimmen und sich die Pflegekraft wirklich selbst
versichert.

Also in Österreich muß die Pflegekraft in Österreich versichert werden und das wird dann vom Auftraggeber bezahlt.

Nach 6 Wochen wechselt
die Pflegekraft und das ganze wiederholt sich. Das wäre alles.
Kann das richtig sein?

Nein, ist dubios und passt in keines der legalen Modelle:

Hm, ich weiß jetzt nicht wie das in D ist, aber in Ö sind das die gängigen Modelle. Da wechseln sich 2 Pflegekräfte regelmäßig ab. Der Wechselzeitraum kann 2 bis 4, seltener auch 6 Wochen betragen.
Die Pflegekräfte brauchen ja auch eine Auszeit und wollen ihre Familien sehen

Gruß
Edith

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Servus,

die Agentur vermittelt die Arbeitskraft. Dass bei der Vermittlung „alles legal“ ist, leuchtet ein - viel Illegales kann man da gar nicht machen.

Die Beschäftigung der Arbeitskraft in Deutschland liegt aber nicht in der Verantwortung der Agentur. Sie ist in Deutschland lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig, und das, was Du beschreibst, ist eine Form von (freilich von den deutschen Behörden weitgehend geduldeter) Schwarzarbeit. Neu kommt außer der Hinterziehung von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen auch die Bezahlung unter Mindestlohn dazu.

Die Sechswochenabschnitte dienen dazu, dass die Pflegerinnen jederzeit zeigen können, dass sie sich nur kurz als „Touristinnen“ in Deutschland aufgehalten haben.

Ob sich hier legal eine Entsendung konstruieren ließe, hab ich nicht nachgelesen - Voraussetzung für eine Entsendung wäre aber allermindestens, dass die Pflegekraft nicht beim Haushalt, der sie einsetzt, unter Vertrag steht, sondern bei einem Arbeitgeber in ihrem Heimatland, der dann seinerseits die Pflegeleistung erbringt, und vor und nach dem Einsatz in D für diesen Arbeitgeber im Heimatland arbeitet. So eine Gestaltung braucht hier nicht weiter geprüft zu werden, weil es schon an grundlegenden Voraussetzungen fehlt.

Kurz: Es geht hier um Schwarzarbeit, allerdings mit einem nicht allzu hohen Risiko.

Schöne Grüße

MM

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Vielen Danke für eure Hilfe.

Hallo,

Nach 6 Wochen wechselt die Pflegekraft und das ganze wiederholt sich. Das wäre alles.
Kann das richtig sein?

Nein, ist dubios und passt in keines der legalen Modelle.

  • Beauftragung einer Agentur, die für die Pflegekraft als Arbeitgeber fungiert. Bei dieser Variante bekommt man von der Agentur Rechnungen, die man per Überweisung bezahlt. Der Pflegekraft wird nicht etwa etwas bar in die Hand gedrückt.

Kann man ja trotzdem noch machen ;o)

Alle 6 Wochen eine neue Pflegekraft ist ein Unding. Es geht doch nicht um Fensterputzen, sondern um einen Menschen, zu dem der Gepflegte und dessen Familienmitglieder ein enges Vertrauensverhältnis aufbauen müssen. Permanenter Personalwechsel geht deshalb gar nicht und spricht für ein illegales Modell der Vermittlungsagentur.

Hm, im Pflegeheim wechselt auch dauernd das Personal. So ungefähr zwei- bis dreimal am Tag. Manchmal sind welche krank oder haben Urlaub, trotzdem wird der Popo geputzt.
Das mit dem 6-Wochen-Wechsel ist bei Agenturen eher normal. Denn die Pflegekräfte wollen ja auch mal wieder nach Hause und müssen sich erholen, Überstunden abbummeln…
Auf diesem Markt ist es nicht so, dass sich die guten Leute alles gefallen lassen müssten. Gut fängt da schonmal bei den Deutschkenntnissen an. Wenn man Glück hat, dann kommen da abwechselnd immer wieder die 2-3 gleichen Leute. Aber auch die können ihrer Agentur sagen, dass sie „da“ nicht wieder hin wollen. Die Agentur hat genug Kunden in der Kartei.
Wenn man hier als Kunde an der falschen Stelle sparen will, kann das nicht nur in rechtlicher Hinsicht schnell ein Schuss in den Ofen werden.

Grüße