verlorene Gebiete von Vertriebenen
Hallo Bark,
„Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (2 + 4 Vertrag)“
Für meinen Teil: will diese Gebiete sowieso gar nicht mehr haben.
Ganz gleich, was dieser Vertrag wert ist oder was man davon hält, es gibt sehr viele Gründe und neue Prioritäten, die es wenig sinnvoll machen, die Strukturen von gestern zum Maßstab für neue Ordnungen zu machen. Auch wenn wünschenswert wäre, dass Vertriebene wieder unkompliziert in ihrer alten Heimat Fuß fassen könnten, sei es auch nur als Ferienwohnsitz, sind die Verhältnisse so kompliziert und auch organisatorisch kaum zu bewältigen, so dass nur sehr restriktiv diese Gebiete für Rückkehrer wieder geöffnet werden können. Trotzdem sind mit zunehmender Technisierung und dem Zusammenwachsen von Europa die Chancen sehr gut, dass in Zukunft viel mehr möglich sein wird als in der Vergangenheit nur zu erträumen war bis hin zu amerikanischen Verhältnissen mit vollkommener Niederlassungsfreiheit. Die Nationalstaaten verloren in den letzten Jahren ohnehin massiv an Bedeutung. Dieser Trend wird auch in vieler Hinsicht weitergehen. Dann wird es in nicht allzu ferner Zeit auch möglich sein, in Rußland sich niederzulassen, wenn es einem dort gefällt. Natürlich geht dies nicht zum Nulltarif, sondern es ist schon eine gewisse Disziplin wie Erlernen der Sprache und eine gewisse ökonomische Konstruktivität notwendig und nicht nur jovioles Breitmachen als selbstzufriedener Rentner oder sonstiger unproduktiver Gutsverwalter. Für die weitere Entwicklung ist wichtig, dass mit neuen konstruktiven Ideen und professionellem Engagement etwas beispiellos verbessertes wachsen kann ohne den Filz und die joviale Sorglosigkeit von gestern, die zu viel menschlichem Versagen und Scheitern schon in der Vergangenheit und auch heute noch bei vielen Vertriebenen führten, die zwar gerne sich als Gruppe organisieren, aber trotzdem nicht auf gute Ideen kommen, ihre soziale Identität und ihre Vergangenheit mit allen Mitteln konstruktiv zu pflegen wie etwa die komplette virtuelle Rekonstruktion der früheren Verhältnisse und Probleme mit allen Mitteln heutiger Computertechnik. So dominiert bei den aktiven Pflegern der Erinnerung und Vergangenheit leider zu sehr das selbstmitleidige Jammern und Krokodiltränen statt die Begeisterung, alles so gut wie möglich zum besten zu bringen.
Deshalb ist wichtig, hier die Vergangenheit auch mit neuen Initiativen zu bewältigen, die weniger Missstände fortschreiben und mehr wirklich die fördern, die mit den heutigen Herausforderungen konstruktiv umgehen können und nicht nur sich an alte Besitzstände oder einen Status klammern wollen.
Wie ich gerade vor einigen Minuten an Winkel schrieb: Es gibt
die Vertriebenenverbände bei uns immer noch, trotz der
Verträge. Und sie werden von einigen Politikern hofiert.
Dass es diese Verbände gibt, ist kein Fehler. Es gibt viele Gründe, die gemeinsame Vergangenheit weiter zu pflegen. Nur geschieht dies leider zu oft sehr ineffektiv und auf kontraproduktive Weise, indem zu starr und organisatorisch unfähig an alten strukturen festgehalten wird, statt die voll konstruktiv auf neue Chancen und die Bewältigung aller nur denkbarer Probleme auszurichten. Die Verträge stellen hier eine gewisse Erschwerung für staatliche Initiativen zu einer direkten Einmischung in die Verhältnisse in den alten Gebieten dar. Dennoch gibt es viel Freiraum für private Initiativen, auch wenn die Gesetze für eine direkte Rückkehr sehr restriktiv sind. Es gibt aber auch viele Schlupflöcher, die bei gemeinsamen Unternehmungen wie die Gründung von Firmen es schon zulassen, gewisse interessante Bereich wieder unter Kontrolle zu bringen. Hier ist Kreativität gefragt. Und wie gesagt, wenn Europa noch stärker zusammenwächst als bis jetzt, dann wird es auch im Osten wieder phantastischere Möglichkeiten geben als je zuvor.
Könnte also in Polen auch so sein. Und das interessierte mich.
Dies könnte so sein. Aber die Polen haben zur Zeit meist noch fundamentalere ökonomische Probleme mit starkem Drang nach Westen, so dass das Interesse für alte Gebiete im Osten hier absolut untergeordnet ist.
Liebe Grüße
Peggy
Gruß
Gerald