Polyamorie - Reaktionen von Außen?

Hallo Allerseits!

Eigentlich habe ich mich hier angemeldet, um Fragen zu beantworten. Aber jetzt hat mich die Neugierde gepackt und ich habe eine Frage, aber keine Sachliche, sondern eher eine, die eure Meinung betrifft:

Die Dinge, die ich klein ans Ende schreibe sind Zusatzinfos zum entstehen der Beziehung und meiner Position dazu. Mich würde bei euren Antworten sehr interessieren, ob ihr diese Infos dazu gelesen habt oder nicht. Weil ich wissen möchte, inwiefern meine Erklärung einen Einfluss auf die Meinung anderer dazu haben kann.

Seit meinem 19ten Lebensjahr lebe ich in einer Polyamorösen Beziehung. Die Definition von Wikipedia lautet, recht treffend: Polyamorie ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben. Dies geschieht mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.

Da ich zu dieser Zeit gerade Wohnort und Institution (Schule => Universität) gewechselt habe, hatte ich Nichts zu verlieren und habe bei neuen Bekanntschaften und Freunden immer sofort alle Karten auf den Tisch gelegt. Ich hatte kein Interesse an Menschen, vor denen ich einen großteil meines Lebens verheimlichen muss. Die Reaktionen meiner Umgebung waren sehr zwiegespalten. Sie reichten von „Wie jetzt? Also rumgefi****?“ über „Du hast Jemanden verdient, der NUR dich liebt!“ bis hin zu „Finde ich beeindruckend.“.
Die meisten Antworte lagen im Bereich von „Kann ich irgendwo nachvollziehen, aber wäre nichts für mich“ oder im Bereich von „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Weder für mich, noch allgemein.“

Nun ist diese Öffnung für mich bei völlig fremden kein Problem. Auch vor der eventuellen Rufschädigung, den seltsamen Blicken und all dem, was damit hätte einhergehen können, hatte ich keine Angst. Dinge, für die ich aufrichtig einstehe, sind mir seit dieser Zeit immer wichtiger, als die Meinung von Außenstehenden, die keinen direkten Einfluss auf mein Leben ausüben.

Anders sieht es da bei nahestehenden Persönlichkeiten aus.

Ein halbes Jahr hat es bei meiner besten Freundin gedauert, die es zwar noch heute befremdlich findet, aber damit ganz gut leben kann - immerhin leben wir inzwischen weit auseinander und sehen uns so selten, dass wir dann andere Themen haben, über die es zu sprechen gilt.

Mehr als ein ganzen Jahr hat es gedauert, bis ich meinem Halbbruder (10 Jahre älter), zu dem ich ein enorm gutes Verhältnis habe, davon erzählen konnte. Er reagierte, wie die meisten, mit Toleranz aber wenig Verständnis und noch weniger glauben daran, dass es funktionieren würde. „Pass bitte auf dich auf, hol dir keine Krankheiten, lass dich nicht verarschen“ - das war so das, was er, ganz Bruder, seiner 20-Jährigen Schwester sagte.

Aber dem Rest meiner Familie habe ich es noch nicht gesagt. Und hier setzt meine Frage an:

Wie würdet ihr / würden Sie reagieren? Ihre Tochter oder ihr Sohn kommt auf sie zu und sagt ihnen, dass er diesen Beziehungsstil pflegt. Mit all den Konsequenzen - für Enkelkinderwunsch, für den Wunsch die Hochzeit des Kindes zu erleben (was so aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr all zu wahrscheinlich wäre). Wie würden sie in dem Sonderfall reagieren, dass der neue Partner überhaupt erst mit dieser „Idee um die Ecke“ gekommen ist? Würden sie zum Beispiel glauben, dass ihre Tochter/ ihr Sohn da auf einen üblen Betrüger hineinfällt?

oder

Wie würdet ihr / würden Sie reagieren, wenn ihre beste Freundin/ bester Freund mit diesem Modell auf sie zukommt? Wie würden sie mit den Partner(n) umgehen, die sie kennenlernen?

oder

Wie würden sie als (suchen sie sich hier die Rolle aus. Großeltern/Arbeitgeber/Kommolitone/Kollege auf der Arbeit/ Bekannter in einem Verein) reagieren, sollten sie so etwas von der Person selbst oder von dritten hören?

Wie Sie sehen geht es mir um Beziehungen, die in meinem Leben eine gewisse Rolle einnehmen oder einnehmen könnte. Es geht mir nicht um eine völlig fremde Person ohne deren Zustimmung ich hervorragend leben kann.

Der konkrete Anlass meiner Neugierde sollte auch noch genannt sein: Ein sehr guter, homosexueller Freund hatte vor kurzem - NACH erreichen seiner finanziellen Unabhängigkeit von seinen Eltern - sein familiäres Coming Out. Ich war der naiven Meinung, Homosexualität sei kein Grund mehr, seinen Sohn des Hauses zu verweisen. Wie er, ich und noch einige andere, die ihn in letzter Zeit unterstützt haben, bemerken mussten, ist dem nicht so.

Deswegen würde mich die Meinung anderer, wie sie wohl reagieren würden, sehr interessieren. Und vielleicht auch, ob die unten Verfasste, persönliche Erklärung der Situation, einen unterschied macht und die Einstellung gegenüber dieser Anfänglich hingeschmissenen Phrase „Ich bin polyamorös“ beeinflussen kann.

Mein Partner und Ich glauben daran, dass es Möglich ist, mehr als einen Menschen zu lieben. Wir glauben daran, dass nicht (sexuelle) Treue ist, die eine Beziehung zusammen hält, sondern Ehrlichkeit, Vertrauen, Kommunikation, Selbstöffnung- und Reflektion.
Nicht der Seitensprung macht eine Beziehung kaputt - sondern die aus ihm resultierende Mixtur aus Verheimlichung, Lügen, schlechtem Gewissen, schließlicher Bekenntnis und der dann entstehenden Atmosphäre von Missvertrauen und Verlustsangst.

Um diese Form der Beziehung von „polygamen“ oder „offenen“ Beziehungen abzugrenzen, noch eine Information: Wir finden es nicht schlimm, wenn mal ein Seitensprung geschieht (was bisher erst einmal vorgekommen ist). Finden aber Affären (im Sinne von: regelmäßiger Sex, keine emotionale Bindung) oder viele Seitensprünge in kurzer Zeit statt nehmen wir das als Zeichen dafür, dass etwas innerhalb der Beziehung oder unseres Sexlebens nicht stimmt und wir daher REDEN müssen. Wir stellen die emotionale Nähe zum Partner über die völlige sexuelle Befriedigung des anderen. Da wir uns aber darüber bewusst sind, dass ein anderer Mensch völlig andere Persönlichkeitseigenschaften haben kann als wir, sehen wir die Liebe zu einer anderen Person NICHT als Bedrohung oder als Indiz für Probleme zwischen uns an. So wie die Liebe zu einem Familienmitglied ja auch nicht bedeutet, dass man den Partner vergisst; so bedeutet Liebe zu einer anderen Person ebenfalls nicht, dass man den Partner vergisst. Die Beziehungen stehen ohne Wertung nebeneinander, so wie es sich halt ergibt. Man nimmt auf die Bedürfnisse des anderen Rücksicht, fordert aber auch seine Freiheiten ein.

Weiterhin heißt diese Beziehungsform auch nicht, dass es keine Eifersucht gibt und dass es einen gar nichts ausmacht zu wissen, dass der Partner eventuell Sex mit Jemand anderen haben wird, Zärtlichkeiten ausgetauscht werden etc. Der große Unterschied ist, dass man davon ausgeht, dass es nicht um die (evolutionär durchaus reale) Angst davor geht, dass Jemand anders beim „Fortpflanzungsakt“ das bessere Los zieht - sondern dass wir in diesem Falle (da Fortpflanzung ja nicht geplant ist, vorerst), diese Eifersucht als etwas sehen, das man durch reden, Verständnis, rationale Sichtweise des Aktes selbst und Geduld positiv beeinflussen kann.
Das Erklärt auch die Tatsache, dass Affären (außer mit seeeehr guten Gründen) nicht okay sind: Das Kosten-/Nutzen Verhältnis von „Belastung für die Beziehung“ KANN nicht ausgewogen sein, wenn auf der Nutzen Seite nur ein Plus für die rein sexuelle Befriedigung EINES Partners steht.

Ich behaupte auch gar nicht, dass das monogame Modell irgendwie veraltet oder schlecht sei. Ich glaube einfach nur, dass es nichts für mich ist.

Mein Liebster und Ich lernten uns zufällig kennen, es sprühten Augenblicklich funken und es war sehr klar, dass wir uns näher kommen würden. Schon an diesem ersten gemeinsamen Abend, quasi beim ersten sehen, sagte er mir, dass er eine Freundin habe - seit 3 Jahren- und dass er sie liebe, sie aber oben genanntes Beziehungsmodell pflegen würde. Diese Ehrlichkeit beeindruckte mich tief. Und dann bemerkte ich noch etwas:
Mir kam das wie eine Art Offenbarung vor. In meinen bisherigen Beziehungen schwang immer eine Art unwohlsein mit. So als würde ich mich verstellen. Mit meinen 19 Jahren hatte ich natürlich nicht die allermeisten Erfahrungen- wenn auch mehr, als vielleicht üblich wäre. 2 echte Beziehungen und ein paar Affären, die ich zu jener Zeit gerne als „Freundschaft mit Extras“ benannt habe.

Ich schob mein Unwohlsein in Beziehungen, meine Probleme mit der Monogamie immer auf mein Alter und meine „mangelnde Lebenserfahrung“, dachte das Monogame käme mit dem Alter. Oder ich hatte einfach noch nicht „den Richtigen“ gefunden. Oder ich hatte mich noch nicht „ausgetobt“ - was auch immer.

In dem Moment jedenfalls, wurde mir klar, dass ich alles zusammen wollte und beides brauchte: Die Möglichkeit, Dinge konkret und klar anzusprechen, wenn sie mich störten (wie es bei den Affären der Fall war)- die Möglichkeit an sich selbst und an dem Partner zu arbeiten und damit sicher zu sein, dass die Beziehung für beide genug wert ist um zu investieren (Das fällt oft bei längeren monogamen Beziehungen weg) - und die intime Bindung, die Nähe zu einer geliebten Person, von der man sehr sicheren, fast garantierten Rückhalt erwarten kann ( wie bei einer Beziehung).

Ich fand sie in diesem Beziehungsmodell und nach einer Eingewöhnungsphase, die zugegebenermaßen relativ hart war, erkannte ich in meiner Beziehung das, was sie bis heute ist: Ein erfülltes Miteinander in Einveständnis, Ehrlichkeit und ohne Ängste vor Verlust, ohne Misstrauen oder Lüge.

Da das Größte Tabu in Beziehungen, der Seitensprung, nicht existent bzw. ein „alltäglicher“ Gegenstand wurde, war es ganz einfach über all die Kleinigkeiten offen zu reden, die einen sonst in Beziehungen so nerven. Alle Probleme - seien es berufliche Probleme, emotionaler Stress durch Schicksalsschläge, Zukunftsangst, Suchtprobleme, ganz egal… sie wirkten klein und lösbar. Wir können bis heute über alles reden. Wir haben Schlüssel, Passwörter und Zugangsdaten zu ALLEM was der andere Besitzt. Aber keiner von uns beiden macht je davon gebraucht. In all der Zeit habe ich nicht einmal in seine Email gespäht. Und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er nie meine SMS gelesen hat. Weil wir wissen: Was es zu sagen gibt, sagen wir dem anderen.

Die Rückkehr zu einer monogamen Beziehung ist für mich - zu diesem Zeitpunkt - nicht vorstellbar. Diese Offenheit, Intimität, dieses Vertrauen möchte ich nicht eintauschen.

Nabend

Mich kannst wohl in die Schublade all jener stecken die es sich vorstellen können das andere mit gleicher Gesinnung die sich untereinander auch gut leiden können und verstehen so glücklich leben können aber für sich selbst wäre das nichts.

Was Familie angeht so muss gerade bei Eltern berücksichtigt werden das sie einer anderen Generation angehören.
Ich finde gerade so die Nachkommen der Nachkriegsgeneration ist gespalten in sehr liberal oder sehr konservativ (je nach Thema kann eine Person auch mal so oder so sein).

Meine eigene Mutter kann ich zu den Liberalen zählen. Ihr könnt ich sowas durchaus erzählen und wüsste das ich trotzdem noch ein Heim hab wo ich willkommen bin. Bei meinem Vater wäre ich mir nicht so sicher (meine Eltern leben auch schon lange nicht mehr zusammen).
Bei meinen Großeltern weiß ich das meine Oma mir eh alles erlaubt (hatte [sie lebt nicht mehr]) auch wenn sie solch ein ungewohnten Beziehungsstil nicht gutheißen würde. Ich würd sie nicht als offen beschreiben aber zwangstolerant. Also sie hat eben ihre Prioritäten. Die guten Beziehungen zu ihren Familienmitgliedern waren ihr wichtiger als deren Lebensstile oder Ansichten.
Mein Opa würde wohl innerlich ausflippen (lebt auch nicht mehr).
Um mal das schlechte Licht der männlichen Vertreter meiner Familie zu nehmen, bin der Überzeugung meine Onkels würde damit cool umgehen, eine meiner Tanten auch die andere weiß ich nicht.

Also bei der Einschätzung der eigenen Familie kann auch kein Außenstehender Einfluss nehmen oder die Reaktionen vorhersehen, außer es ist einer der die Leute eben auch so gut kennt.
Wenn der schwule Sohn sich seinem Vater offenbart welcher denn wider der Einschätzung sehr extrem negativ reagierte, dann war die Vater Sohn Beziehung auch nicht so dolle wenn der Sohn das nicht irgendwie vorhersehen konnte.
Gerade Homosexualität ist durch Medien eh schon in jedem Wohnzimmer angekommen und da sollte man schon die Reaktionen der im Haushalt lebenden mitgekommen haben bei solch Themen ohne sie direkt anzusprechen.

Meinungen anderer und dessen Familien zu sammeln hilft nicht bei der eigenen Familie.

MfG
Lilly

Tja,

manche machen es heimlich.

Andere eben unheimlich.

To.i

Polyamorie oder doch nur offene Beziehung?b tf
Hi!

Eins verstehe ich nicht:
Polyamorie bedeutet Liebesbeziehungen zu mehreren Partnern gleichzeitig. In deinem sehr sehr langen Posting sprichst du immer nur von deine m Partner.

Für mich sieht das deshalb mehr nach einer offenen Beziehung aus (=Liebesbeziehung + geduldetet Seitensprünge) als nach Polyamorie.

Kannst du mich da nochmal schlauer machen? Wieviele Liebesbeziehungen hast du denn nun?

Gruß Tunefish

hi

meinem Vorposter schliesse ich mich insofern an, das ich nicht sicher bin, ob du eine offene Beziehung führst oder eine polyarmore. Bei offenen Beziehungen spielt Treue keine grössere Rolle, bei polyarmoren durchaus, da man den jeweiligen Partnern treu ist, also feste Beziehungen hat und mitunter auch Familie gründet (ein ehemaliger Chef von mir lebt in einer polyarmoren beziehung mit zwei frauen, zusammen in derselben Wohnung und hat mit beiden Frauen inzwischenhalbwüchsige Kinder).

Aber nun zu deiner Frage:

wenn meine beste Freundin mir sagen würde, sie hätte eine polyarmore Beziehung (der Partner hat noch andere Partnerinnen), wäre mir das herzlich egal, solange der Kerl nett ist und ich nicht das gefühl habe, er nutzt die Freundin aus (anch dem Motto: hat die eine keine Zeit oder ihre Mens, geh ich halt zur anderen). Wenn sie mehere Partner hätte wäre mir das ebenfalls total egal.

Wenn aber meine Tochter mir das sagen würde, hätte ich bedenken: Eltern haben immer bedenken, wenn das Kind einen Lebensweg einschlägt, der gesellschaftlich nicht allzu akzeptiert ist. Ich würde mir sehr viel Sorgen machen, ob der Typ (der noch andere Freundinnen hat) nicht einfach meine Tochter gnadenlos ausnutzt - auch das würden alle Eltern tun.

Aber da ich keine moralischen Bedenken habe, würde ich mich - falls sich das ganze einspielt - vermutlich irgendwann daran gewöhnen und wenn der Bursche nett ist, darf er auch mal zum Nachtessen kommen…

Viele Grüsse, sama

Hallo.

Du machst sehr viele Worte, um eine Liebesbeziehung zu beschreiben, die so neu auch wieder nicht ist.
Das spricht für sich. Ist aber nicht unüblich.

Polygamie ist weder neu, noch so ungeheuer selten, dass man viel Aufhebens darum machen sollte, viele Menschen leben sie, wenigstens für eine gewisse Zeit.

Ein wenig verräterisch auch die Art, wie du von „deinem“ Freund sprichst, geht es wirklich nur um den? So weit ich es verstanden habe, liebt der ja noch eine andere, die auch ein Mitspracherecht hat.

Wobei ich mich leider des Gefühls nicht ganz erwehren kann, dass du deinem Freund damals irgendwie verfallen bist. Wenn er dir erklärt hätte, dass der Teufel zwei Schwänze hat, hättest du ihm wahrscheinlich auch geglaubt. Wäre es vielleicht möglich, dass er dich lediglich ausnutzt?

Menschen geraten relativ häufig in das Dilemma, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben und manche flüchten dann eben in die Polyamorie.
Manche dulden sie auch nur, weil sie das Objekt ihrer Liebe nicht allein haben können. Und manche müssen dann gleich eine Religion daraus machen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche Beziehungen auf Dauer meist nicht glücklich machen, irgendeiner bleibt häufig auf der Strecke. Eifersucht, Neid, Versuchung gibt es auch in Poly- Beziehungen, der Tendenz nach mehr, als in „normalen“ Beziehungen, wo es solches, das wollen wir nicht verkennen, natürlich auch gibt, für den einen mehr, für den anderen weniger.

Manche Menschen kennen keine Eifersucht, tun die sich nun mit ebensolchen zusammen, ist jede Art der Beziehung möglich, aber, solche Menschen sind selten und so ist die Gefahr andere, deren Gefühle diesbezüglich verletzlich sind, mit in den Strudel zu ziehen, groß.

Ginge es nur um den Verstand, es gäbe keinerlei Dramen um Liebe und Eifersucht, alles wäre ganz leicht zu lösen, so wie man eine Tafel Schokolade ohne Weiteres gerecht teilen kann. Allein, wir leben und Handeln nach unseren „Gefühlen“ und deswegen gibt es häufig mal Mord- und Totschlag, allein deswegen führen wir Kriege.

Genau das würde ich dir sagen, wenn du meine Tochter wärst.
Im Übrigen ist es dein Leben, du musst damit fertig werden. Sieh zu, dass du glücklich wirst.

Gruß, Nemo.

Hallo Tunefish,

Ja, ich spreche von keinem Partner meinerseits. Aber das liegt nicht daran, dass ich nicht dürfte. Es ist aber nun so, dass ich mich derzeit nicht „aktiv auf der Suche“ befinde. Sprich: Keine Singlebörsen (z.B. für Polyamoröse) und auch kein „sich-selbst-darstellen“ als Single.
Meist wird die Möglichkeit einer Beziehung für andere Männer unvorstellbar, sobald sie erfahren, dass ich einen Freund habe - was ich nachvollziehen kann. Wenn Sie nach dem Satz „Ich habe einen Freund“ (meist kommt der auf die „Warum bist du eigentlich Single“- Frage ihrerseits beim Gespräch) überhaupt noch hinhören, dann interpretieren sie die Aussage entweder richtig und können es sich nicht vorstellen oder sie verstehen sie intuitiv falsch und werden dann eindeutig sexuell - weil sie das Modell mit einem Freifahrtsschein verwechseln.

Es läuft auf das selbe hinaus: Es kommt gar nicht erst in den Bereich einer möglichen Beziehung.

Allerdings gab es eine Phase, in der ich mich mit Jemandem häufiger verabredet habe - Kino, Weg gehen, normale „Dates“ halt - der sich damit offensichtlich anfreunden konnte. Interesse war beiderseitig da. Dann verschlugen ihn Pflichten nach Wien und wir beschlossen, Kontakt zu halten. Das ist auch heute noch so, aber das Interesse ist über die Zeit wieder abgeflaut. Also ist es durchaus so, dass ich meinen Freund bereits mit der Aussicht auf einen neuen Partner konfrontiert habe. Die Reaktion war so, wie ich es mir erwünscht hätte.

Grüße,
Praefrontal

Hallo Nemo & Danke für deine ausführliche Antwort!

Du machst sehr viele Worte, um eine Liebesbeziehung zu
beschreiben, die so neu auch wieder nicht ist.
Das spricht für sich. Ist aber nicht unüblich.

Ich mache immer viele Worte. Um jedes Thema. Das ist leider meine Art. Und besonders bei DIESEM Thema möchte ich, lieber nicht zu schwammig erklären. Daraufhin kommt zumeist die „Wie? Ihr machts zu dritt?“-These, die zu bestreiten sich immer als seltsam kompliziert heraus stellt.

Polygamie ist weder neu, noch so ungeheuer selten, dass man
viel Aufhebens darum machen sollte, viele Menschen leben sie,
wenigstens für eine gewisse Zeit.

Das ist meine übliche Antwort auf den „Das ist doch krank“ - Satz.

Zu dem Rest deiner Antwort: Ich habe keine Empfehlung zum „Glücklich sein“ erbeten. Sondern eine Meinung/Einschätzung zur Reaktion anderer Mensch auf dieses Thema. Eine Reaktion, die mal über den üblichen Kreis von Bekannten, Freunden und Kommolitonen hinaus geht.
Eine solch rationale Antwort würde ich von Jemanden, der die Rolle der Gefühle in Beziehung & Weltgeschichte so hoch einschätzt, nicht erwarten, wenn die Tochter mit so was um die Ecke kommt. Aber mein Umfeld ist auch sehr konservativ. :smile: Ich bin froh zu wissen, dass es Menschen gäbe, die so reagieren würden.

Treue ist bei uns natürlich ein hohes Gut. Es geht darum, dass ein „Fehltritt“ nicht das sichere „Aus“ bedeutet, wenn nur offen darüber geredet wird. Da besteht ein Unterschied zu „Treue ist unwichtig“. Es nimmt viel Eifersucht - welchen Grund hätte der Partner, nicht ehrlich zu sein?

Zuletzt: Verfallen - am Anfang eindeutig. Vielleicht auch weil ich WOLLTE, dass dieses Modell für mich funktioniert. Sonst hätte ich beim ersten Kampf gegen die Eifersucht wohl aufgegeben.
Heute jedoch definitiv nicht mehr - nur weil ich sie hier nicht aufzähle, heißt das nicht, dass ich die Schwächen meines Freundes und der Beziehung nicht kenne. Die Tatsache, dass seine zweite Freundin selbst noch eine weitere, in Freiburg stattfindende Bezieung führt, macht die Sache zwischen den beiden logistisch Problematisch. Sie sehen sich regelmäßig, aber nie für sehr lang. Sie telefonieren täglich. Insofern ist sie omnipräsent, aber ich hab selten direkt mit ihr zu tun.

Grüße,
Praefrontal

Ja und? Profilneurose?
Hallo Praefrontal,

wenn Du überzeugt von Deinem Lebenskonzept bist und entsprechende Argumente hast, sehe ich hier weniger Probleme.

Wer wie auf was reagiert, wirst Du nie im Vorfeld abschätzen können.

Was bringt es, wenn ich Dir sage, dass ich es als Außenstehender gutheiße oder nicht?

Verzeih, aber mir kommt Dein Posting etwas „profilneurotisch“ vor.

Viele Grüße

Kathleen

Lebe dein Leben!
Hallo,

lebe einfach DEIN Leben, so, wie du es für dich als richtig und stimmig empfindest. Viele Menschen machen das nicht; aus Angst vor den Konsequenzen und manche von denen treffen wir dann in der Psychotherapie wieder.

Du brauchst nicht jedem erzählen oder erklären wie du lebst. Wenn du es tust oder tun musst, dann stehe zu den Konsequenzen. Respektiere die Meinung der anderen, so, wie du respektiert werden möchtest. Solltest du deinen Job verlieren, dann suche dir einen neuen. Verlierst du einen Freund…naja, war er dann wirklich dein Freund?

Schwieriger wird es bei den Eltern. Ich glaube, hier ist Offenheit der sicherste Weg. Oder willst du den beiden ein Leben lang was vormachen?

LG Ralf E.

ausser „Ja und?“ fällt mir auch nichts dazu ein. mach es oder lass es.

Schön und gut, aber habe ich Sie nicht vor 10 Minuten gebeten mir ein Sandwich zu machen?

Hi,

das ist sehr interessant, so habe ich früher auch gelebt, ich hatte sehr viele intime Beziehungen zu Frauen und Männer, aber diesen Ausdruck habe ich noch nie in mein ganzen Leben gehört. Aber jetzt darf ich nicht mehr so leben, darum geniesse es doch, wenn es dir gefällt. Wenn du es nicht so öffentlich machst, wirst du auch keine Reaktionen von anderen haben.

viele Grüsse

chatboy

Wow, so viel Text…

also ich hab jetzt die Frage nicht gesehen, weil ich nur den Anfang gelesen habe, aber anscheinend geht es darum, was andere denken, wenn man mehrere Partner gleichzeitig hat.

Meine Antwort wäre:

„Who cares?“

Ich mein, ich glaub mir wär es herzlich egal. Wer in meinem Bekanntenkreis ist, also in meinem erlauchten Bekanntenkreis, den mag ich so wie er isch, fertig.

Ich selbst lehne so etwas allerdings ab!

mfg

Hallo

Würden sie zum Beispiel glauben, dass ihre Tochter/ ihr Sohn da auf einen üblen Betrüger hineinfällt?

Übler Betrüger, also ganz so schlimm würde ich das allerdings auch nicht sehen. Ich würde aber denken, dass sie sich die Sache schönredet.

Mein Partner und Ich glauben daran, dass es Möglich ist, mehr als einen Menschen zu lieben.

Das glaube ich auch, aber ich glaube nicht, dass es auf die Dauer gut möglich ist, mehrere Beziehungen gleichtzeitig zu pflegen, schon aus zeitlichen Gründen.

Ich behaupte auch gar nicht, dass das monogame Modell irgendwie veraltet oder schlecht sei.

Mir kommt dieses sogenannte polyamoröse Modell wesentlich älter vor als das monogame Modell. Es handelt sich doch in diesem konkreten Fall um ein Konkubinat, oder nicht? Es ist doch nur ER, der noch eine weitere Freundin hat, oder?

Ich kann mir vorstellen, dass das auch auf die Dauer ganz gut klappt, wenn alle beteiligten Frauen Kinder haben, da dann das Interesse am Mann (als solchem) oft sowieso etwas schwindet, zumindestens zeitweise, und wenn der Mann sehr reich ist und alle Familien gut versorgen kann.

Ansonsten ist es wahrscheinlich doch ein bisschen störend, dass bei vielen Gelegenheiten die Hauptfrau einfach den Vorrang hat. - Wenn man selber die Hauptfrau ist, dann mag es vielleicht angehen.

Im übrigen, wenn da mit mehreren Partnerinnen ungeschützter Verkehr stattfindet, kann es bei selbigen leicht zu Störungen der Scheidenflora kommen.

Viele Grüße

Wenn ich es recht verstanden habe, dann hat also dein Freund noch eine Freundin, die ihrerseits wiederum noch eine feste Beziehung führt.
Du selbst lebst gar nicht polyamorös, sondern bist lediglich „Dulderin“ der Polyamorie eines Mannes, „Opfer“ um es mal so auszudrücken. Ähnlich einer modernen Haremsdame.

Der Rest ist farbenfrohe Ausmalung, Polycolor, zur Entschuldigung des Mannes und somit auch deiner selbst.
Damit bist du eigentlich in der klassischen Rolle der Geliebten, die häufigste Form der Polygamie in den westlichen Ländern, in denen unverständlicher Weise, die Monogamie Gesetz ist.

Normalerweise braucht man dazu eine Ehefrau, der man, Geliebte wie Ehemann, die Schuld in die Schuhe schieben kann.
Aber es klappt natürlich auch so.

Gut, in diesem Falle müsste man dir abraten, weil du natürlich eindeutig auf der Minusseite der Bilanz stehst. Würde es etwas nutzen? Angesichts der Tatsache, wie du dieses Verhältnis verteidigst, sicher (noch) nicht. Wirklich gefallen tut dir deine Rolle wohl nicht, deshalb auch diese Ausflüge in die „Profilneurose“, wie Kathleen es nennt.

Später einmal, wirst du vielleicht schlauer sein.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Frauen bereit sind, die polygynen Ambitionen der Männer zu erfüllen, auch in modernen Ländern, in denen von Versorgungsängsten der Frauen keine Rede mehr sein kann.

Irgendwie scheint es doch auch in den Genen der Frauen zu liegen, in den Genen der Männer sowieso.

Dir kann man nur sagen, wenn du so leben willst, dann lebe so, wenn du zu viel Zweifel hast, dann mach endgültig und radikal Schluss, diesen Mann ausschließlich für dich zu gewinnen, wird dir kaum gelingen.

Mit deinen ständigen Zweifeln, ob alles richtig ist, machst du dir selbst nur das Leben schwer. Damit sitzt du dann allerdings mit den vielen Ehefrauen, die wissen oder ahnen, dass ihr Mann eine Geliebte hat, im gleichen Boot.

Gruß, Nemo.

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Hallo,

Die Dinge, die ich klein ans Ende schreibe sind Zusatzinfos

Nur Zusatzinfos? Ich lese daraus sehr viel Unsicherheit. Deinem Freund gegenüber. Zu dessen Freundin. Deswegen schreibst du hier m.E., nicht wegen der Meinung, wie User hier ein Geständnis ihrer Kids in diese Richtung aufnehmen würden. Dies wäre nur eine kleine Statistik, die dir absolut nicht weiter hilft.

Ich behaupte auch gar nicht, dass das monogame Modell
irgendwie veraltet oder schlecht sei. Ich glaube einfach nur,
dass es nichts für mich ist.
Die Rückkehr zu einer monogamen Beziehung ist für mich - zu
diesem Zeitpunkt - nicht vorstellbar. Diese Offenheit,
Intimität, dieses Vertrauen möchte ich nicht eintauschen.

Worin unterscheiden sich deiner Meinung nach „Offenheit, Intimität, dieses Vertrauen“ einer monogamen zu einer offenen Beziehung? Ich sehe keinen Unterschied, weil es in beiden Fällen die direkte Beziehung zwischen zwei Menschen betrifft. Insofern ist es gleichgültig, welche Art der Beziehung gelebt wird. Man sollte sich nur einig sein über die Art der Beziehung, mehr nicht.

Und darin unterscheidet ihr euch: Dein Freund hat ein weiteres festes Verhältnis, du nicht. Das macht dir zu schaffen?! In zwei Richtungen.

Franz

PS: Meine Kids sind in deinem Alter, und nicht jede ihrer Beziehungen entspricht vielleicht dem „Standard“. Sie haben keine Probleme damit. Weshalb sollte ich dann eines haben?

Hallo Franz!
Danke für deine Antwort. Im Grunde wollte ich nur noch lesen, nicht antworten, aber jetzt möchte ich doch etwas einwerfen. :smile:

Zum P.S. nur: Warum du anders reagieren solltest, wenn es für deine Kids in Ordnung wäre? Keine Ahnung. Aber es gibt Menschen, darunter ich, die feststellen mussten, dass für die Eltern selten etwas in Ordnung ist, wenn es für einen selbst in Ordnung ist.
Sei es Studium, Lebensstil, Berufswahl, Wohnort oder auch nur die Einstellung bestimmten Dingen gegenüber. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass insbesondere meine Eltern oft eine Meinung gegenüber diversen Dingen haben, die der Meinung der „allgemeinen Bevölkerung“ entspricht. Die Meinung, die im Fernsehn, in Zeitungen, durch Gemeinden und durch ihre soziale Zugehörigkeit (Katholisch, Mittelschicht, Ländlich) definiert wird. Und daher wollte ich mich umhören, wie es für andere Menschen (i.d.F.: Menschen in diesem Forum) aussieht.

Nur Zusatzinfos? Ich lese daraus sehr viel Unsicherheit.
Deinem Freund gegenüber. Zu dessen Freundin. Deswegen
schreibst du hier m.E., nicht wegen der Meinung, wie User hier
ein Geständnis ihrer Kids in diese Richtung aufnehmen würden.
Dies wäre nur eine kleine Statistik, die dir absolut nicht
weiter hilft.

Das stimmt absolut nicht. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber das ist eine Unterstellung. Wenn ich unsicher bzgl. meines Beziehungsmodells wäre, dann würde ich das genau so schreiben. Meiner Meinung nach interpretieren Sie viel in diesen Text hinein. Ebenso, dass ihre Kinder in „meinem Alter“ seien. Wo habe ich denn mein Alter hier konkret angegeben? Gehen sie davon aus, dass ich, weil ich schrieb die Beziehung begann, als ich 19 war, jetzt zwangsläufig zwischen 20 und 25 sein muss?

Worin unterscheiden sich deiner Meinung nach „Offenheit,
Intimität, dieses Vertrauen“
einer monogamen zu einer offenen
Beziehung? Ich sehe keinen Unterschied, weil es in beiden
Fällen die direkte Beziehung zwischen zwei Menschen betrifft.
Insofern ist es gleichgültig, welche Art der Beziehung gelebt
wird. Man sollte sich nur einig sein über die Art der
Beziehung, mehr nicht.

Das Stimmt so - meiner Erfahrung nach und sicherlich auch der Erfahrung vieler anderer Menschen nach -nicht. Hand aufs Herz. In einer monogamen Beziehung die, sagen wir mal, gut aber nicht perfekt ist…da hat doch jeder seine Geheimnisse, oder? Da verheimlicht der Mann lieber, dass er eine andere Frau auch attraktiv finden kann, weil Madame schon beim Kinobesuch eifersüchtig auf die Schauspielerin XY wird.
Da wird über den Flirt am Vorabend bei der Betriebsfeier nicht gesprochen. Da redet man nicht darüber, dass man am Sex gerne etwas ändern würde - aus Angst, dass der Wunsch, den man hat, den Partner verletzt oder anekelt. Man möchte nicht, dass der Partner einen irgendwie „abwertet“, weil man etwas „unnormales“ sagt.

Und was ist mit Affekthandlungen? Es gibt Persönlichkeitstypen die eine sehr geringe Selbstkontrolle haben, was das angeht. Da kann man meist sehr wenig für. Jeder macht und tut in Rage mal etwas, das er hinterher beruht. Das hat viele Faktoren. Und dann kommt es zu dieser Situation, die viele Paare auch gut kennen. Man streitet sich, man geht im Streit auseinander, weil man getretnnt lebt oder weil der Mann auf Geschäftsreise muss. Und in dieser Zeit passiert einem etwas unglaublich Dummes. Irgendwo eine Mischung aus Einsamkeit, Trauer, Wut und vielleicht auch Alkohol um ersteres zu vergessen. Da kam dann die hübsche Dame/ der interessante Herr um die Ecke und der nächste Tag steht unter dem Titel „Was hab ich letzte Nacht nur gemacht?“

Ich kenne niemanden, der Polyamorös lebt, der es dann seinem Partner a) verschwiegen hat oder b) wegen diesem einem Ereignis verlassen worden ist.
Ich kenne dafür haufenweise Menschen, die monogam sind oder waren und einen Partner a) so etwas lange verschwiegen haben, bis es aufflog oder gebeichtet wurde und b) deswegen verlassen worden sind. Natürlich ist es nicht immer so. Aber auf jeden Fall häufiger.

Wie viele Fragen gibt es alleine in diesem Board über „soll ich es sagen?“ und wie viele Menschen antworten darauf „Lass Gras drüber wachsen!“
Ich denke das sagt genug darüber aus, warum ich glaube, Offenheit, Intimität und Vertrauen sind in monogamen Beziehungen manchmal (nicht zwingend!) problematisch.

Und darin unterscheidet ihr euch: Dein Freund hat ein weiteres
festes Verhältnis, du nicht. Das macht dir zu schaffen?!

Prätertium. Es machte mir zu schaffen. Und es sind keine absoluten Zustände. Wie in einer anderen Antwort beschrieben: Wenn sich eine Möglichkeit bietet, gäbe es keinen Grund für mich, diese auszuschlagen.

warum ist dir die Meinung anderer so wichtig
wenn du glücklich bist mit dem was du hast?

Ich lese hier nur Entschuldigungen zu deiner/eurer Beziehunhskombination.
Dein Beitrag liest sich wie ein Studienauftrag ohne Emotionen.
Fehlt jetzt nur noch der berühmte Anfang im Satz: ja, aber…
Was willst du eigentlich wirklich, vielleicht doch Hochzeit, Heim Kinder?

seute

Hallo,

Wo habe ich denn mein Alter hier konkret angegeben?
Gehen sie davon aus, dass ich, weil ich schrieb die Beziehung
begann, als ich 19 war, jetzt zwangsläufig zwischen 20 und 25
sein muss?

Das „vermutlich“ hatte ich vor Absenden meines Beitrags kurzfristig gestrichen. Weil ich nach wie vor der Meinung bin, angesichts deiner verschiedenen Antworten in diesem Thread (ich würde auf Studentin tippen :wink:

Zu unseren Unterschieden in den Beobachtungen: Als Vater betrachte ich aus einem anderen Blickwinkel, die gemeinsame Zukunft mit einem Partner und Kindern, die Verantwortungen, die Sorge. Man heiratet dann eher, und ist voneinander zugegebenermaßen in höherem Maße abhängig. Es sind auch eher diese Menschen, die monogam leben. Aber sie verbergen sich gegenseitig deswegen nicht mehr oder weniger als unabhängige Paare, die größtenteils nur sich selbst verantwortlich sind. Und mehrere Beziehungen nebeneinander pflegen. Ich habe gegenüber meiner Frau z.B. keine Bedenken, über andere Frauen und manche Vorstellungen zu sprechen und umgekehrt. Wir müssen diese Vorstellungen aber nicht unbedingt auch mit anderen ausleben …

In einer monogamen Beziehung die, sagen wir mal, gut aber
nicht perfekt ist…da hat doch jeder seine Geheimnisse, oder?

In allen Beziehungen gibt es irgendwelche Geheimnisse.

Da verheimlicht der Mann lieber, dass er eine andere Frau auch
attraktiv finden kann, weil Madame schon beim Kinobesuch
eifersüchtig auf die Schauspielerin XY wird.

Das mach jetzt aber bitte nicht an monogam vs. polyamourös fest. Das sind allgemein individuelle Eigenschaften.

Ich kenne niemanden, der Polyamorös lebt, der es dann seinem
Partner a) verschwiegen hat oder b) wegen diesem einem
Ereignis verlassen worden ist.

Das sind auch heutzutage noch relativ wenige…

Ich kenne dafür haufenweise Menschen, die monogam sind oder
waren und einen Partner a) so etwas lange verschwiegen haben,
bis es aufflog oder gebeichtet wurde und b) deswegen verlassen
worden sind. Natürlich ist es nicht immer so. Aber auf jeden
Fall häufiger.

Weil es deutlich mehr sind.
Ich habe als junger Mensch auch häufig die Augen verdreht wegen der Ansichten meiner Eltern, das geht beinahe jedem so. Und ich stelle deine Beobachtungen auch heute selbst fest, aber nicht derart, dass polyamouröse Menschen bessere sind.

Ich möchte nicht unhöflich sein,

hatte ich zu keinem Zeitpunkt empfunden.

Franz

Wenn sich eine Möglichkeit bietet, gäbe es keinen Grund für
mich, diese auszuschlagen.

Es ist dir auch vergönnt :smile: