Hallo Pferdeprofis,
ich habe eine Ponyherde von derzeit 8 Shetties, die alle aus dem Tierschutz stammen und Wechsel und Neuzugänge in der Herde gewöhnt sind, da sich hier öfter was ändert.
Seit 5 Tagen steht ein weiteres Shetlandpony bei mir, das vor ca. 8 Wochen aus einer Garage befreit wurde, wo es wohl mehrere Jahre allein und nahezu im Dunkeln lebte. Es ist wider Erwarten nicht verwahrlost und sehr menschenbezogen. Auch Hunde scheint es zu kennen.
Das Problem: Beim Anblick der anderen Ponies gerät es in Panik, selbst wenn diese 50 Meter weit weg sind und sich ruhig verhalten. Es ist nicht genau einzuschätzen, wie gut das Sehvermögen des Ponies ist, es ist definitiv nicht blind und reagiert auch auf entfernte Bewegungen. Im Augenblick sucht es noch stark die Nähe des Stalls und wählt Standorte, die von mindestens einer Seite Schutz durch eine Wand/Hecke bieten, zudem meidet es die Sonne.
Nun meine Frage: Wieviel Nähe zu den anderen ist in den nächsten Wochen sinnvoll? Eine benachbarte Koppel wäre möglich, und es wäre auch machbar, Sicht- aber keinen direkten Schnupperkontakt zu schaffen. Die Alternative wäre, eine Koppel von ca. 150 Metern Breite zwischen dem Neuen und der Herde zu lassen. Hier steht es im Augenblick und ist relativ entspannt und frisst auch. Sobald die Herde rennt, was ein paar Mal am Tag passiert, wird es sehr aufgeregt. Das Wiehern der anderen Ponies beantwortet es nicht.
Ich bin unsicher, ob Konfrontation oder sanfte Annäherung der bessere Weg ist. Ich habe schon überlegt, den Zaun zwischen seiner jetzigen Koppel und der Zwischenkoppel zu öffnen, damit es die Wahl hat, näher zu den anderen zu laufen. Das ginge technisch aber nur mit einem Durchgang von ca. 1 Meter, und ich habe Bedenken, dass es den nicht findet, wenn es in Panik gerät und weg will.
Ich bin dankbar um guten Rat.
Schöne Grüße,
Jule