Pool mit oder ohne Fundament?

Hallo an Alle,

ich hoffe, das hier ist das richtige Brett… ?

Wir haben uns einen Pool gekauft, einen Ovalförmigen zum Einbuddeln.
Jetzt lese ich in der Anleitung, daß eine Fundamentplatte empfohlen ist.

Was haltet ihr davon? Wann wäre diese notwendig?
Hat jemand Erfahrungen mit einer Fundamentierung eines Pool´s?

Der Pool ist 3x5 m, Oval, 1,20 m tief.

Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Gruß

Sascha

habe einen pool 7,5m rund 1,2m hoch mit betonfundament auf sand(ausgleich)obenstehend ohne bewehrung seit 1997.

Hallo Sascha,

Jetzt lese ich in der Anleitung, daß eine Fundamentplatte
empfohlen ist.

Was haltet ihr davon? Wann wäre diese notwendig?

Dein Pool wiegt befüllt so zwischen 10 und 15 Tonnen.
Wenn sich dein Untergrund unter der Belastung ungleichmässig senkt, steht dein Pool mit der Zeit zumindest schief im Garten. Wenn es ganz schief geht, können sich dann auch Risse im Pool bilden.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Ja, einiges an Erfahrung habe ich mit solchen Sachen,
und habe mich auch intensiv damit beschäftigt.
Also grundsätzlich hast Du ein Wassergewicht von ca. 15 Tonnen, was auf den Untergrund lastet.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass man vorher so 30 Tonnen Erde ausgebuddelt hat,
also wird das Erdreich ehr entlastet.

Da Du den Ovalpool nun schon gekauft hast,
wird es nichts mit „einfach und billig bauen“,
wie z. B. beim Rundpool oder 8-Form-Pool. Da geht das auch ohne Beton.

Das Problem bei den Oval-Form-Pool ist nähmlich, dass Du für die gerade Seitenwände eine Stützmauer errichten musst.
Und die kannst Du nicht einfach auf den Dreck hochmauern.

Da wirst Du an einer Beton-Bodenplatte nicht vorbeikommen.
Also lass 30 cm tiefer ausbaggern,
dann den Untergrund mit einer grossen Rüttelplatte knochenhart verdichten.
Wenn die Möglichkeit besteht, das Wasser vom Grund des Pooles in einen Kanal, Bach oder tiefergelegene Fläche mit natürlichem Gefälle abzuleiten, solltest du das nutzen.
Also rings um den Pool (20 cm ausserhalb der Stahlwand) in dem verdichtetem Boden spatenbreit einen 10 cm tiefen Graben ausheben, und einen Drainageschlauch legen,welcher dann mit natürlichem Gefälle irgendwohin ablaufen kann. Den Drainagegraben, wenn der Schlauch drin liegt, mit Splitt verfüllen, und mit einem Flies abdecken.
Ev. mal über einen Bodenablauf nachdenken,
der wird üblicherweise auch mit an die Filteranlage angeschlossen.
Entleerung für den Winter nicht vergessen.

Als nächstes kommen 15 cm Frostschutz-Mineralgemisch, auch gut mit der Rüttelplatte verdichten.
Dann eine Folie, und 15 cm Beton.
Am besten Zementestrisch, mit einer Laage Armierungsmatten Q 188 mitten drin. Ist günstig, das direkt vom Betonwerk zu beziehen, wenn der Fahrmischer bis zur Baustelle fahren kann.
Den Zementestrisch dann schön glätten, der muss völlig glatt sein,
weil Du kleine Unebenheiten durch die Poolfolie siehst und merkst.
Wenn Du es schaffst, auch leichtes Gefälle zum Bodenablauf hin bauen.

Besonders wichtig ist, dass du aussenrum, wo die Stahlwand steht, den Beton völlig gerade einbaust. So auf 1 cm genau, ringsum,
ansonsten sieht der Pool „schief“ aus.
Das schafft man nur, indem man sich vorher paar Armierungseisen einschlägt, und mit einer Schlauchwaage Höhenmesspunkte anbringt.(Kabelbinder)
An den geraden Längsseiten die Bodenplatte 30 cm weit herausragen lassen, weil Du ja darauf die seitlichen Stützwände mauern musst.
Beim Mauern der Stützwände ev. für die Einlaufdüsen und den Skimmer Aussparungen vorsehen.
Die runden Seiten vom Pool müssen dann unbedingt mit Magerbeton (Bordsteinkantenbeton, B 15) hinterfüllt werden, weil der Pool sonst einfallen könnte. (hab selbst leidvolle Erfahrung damit).

In der Praxis sieht das dann so aus, dass man also die Stahlwand einbaut, die Folie einhängt.
Ev. Bodenablauf anschliesst.
Dann den Pool mit Wasser füllt. So wie der Wasserstand steigt, wird hinter den Stützmauern Erdreich eingefüllt.
Wenn der Pool zu 3/4 gefüllt ist, baut man die Einlaufdüsen und Skimmer ein.
Dann alle Leitungen verlegen, und zwar so, dass man die möglichst mühelos entleeren kann, zwecks Frost im Winter.

Und als letztes werden dann die Rundungen vom Pool mit Magerbeton hinterfüllt,
wenn der Pool bis zum Rand gefüllt ist.

Puah,
hab ja ganz schön viel geschrieben,
wenn es noch Fragen gibt,
kein Problem.

Grüße, Steffen!
(der selbst schon 2 Pool´s gebaut hat)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Steffen,

danke für diese ausführliche und kompetente Antwort.

Das Problem bei den Oval-Form-Pool ist nähmlich, dass Du für
die gerade Seitenwände eine Stützmauer errichten musst.
Und die kannst Du nicht einfach auf den Dreck hochmauern.

Ja, ich weiß, aber in der Anleitung steht, man könne das auch auf einem Streifenfundament mauern. Das Eigenartige ist ja, daß der Hersteller für jeden Einbaufehler eine Garantie ablehnt, im Falle eines Falles. Aber ob man eine Platte gießt oder nur ein Streifenfundament baut, ist dem Hersteller egal - er übernimmt in beiden Fällen die Garantie.

Ev. mal über einen Bodenablauf nachdenken,
der wird üblicherweise auch mit an die Filteranlage
angeschlossen.

Habe schon nachgedacht. Allgemeines Problem für mich in dieser Sache ist, daß ich noch nicht weiß, wohin ich mit dem Wasser, auch bei einer Spülung des Filters, Entleerung etc. soll. Ein Kanal ist zu weit entfernt, Grundstück ist platt. Meine Idee: Ein Sickerschacht.

Entleerung für den Winter nicht vergessen.

Das ist für mich jetzt etwas unklar. In der Anleitung steht, man darf das Wasser im Winter auf keinen Fall ganz ablassen, sondern nur bis unterhalb den Einlaufdüsen!?!?

Grüße, Steffen!

Gruß zurück

Sascha

Hallo Peter,

Dein Pool wiegt befüllt so zwischen 10 und 15 Tonnen.
Wenn sich dein Untergrund unter der Belastung ungleichmässig
senkt, steht dein Pool mit der Zeit zumindest schief im
Garten. Wenn es ganz schief geht, können sich dann auch Risse
im Pool bilden.

Da kommt dann aber der Hersteller für auf - in der Anleitung steht ja, daß ein Streifenfundament auch erlaubt sei. Weiterhin müssen ja bei runden oder achtförmigen Pools keine Platten gegossen werden. Das ist das ja, worüber ich etwas stolpere.

Gruß

Sascha

Hallo Sascha,

Da kommt dann aber der Hersteller für auf - in der Anleitung
steht ja, daß ein Streifenfundament auch erlaubt sei.
Weiterhin müssen ja bei runden oder achtförmigen Pools keine
Platten gegossen werden. Das ist das ja, worüber ich etwas
stolpere.

Auch ein Streifenfundament kann Tragen. Es kommt halt auf den Untergrund und die Ausführung an.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Ja, ich weiß, aber in der Anleitung steht, man könne das auch
auf einem Streifenfundament mauern.

Ja, das geht natürlich auch.
Das muss halt etwas massiv sein, damit die Mauer nicht umkippt, wenn Du den Pool mit Wasser füllst.
Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Du, während das erste mal Wasser eingefüllt wird, so wie der Wasserstand steigt, hinter der Mauer Erde einfüllst.
Wenn der Pool dann voll ist, musst Du ja Die Rundungen mit Magerbeton hinterfüllen,
dann hält sich das alles gegeneinander.

Das Eigenartige ist ja,
daß der Hersteller für jeden Einbaufehler eine Garantie
ablehnt, im Falle eines Falles. Aber ob man eine Platte gießt
oder nur ein Streifenfundament baut, ist dem Hersteller egal -
er übernimmt in beiden Fällen die Garantie.

Naja, was soll denn da an Garantiefällen auftreten?
Wenn der Pool einfällt, hast du falsch gebaut.
Wenn die Folie ein Loch hat, wird man sagen, es war ein spitzer Stein darunter, oder man wird Dir einen Montagefehler unterstellen.
Wenn innerhalb der Garantiezeit die Stahlwand durchrostet, was unrealistisch ist, wird man sagen, Du hast einen Kratzer in die Beschichtung gemacht.
Also vergiss das mit irgendwelcher Garantie, da hast Du keine Chance,
es liegt alles in Deiner Hand.

Ev. mal über einen Bodenablauf nachdenken,
der wird üblicherweise auch mit an die Filteranlage
angeschlossen.

Habe schon nachgedacht. Allgemeines Problem für mich in dieser
Sache ist, daß ich noch nicht weiß, wohin ich mit dem Wasser,
auch bei einer Spülung des Filters, Entleerung etc. soll. Ein
Kanal ist zu weit entfernt, Grundstück ist platt. Meine Idee:
Ein Sickerschacht.

Naja, das wird nicht viel bringen.
Beim Rückspülen, 5 Minuten, sind das paar hundert Liter bei mir,
da müsste ich schon ein großes Loch haben.
Das läuft bei mir einfach in die Wiese, und ist weg…

Entleerung für den Winter nicht vergessen.

Das ist für mich jetzt etwas unklar. In der Anleitung steht,
man darf das Wasser im Winter auf keinen Fall ganz ablassen,
sondern nur bis unterhalb den Einlaufdüsen!?!?

Ja, ist richtig.
Im Pool selbst passiert nichts, da bildet sich dann eine 15 cm Eisschicht, ohne irgendwelche Schäden anzurichten.
Mir geht es hierbei mehr um die Rohrleitungen von den Einlaufdüsen / Skimmer zur Filteranlage.
Die liegen ja normalerweise recht flach im Erdreich.
Wenn die teilweise voll Wasser sind, können die im Winrer aber platzen. Oder zumindest die Verschraubungen.

Ich habe bei mir da PE-Rohr gelegt, mit Gefälle hin zur ebenerdig aufgestellten Filteranlage.
Im Herbst kommt die Filteranlage in den Keller,
und das Wasser in den Leitungen läuft zur Filteranlage hin.
Das sauge ich dann aus den Rohren heraus, puste die Rohre mit Druckluft durch.
In den Skimmer kommt ein Deckel, der mit Silikon eingedichtet wird,
und in die Einlaufdüsen kommen Blindstopfen.

Und als letztes:
Poolboden:
Man kann auch Mineralbeton (Frostschutz 0-32mm) als 15 cm dicke Platte einbauen.
Mit der Rüttelplatte richtig verdichten bis die Rüttelplatte springt, und so lange nacharbeiten, bis das richtig eben und glatt ist.
Die Feinheiten mit einem Handstampfer machen.
Darauf dann einen Rasenteppich mit dem Gras nach oben legen, und noch einen dicken Tiefbauflies drauf (wg. Weichmacherwanderung Folie-Rasenteppich).

Sehr wichtig ist bei dieser Bauweise, dass man peinlichst genau aufpasst, dass beim verlegen von Rasenteppich, Flies und Folie keine Steinchen aus dem Boden herausgekratzt werden, also ganz langsam und vorsichtig laufen!
Wenn einmal alles fertig ist, passiert nichts mehr.

So ein Boden ist auch durch den Rasenteppich weicher und angenehmer,
als eine knallharte Betonplatte.

Und das Wichtigste zum Schluss:
Auf dem Poolboden keine Sandschicht machen,
darin bilden sich dann tausend Fussabdrücke.
Das wird dann ein Huckelboden, welchen man mit der Bodensaugbürste nicht richtig sauber bekommt.
Da sieht man später in jedem Fussabdruck den Dreck.

Grüße, Steffen!