Hallo zusammen,
Ich wüßte gerne mal Eure Meinung über die englische Cartoon-Serie „Popetown“, die zur Zeit bei MTV ausgestrahlt wird.
Hier die Adresse, für diejenigen, die nichts damit anfangen können. http://www.vh1.de/popetown/index.php
Versucht meines Erachtens grad mal über die Provokationsschiene Geld einzubringen. Darüberhinaus recht flach, lieblos gestaltet, wenig tiefsinnig.
Provokation allein scheint (selbst heutzutage) nicht zu reichen. Also dürfte es von alleine in der Versenkung verschwinden, wo es mangels Qualität auch hingehört. Soll mir recht sein.
Es sei denn, die halbstaatlichen Großsekten machen weiterhin ein ewiges Brimborium drum - dann wirds für viele wahrscheinlich wieder interessant. Muss ja nicht sein, oder?
Als die Kirche begann, sich zu entrüsten, da hatte sie selbst die
Neugier für diesen Film geweckt. Nun konnten die Filmemacher auf eine
eigene teure Werbung verichten, denn die machte nun die katholische
Kirche für sie. Und das war das Geschäft. Gesehen hatte
ich nur die Sequenzen, die die öffentliche Empörung steuern sollten.
Erinnert hat mich das Ganze an Salman Rushdies Provokation „The
Satanic Verses“. Ganz Muslimland von Marokko bis Indionesien war in
heller Aufregung. Doch niemand hatte den Schmarrn gelesen. Wie auch?
Ob Khomeni zuvor das Buch gelesen hatte, was ich bezweifeln möchte.
Aber ganz Islamia war tief religiös empört.
Daher war „Popetown“ für mich ein Lehrstück. Na, ein bischen haben
die Chistian Community sie über das Machwerk aufgeregt. Meines
Wissens nach wurde aber wegen des Machwerkes niemand umbgebracht.
Wäre aber das kleine dicke Männlein irgend ein empörter Mulla
gewesen, hätte man die man die Leute in Muslimland mit Fähnchen
ausrüsten müssen, um sie zu verbrennen. Die schwachsinnige Karrikatur
vom Propheten Mohammed in der dänischen Zeitung hätte mit Sicherheit
niemand bemerkt, wenn man nicht so viel Gedöns gemacht hätte. Als man
die Goldene Mosche im Irak in die Luft sprengte, da hat man von
Empörung nichts gemerkt. Und der Halunke, der den Wagen mit dem
Sprengstoff in die Luft jagte, der wähnt sich nun als Märtyprer der
sicherlich sofort in den Muslimhimmel durfte, umringt von all den
Jungfrauen. Hoffentlich bleiben diese als solche intakt, bis in alle
Ewigkeit.
Alexander
Popetown ist in erster Linie stinklangweilig.
Die Diskussion, die entfacht wurde, kann ich nicht nachvollziehen (außer die Macher der Serie hätten sie eigenfüßig losgetreten). Die Cartoonwelt ist voll von Provokationen gegen die katholische Kirche.
Und was etwa South Park an solchen zu bieten hat, lässt die Popetown-Bösheiten lachhaft (trotzdem nicht lustig) erscheinen. South Park stellt im Gegensatz zu Popetown keinen fiktiven Papst dar, sondern eindeutig Benedikt XVI. und Johannes Paul II. Darüber regt sich aber kaum einer auf. Zu Recht. Denn diese ganze Diskussion ist lächerlich und mittelalterlich.
Die beste Bearbeitung des Themas Cartoon und Religion findet sich übrigens in den South Park-Episoden „Cartoon Wars I“ und „Cartoon Wars II“ (Episoden 1003 und 1004 - kann man hier (…MOD: P2P Link gelöscht) runterladen - bit.torrent nötig).
Popetown ist in erster Linie stinklangweilig.
Die Diskussion, die entfacht wurde, kann ich nicht
nachvollziehen (außer die Macher der Serie hätten sie
eigenfüßig losgetreten). Die Cartoonwelt ist voll von
Provokationen gegen die katholische Kirche.
Soweit ich mich erinnere, ging der eigentliche Protest der Kirche nicht gegen die Serie sondern gegen die Printwerbung, die kurz vor Ostern in diversen Zeitschriften gedruckt wurde. Das hat MTV natürlich gern zum Anlass genommen, die Folge 1 mit einer nachfolgenen Disskussionsrunde aufzublähen, bei der es aber m. W. keinen Vertreter der katholischen Kirche gab.
Das ganze vor dem Hintergrund der Mohammed Karikaturen, und es wird klar, warum manche reflexartig protestiert haben.
Schräg und für mich ethisch sehr bedenklich… Aber letztendlich: Warum nicht? Es ist halt irgendwie Ausdruck unserer säkularen Gesellschaft und somit ein Warnzeichen für die Kirche… Bevor man darauf mit heftigen Protesten etc. pp. reagiert, sollte man sich vielleicht eher mal überlegen, warum es wirklich Leute gibt, die das gucken wollen…
Auch finde ich es lächerlich, dass teilweise tausende Kirchenangestellte dagegen mobil machen, die später mit ihren Konfis dann „Das Leben des Brian“ im Reliunterricht oder in der Konfistunde gucken… Das hat etwas von Schizophrenie…