Hallo Oliver,
Wie siehst Du Poppers Interpretation?
zwei Punkte kann man Popper meiner Meinung nach vorhalten: erstens bürdet er als Spätgeborener Popper eine Last auf, die er aufgrund seiner historischen Position gar nicht reflektieren konnte, und zweitens ist seine Kritik zumindest zum Teil auch sprachlich nicht auf der Höhe der Diskussion (jedenfalls wenn man der altsprachlichen Sekundärliteratur folgt).
Beide Kritikpunkte kann man zusammenfassen, indem man die historische Gebundenheit von Autoren generell ins Feld führt. Sowohl Platon als auch Popper argumentieren aus ihrem jeweiligen Umfeld. Und da Popper diese Bedingtheit weitgehend außer Acht lässt, wenn er bloß systematische Kritik übt, kann er Platon nicht gerecht werden.
Allerdings bin ich nicht der Ansicht, dass Popper Kritik gänzlich verfehlt ist. Sachlich hat sie schon etwas für sich, nur eben ist es eine Sache, Inhalte auf heutiger Sicht zu kritisieren, eine andere Sache aber, ältere Denker innerhalb ihrer Möglichkeiten zu beurteilen.
Dann wünsch ich gute Erholung.
Vielen Dank.
Gruß
Bona