(post)moderne, metaphysik & (post)strukturalismus?

hallo zusammen,

seit kurzem setze ich mich mit der moderne und postmoderne auseinander. im zusammenhang damit tauchen immerwieder die begriffe (neo)strukutralismus und metaphysik auf, doch ich kann die einfach nicht in einen gescheiten zusammenhang bringen. der neostrukturalismus entspringt doch der postmoderne, nicht war? was bedeutet metaphysik eigentlich? wird dieses metaphysische denken in der moderne überwunden? kann mir das jemand vielleicht an einem beispiel verdeutlichen?

vielen lieben dank schon mal. und entschuldigt die vielen fragen, ihr braucht auch nicht gleich auf alle zu antworten.

liebe grüsse,
dschuui

Hallo

Die Metaphysik hat drei Hauptgegenstände der betrachtung:

Die Unsterblichkeit der Seele
Das Seiende
Die Existenz Gottes

Nach Kant soll sie mit der reinen (von Erfahrung unbefleckten) Vernunft ihre Gegenstände betrachten. Deshalb auch die Leitfrage von einem von Kants Büchern über Metaphysik (Kritik der reinen Vernunft):

Wie ist Erkentnis a priori möglich?

Wenn man nun glaubt Erkentnis a priori wäre nicht möglich, dann verliert die Metaphysik ihre Grundlage. Wer soetwas behauptet soll sich aber gewiss sein, dass er das a priori behauptet, und woher will er diese Erkenntnis her haben, also doch Metaphysik?

Die Geschichte der Metaphysik ist aber viel älter. Das Wort „Metaphysik“ kommt ja sehr gebildet daher. Dabei handelt es sich um eine Anleitung zum Auffinden eines Buches. Aristoteles hat ein Buch über die erste Philosophie geschrieben. Das wurde immer neben der Physik (ein anderes Buch von A.) ins Regal gestellt. „Metaphysik“ bedeutet nichts anders als „neben der Physik“. Daher hat A.s erste Philosophie und auch eine ganze Disziplin die sich mit den drei Hauptgegenständen diess Werkes befasst diesen Namen.

Ich bin der Ansicht, dass keine Wissenschaft ohne Metaphysische Annahmen auskommt, nichtmal die Logik, wie Kant behauptet. Schon eine Frage wie „Was ist ein Ding“ oder „ist alles Sein in der Zeit“ sind metaphysische Fragen. Ohne letztere kommt die Physik nich aus. Denn wenn es nicht zeitliches sein gibt, gibt es vielleicht rein räumliches, welche eigenschaften hat dieses denn …

Viele Grüße
Martin

vielen dank für deine mühe martin. ich kann dir jedoch leider nicht ganz folgen. ich bin in der philosophie nicht so bewandert - möchte ich am rande dennoch erwähnen. also wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kann erkenntnis in der metaphysik nur dann zustande kommen, wenn wir „erfahrungslos“ die gegenstände betrachten? wie soll das gehen? wir machen doch von minute zu minute unsere erfahrungen…?! oder müssen wir einfach versuchen, sie auszuschalten? das geht doch gar nicht. kann man an dieser stelle eine parallele zur objektivität ziehen? in meinen augen ist reine objektivität nie möglich, schliesslich ist jeder „ja nicht um sonst ein subjekt“. ich kann mir nicht vorstellen, dass man all seine erfahrungen zur seite legen kann…

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Hallo,

ich versuche einmal eine ganz einfache Entwirrung, die natürlich oberflächlich ist, aber vielleicht doch für deine Bedürfnisse ausreicht.

Der Strukturalismus als Methode der Moderne nimmt an, dass die Welt aus kleinsten Elementen/Verbindungen aufgebaut ist, die man mittels Sprache auch erkennen und verdeutlichen kann. Die Sprache ist die Struktur, in der ein Subjekt sich auf die Wirklichkeit - das Objekt - bezieht. Der Neostrukturalismus (Postmoderne) hält die Postulierung eines Subjektes für unsinnig und falsch, er nennt das Metaphysik in Anlehnung an die Schimpfwortbedeutung des sog. Wiener Kreises, der alle Aussagen, die über die Physik hinausgehen (Meta-physik) für unsinnig hielt.

Was Metaphysik eigentlich bedeutet, hat Martin schon gesagt, auch dass er der Meinung ist, dass Metaphysik überall uneingestanden verwendet wird. Diese Meinung teile ich. Auch die Metaphysikgegner verwenden metaphysische Elemente, sie gestehen es sich allerdings nicht ein.

Versuch eines Beispiels:

Der Wiener Kreis meint, dass es keine Seele gibt, nach der die Metaphysik jahrhundertelang gefragt hat. Als sprachliches Element (Subjekt)lässt er es zu, allerdings nur, wenn man sich bewusst ist, dass es sich nur um eine Metapher handelt. Dies greift der Strukturalismus auf und sagt, dass das Subjekt immerhin eine Struktur aufweist und damit eine gewisse Berechtigung hat (Lacan und Foucault bemühen für ihre Strukturanalysen die Psychoanalyse). Der Neostrukturalismus nun negiert diese Subjektstruktur wiederum, indem er das Subjekt als vollständig (!) abhängig von Einflüssen annimmt. Wo der Strukturalismus aus den Begriffen und Strukturen konstruieren zu können meint, setzt der Poststrukturalimus dies aufnehmend, aber dennoch entgegensetzend die DEkonstruktion an, wonach eine Konstruktion nicht möglich erscheint, also - Metaphysik (als Schimpfwort verstanden) ist. Die Strukturen des Strukturalismus können nach den Vorstellungen des Neostrukturalismus nicht existieren, weil ihr Träger, das Subjekt, ein Irrtum ist.

Wie gesagt: oberflächlich und pointiert. Hilft es?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo

Mit der Mataphysik vor aller Erfahrung war Kant im speziellen emeint, der sieht das so. Aber es gibt jemanden, der in diese Bresche haut und ich wille mal erklären wie der das macht:

Nemen Descartes, wie er in seiem Kämmerlein sitzt und Grübelt. Zunächst zweifelt er an allem, was er wahrnimmt. Er nimmt an, dass ein Böser Geist ihm alles was er sieht, schmeckt, oder sonst wie wahrnimmt nur vorgaukelt. Nun überlegt er sich, dass unter diesen Bedingungen nur das notwendig wahr sein kann, was der geist hm nicht vorgaukelt. Er kommt zu dem schluss, dass solange man den Satz „Ich bin, ich existiere“ (Ego sum, ego existum) in Gedanken fasst oder oder ihn ausspricht man notwendiger weise existiert. Würde der Böse Geist uns nämlich auch dies vorgaukeln, also dieser satz unwahr sein, dann gäbe es ja niemanden, dem er ihn vogaukeln könnte. Neben dem ist dieser zu allen Gelegenheiteb wahr. Dieses Argument fasst Descartes schön zusammen mit „Ich denke also bin ich“. Descartes at damit schön Metaphysik getrieben, denn er hat sich mit der Frage der Existenz befasst.

Solange du dich mit einen der drei Fragen:

Was ist das Seiende?
Ist meine Seele unsterblich?
Gibt es einen Gott?

Befasst, treibst du Metaphysik. Und wenn du ein Messgerät benutzt um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, d.h. nur it Empirie oder Erfahrung arbeitest, dann will ich dir auch das gestatten. Dann bist du der begründer der emüirischen Metaphysik, und hast nachgewiesen, dass Kant falsch lag.

Di neuere Ablehnung der Metaphysik in diesem Jahrhundert, so dasss diese Disziplin sich schon fast als Scimpfwort in manchen Kreisen ausnimmt. Kommt vor allem wegen der letzten Beiden Fragen, zugegeben ohne die können viele Leute gut leben, ohne die erste zu Lben ist seltsam.

Wer immer behauptet, dass es irgendwas nicht gibt, behauptet nämlich, wass dieses nicht existiert. Alle wissenschaftler tun das. Demnach teilt er in existierendes und solches, dass nicht existiert, was unterscheidet denn alles existierende vom nichtexistierenden. Soll die Antwort nuns ein, dass es existiert? WEnig befriedegend, oder? Solche Antworten sollten Wissenschaftler nicht zufrieden stellen.

Viele Grüße
Martin

Wenn Du tiefer in diesen Themenkomplex Metaphysik, Existentialismus und Realität einsteigen willst, dann empfehle ich Dir http://www.magick-pur.de/cms/index.php?isbn=3890944051 Buch anschauen
Das Buch ist wirklich supergut.

Beste Wünsche

Literat