Welchen Sinn macht das POZ-System in der Praxis noch (Zahlung mit Debitkarte und Unterschrift ohne PIN)? Warum wird das engestzt, welche Vorteile hat es für Kunde / Händler gegenüber Electronic Cash? Ich sehe irgendwie keinen Grund dafür?
Hallo Michael,
der Karteninhaber legitmiert sich durch die seien Unterschrift. Mittels der ind er Karte gespeicherten Daten wird eine Lastschrift erstellt. Gleichzeitig druckt die Kasse eine Einzugsermächtigung aus, die der Karteninhaber unterschreibt. Damit erteilt er dem Händler die Erlaubnis, den Rechnungsbetrag durch lastschrift von seinem Konto einzuziehen. Außerdem gibt er mit seiner Unterschrift die Einwilligung dazu, dass das Kreditinstitut bei Nichteinlösung der Lastschrift dem Händler Namen und Adresse des Kontoinhabers übermittelt.
Für den Händler sind die Kosten bei dem POZ-System geringer, dafür hat er die Ungewissheit, ob die Lastschrift eingelöst wird oder von der Bank zurückgegeben wird.
Sollte eine Lastschriftsrückgabe durch die Bank erfolgen, hat der Händler zwar das recht, die Adresse zu erfahren, aber dies lässt sich die Bank meist was kosten. Mit 10,-- Euro pro Auskunft ist man da leicht dabei. Die Banken erheben diese Gebühr, da der Händler sich für das kostengünstigere POZ-System eingelassen hat.
Für den Kunden hat es eigentlich nur den Vorteil, dass er beliebig einkaufen kann ohne auf seine Kontodeckung schauen zu müssen. Bei der POS-Zahlung hingegen wird die Zahlung nur akzeptiert, wenn der Kontostand es erlaubt.
Ich hoffe Dir ein wenig weitergeholfen zu haben.
Gruss
Markus
Hi Markus,
Danke für die Antwort. Dann erscheint mir dieses POZ-System als nicht sonderlich praktikabel. Die Nachteile überweigen wohl eher? Weisst du zufällig, welche praktische Bedeutung das zur Zeit hat? Wie verbreitet es ist? Ich muss das Ganze den Kids in der Berufsfachschule erläutern
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Hallo Michael,
die Nachteile weichen einem kalkulierten Kostenvorteil unter der Berücksichtigung der Ausfallquote.
Deshalb ist POZ leider immer weiter auf dem Vormarsch un es ist m.E. Marktführer unter den unbaren Zahlungsmethoden.
Gruß ivo
Hallo Michael, hallo Trulli,
ich will die Sache ja nicht verkomplizieren, aber es gibt insgesamt 3 Systeme : POS, POZ und ELV (auch „wildes POZ“ genannt).
POS ist ja hinlänglich beschrieben. Das bietet die beste Sicherheit, kostet allerdings auch am meisten (ca. 10 Cent pro Abfrage).
POZ ist abgespeckt, es wird nur die Sperrdatei, aber nicht das Guthaben abgefragt. Das kostet weniger.
ELV kostet garnichts, denn der Einzug erfolgt mittels Lastschrift. Es gibt einige Händler, die damit gute Erfahrungen gemacht haben, z.B. Peek und Cloppenburg. Man hat aber noch zusätzliche Sicherheit :
- Die Bonität ist ja grundsätzlich vorhanden, sonst hätte der Kunde ja keine ec-Karte. (Die muss er vorlegen, vom Magnetstreifen werden die Kontonummer/Bankleitzahl ausgelesen)
- Bertragsabhängig muss er ggf. auch einen Ausweis vorzeigen
- Er ermächtigt mit seiner Unterschrift seine eigene Bank, bei Nichteinlösung die Adresse rauszurücken. Das kostet zwar Gebühren, die schlägt der Händler aber auf die Forderung auf.
Gruss Hans-Jürgen
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Du meinst tatsächlich, dass wegen Kostenvorteilen für den Händler die Geschichte mit der Unterschrift im Vormarsch ist im Vergleich zu electronic cash? Ich dachte es sei genau umgekehrt?
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Du meinst tatsächlich, dass wegen Kostenvorteilen für den
Händler die Geschichte mit der Unterschrift im Vormarsch ist
im Vergleich zu electronic cash? Ich dachte es sei genau
umgekehrt?
Hallo Michael,
ich bin davon überzeugt.
Außer an Tankstellen benötige ich fast nirgends mehr zum Einkaufen meine PIN. Dies ist zumindest meine persönliche Erfahrung.
Und die Ausfallquote zahlt der Verbraucher über höhere Preise.
Aber genaues kann dir sicherlich diese leider nicht ganz billige Lektüre sagen: http://www.markt-studie.de/ueberstudie44_313.html#me…
Gruß Ivo
Hallo zusammen,
ja Ivo hat recht. Die Geschäfte nehmen bewusst in Kauf, dass einige „schlechte Kunden“ gibt, deren Lastschrift zurückgegeben wird.
Sie sind sich auch im klaren, dass es ein wenig Aufwand ist, von denen die Kohle zubekommen (Mahnwesen usw.). Aber dem gegenüber stehen die wesentlich geringeren Gebühren des POZ. Hierbei spart sich der Händler eben ein Haufen Geld, denn er braucht keine permanente Verbindung um die daten abfragen zu können…Also der Kostenvortweil steht bei den Händler absolut an erster Stelle.
Markus
Hi! Danke für die Antworten, die Studie kann ich mir nicht leisten War auch nur so ein wenig Hintergrundwissen für eine Unterrichtsstunde. Das ist dann ja fast wie bei den Bank-Karten an die Jugendlichen? Hautpsache die Bank hat ein Girokonto mehr, bei dem dann Geldschöpfung betrieben werden kann. Wenn da mal ein paar Karten „faul“ werden und überschulet sind ist das gar nicht so schlimm?
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Hallo Michael,
m.E. ist es wesentlich schlimmer als bei den Bankkarten. Die Zeiten in denen man mit diesen als Jugendlicher wild verfügen konnte sind in der Regel vorbei. Ich weiss zwar was du meinst, weil mich -als ich halb so alt war- ähnlich zu einem Konto bei den „Roten“ kam, aber aufgrund der Rechtssprechung, v.a. in Sachen Haftung, haben nahezu alle Banken diese Strategie längst aufgegeben und überlegen sich zweimal wem sie eine Karte in die Hand drücken, mit der man sein Konto überziehen kann.
Gruß Ivo