Hallo Engelchen,
ich fürchte, da hast du einiges missverstanden. x und y sind Variablen; „Schüler“ und „alte Leute“ sind dagegen Prädikate (Im AL-Sinne).
Vielleicht kann man es verstehen, wenn man statt x und y „Ding1“ bzw. „Ding2“ sagt. Damit lesen wir die Aussage nochmal:
∀Ding1 ∃Ding2 (S(Ding1)) → (R(Ding2) ∧ ¬P(Ding1,Ding2)))
Dann hätten wir die logischen Operatoren, die du sicherlich kennst. Wenden wir das Ganze an, erhalten wir
Für alle Dinger1 gibt es ein Ding2, so dass gilt: Wenn S(Ding1) dann (R(Ding2)) und nicht P(Ding1,Ding2)).
So, nun hatten wir schon, dass S, R, und P Prädikate sind. Im Mathematikunterricht in der Schule gab es dieses komische f(x), was im Grunde besagte: Wir wenden eine Funktion f auf x an, wobei x für eine beliebige Zahl stehen kann. Oder allgemeiner: wir treffen die Aussage f über x. Wenn wir also S(x) haben, heisst das, dass wir über einen x-beliebigen Wert, den x haben kann, die Aussage treffen, dass S auf diesen Wert von x zutrifft.
Ich greife deine Terminologie auf und nehme an, dass S(x), völlig für sich genommen, bedeutet: Ich treffe über (ein beliebiges) x die Aussage, dass x ein Schüler ist, oder, um korrekt zu sein: für x, was auch immer x nun konkret ist, treffe ich die Aussage, dass x in der Menge der Dinge enthalten ist, die ich als „Schüler“ bezeichne.
R(y) heisst demnach, dass ich über alles, was y bedeuten kann, die Aussage treffe, dass y ein alter Mensch ist. (Genauer: Dass y in der Menge der alten Leute P enthalten ist).
P ist nun ein 2-wertiges Prädikat, das heisst, ich treffe über zwei x-beliebige Variablen eine Aussage. Konkret bedeutet das, dass sowohl x als auch y in der Menge enthalten sind, die durch P definiert ist. Verwenden wir „parken“ für P (du wirst bald merken, dass „parken“ wenig Glücklich gewählt ist), erhalten wir für parken(x,y) sowas wie: Für ein beliebiges Ding x und ein beliebiges Ding y gilt: x und y sind in der Menge der Paare enthalten, für die gilt, dass das Ding x das Ding y parkt.
Also nehmen wir uns die Aussage nochmal vor und wenden die Prädikate darauf an:
Für alle Dinger1 gibt es (irgend) ein Ding2, so dass gilt: Wenn Ding1 ein Schüler ist, dann folgt daraus, dass Ding2 ein alter Mensch ist, und dass Ding1 Ding2 nicht parkt.
Gehen wir schrittweise in Richtung einer natürlichsprachlichen Darstellung:
Für alle x gibt es mindestens ein y, so dass die allgemeine Aussage Wenn dieses x ein Schüler ist, dass folgt daraus, dass y ein alter Mensch ist, und dass dieser alte Mensch nicht von Schüler x geparkt wird. wahr ist.
Für jedes x gilt: Wenn x ein Schüler ist, dann gibt es irgendein y, der ein alter Mensch ist und der nicht von Schüler x geparkt wird.
Für jeden Schüler gibt es irgend einen alten Menschen, den dieser Schüler nicht parkt.
Im Klartext: Kein Schüler parkt alle alten Leute.
Ich hoffe, das hilft dir etwas und verwirrt dich nicht zu sehr.
p.