Präsentation halten trotz Trauma?

Hallo,
ich muss in Kürze in der Uni eine Präsentation vor Hunderten von Leuten halten!
Das Problem: Ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung, sprich, dann tauchen Stottern (dafür werde ich dann hinterher auch wieder gemobbt), Angstzustände, Panikattacken usw. auf.
Die Leute die da sitzen sind die reinsten Trigger und erzeugen Flashbacks.

Wie komme ich durch die Präsentation, ohne das die Dozenten mich wegen des Stotterns und der anderen Sachen für die Präsentation für zu blöd halten???

In der Nachbesprechung wegen der Gruppenarbeit neulich wird mich ein Dozent demnächst auch wahrscheinlich noch blöd anmachen weil ich ihn hintergangen hatte um eine Einzelarbeit zu bekommen, indem ich einfach einen anderen Dozenten belabert hatte :smiley:
Ich habe auch gar keinen Bock darauf, mir immer wieder wieder von irgendwelchen Leuten, mal Lehrer mal Dozenten anzuhören, ich sei nicht teamfähig. Die haben doch gar keine Ahnung, ich bin teamfähig, die haben einfach nur keine Ahnung.
Aber die sollen es halt nicht wissen, weil die mich sonst wohl für dämlich oder so was halten würden, auf jeden Fall für anders :frowning:

Was ist denn ‚Teamfähigkeit‘?
… das labern die meisten doch bloß als unverstandenes, modisches Buzzword vor sich hin. Frag’ sie und sie werden bleich.

Für die meisten Chefs bedeutet „teamfähig“, dass sie nicht kritisiert werden und die Einzelperson unauffällig im Schwarm untertaucht ohne ihn zu belästigen.

Gruß

Stefan

Hallo,

was hat Teamfähigkeit mit einem PBS zu tun?

und wie stellt man seine eigene Teamfähigkeit unter Beweis, wenn man sich eine Einzelarbeit erschleicht?

Teamfähig heisst nicht, mit mehrern Leuten zu arbeiten, sondern sich als Teil einer Gruppe zu fühlen und dementsprechend im Interesse der Gruppe zu agieren.

Grüße
miamei

Hallo,

abgesehen vom inflationären Gebrauch des Begriffs PTBS ist eine solche weder die Pest noch Anlass dafür, dass deine Professoren Männer in weißen Turnschuhen schicken, wenn du sie darüber informierst.

Du kommst durch diese Situation nur, wenn es dir gelingt, den Druck ausreichend zu reduzieren. Zu wissen, dass deine Profs dich nicht für unfähig halten, wenn du ins Stottern gerätst, kann da durchaus wirksam sein.

(dafür werde ich dann hinterher auch wieder gemobbt),

Eine derartige Aussage lässt mich darüber nachdenken, inwieweit du dich nicht bereits mit deiner Störung angefreundet hast. Das ist kein Vorwurf, sondern ein Phänomen, das in derartigen Situationen nicht selten ist. Zu wissen, was passieren wird, gibt Sicherheit - auch dann, wenn das Erwartete unangenehm ist. Fatalerweise nimmt man sich damit die Chance auf neue Erfahrungen und eine Neubewertung der Situation.

Die Professoren ins Boot zu holen, könnte ein erster Schritt zur Befreiung sein. Solange man das Ganze unter den Teppich kehrt, verfängt man sich umso stärker in der Angst vor dem „Erwischtwerden“. Je offener man damit umgeht, desto weniger Druck baut man auf.

Was du in Sachen Teamfähigkeit erzählst, zeigt nach meiner Einschätzung deutlich, dass du - wie viele Angstpatienten - zu deutlichem Meideverhalten neigst. Das wird auf Dauer nicht gut gehen. Indem du dir selber Ausreden zurechtlegst, wirst du selbst dafür sorgen, dass die Luft immer dünner und der Druck von außen immer größer wird. Teamfähig bist du in diesem Zustand definitiv nicht.

Ich rate in diesem Zusammenhang zu einer Therapie.

Schöne Grüße,
Jule

Moin,

Das Problem: Ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung,

bist Du deswegen in Behandlung?!

Wie komme ich durch die Präsentation, ohne das die Dozenten
mich wegen des Stotterns und der anderen Sachen für die
Präsentation für zu blöd halten???

Ein seriöser Lehrender weiß um die Unsicherheiten von Vortragenden. Das wird Dich keiner für blöde halten.

In der Nachbesprechung wegen der Gruppenarbeit neulich wird
mich ein Dozent demnächst auch wahrscheinlich noch blöd
anmachen weil ich ihn hintergangen hatte um eine Einzelarbeit
zu bekommen, indem ich einfach einen anderen Dozenten belabert
hatte :smiley:

Hm, das ist ja auch kein schöner Zug.

Ich habe auch gar keinen Bock darauf, mir immer wieder wieder
von irgendwelchen Leuten, mal Lehrer mal Dozenten anzuhören,
ich sei nicht teamfähig.

Nun ja, wenn DU Dich so verhälst, ist das ja auch kein Wunder!

Die haben doch gar keine Ahnung, ich
bin teamfähig, die haben einfach nur keine Ahnung.

Aha, und woher sollen die das bitteschön wissen? Durch Dein Verhalten wohl kaum.

Aber die sollen es halt nicht wissen, weil die mich sonst wohl
für dämlich oder so was halten würden, auf jeden Fall für
anders :frowning:

Ne, Du nutzt Deine (diagnostizierte?) Erkrankung eher als Entschuldigung für Dich selber.
Woher sollen die anderen wissen, daß Du dieses Problem hast, wen nDu es ihnen nicht mitteilst?!
Ich arbeite an einer Hochschule und hab schon zig Präsentationen gehört und auch schon etliche selber gehalten.
Meine Kollegen und ich kriegen schon schnell mit, ob die vortragende Person nervös oder schlecht vorbereitet ist. Und, oh Wunder, genau die schlecht vorbereiteten klagen regelmäßig darüber, daß wir ihnen was wollten.
Es kommen auch immer wieder Kandidaten mit der Bitte, ihre Erkrankungen zu berücksichtigen. Das können wir dann aber nur, wenn nachgewiesen ist, daß sie wirklich existieren. Schlichte Prüfungsangst ist da kein Grund.

Daher solltest Du mit den entsprechenden Unterlagen ausgestattet mit Deinen Dozenten reden und auch selber initiativ mit dem Problem umgehen und keine Ausweichkurse fahren.
Ansonsten schadest Du Dir auf lange Sicht gesehen selber ungemein.

Gandalf

Ja wisst ihr, ich habe die Folgen ja schon länger, aber die PTBS wurde wurde gerade einmal vor gut ca. einem halben Jahr festgestellt. Hätte ich vorher ohne zu wissen, dass ich eine solche habe, die Folgen erklären müssen, ja dann gute Nacht, das hätte sich nämlich ziemlich dämlich angehört.
Natürlich könnte ich nun mit den Unterlagen zu den Profs. rennen, dann wüssten sie es. Aber das würde mich nicht um die Präsentation bringen, die muss ich ja ohnehin halten weil es ein Pflichtfach ist. Es ist ja auch nicht die Präsentation selber die mir Probleme bereitet, sondern die Panik und Angstzustände die ich deswegen vorher und während der Präsentation die ganze Zeit habe, da kommen die ganzen Schweißausbrüche, ich muss vorher ständig auf Klo rennen, die Panik geht aber trotzdem nicht weg und das ich wegen des Stotterns gemobbt werde ist ja kein Geheimnis.
Die Frage wäre also, was können die Profs. machen, wenn ich ihnen das vorlegen würde??? Drei, zwei, eins, Schwupp, Trauma weg, ist wohl nichts und die Präsentation werden die mir wohl auch nicht ersparen. Darum bin ich mir unsicher ob ich damit zu den Profs. rennen soll.
Das ich einen anderen Prof. wegen der Einzelarbeit gefragt hatte und meinen eigenen Dozenten in dem Fach übergangen hatte mag zwar kein schöner Zug gewesen sein, dass ein Prof. den ich im Übrigen in dem Fach nicht mal hatte und der mit der Sache gar nichts zu tun hatte, vor dem gesamten Hörsaal mir eins von Teamfähigkeit erzählen will obwohl der mich gar nicht kennt ist aber auch kein schöner Zug, und schon gar nicht, wenn der sich das von irgendwem anderen wohl hat einlabern lassen.
Und das zu der Sache dann noch Aushänge in den Kasten gehangen werden ist ja wohl auch kein schöner Zug, der hätte mich ja ruhig darauf ansprechen können wenn er es unbedingt hätte wissen wollen!!!

Du kommst durch diese Situation nur, wenn es dir gelingt, den
Druck ausreichend zu reduzieren. Zu wissen, dass deine Profs
dich nicht für unfähig halten, wenn du ins Stottern gerätst,
kann da durchaus wirksam sein.

Wie kann ich den Druck bei einer Präsentation denn abbauen?

(dafür werde ich dann hinterher auch wieder gemobbt),

Eine derartige Aussage lässt mich darüber nachdenken,
inwieweit du dich nicht bereits mit deiner Störung
angefreundet hast. Das ist kein Vorwurf, sondern ein Phänomen,
das in derartigen Situationen nicht selten ist. Zu wissen, was
passieren wird, gibt Sicherheit - auch dann, wenn das
Erwartete unangenehm ist. Fatalerweise nimmt man sich damit
die Chance auf neue Erfahrungen und eine Neubewertung der
Situation.

Das mit dem Mobbing ist ja nun wirklich kein Geheimnis. Und zu wissen, dass es wieder passieren wird gibt mir garantiert keine Sicherheit sondern es macht alles nur noch schlimmer!

Die Professoren ins Boot zu holen, könnte ein erster Schritt
zur Befreiung sein. Solange man das Ganze unter den Teppich
kehrt, verfängt man sich umso stärker in der Angst vor dem
„Erwischtwerden“. Je offener man damit umgeht, desto weniger
Druck baut man auf.

Unter den Teppich kehren war die bisherige Strategie. Solange es keiner weiß biete ich keinem eine große Angriffsfläche und lege ich niemanden eine Waffe gegen mich in die Hand.

Was du in Sachen Teamfähigkeit erzählst, zeigt nach meiner
Einschätzung deutlich, dass du - wie viele Angstpatienten - zu
deutlichem Meideverhalten neigst. Das wird auf Dauer nicht gut
gehen. Indem du dir selber Ausreden zurechtlegst, wirst du
selbst dafür sorgen, dass die Luft immer dünner und der Druck
von außen immer größer wird. Teamfähig bist du in diesem
Zustand definitiv nicht.

Ja ich meide, aber dadurch erspare ich mir doch gerade die größten Schmerzen, würde ich es nicht machen, wäre ich dem noch mehr erlegen.

Was ist denn jetzt bitte schön Teamfähigkeit???
Unter Teamfähigkeit verstehe ich nicht, dass ich mit Leuten zusammenarbeiten müsste, die mich auch noch mobben und mir während einer Gruppenarbeit auch noch Schmerzen zufügen. Sollte ich also nicht teamfähig sein, dann sind es die garantiert auch nicht!

Im Übrigen äußert sich dies in einer Gruppenarbeit so, dass bei mir dann alles automatisch abschaltet - ich kann mich kein Stück mehr konzentrieren - und egal wie sehr ich mich auch dagegen wehre, es klappt dann nichts mehr. Irgendetwas dabei lernen wäre also nicht möglich gewesen, und es hätte mir auch nicht gutgetan, mit den Panikattacken mit denjenigen zusammenarbeiten zu müssen.

Ich rate in diesem Zusammenhang zu einer Therapie.

Schöne Grüße,
Jule

Eigene Mobbingerfahrung
Hallo,

ich sehe das so: Du hast Dir etwas erschlichen - das ist einfach unfair und auch etwas hinterhältig. Weiß man jetzt von Deiner PTBS , ist es aber erklärbar. Und hätte der Prof das gewußt, hätte er Dir das sicher nicht so knallhart gesagt.

Und die Profs werden dir den Vortrag sicher nicht ersparen können, aber Hilfestellung leisten, mit Dir Kompromisse schließen können. Du wirst nicht der erste Student sein, der derartige Probleme hat.

Du wirkst durch derzeitiges Meideverhalten halt sehr komisch. Ich denke, deine Störung offenzulegen, hilft da eher, als das es schadet.

Übrigens bin auch ich als Jugendliche sehr stark gemobbt worden, streckenweise mit körperlichen Übergriffen. Ich kann total verstehen, das man solche Situationen meidet, weil die Angst und Panik einem die Luft abschnürt, man nur noch zur Toilette rennt usw. Auch ich musste Vorträge halten, und mich im Laufe meines Lebens auch Situationen stellen, die mir angst gemacht haben. Mit Panikattacken und allem drumherum.

Nur : je mehr ich diese gemieden habe, umso schlimmer wurde es. Ich habe die abstrusesten Dinge getan um Situationen zu vermeiden . (Bei mir war es weniger die Vortragssituation, sondern neue Gruppen , größere Menschenmengen, etc.). . in meiner Ausbildung musste ich mich dann alle 4 Wochen in eine andere Abteilung eingewöhnen. Du kannst Dir sicher vorstellen, wie das für mich war. Alle 4 Wochen hatte ich tage vorher Angst, Panik, Bauchschmerzen etc. Irgendwann ging das soweit, das ich mir einen Krankenschein genommen habe, um das zu vermeiden. Beinahe hätte ich die Ausbildung geschmissen.

Und mich dann schlussendlich zusammengerissen und diese Angst akzeptiert. Sie war halt da, und ist immer noch - wenn auch in kleinerem Maße - teil meines Lebens. Ich weiß aber, das diese Angst nicht normal ist, eine Überreaktion und keineswegs Wahrheit. Niemand haßt mich mehr oder macht mich fertig, ich kann mich wehren. Und wenn ich wieder an solche typen komme, die meinen, das sie andere fertigmachen müßen, um sich besser zu fühlen dann stört mich das nicht mehr. Ich weiß, wer und was ich bin, kenne meine Qualitäten und meine Macken und kann dazu stehen. Und dann kann mir keiner was. Wenn man mich mal ärgert wegen zb körperlicher Dinge, stehe ich drüber. Ich weiß ja auch, was gut ist.

Das war ein langer Weg, auf dem ich auch psychotherapeutische in Anspruch genommen habe. (Was du auch tun solltest!). Ich lasse mich aber nicht mehr ängstigen. Diese Zeit meines Lebens ist vorbei. Mittlerweile kann ich ohne Probleme diesen Menschen begegnen und ins Gesicht schauen und mit ihnen reden . Freunde werden wir nie werden, aber man bleibt höflich . Übrigen haben die sich nach Jahren bei mir entschuldigt, und ich weiß, das auch die ihre Macken und Probleme haben.

Zu vermeiden ist jedoch der absolut falsche Weg. Das engt Dich immer mehr ein, und du kommst da nicht mehr raus.

Deshalb, mache das zumindest vor deinen Profs öffentlich. Sage ihnen das, erkläre das!!! Dann kannst Du anfangen, Dich dagegen zu wehren. :smile:) Und ein Leben leben, in der Du mit der Angst - sagen wir mal - umgehen kannst.

Lg

brenna

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Noch ein kurzer Gedanke:

Hast Du schon mal versucht , etwas gegen die Angstauslöser zu tun? Mein Vater hat auch lange gestottert und musste dann beruflich Vorträge halten und Gutachten etc präsentieren. Der hat dann irgendwann mal mehrere rhetoriktrainings gemacht und hat da gelernt, mit dem Stottern umzugehen, bzw es nicht so auffallen zu lassen und damit weniger Angriffsfläche zu geben.

Lg

Brenna

Hallo,

was hat Teamfähigkeit mit einem PBS zu tun?

Keine Ahnung! Der Prof. kam mit der Teamfähigkeitssache um die Ecke!

und wie stellt man seine eigene Teamfähigkeit unter Beweis,
wenn man sich eine Einzelarbeit erschleicht?

Keine Ahnung, vermutlich gar nicht! Das Erschleichen einer Einzelarbeit gilt der Vermeidung von Schmerzen in jeder Hinsicht, die dadurch auftreten können, als da wären Mobbing, Angstzustände, Panikattacken, Konzentrationsverlust, Stottern usw.

Teamfähig heisst nicht, mit mehrern Leuten zu arbeiten,
sondern sich als Teil einer Gruppe zu fühlen und
dementsprechend im Interesse der Gruppe zu agieren.

Ich dachte es bedeutet mit anderen zusammen zu arbeiten.
Als Teil der Gruppe fühle ich mich garantiert nicht.

Der Prof. meinte, man müsse auch im Betrieb mit allen Leuten zusammen arbeiten können, egal ob die einem passen oder nicht und das wäre dann Teamfähigkeit!

Grüße
miamei

ich sehe das so: Du hast Dir etwas erschlichen - das ist
einfach unfair und auch etwas hinterhältig. Weiß man jetzt von
Deiner PTBS , ist es aber erklärbar. Und hätte der Prof das
gewußt, hätte er Dir das sicher nicht so knallhart gesagt.

Also so würde ich das jetzt nicht sagen!
Der Prof. der das mal eben so vor allen im Hörsaal ablassen musste, war weder derjenige, der mir die Einzelarbeit erlaubt hatte noch der, den ich damit umgangen hatte. Es war ein ganz unbeteiligter Prof. weil mein Dozent einfach nicht die Schnauze halten konnte und seinem Kollegi das mal eben so stecken musste!

Im Übrigen würde ich nicht einmal erschlichen oder unfair sagen, hinterhältig könnte zum Teil schon hinkommen, aber so ganz würde ich das auch nicht sehen, weil man etwas Hinterhältiges bewusst zum Schaden anderer macht und nicht weil man Schiss hat, dem Dozenten die Wahrheit zu sagen.

Es war eben so, dass derjenige, der es mir erlaubt hatte und zufällig den Parallelkurs hatte (er wollte im Übrigen nicht mal die Gründe wissen), weit über meinen Dozenten stand, sodass er eigentlich gar nichts mehr dagegen ausrichten konnte :smiley:
Und erlaubt ist nun einmal erlaubt :smiley:

Aber da du ja Erfahrung darin hast: Kann man die Angst eigentlich ganz wegbekommen???

Moin,

Präsentationen zu machen ist im akademischen Bereich (und später im Beruf!) eine häufige Übung. Wenn Du dmnächst vor Kunden oder Geldgebern oder wem auch immer Vorträge halten musst, bringt es Dir nichts, jetzt zu kneifen.
Sehr viele Hochschulen haben Einrichtungen, die sich irgendwie ‚psychsoziale Betreuung‘ oder ähnlich nennen. Dort kann man Dir Hilfe anbieten, mit Deinem Problem umzugehen.
Dann gibt es auch häufig Trainings für Mitarbeiter und Studierende, in denen das Präsentieren und Sprechen vor Menschen geübt wird. Auch so vergeht die Angst häufig.

Aber initiativ werden must Du!

Gandalf

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Hallo,

es gibt eine sehr radikale Methode mit dem Problem umzugehen. Sie ist wirksam, aber auch nicht ganz unproblematisch. Ich habe das immer alleine gemacht, andere trauen sich das nur unter betreuuender Begleitung. Wie die Methode aussieht? Man steuert volle Kanne auf das Problem zu. Ich habe das bei meinen ersten Vorträgen genacht, ohne zu wissen, daß das auch von Trainern gelehrt wird, und es hat sich sehe gut bewehrt.

Und wie sieht das aus? Man beginnt den Vortrag z.B. mit den launigen Worten: „Guten Tag, bevor ich jetzt anfange, mich durch das Thema zu stottern, sollten sie wissen, daß ich unter einer Belastungastörung leite. Es besteht also kein Grund, die Jungs mit der Zwangsjacke zui holen, auch wenn ich eine Panikattacke bekommen.“ Es kostet überwindung, aber: Danach hast Du keine Angst, sie könnten etwas merken. Wahrscheinlich wirst Du dann völlig ruhig sein und kannst am Schluß sagen: „Tut mir leid, daß die versprochene Panikattacke ausgeblieben ist. Sie können sich an der Kasse das Geld zurückgeben lassen.“

Was das Mobbing betrifft: Bisher hast Du nicht beschrieben, worin dieses Mobbing besteht. Es macht aber einen Unterschied, ob es wirklich Mobbing ist - also völlig grundlos - oder ob einfach eine gegenseitige schwierige Kommunikation vorliegt. Jemandem zu sagen, daß mich bestimmte Verhaltensweisen an ihm stören, ist kein Mobbing.

DDie meisten Leute, die ich kenne, machen übrigens lieber Einzelprojekte - es kann also sei, daß dein Verhalten in diesem Punkt von anderen als egoistisch wahrgenommen wird. Eben wie jemand, der sich vordrängelt und das letzte Stück Kuchen schnappt, das jeder haben wollte.

Gruß,
Max

Also die drei genannten Dozenten sind alle Juristen!

Während dem einen eine Begründung egal war und ein anderer meinte einen von Teamfähigkeit erzählen zu müssen ohne mich zu kennen, hoffe ich noch immer, dass der Dritte, bei dem ich die Gruppenarbeit hatte, die Wahrheit nicht erkennt.

Erkennen normale Juristen es, wenn jemand ein Trauma hat???

Für Polizei und Staatsanwaltschaft war das kein Problem auch schon vor dem Arzt zu wissen was los ist.

Die böse Welt
Hallo,

du tust das, was der Kern deines Problems ist: Du verteidigst deine Störung und tust dir leid. Die anderen sind böse - entweder, weil sie dich „mobben“ oder dir nicht durchgehen lassen, dass du dich um Aufgaben drückst, die zu deiner Ausbildung gehören.

Das geschieht nicht böswillig von deiner Seite aus, hat aber damit zu tun, dass du nicht bereit bist, dich dem Problem zu stellen. Du entschuldigst, weichst aus, hast tausend Erklärungen - aber nicht die Bereitschaft, gegen die Störung anzugehen.

Hier im Forum suchst du nun weitere Methoden, dieses Meideverhalten aufrechterhalten zu können. Du möchtest deine Ängste bedienen, nichts weiter.

Bringen wird dir das nichts. Im Gegenteil: Deine Angst wird größer werden. In anderen Menschen grundsätzlich Negatives zu vermuten, kann durchaus ein Anzeichen einer sozialen Phobie sein - auch dies ein Bereich, der behandungsbedürftig wäre.

Du solltest dir dringend fachliche Unterstützung suchen, bevor die Angst sich noch weitere Bereiche deines Lebens aneignet.

Ich weiß, dass du diese Antwort nicht mögen wirst - zumindest nicht der Teil von dir, der von der Angst gekapert wurde. Vielleicht gelingt es dem gesunden Teil aber, sich die Zeit zu nehmen, in Ruhe darüber nachzudenken.

Schöne Grüße,
Jule

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Fast!
Hallo,

nein, ganz weg geht diese Angst nie… aber sie nimmt ein erträgliches Mass an. Ich meine, jeder hat ja durchaus auch mal Bauchgrummeln vor bestimmten dingen, und so ist es bei mir auch.

Nachwievor gehe ich zb nicht gerne an Gruppen von Jugendlichen vorbei - aus Angst davor, das sie mich vielleicht beleidigen oä. Aber trotzdem tue ich es, weil ich nicht will,das meine Angst mein Leben beeinflusst.

Aber dieses extreme Angstgefühl mit voller Panik und durchgehenden Toilettenbesuchen habe ich nicht mehr. Halt eine gewisse Grundnervösität.

Ich habe übrigens im letzten Jahr ziemlich erfolgreich als Tupperberaterin gearbeitet… und du kannst dir vll vorstellen, das das für mich nicht einfach war, vor fremden Leuten etwas vorzuführen, und dabei noch locker und frisch zu wirken… :smile: Und mir sind auch ganz viele Dinge schiefgegangen, oft gerade das, wo ich Angst vor hatte. Als ich das dann aus Zeitgründen aufgegeben habe, waren zu meiner überraschung alle Kunden sehr enttäuscht. Sie fanden mich total witzig, und natürlich und ehrlich. :smile:

Lg

Brenna

1 Like

Hallo,

Das Problem: Ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung,
sprich, dann tauchen Stottern (dafür werde ich dann hinterher
auch wieder gemobbt), Angstzustände, Panikattacken usw. auf.
Die Leute die da sitzen sind die reinsten Trigger und erzeugen
Flashbacks.

Wie komme ich durch die Präsentation, ohne das die Dozenten
mich wegen des Stotterns und der anderen Sachen für die
Präsentation für zu blöd halten???

Ganz einfach: indem Du die Dozenten mit ins Boot holst und die Karten auf den Tisch legst.

In der Nachbesprechung wegen der Gruppenarbeit neulich wird
mich ein Dozent demnächst auch wahrscheinlich noch blöd
anmachen weil ich ihn hintergangen hatte um eine Einzelarbeit
zu bekommen, indem ich einfach einen anderen Dozenten belabert
hatte :smiley:

Ja, wenn er nicht weiss worum es geht, wird er das sehen was er sieht: jemand der sich permanent vor Gruppenarbeit drückt.

Ich habe auch gar keinen Bock darauf, mir immer wieder wieder
von irgendwelchen Leuten, mal Lehrer mal Dozenten anzuhören,
ich sei nicht teamfähig. Die haben doch gar keine Ahnung, ich
bin teamfähig, die haben einfach nur keine Ahnung.
Aber die sollen es halt nicht wissen, weil die mich sonst wohl
für dämlich oder so was halten würden, auf jeden Fall für
anders :frowning:

Woher sollen sie denn auch die Ahnung haben? Hast Du ihnen mitgeteilt dass Du ein Leiden hast? Gehe zur Studienberatung und lasse Dich darüber informieren, welche Möglichkeiten Du hast. Vielleicht musst Du keine Vorträge halten, wenn Du ein Attest hinlegst. Wenn der zukünftige Beruf allerdings Teamarbeit und das Reden vor Menschen beinhaltet (z.B. juristische Berufe oder Lehrer), dann solltest Du eventuell überlegen das Fach zu wechseln oder es im Fernstudium zu beenden.

Viele Grüße

Moin,

Aber da du ja Erfahrung darin hast: Kann man die Angst
eigentlich ganz wegbekommen???

so ganz sollte die Angst, oder sagen wir besser die Anspannung nie weg gehen, denn ansonsten verliert man den Repekt.
Auch nach Jahren hab ich vor Vorträgen immer noch eine gewisse Anspannung, und das ist auch gut so!

Gandalf

Die haben doch gar keine Ahnung, ich

bin teamfähig, die haben einfach nur keine Ahnung.
Aber die sollen es halt nicht wissen, …

Hi,

also, hier musste ich schon grinsen. Die Leute denken halt, teamfähig wärest du, wenn du deine Probleme und Lösungswege mit ihnen besprechen würdest, anstatt zu denken „die sollen es halt nicht wissen“.

Das denke ich eherlich gesagt auch. Du musst ja nicht jeden gleich mit psychologischen Fachausdrücken erschlagen, aber könntest du nicht sagen „Ich bin sehr nervös, wenn ich vor viele Leuten sprechen muss, und wenn ich mal ins Stottern komme, bitte ich schon jetzt um Entschuldigung…“
Das würde dir den Druck nehmen, und du stellst dich damit in eine Reihe mit vielen, vielen, vielen Studenten vor dir.
Denn dein Problem ist nicht so selten, wie du glaubst.

Sthe es durch, denn sonst wird die Angst immer größer und schränkt dein Leben immer mehr ein.
Sagt Bixie

Wie soll das denn weitergehen?
Hi!
Die Antworten vor allem von Jule und Gandalf geben meine Gedanken zur Sache recht gut wieder.

Die für mich logisch anschließende Frage an Dich lautet: Wie stellst du Dir das denn vor, wie das weitergehen soll in Deinem Studium und in Deinem Leben? Nie Vorträge halten? Nie im Team arbeiten?

Wie komme ich durch die Präsentation, ohne das die Dozenten
mich wegen des Stotterns und der anderen Sachen für die
Präsentation für zu blöd halten???

Indem Du offen damit umgehst, z.B. den Beteiligten sagst, dass Du wahnsinnig nervös bist und dem Dozenten genauer erklärst, warum. Und dass Du Angst hast, wegen des Stotterns gemobbt zu werden. Z.B.

In der Nachbesprechung wegen der Gruppenarbeit neulich wird
mich ein Dozent demnächst auch wahrscheinlich noch blöd
anmachen weil ich ihn hintergangen hatte um eine Einzelarbeit
zu bekommen, indem ich einfach einen anderen Dozenten belabert
hatte :smiley:
Ich habe auch gar keinen Bock darauf, mir immer wieder wieder
von irgendwelchen Leuten, mal Lehrer mal Dozenten anzuhören,
ich sei nicht teamfähig. Die haben doch gar keine Ahnung, ich
bin teamfähig, die haben einfach nur keine Ahnung.

Das ist doch totaler Quatsch. Du hast Dich da nicht korrekt verhalten und musst die Folgen ausbaden. That’s Life und kein Grund, sich als Opfer darzustellen.
Und wie Du siehst: Damit ist nichts besser geworden, eher noch schlimmer. Lerne daraus fürs nächste Mal.

Und: bereite Dich ordentlich vor auf den Vortrag, übe ihn bis zum Erbrechen, auch vor anderen Leuten (Freunde, Familie, Bekannte, von mir aus in der Fussgängerzone :smile: ). Spreche offen mit Deinem Dozenten über Dein Problem.
Und halte diesen Vortrag!

Ich drück die Daumen, es wird niemals so schlimm werden, wie Du Dir das jetzt vielleicht vorstellst.

Grüße
kernig