Hallo,
ich habe allgemein das Problem mit Präventivschlägen (wie auch
unser Rechtssystem, nur so nebenbei).
Am Ende ist dann alles praeventiv oder widerum gar nichts.
Letztendlich haben wir Gedankenfreiheit. Ich darf mir
jederzeit überlegen, meine Schwiegermutter umzubringen, ich
darf mir sogar E605 für diesen Zweck zulegen, ohne dass mir
irgendwer zu recht an den Karren fahren darf. Erst wenn ich
tatsächlich losschlage, kann die Polizei handeln. Und das ist
IMHO auch gut so!
Nun, nicht immer. Man kennt ja die fast zum Sprichwort gewordene Aussage: „Muss denn erst was passieren…?“ Aber anderes Thema.
Wenn wir also etwas gegen den Irak unternehmen wollen, dann
bitte auf Basis bereits geschehener Untaten (die natürlich
existieren) und nichts anderem! Nur, die reichen halt derzeit
für einen Einmarsch nicht aus…
Naja, ich persönlich spreche mich dann dafür aus, beim Bekämpfen dieser Täter nicht auch die gleichen Untaten vorzunehmen.
So klingt es zB komisch, dass Atomwaffen eingesetzt werden dürfen, wenn man jemanden befriedet, bei dem Atomwaffen vermutet werden. Mir auch unlogisch.
Und irgendwie wäre es auch mein Bestreben, nicht nur einzeln-willkürliche Staaten, welche die gesetzten Kriterien zur Berechtigung eines Angriffes erfüllen, zur Ordnung -möglichst krieglos- zu bewegen, sondern diese Kriterien für alle gelten zu lassen. So kann ich einen Teil des Textes von Dir nehmen, eine Variable ändern, und er stimmt genauso:
Und das ist IMHO mit den USA auch so. Ja, sie haben
Massenvern.-Waffen, ja sie können mit dem Gedanken spielen, sie
einzusetzen (wie sie es auch schon taten), aber wissen wir
wirklich, dass sie es jemals wieder tun werden?
Nur bei dem letzten Satz würde ich eine Antwort vorraussagen können, denke ich mal.
Aber eigentlich ging es mir eher um den Begriff „praeventiv“ und dessen Anwendung. Ich bin der ziemlichen Meinung, dass, wenn es zu der geschilderten Situation kommt, wohl kaum einer hier öffentlich diesen Begriff nutzen würde bzw. dürfte, trotz des gleichen Sachverhaltes. Selbst bei der Werbung für einen solchen Angriff sprach man davon, einem „barbarischen Terrorangriff“ zuvorkommen zu müssen. Das gleiche sagt doch Saddam auch bloss…
Wer hat nu recht?
Achso, noch ein unlogisches Beispiel: „Wir müssen diese Parasiten ausrotten und vernichten“. Klingt eher nicht nach westlich-zivilisierten Werten, sondern Bushs Aussage klingt eher nach Leuten, die von seinen Vorgängern unlängst erfolgreich und gewollt und dankbarst bekämpft wurden. Nur sind heute solche Aussagen richtiger?
Aber genug der Worte, die man evtl. eher in Philosophie legen sollte…
Gruss und Danke,
tafp