Hallo,
es gibt da mehrere Möglichkeiten. Entweder Du erteilst einem Forscher vor Ort oder jemandem vom Archiv (das macht aber nicht jedes Archiv) einen Forschungsauftrag, in dem festgelegt ist, wieviel und was erforscht wird, was das kostet und ob man Kopien von den Quellen bekommt oder nicht (das macht viel aus). Vollständige Verwandtschaftsbäume sind aber so nicht wirklich möglich, da das sehr viel Zeit und daher Geld kostet.
Natürlich kann das auch nur so aussehen, dass Du den Geburtseintrag einer Person aus dem Taufregister kopiert bekommst, da stehen (im Normalfall) die Eltern dabei und du könntest Dich so „entlanghangeln“. Das ist aber sehr unpraktikabel und wenn du es nicht selbst machst, teuer.
Oder du fährst selbst hin und bittest um die Tauf-, Sterbe- und Heiratsregister der Gemeinde in dem Zeitraum, der Dich interessiert. Die Register selbst bekommt man dabei nicht zu sehen, sondern (meist) sog. Microfiche, also im Prinzip Fotografien der Seiten auf Film. Mit denen kann man dann an speziellen Lesegeräten alleine arbeiten, so lange das Archiv an dem Tag eben offen hat. Manche Archive verlangen für die Benutzung einen kleinen Obulus, ist aber meist nicht viel. Wenn Du Glück hast, sind die Register schon digitalisiert und wenn Du noch mehr Glück hast, musst Du nicht mal dort hin fahren, sondern die Register sind im Internet veröffentlicht.
Diese Register sind chronologische Listen mit den jeweiligen Einträgen, so etwas wie einzelne Geburtsurkunden haben Archive nicht. Man muss auch nicht von allem Kopien anfertigen, Hauptsache, man vermerkt den Eintrag, so dass er leicht wiedergefunden werden kann (also z.B. die Geburt von Hans Meier ist im Taufregister von Hausen (1867-1894) auf Seite 24, Eintrag 4 verzeichnet).
Und zur Zeitfrage: Es kommt extrem darauf an, was Dich genau interessiert (z.B. willst Du nur die Daten von Kindern/Eltern oder suchst Du auch nach Geschwistern) und auch, ob Du gut darin bist, Handschriften (in altdeutscher Schrift oder auch in Sütterlin) zu lesen und ob der Pfarrer, der das ganze aufgeschrieben hat, eine Sauklaue hatte oder leserlich geschrieben hat.
Die Angestellten in den meisten Archiven sind auch sehr hilfsbereit, wenn man mal eine Frage hat, aber man sollte sie natürlich nicht alle 5 Minuten fragen, was dieses oder jenes Gekrakel bedeutet.
Normalerweise kommt man am Anfang der Forschung schon an einem Tag recht weit, aber zum einen fällt einem das Lesen mit der Zeit immer leichter, so dass es immer empfehlenswert ist, mehrere Tage am Stück zu arbeiten, und zum anderen wird der Baum nach oben hin logischerweise verzwigter, so dass man z.B. auch in anderen Gemeinden suchen möchte. Je nachdem, wie viel Zeit man hat, kann man Tage, Wochen, Monate oder Jahre mit einem Archiv zubringen, aber es lohnt sich 
Ich hoffe, damit ist erst mal ein bisl was geklärt, wenn Du noch Fragen hast, frag 
gruß,
resi.