Praktische Frage zur Ahnenforschung

Hallo,

ich betreibe ein wenig Ahnenforschung und habe mich gerade gefragt, wie das läuft, wenn man sich an weit entfernt gelegene Archive wendet. Also sagen wir mal, ich schreibe nach Hintertupfingen, dass ich von Lieschen Müller die Geburtsurkunde suche. Sie wird mir zugeschickt und darauf lese ich, wer die Eltern sind und habe damit wieder 2 Namen mehr, die ich in meinen Stammbaum eintragen kann. Dann möchte ich natürlich wieder mehr über die Eltern wissen. Muss ich dann wieder an das Archiv schreiben und darum bitten, Heirats- und Geburtsurkunde der Eltern zu erhalten? Oder kann ich einfach darum bitten, dass sie einfach alles zu Lieschen Müller und deren Verwandtschaft raussuchen, was vorhanden ist? Geben die sich dann wirklich die Mühe und suchen alles akribisch raus oder muss ich befürchten, irgendwas zu erhalten, was gar nicht richtig überprüft wurde?
Und wenn man selbst vor Ort recherchiert, wie viel Zeit kann sowas in Anspruch nehmen? Also es kommt natürlich darauf an, wie viel dort zu finden ist und wie groß und sorgfältig gepflegt das Archiv ist. Aber sagen wir mal, ich habe die o. g. Geburtsurkunde gefunden und gehe dann erneut zum Archivar und sage, ich brauche jetzt dieses und jenes. Und dann finde ich darin wieder neue Namen und denen will ich natürlich auch nachgehen. Und das muss ja auch alles kopiert werden. Kann sowas Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen? Oder wird man dann vielleicht sogar irgendwann vom Archivar hinaus komplimentiert, weil er noch anderes zu tun hat? Allein darf man da ja sicher nicht rumwühlen.
Vielen Dank und schöne Pfingsten noch.

Hallo,
es ist sehr teuer und zeitaufwänig, Urkunden schicken zu lassen. Ich empfehle dir, die Seite
http://www.genealogy.net/
aufzurufen uns dort zu suchen.

In welchen Pfarrbezirken suchst du?
Viele Kirchenbücher sind verfilmt und können oft kostenlos heruntergeladen werden, zum Beispiel
http://www.genealogienetz.de/reg/SUD/kb/index.html

http://vychodoceskearchivy.cz/zamrsk/deutsche-seite/

http://vychodoceskearchivy.cz/zamrsk/files/2011/11/i…

Ein schönes Pfingstfest wünscht
Helmut

Das kann schon umständliche und zeitaufwendig werden, weil die meisten Ämter dem Datenschutz verpflichtet sind. Besser ist es, in den Pfarrgemeinden die Taufbücher durchzusehen. In verschiedenen Bereichen gibt es auch in Amerika - übers Internet - Dokumentationen, die von den Auswanderern angelegt sind und auch verfügbar sind. - Als Ansatz gilt es natürlich erst einmal die Unterlagen aus der näheren Verwandtschaft zu verarbeiten. - Meine Ahnenforschung pausiert im Augenblick, weil zu viel anderes ansteht. Viel Spaß!

Hallo,

ich betreibe ein wenig Ahnenforschung und habe mich gerade
gefragt, wie das läuft, wenn man sich an weit entfernt
gelegene Archive wendet. Also sagen wir mal, ich schreibe nach
Hintertupfingen, dass ich von Lieschen Müller die
Geburtsurkunde suche. Sie wird mir zugeschickt und darauf lese
ich, wer die Eltern sind und habe damit wieder 2 Namen mehr,
die ich in meinen Stammbaum eintragen kann. Dann möchte ich
natürlich wieder mehr über die Eltern wissen. Muss ich dann
wieder an das Archiv schreiben und darum bitten, Heirats- und
Geburtsurkunde der Eltern zu erhalten? Oder kann ich einfach
darum bitten, dass sie einfach alles zu Lieschen Müller und
deren Verwandtschaft raussuchen, was vorhanden ist? Geben die
sich dann wirklich die Mühe und suchen alles akribisch raus
oder muss ich befürchten, irgendwas zu erhalten, was gar nicht
richtig überprüft wurde?
Und wenn man selbst vor Ort recherchiert, wie viel Zeit kann
sowas in Anspruch nehmen? Also es kommt natürlich darauf an,
wie viel dort zu finden ist und wie groß und sorgfältig
gepflegt das Archiv ist. Aber sagen wir mal, ich habe die o.
g. Geburtsurkunde gefunden und gehe dann erneut zum Archivar
und sage, ich brauche jetzt dieses und jenes. Und dann finde
ich darin wieder neue Namen und denen will ich natürlich auch
nachgehen. Und das muss ja auch alles kopiert werden. Kann
sowas Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen? Oder wird man
dann vielleicht sogar irgendwann vom Archivar hinaus
komplimentiert, weil er noch anderes zu tun hat? Allein darf
man da ja sicher nicht rumwühlen.
Vielen Dank und schöne Pfingsten noch.

Einige Tipps dazu.
Wenn du es gerne machst, und VIEL Zeit hast, dann macht es Sinn, zu forschen.
In den katholisch verwalteten Gebieten, wie bei uns, sind die Diözesen die richtigen Ansprechpartner. Die Diözese St. Pölten ist hier sehr gut unterwegs und hat eine Internetseite, >www.matricula.findbuch.netwww.dsp.at/dsap

Es tut mir leid, nicht helfen zu können. Ich besitze keinerlei Erfahrung über weitergehende Erkenntnisse der Ahnenforschung, die über die Anfrage der Bereitstellung von Geburtsurkunden hinausgehen.
Evtl. kann ein anderer besser unterstützen
Danke für die Pfingstgrüße. die ich gerne erwidere.

Zunächst grundsätzlich:

ab 1875 bis heute: Standesamt.
vor 1875: Kirchenbücher.

In Standesämtern kann man normalerweise nicht selbst herumwühlen. Aber: z.B. Geburten, die 110 Jahre zurückliegen, sind oft schon in Stadtarchiven, und da kann man selbst suchen.

Wieviel man an einem Tag schaffen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, u.a. von der eigenen Vorbereitung.

Beim Standesamt kannst du z.B. eine Geburtsurkunde und auch gleich die Heiratsurkunde der Eltern beantragen, und ggf. noch die Geburten der Eltern. Hängt alles vom den Daten ab und wo die Unterlagen liegen.
Gruß,
Eckhard

Hallo,

tja, keine Ahnung wie die Pfarrbezirke heißen. Ist das das Gleiche wie die Städtenamen? Meine Wurzeln erstrecken sich nach Schlesien und in den Kyffhäuser.

Die Seiten schaue ich mir mal an. Vielen Dank.

Servus!
Danek für Deine Anfrage - also vorab mal - Du bist ein armer Forscher! Da die meisten Leute eigene Ahnen von hier und dort haben, ist Deine Frage auch von niemandem zu beantworten, da ja Archivare und die Ahnentafel bei jedem anders sind. Ich meine, daß ALLES eine Preisfrage ist unsd Du solltest vorher um die Kosten anfragen - am Besten (natürlich nichtimmer) Billigsten ist es - selbst die Archive aufzusuchen.
Wie lange so was dauer ist auch immer veschieden.
Danke für die Pfingstwünsche, ich kann leider nicht mehr helfen. Liebe Grüße von
Friedrich aus dem österr. Weinviertel

Hallo,

ja, ich meinte ja auch die Kirchenbücher u. ä. Ich habe bereits alles direkt Greifbare aufgeschrieben. Jetzt wird es schwierig, weil ich Unterlagen aus Schlesien bzw. dem Kyffhäuser brauche, um weiter zu kommen.

Gruß

Das kann schon umständliche und zeitaufwendig werden, weil die meisten Ämter dem Datenschutz verpflichtet sind. Besser ist es, in den Pfarrgemeinden die Taufbücher durchzusehen. In verschiedenen Bereichen gibt es auch in Amerika - übers Internet - Dokumentationen, die von den Auswanderern angelegt sind und auch verfügbar sind. - Als Ansatz gilt es natürlich erst einmal die Unterlagen aus der näheren Verwandtschaft zu verarbeiten. - Meine Ahnenforschung pausiert im Augenblick, weil zu viel anderes ansteht. Viel Spaß!

Hallo,

wie sieht es denn bei den Evangelen aus? Einige meiner Vorfahren waren Mitglieder der evangelisch-augsburgischen Kirche in Polen. Das soll ja ein recht kleiner Kreis gewesen sein, soweit ich feststellen konnte.
Bisher bin ich ausschließlich auf evangelische Vorfahren gestoßen, sowohl mütterlicherseits, als auch väterlicherseits.

Gruß

Die Urkunden meiner Eltern habe ich natürlich schon. Und auch Großeltern und Urgroßeltern. Das habe ich alles aus erster Hand erhalten. Ich bin jetzt bei einem Strang beim Jahr 1845 und bei dem anderen um 1870.

Aber der Hinweis auf die Stadtarchive ist sehr hilfreich. Hat sowas jedes Dörfchen oder lagern die ihre Unterlagen eher woanders ein?

Gruß

Schönen Dank auch für das Kompliment. Ich sprach nicht von den Kosten sondern davon, wie sowas abläuft.
Wenn Du nichts hilfreiches zu sagen hast, sag einfach gar nichts.

Die Kirchenbücher aus Schlesien wurden fast alle von den Mormonen verfilmt und können gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen werden. Ich empfehle dir die Seite
http://www.hlt.at/familie-und-tempel/genealogie-der-…
Viele Grüße
Helmut

Leider habe ich da keine Erfahrung. Meine, ca. 1600 Forschungsergebnisse waren Katholiken.
Ein altes Sprichwort sagt: „Wie der Herr, so´s Gscherr (Gesinde)“, und die Habsburger waren zutiefst katholisch.
[email protected]
Herbert

Hallo,

dann vielleicht das Internet - Amerika - Auswanderer - z. B. Mormonen u. Ä. versuchen. Ich weiß von Bekannten, die Filmaufnahmen - Ahnentafeln daher bezogen haben.
Viel Spaß bei der Suche!

Geburtsurkunden liegen in den Archiven der Standesämter. meiner Erfahrung nach muss jede Person einzeln angefragt werden, weil es pro Urkunde Geld kostet, die Kopie zu erhalten. Selbst in den Archiven recherchieren darf man selten, da man die Dokumente beinflussen (beschädigen oder falsch einsortieren) könnte. Die Suche kann viele Monate bis Jahre in Anspruch nehmen.

Frage zur Forschung in Archiven/Ahnenforsch.
Hallo Mlle Courrier!
Es kostet Zeit und Geld, für sich die Urkunden suchen zu lassen. Manche Leute in den Standesämtern haben auch nicht so die Lust.
Bei www.genealogy.net würde ich mich in der entsprechend deinem Gebiet richtigen „offenen Mailingliste“ = kostenlose - anmelden und mich vorstellen. Es läuft dort sehr locker ab.
Es ist immer gut, sich zu verbünden.
Ich würde mir unter www.familysearch.org das kostenlose Ahennprogramm PAF 5 herunterladen.
Es kommt von der Kirche Jesu Christi. Die Kirche - „Mormonen“ - verfilmt laufend Kirchenbücher. Wenn du also Glück hast, ist dein entsprechendes Kirchenbuch auch mikroverfilmt und du kannst es in Ruhe in einem sog. " Genealogischen Forschungszentrum" gegen geringes Geld (in Archiven kann man u.U. auch sehr viel Geld lassen) anschauen.
Natürlich kannst du auch Kirchenarchive besuchen.
Oftmals findest du schon die ganzen Adressen im Internet. Dort gibt es verschiedene Preise.
Habe schon mal in einem Archiv 1,50 Euro für eine Kopie bezahlen müssen! Dann kostete das Suchen pro Stunde auch noch etwas!
Die Datenbank, die auch gut ist und viel hergibt ist
www.ancestry.com. Sie hat auch Probe-Abos. Man muss auch dort bezahlen.
Bei www.familysearch.org kannst du auch in der Datenbank wühlen, allerdings kostenlos.
Besorge dir nach Möglichkeit auch die Chroniken aus den verschiedenen Geburtsorten. In diesen Büchern stehen oftmals die Geschichten ganzer Dörfer und ihrer Einwohner.
Einige Vorfahren waren bei mir Schiffer - ich fand Bücher über ihre Schiffe und Fahrten…
Es gibt Handwerker-Rollen…
Zapfe alle Verwandten an! Lasse dir die Personen auf den alten Fotos erklären - arbeite gegen die Zeit!
Mir sind schon wichtige Verwandte weggestorben, weil ich Termine immer wieder aufgeschoben habe! Die Kinder haben jetzt nicht mehr so viel Lust, sich mit mir zu treffen, da sie selbst eine Familie haben und vollbeschäftigt sind…
Gibt es im Telefonbuch vielleicht
dorch noch „Schimmelpfennig“ in Hintertupfingen???
Sollte es so sein, könnten sie verwandt sein.
Ich rufe einfach die Leute an und frage ganz lieb, ob sie mir helfen können oder ich schreibe ihnen.
Selten habe ich in meiner privaten Forscherzeit unhöfliche Leute getroffen.

So, ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.
Du kannst natürlich auch alles machen lassen, aber die Sütterlin-Schrift lernst du mit der Zeit und die Archive im Rathaus einer Stadt geben auch schon viel her.
Vielleicht gibt es dort ja sogar gerade von „Schimmelpfennig“ eine ganze Stammtafel?
Ich grabe immer überall die Erde um…

Viel Erfolg und nie aufgeben!
Forschen heißt auch, dass man geduldig ist.
Dann „wühle“ ich immer auf der anderen Seite des Stammbaumes weiter.
Lilly

Hallo Mlle Courrier,
ich glaube in den 10 folgenden Punkten die notwendigen Antworten gegeben zu haben, antworte aber in Ihrem Text noch mal in eckigen Klammern:

  1. Man braucht viel Zeit, Geduld und auch Geld, daher sollte man sich vorher fragen, wie weit man gehen will. Natürlich packt einen irgendwann der Eifer …
  2. Die Personenstandseintragungen sind seit 2010 nach einer festgelegten Sperrfrist Archivgut und relativ frei zugänglich. Dafür gibt es in vielen Städten Stadtarchive, die den Zugang zu Geburtsdaten nach 110 Jahren, zu Heiratseintragungen nach 80 Jahren und zu Sterbebüchern (-registern) nach 30 Jahren ermöglichen, d.h. ggw. sind sie ab 1901, 1931 bzw. 1981 verfügbar. Manchmal bleiben die Bücher auch in Standesämtern oder Bürgerbüros. Wahrscheinlich gibt es auch Landesarchive, die für Familienforscher offen sind (mir z.B. von Hessen bekannt). Sind die Daten noch nicht freigegeben, dann kommt man nur als direkter Nachfahre an eine Kopie oder Urkunde.
    Standesämter gibt es in Preußen seit 1874, im übrigen Deutschland erst seit 1876, im napoleonischen Gebiet links des Rheins auf Grund des „Code Civil“ sogar schon vor 1800.
    Davor existierten nur Kirchenbücher, die sehr unterschiedlich geführt wurden und in der Regel schlecht zu lesen sind. (Mit Kirchenarchiven habe ich noch keine Erfahrungen, sie unterstehen im Prinzip eigenem Recht.)
    In manchen Stadt/Kreisarchiven sind auch Kirchenbücher vorrätig. Das bedeutet, man kann dort nicht nur die Zeit der Standesämter zurückverfolgen, sondern viel weiter darüber hinaus. Aber es gilt zu bedenken, daß die Handschriften immer fremder werden und die Sprache ins Französische oder Lateinische wechselt, auch sind die Eintragungen nicht mehr standardisiert, sondern knapp und frei formuliert, die Berufsbezeichnungen teilweise fremd. Diese alten Bücher sehen z.T. „leidend“ aus, manche Blätter sind zerfleddert und bräunlich. Wenn überhaupt, darf man sie nur mit Baumwollhandschuhen anfassen.
  3. In jedem Archiv gelten eigene Regeln. Selbst suchen kann man meistens nur in großen Archiven, die wie Bibliotheken betrieben werden, wo man sich anmelden und vorbestellen muß (Anruf oder eMail empfiehlt sich). Dort gibt es alphabetische Register für *,+,∞, die das Suchen vereinfachen. Bisher bin ich nur in Bochum auf pdf-Dateien im PC gestoßen – eine sehr komfortable Suche! Eine besondere Schwierigkeit ist, daß es z.B. dort 29 Standesämter mit eigenen Büchern gab; man kommt nur weiter, wenn man den genauen Standesamtsbezirk weiß. (Bisher kenne ich auch nur von Bochum her einen Jahresbeitrag von ggw. 40 € für die Archivbenutzung; alle anderen von mir besuchten Stadtarchive im Ruhrgebiet und in der Saarpfalz waren kostenfrei.)
  4. In vielen Gegenden (Kirchengemeinden, usw.) gab/gibt es Familienforscher, die Familienbücher erstellt haben. (Das müßten Bürgerbüros, Standesämter oder Heimatvereine wissen.) Sie haben die wesentlichen Daten (*,+,∞,Kinder) in Büchern zusammengestellt (eine Lebensaufgabe!), die man zu erschwinglichen Preisen kaufen kann.
  5. Auch das Internet könnte sehr hilfreich sein. Hier sollte man im kostenfreien Bereich bleiben und nicht gleich Abonnent (Klubmitglied) werden! Über http://www.myheritage.de/ kann man in weltweit 1184 Datenbanken eine Maschine suchen lassen. Die meisten sind aber Amerika-zentriert und daher kaum zielführend, außerdem findet man leicht >100 Beispiele für einen Namen. Ich bin aber durch Eingabe eines Ururgroßvaters vor allem im 19.+18.Jh. vorwärts gekommen. Vielleicht fängt man mit folgenden Datenbanken an: http://gedbas.genealogy.net/ + http://wc.rootsweb.ancestry.com/cgi-bin/igm.cgi?db=d…. Da haben die Mormonen oder Familienforscher die Vorarbeit geleistet.
  6. Wenn man in Archiven suchen läßt, so wird das teuer. Oft kostet jede angefangene halbe Stunde, auch wenn nichts gefunden wird, ca. 25€. Das sollte man nur machen, wenn man die genauen *,+,∞-Daten (Ort+Zeit) schon weiß. In der Regel wird dort professionell gearbeitet, man wird gut & freundlich bedient. Wenn man selbst suchen will, sollte man die Reisekosten bedenken. Aber es ist natürlich klar, daß man für sein Hobby selber mehr Zeit & Geduld hat und auch auf Zufallsfunde setzen kann. Ich habe an manchen Orten viel mehr gefunden als ich gesucht hatte. Andererseits sollte man nur dort suchen, wo man auch etwas finden kann. In Geburtseintragungen findet man neben den Eltern gelegentlich auch einen Sterbevermerk, in Heiratseintragungen weitere Angaben zu den Eltern, oft auch Einträge von Kindern, die einen weiterbringen.
  7. Für eigene Zwecke braucht man keine Urkunden; sie enthalten nur Teilabschriften aus den entsprechenden Registern. Eine (unbeglaubigte) Ablichtung ist viel besser wegen der zusätzlichen Informationen (s.Pkt.6). Nicht überall geben die Vorschriften das her. Im Osten waren die Kopien deutlich billiger als im Westen. Eine einzelne Kopie erhält man manchmal auch kostenlos wegen des sonst hohen Verwaltungsaufwands. Zunehmend werden keine Fotokopien mehr gemacht, das schont die Bücher. Man darf dann aber i.d.R. eine Digitalkamera benutzen. Oft ist irgendeine Kopie sehr nützlich, weil man dann zu Hause in Ruhe und mit Lupe an das Entziffern gehen kann. Sonst muß man versuchen, die nötigen Daten abzuschreiben.
  8. Bei Urkunden kommen auch Fehler vor. So wird manchmal fälschlich das Erstellungsdatum (oben auf der Seite) statt des Datums des Ereignisses abgeschrieben. Auch werden unbelegte, mündliche Aussagen übernommen, die man nur vom Hörensagen kannte.
  9. Namen sind nicht konstant. Zwar wußte man, wie man heißt, aber nicht unbedingt wie es geschrieben wurde. So entschied der Standesbeamte oder Pfarrer über die Schreibweise. Bei Xeit kommen in zurückliegenden Jahrhunderten auf derselben Seite auch Xeid, Xeith oder Xeydt vor. (Vor 200 Jahren konnte nicht einmal jeder seinen Namen schreiben.) Bei Ehefrauen war bei ihrem Ableben manchmal der Geburtsname nicht mehr bekannt. Also kann dort die Suche nicht mehr weiter gehen.
  10. Die gewonnenen Daten sollte man unbedingt in eine eigene Datenbank eintragen und eine konsequente Datensicherung auf zwei weiteren Medien durchführen (z.B. externe Festplatte und USB-Stick). Ich benutze zur Darstellung AHNENBLATT (Programm siehe http://www.ahnenblatt.de/index.htm) und kann es sehr empfehlen. Es liefert auch ordentliche Stammbäume und Listen.
    Für weitere Fragen stehe ich gern bereit.
    Viel Erfolg! MfG [email protected]

Hallo,

ich betreibe ein wenig Ahnenforschung und habe mich gerade
gefragt, wie das läuft, wenn man sich an weit entfernt
gelegene Archive wendet. Also sagen wir mal, ich schreibe nach
Hintertupfingen, dass ich von Lieschen Müller die
Geburtsurkunde suche. Sie wird mir zugeschickt und darauf lese
ich, wer die Eltern sind und habe damit wieder 2 Namen mehr,
die ich in meinen Stammbaum eintragen kann. Dann möchte ich
natürlich wieder mehr über die Eltern wissen. Muss ich dann
wieder an das Archiv schreiben und darum bitten, Heirats- und
Geburtsurkunde der Eltern zu erhalten? Oder kann ich einfach
darum bitten, dass sie einfach alles zu Lieschen Müller und
deren Verwandtschaft raussuchen, was vorhanden ist? [Im Prinzip geht beides. Man sollte aber ein berechtigtes Interesse nachweisen, d.h. es sollten Vorfahren sein.] Geben die
sich dann wirklich die Mühe und suchen alles akribisch raus
oder muss ich befürchten, irgendwas zu erhalten, was gar nicht
richtig überprüft wurde? [Wenn die Leute Zeit haben, geben sie sich auch Mühe, aber es ist teuer!]
Und wenn man selbst vor Ort recherchiert, wie viel Zeit kann
sowas in Anspruch nehmen? [Ich suche seit 3 Jahren.] Also es kommt natürlich darauf an,
wie viel dort zu finden ist und wie groß und sorgfältig
gepflegt das Archiv ist. [Auch wenn die meiste Arbeit ehrenamtlich getan wird, fehlt es überall an Geld. Man ist schon zufrieden, wenn Feuer & Krieg nicht viel zerstört haben.] Aber sagen wir mal, ich habe die o.
g. Geburtsurkunde gefunden und gehe dann erneut zum Archivar
und sage, ich brauche jetzt dieses und jenes. Und dann finde
ich darin wieder neue Namen und denen will ich natürlich auch
nachgehen. Und das muss ja auch alles kopiert werden. Kann
sowas Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen? [In der Regel ist es nicht nur ein Archiv, das wäre wohl in einem Jahr zu schaffen. Bei mir sind es z.Z. mehr als 10.] Oder wird man
dann vielleicht sogar irgendwann vom Archivar hinaus
komplimentiert, weil er noch anderes zu tun hat? [Wenn man selbst freundlich & bescheiden ist, wird man ebenso freundliche behandelt. Aber alles hat natürlich seine Grenzen, weil man nicht allein auf der Welt ist.] Allein darf
man da ja sicher nicht rumwühlen. [Wühlen natürlich nicht, man muß sehr sorgsam und vorsichtig mit alten Büchern umgehen, wenn man sie überhaupt lesen kann. Viele Archivare geben sie nicht aus der Hand. Auch unter dem Kopieren leiden sie. Man sollte auch an Abschreiben denken. Siehe Punkte 1-10 oben.]
Vielen Dank und schöne Pfingsten noch.

fast alle größeren Orte haben ein Archiv. Als nächstes gibt es die Kreisarchive, und dann Landesarchive.

Für deine Suche in dem Zeitraum kommen aber vor allem die Kirchenbücher in Frage.

Hallo,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ja, das mit den veränderten Namen gibt es in meiner Familie auch. Da wurde bei der Hochzeit aus dem Namen Agorski mal eben Sagurski gemacht. Das weiß ich aber auch nur von älteren Verwandten, die sich daran erinnern können (Hochzeit war im Jahre 1938).
Danke auch für den Tipp mit dem Fotografieren. Darauf wäre ich gar nicht gekommen, dass man teils das Kopieren untersagt.
Ja, die Schriften … Ich habe mich schon als Jugendliche mit altdeutscher Schrift und Sütterlin befasst, einfach aus Interesse. Daher kann ich es halbwegs lesen.

Freundliche Grüße