Präsentation

Hallo zusammen,

ich weiß nicht so recht ob ich hier richtig bin, allerdings weiß ich auch nicht wo ich meine Frage sonst stellen soll. Ich hoffe, es kann mir jemand helfen, denn ich bin schon fix und fertig mit den Nerven!!!

Also, ich muß nächste Woche meine Präsentation, also meine Diplomverteidigung (Kolloquium) halten und ich weiß nicht wie, also auf welche Art und Weise man spricht. Also z. B. in der Ich-Form? Wie ich anfangen soll weiß ich auch nicht, klar mit der Begrüßung, aber wie? Und spreche ich jeden Prof. (Erstprüfer, Zweitprüfer, Vorsitzender) einzeln an? Bin schon seit Tagen/Wochen nervös und zittrig! Bin eher ein ruhiger und schüchterner Mensch. Ich habe soewas auch noch nie gemacht, selbst zu Schulzeiten habe ich mich immer mehr oder weniger geschickt um Referate etc. gedrückt.
Kann mir jemand ein paar Tips oder sowas geben?
Vielen, vielen Dank!!!

Schöne Grüße,
Susi

Hallo,

Also, ich muß nächste Woche meine Präsentation, also meine
Diplomverteidigung (Kolloquium) halten und ich weiß nicht wie,
also auf welche Art und Weise man spricht.

Mmh, ein wenig spät, sich darüber jetzt erst Gedanken zu machen.

Also z. B. in der
Ich-Form? Wie ich anfangen soll weiß ich auch nicht, klar mit
der Begrüßung, aber wie? Und spreche ich jeden Prof.
(Erstprüfer, Zweitprüfer, Vorsitzender) einzeln an?

Ich denke mal, dass vor Dir schon andere in dem Laden in der Situation waren. Also frage die. Von der Ferne aus lassen sich da nur allgemeine Ratschläge geben, wie es bei Euch vor Ort gehandhabt wird, weiß hier niemand. Kann sehr förmlich sein, kann sehr locker sein, who knows? Gab es keine Möglichkeit an den Prüfungen anderer Prüflinge teilzunehmen? Das gab es bei uns ja sogar im Staatsexamen, und habe ich damals auch genutzt. Das nimmt viel von der Nervosität und der Angst vor dem Unbekannten.

Bin schon
seit Tagen/Wochen nervös und zittrig! Bin eher ein ruhiger und
schüchterner Mensch. Ich habe soewas auch noch nie gemacht,
selbst zu Schulzeiten habe ich mich immer mehr oder weniger
geschickt um Referate etc. gedrückt.

Dann wäre es schon vor geraumer Zeit nötig gewesen, sich mal an das Thema ran zu machen. Wenn Du nicht als graue Maus im Büro auf Einstiegsgehalt enden willst, musst Du dich mit dem Gedanken vertraut machen, dass man nur mit einer etwas extrovertierteren Art eine Chance im Berufsleben hat. Ich meine jetzt nicht, dass man ständig den Pausenclown geben, oder immer gleich alle zutexten muss, aber die Präsentation der eigenen Arbeit ist das A und O des beruflichen Fortkommens.

Was man Dir so ganz allgemein raten kann: Wenn es vorab zu einer persönlichen Begrüßung kommt, braucht man keine Begrüßung mehr im Rahmen der Präsentation auszusprechen. Schreibe Dir ein großes „Nein!“ auf den ersten Notizzettel und ein „Das war es nicht!“ auf den letzten Zettel. Damit erinnerst Du dich daran, nicht mit „Ja, dann fange ich jetzt mal an“ oder ähnlichen Ungeschicktheiten zu beginnen, und nicht mit „Das war es jetzt“ oder ähnlich plumpt zu enden. Ein fröhliches „Guten Morgen sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, Ihnen heute die Ergebnisse meiner Arbeit präsentieren zu dürfen“, reicht als Einstieg vollkommen aus. Ein „Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit, und freue mich auf Ihre Fragen“ ist ein ordentlicher Abgang.

Hast Du Beamer/OHP zur Verfügung wird der vorab richtig eingestellt (beim OHP eignet sich ein Stift auf der Projektionsfläche, beim Beamer das Leerlaufbild des Beamers). Es ist extrem unprofessionell die Geräte mit dem ersten echten Bild erst richtig einzustellen.

Sind Notizzettel erlaubt, mach Dir nur Stichpunkte! Sonst verführen sie zum Ablesen, was Minuspunkte gibt. Kannst Du dir aussuchen ob Du im Stehen oder Sitzen präsentierst, nutze die Gelegenheit zum Stehen. Stehe dann nicht angewurzelt auf einer Stelle, sondern bewege Dich (nicht wild rumhüpfen, aber vor zum Publikum, zurück zur Tafel/Leinwand, …) Setze gelegentlich Hände und Arme ein um Dinge zu visualisieren, und auf Tafel/Folie hinzuweisen, schau die Leute abwechselnd direkt an. Eine offene und aktive Körperhaltung und -sprache ist die halbe Miete. Laut und deutlich sprechen, nicht zu schnell sprechen, Pausen einlegen, die andere Hälfte. Du siehst, für den fachlichen Teil bleibt da gar nicht so viel übrig :wink: Klingt witzig, ist aber ganz ernst gemeint. Du kannst den größten Blödsinn oft vollkommen ungestraft erzählen, wenn Du es nur überzeugend genug machst. Umgekehrt kannst Du fachlich ausgezeichnet sein, und wirst trotzdem nicht begeistern, wenn Du es nicht schaffst das Publikum mitzunehmen.

Ansonsten versuche einen Spannungsbogen in der Präsentation aufzubauen. Beschränke Dich auf die notwendigsten Details und zeige damit, dass Du die Sache verstanden hast. Bleibe ansonsten aber eher auf einer nicht zu detailreichen Ebene. Zahlenkolonnen, … langweilen, und tragen nicht zur Begeisterung bei. Wenn Du Folien einsetzen kannst beschränke Dich auf maximal fünf Stichpunkte (keine Textwüsten) pro Folie, verzichte wo möglich auf Zahlen, und setze statt dessen Diagramme ein. Und viel mehr als zehn Folien sollten es bei der üblichen Dauer von solchen Veranstaltungen auch nicht werden.

Ach ja: Dem Anlass angemessene Kleidung und Aufmachung setze ich mal voraus. Nicht zu auffällig und modisch, und nicht zu blass und konservativ. Zu eng nimmt Dir die Luft und sieht oft unvorteilhaft aus. „Problemzonen“ kaschiert man mit einem ausreichend dimensionierten Jacket und Hose. Frauen können Körpergröße gut mit geeignetem Schuhwerk regulieren, um mit den Prüfern auf Augenhöhe zu kommen. Bist Du unsicher, frage vorher Leute die sich mit solchen Situationen auskennen und Dir nicht nach dem Mund reden (die beste Freundin ist da nicht unbedingt geeignet). Hast Du sonst niemanden dem Du diese Ehrlichkeit zutraust, mail mir ruhig ein Bild.

BTW: Viele dieser Tipps stammen aus einem Seminar das von richtig teuren Trainern z.B. bei SAP gehalten wird. Ich hatte damals das Glück es zu gewinnen. Wenn Du selbst schon von Dir sagst, dass Dir deine Schüchternheit im Weg steht, solltest Du überlegen mal Geld in so ein Seminar zu investieren. Es lohnt sich! Und zwar so richtig in Euro und Cent. Wenn ich mir mal so meine letzten Jobs und Vortragsbuchungen ansehe, dann gab es da immer genug Leute die fachlich auch nicht schlechter waren. Allein die Präsentation und das „sich selbst verkaufen können“, macht offenbar den Unterschied.

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,

vielen Dank für deine Tips!!
Ich mache mir schon sehr lange Gedanken über meine Präsentation und habe mich auch im Bekannten- und Freundeskreis informiert, auch bei Leuten, die sowas schon mal oder öfter gemacht haben. Aber da meine Nervosität täglich steigt, dachte ich, ich frag nochmal völlig fremde Leute bzw. Leute, wie du, die das professionell gelernt haben. Ich dachte, das mich das beruhig und sicherer macht bzw. der ein oder andere Tip dabei ist, denn man noch gut gebrauchen kann.
Und so ist es ja auch. Hast mir gut weiter geholfen! Auch der Tip einen Kurs zu besuchen ist eine super Idee, werde mich mal schlau machen wo man sowas machen kann, aber erst wenn ich den Freitag überlebet habe.

Schönen Sonntag,
Susi