Preiseinbruch?

Hi!

Könnten alle Wirtschaftsfachleute hier mal einen Schritt nach vorne treten? Ich hätte da nämlich eine Frage:

Der Rohölpreis ist in den letzten Tagen deutlich eingebrochen und liegt derzeit bei etwa 40 US-Dollar das Barrel. In Spitzenzeiten, die noch gar nicht so lange her sind, lag der Preis etwa zehn Dollar höher.

Gehe ich von einem Kurssturz von 52 auf 42 Dollar aus, dann kostet das Barrel nur noch 84% vom Spitzenpreis.

Gleichzeitig verliert der US-Dollar gegenüber dem Euro massiv an Wert. Mittlerweile werden 1,3455 US-Dollar für einen Euro gezahlt. Vor etwa sechs Wochen notierte der Euro noch bei 1,25 Dollar. Umgerechnet macht das heute 0,7432 Euro für einen Dollar gegenüber 0,8000 Euro für einen Dollar vor sechs Wochen. Ergo heute 92,9% des Wertes von Mitte Oktober.

Legt man diese Werte für den Rohölhandel zugrunde, ergeben sich folgende Euro-Preise für ein Barrel Rohöl:

Oktober 52 Dollar zu 0,800 Euro = 41,60 Euro
Heute 42 Dollar zu 0,7432 Euro = 32,21 Euro

Das sind 22,5% weniger.

Frage also:

Warum führen die deutschen Reiseveranstalter gerade jetzt den Kerosinzuschlag bei Flugreisen ein?

Müssten die Preise an den Tankstellen nicht deutlich stärker fallen? Clever-tanken.de meldet für Normalbenzin eine Schnittpreis auf Bundesebene von 112,1 Cents, für Super von 114,1 Cents. Vor einem Monat standen wir bei 116 Cents (Normal) und 120 Cents (Super).

Müssten sich rohstoff-/erdöl-abhängige Unternehmen, deren Hauptgeschäft sich im EU-Raum abspielt, nicht die Hände reiben?

Ist dieses System von nachgebendem Ölpreis und starkem Euro gegenüber dem Dollar eine Konjunkturrakete oder eine Konjunkturbremse (die Unternehmen jammern ja bekanntlich schon wieder über den starken Euro)?

Grüße
Heinrich

Moin

Der Rohölpreis ist in den letzten Tagen deutlich eingebrochen
und liegt derzeit bei etwa 40 US-Dollar das Barrel.

Nachdem die Spekulationsblase um den Preis und die angeblichen schwachen Reserven der USA geklärt sind war das zu erwarten.

Warum führen die deutschen Reiseveranstalter gerade jetzt den
Kerosinzuschlag bei Flugreisen ein?

Weil ihnen das die Kunden gerade glauben. (Der Aufschlag hat nix mit der Realität oder dem Ölpreis zu tun, es geht einzig und allein um den Gewinn. Und wenn man gerade einen „guten“ Grund hat, wieso nicht ?)

Müssten die Preise an den Tankstellen nicht deutlich stärker
fallen?

Idem. Es geht um Geld. Von „nicht lügen“ oder „Ehrlichkeit“ hat keiner was gesagt.

cu

Hallo Heinrich,

Müssten sich rohstoff-/erdöl-abhängige Unternehmen, deren
Hauptgeschäft sich im EU-Raum abspielt, nicht die Hände
reiben?

nein, sie müßten nicht, sie tun es. :wink:
Steigt der Ölpreis, werden sofort die Benzinpreise erhöht. Das vorher billiger eingekaufte Öl wird mit sattem Gewinn weiter verkauft.
Sinken die Ölpreise, wird das teure Öl erst mal zum Einkaufspreis+Verarbeitung+Gewinn verkauft, bevor auch der Benzinpreis fällt. Das war bisher immer so. Warum sollte sich das ändern? Ich kaufe mein Benzin zu jedem Preis, sonst bin ich nämlich Arbeitslos. :wink:
Erst, wenn ich dabei Miese mache, bleibe ich lieber zu Hause.
Einfache Rechnung.: Gehalt - Anfahtskosten zu Firma - Miete sollten nicht wesentlich unter Sozialhilfeniveau fallen. Etwa 10% werden wohl aus falschem Stolz toleriert. Herr Schröder hat das erkannt, er wird die Sozialhilfe weiter kürzen. :wink:

Gruß, Rainer

Morgen.

Der fallenden Ölpreis kann sich durchaus in fallenden Benzinpreisen ausdrücken. Allerdings sind damit noch nicht die Kosten der Ölgesellschaften bezahlt. Mal angenommen, Öl wäre kostenlos. Für Benzin müsste dennoch gezahlt werden, WEIL die Herstellung von Benzin aus Öl ja nach wie vor nicht kostenlos ist. Proportionaler Verfall des Benzinpreises ist bei fallenden Ölpreis zwar gegeben, aber mit einem zusätzlichen Faktor in der Rechnung…
Allerdings wären die Benzinhersteller schön blöde bei den Preisen für ihre Ware nicht noch schnell Kasse zu machen :smiley:

Mal am Rand eine kleine VWL-Weisheit: je stärker eine Währung abgewertet wird, desto eher wird sie in den Wirtschaftskreislauf reinvestiert Rein ökonomisch gesehen heizt das die Nachfrage nach Gütern jedweder Natur an. Aber auch bei der Abwertung des Geldes gilt es Maß zu halten, sonst akzeptiert keiner mehr das Tauschmittel…

HTH
mfg M.L.

Oktober 52 Dollar zu 0,800 Euro = 41,60 Euro
Heute 42 Dollar zu 0,7432 Euro = 32,21 Euro

Das sind 22,5% weniger.

Frage also:

Warum führen die deutschen Reiseveranstalter gerade jetzt den
Kerosinzuschlag bei Flugreisen ein?

Kalte Preiserhöhung

Müssten die Preise an den Tankstellen nicht deutlich stärker
fallen? Clever-tanken.de meldet für Normalbenzin eine
Schnittpreis auf Bundesebene von 112,1 Cents, für Super von
114,1 Cents. Vor einem Monat standen wir bei 116 Cents
(Normal) und 120 Cents (Super).

Macht also einen Preisverfall von 3,9 C
Nachdem das barrel (knapp) 159 Liter hat, beträgt der auf den Liter umgerechnete Preisverfall 6,5 Cent.
der Sprit ist also 2,6 Cent teurer als durch den reinen Ölpreisverfall gegeben.

Müssten sich rohstoff-/erdöl-abhängige Unternehmen, deren
Hauptgeschäft sich im EU-Raum abspielt, nicht die Hände
reiben?

darauf kannst Du Wetten.

Gruß
Mike

Hallöchen,

Warum führen die deutschen Reiseveranstalter gerade jetzt den
Kerosinzuschlag bei Flugreisen ein?

Das hat zwei Gründe: Erstens braucht es dafür eine Akzeptanz beim Kunden. Steigt der Ölpreis heute, wird man morgen kaum die Spritpreise erhöhen können. Erst wenn der steigende Preis hinreichend oft durch die Medien vermittelt wurde, ist das möglich.

Zweitens ist der Reisemarkt nicht so strukturiert wie der Wochenmarkt. Es gibt Verträge zwischen Veranstaltern und Fluggesellschaften, die es nicht zulassen, wegen zwei Cent höherem Kerosinpreis die vereinbarten Preise über den Haufen zu werfen. Die Fluggesellschaften haben Zuschläge bereits im Frühherbst erhoben, nun folgen eben deren nachgelagerte Vertragspartner.

Daß es überhaupt solange gedauert hat, bis die Ölpreisschwankungen bei den Gesellschaften angekommen sind, liegt daran, daß die sich üblicherweise gestaffelt gegen Preisschwankungen bei Dollar und Kerosin absichern. Bspw. ein Drittel des Jahresbedarfs auf ein Jahr, ein Drittel auf zwei Jahre und das letzte Drittel auf drei Jahre.

Es soll auch mal eine große deutsche Fluggesellschaft gegeben haben, die hat einfach mal 50% des Dollarbedarfes absgesichert und den Rest nicht. Das hatte sehr orignelle Folgen.

Wie auch immer: Der Ölpreis ist nun lange genug hoch, so daß der gestiegene Preis allmählich durchschlägt, weil nämlich nun die einjährigen Absicherungen auslaufen, die man letztes Jahr noch abgeschlossen hatte bzw. die zweijährigen von vor zwei Jahren usw. Inzwischen ist eine Absicherung zu einem Preis von 30$ je Barrel nicht mehr zu bekommen bzw. nicht mehr zu bezahlen.

Müssten die Preise an den Tankstellen nicht deutlich stärker
fallen? Clever-tanken.de meldet für Normalbenzin eine
Schnittpreis auf Bundesebene von 112,1 Cents, für Super von
114,1 Cents. Vor einem Monat standen wir bei 116 Cents
(Normal) und 120 Cents (Super).

Das ganze ist eine Mischkalkulation und außerdem besteht das o.g. Problem der Akzeptanz. Geht der Benzinpreis sofort rauf, wenn die Ölpreise an den internationalen Börsen steigen, sagt die Kundschaft zu recht, daß das teure Öl noch nicht im Hahn sondern irgendwo im Tanker ist. Fällt der Ölpreis will man sofort billigen Sprit, obwohl der billige eigentlich noch im Tanker ist. Hinzu kommt auch, daß man sich auf allen Produktions- und Veredelungsebenen gegen Preisschwankungen absichert. Auch das führt dazu, daß sich die Preise nicht so bewegen, wie sich das der Bürger so vorstellt.

Ob da am Ende noch ein Cent mehr mitgenommen wird, als man am Anfang des Preisanstiegs draufgelegt hat, werden wir nie erfahren.

Müssten sich rohstoff-/erdöl-abhängige Unternehmen, deren
Hauptgeschäft sich im EU-Raum abspielt, nicht die Hände
reiben?

Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Tankstellenbetreiber Hans Meier ordert bei http://www.spritgrosshandel.oel seinen Bedarf für die 50. KW, wobei ihm ein Preis von € 1,06 genannt wird. spritgrosshandel.oel tigert los und ordert den Sprit für Meier und 722 andere Tankstellenbetreiber bei http://www.nymex.com zahlt in Dollar und macht nen Riesenschnitt.

Ist es so einfach? Ich behaupte einfach mal nein. Zum einen gibt es das abstrakte Gebilde „Preis“ nicht. Es gibt Spotpreise (Lieferung „sofort“), Terminpreise (Lieferung „irgendwann“), es gibt verschiedene Sorten, es gibt Preise für ÖL, Benzin uns Zwischenprodukte usw. Auf dem Markt agieren Produzenten, Rohstoffhändler, Verarbeiter, Großhändler, Endabnehmer usw. Außerdem unterliegt der Markt den Schwankungen, denen jeder Markt unterworfen ist. Steigt der Preis in Dollar zu hoch, läßt die Nachfrage aus dem Dollarraum nach, fällt der Dollar ggü. dem Euro stärker als der Ölpreis in Dollar steigt, steigt die Nachfrage aus dem Euroraum usw.

Im übrigen ist es nicht so, daß aus einem Loch von BP Rohöl sprudelt, das von BP-Schiffen zu BP-Raffinerien und dann mit BP-Tanklastzügen zu BP-Tankstellen gebracht wird. Natürlich gibt es im Zweifel eine zentrale Steuerung, aber die einzelnen Unternehmen stehen mit Schwestergesellschaften wie auch mit konzernfremden Unternehmen in Konkurrenzdruck, so daß von außen absolut nicht zu sagen ist, wo das Geld hängen bleibt.

Ist dieses System von nachgebendem Ölpreis und starkem Euro
gegenüber dem Dollar eine Konjunkturrakete oder eine
Konjunkturbremse (die Unternehmen jammern ja bekanntlich schon
wieder über den starken Euro)?

Wer dazu ernsthaft was sagt, rät oder lügt. Man kann vielleicht mit etwas Wagemut eine Aussage dazu treffen, ob eine Branche be- oder entlastet wird. Mehr ist nicht drin.

Gruß,
Christian

P.S.
Der Terminpreis für 2006 liegt übrigens bei etwa 40 Dollar. Billiger wird es in absehbarer Zeit wohl nicht, denken jedenfalls die Marktteilnehmer.

Müssten die Preise an den Tankstellen nicht deutlich stärker
fallen? Clever-tanken.de meldet für Normalbenzin eine
Schnittpreis auf Bundesebene von 112,1 Cents, für Super von
114,1 Cents. Vor einem Monat standen wir bei 116 Cents
(Normal) und 120 Cents (Super).

Hi

Die großen Gesellschaften fördern selbst oder haben Vertragsbindungen.
Der Rotterdampreis ist für sie ohne Auswirkung.
Preiserhöhung also reine Abzocke oder wie man so schön sagt, „mal sehen, was der Markt her gibt“.

Gruß Vanic.

nachgefragt
Hallo Heinrich,

Könnten alle Wirtschaftsfachleute hier mal einen Schritt nach
vorne treten?

sollten jetzt Wirtschaftsfachleute antworten oder nur solche, die sich dafür halten? Angesichts der bisherigen Antworten bekomme ich nämlich gerade Zweifel, ob ich da nicht irgendwas mißverstanden habe.

Verwirrt,
Christian

Auch hai ____/_______________

Also um zu wissen, dass

  • eine steigende Nachfrage nach einem Produkt einen steigende Preis für Selbisges zur Folge hat
  • Geld nicht zulange gehortet werden darf, wenn es seine Rolle als Tauschmittel behalten soll
  • Firmen möglichst viele Gewinne machen wollen
  • Deutschland gerade in einer Deflationsspirale steckt

  • muss man kein Fachmann sein. Im Gegenteil: die tendieren erst recht zur Fachblindheit…

HTH
mfg M.L.

*** Links gefällig ? ***
http://www.steuerzahler.de
http://www.kapitalseminare.de
http://www.justusbuendnis.de
http://www.staatsverschuldung.de
http://www.humanwirtschaft.org

  • eine steigende Nachfrage nach einem Produkt einen steigende
    Preis für Selbisges zur Folge hat

Also ist es gut, daß in den Gewerkschaftsspitzen keine Ökonomen sitzen?`

  • Geld nicht zulange gehortet werden darf, wenn es seine Rolle
    als Tauschmittel behalten soll

Die Freiwirtschaft erhebt ihr schreckliches Haupt.

  • Firmen möglichst viele Gewinne machen wollen

Geschenkt. Nur ist Firmen irgendwie der falsche Begriff, besser wäre „Unternehmen“.

  • Deutschland gerade in einer Deflationsspirale steckt

Sagt wer?

muss man kein Fachmann sein. Im Gegenteil: die tendieren erst
recht zur Fachblindheit…

Sag das Heinrich. Er wollte Antworten von Leuten, die wissen wovon sie reden.

Gruß,
Christian

Auch hai ____/_______________

Barakuda zusammen!

Also, Wirtschaftsfachleute waren gefragt.

Also um zu wissen, dass

  • eine steigende Nachfrage nach einem Produkt einen steigende
    Preis für Selbisges zur Folge hat

Kann sein, muss aber nicht. Vor allem solltest Du zwischen kurz- und langfristiger Wirkung unterscheiden. Kurzfristig bleibt das Angebot gleich, langfristig wird das Angebot an die steigende Nachfrage angepasst. Steigende Nachfrage kann aber auch steigende Importe zur Folge haben.

  • Geld nicht zulange gehortet werden darf, wenn es seine Rolle
    als Tauschmittel behalten soll

Dass Geld in einem gewissen Ausmaß gehortet wird, haben die VWLer in ihren Rechnungen drinnen. Das berechnet sich als Produkt von marginaler Sparquote und BIP (in der betrachteten Zeiteinheit).

  • Firmen möglichst viele Gewinne machen wollen

Was ist mit „Non-Profit-Unternehmen“?

  • Deutschland gerade in einer Deflationsspirale steckt

Ja, wirklich. Soweit ich weiß steigen die Preise noch.
http://www.destatis.de/themen/d/thm_preise.php#Teuer…

muss man kein Fachmann sein. Im Gegenteil: die tendieren erst
recht zur Fachblindheit…

Ist immer wieder lustig, wenn wer von Blindheit spricht und die eigene geflissentlich übersieht.

mfg M.L.

Wolkenstein

Hi!

Hallo Heinrich!

Könnten alle Wirtschaftsfachleute hier mal einen Schritt nach
vorne treten?

So, bin da. :smile:

Ich hätte da nämlich eine Frage:
Frage also:
Müssten sich rohstoff-/erdöl-abhängige Unternehmen, deren
Hauptgeschäft sich im EU-Raum abspielt, nicht die Hände
reiben?

Ja und nein: ja, wenn die Preise jetzt tiefer bleiben bzw. weiter fallen. Nein, weil genau das nicht der Fall zu sein scheint. Scheint deswegen, weil nach überwiegender Meinung von Rohstoffexperten der unlängst noch steigende Ölpreis auf die [erwartete] steigende Rohstoffnachfrage Chinas zurückzuführen ist. China ist ein Riesenmarkt und wirtschaftlich noch im Aufholen (verglichen zu unserem Niveau). Demnach werden die Preise eher wieder anziehen, als dass sie weiter erheblich nachgeben. Der von Christian angeführte Terminkurs für 2006 scheint zumindest auszusagen, dass nicht mehr viel Spielraum nach unten besteht.

Die Hände reiben sich beispielsweise australische Rohstoffproduzenten.

Ist dieses System von nachgebendem Ölpreis und starkem Euro
gegenüber dem Dollar eine Konjunkturrakete oder eine
Konjunkturbremse (die Unternehmen jammern ja bekanntlich schon
wieder über den starken Euro)?

Also, *lach*, Christian hat geschrieben „…ernsthaft… rät oder lügt…“ … ich versuche, eine mögliche Richtung zu skizzieren.

Öl wird nach wie vor in Dollar abgerechnet. Sinkender Dollar bedeutet billigeres Öl. Kombiniert mit einem sinkenden Ölpreis heißt das erheblich günstigere Ölversorgung. Profitieren tun davon (von niedrigeren Einkaufspreis) die Ölverbraucher in Europa. Wenn ich Rohstoffe billiger bekomme, kann das per se keinsfalls bremsen.

Die Frage bleibt: Ist das Runtergehen des Ölpreises eine kurzfristige Angelegenheit im generellen Trend nach oben? Ich mein, ja. Zum einen wird China weiter wirtschaftlich zulegen (und damit mehr Öl brauchen) und zum Anderen werden die Lagerstätten nicht oder nur unerheblich mehr.

Der starke Euro ist ein Problem für Europas Exportwirtschaft (in den Dollarraum). Europas Binnenwirtschaft ist bedauerlicherweise immer noch sehr schwach. Alles glotzt unaufhörlich Richtung USA, anstatt endlich zu versuchen, die eigene Binnenwirtschaft zu stärken.

Zudem haben Europas Wirtschaftende momentan noch nicht wirklich viel Vertrauen in eine starke wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Vertrauen ist die entscheidende Variable für die Wirtschaftsentwicklung. Wenn den Unternehmen durch die sinkenden Ölpreise mehr Geld bleibt, aber das Vertrauen fehlt, dann wird das Geld eher am Kapitalmarkt angelegt als selber investiert. Zur Rakete kanns nur werden, wenn das Geld auch investiert wird. Der Ölpreis beeinflusst das Vertrauen aber ganz und gar nicht.

Daher hast vermutlich weder eine bremsende noch eine Raketenwirkung.

Somit, @Christian, gibt es noch einen 3. Weg: weder raten noch lügen, sondern Möglichkeiten aufzeigen. :wink:

Grüße

auch Grüße

Heinrich

Wolkenstein

P.S. Bezüglich der übrigen Antworten schließ ich mich Christian an.

Ich habe hier eine wichtige Frage.
Könnten wir hier nicht als staat eingreifen.
Wir errichten Erdöllager und kaufen bei günstigen Kurs viel Öl ein.
Steigt der Ölpreis produzieren wir davon Diesel damit unsere Lastwagen weiter günstig fahren können :smile:

so macht der Staat damit Gewinn, die Wirtschaft kann mehr Gewinn machen. Für den Verbraucher ist Heizöl und natürlich die Produkte günstiger.

Grüsse Zoomi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ich bin für Brett schließen (owt)
oder ein Brett sonstige Wirtschaftstheorien in dem sich gewisse Personen dann gerne auslassen dürfen.

Ich habe hier eine wichtige Frage.
Könnten wir hier nicht als staat eingreifen.

Klar.

Wir errichten Erdöllager und kaufen bei günstigen Kurs viel Öl
ein.

Solche Ideen kommen gerne mal von den Leuten, die im gleichen Atemzug die Europäische Zuckermarktordnung abschaffen wollen. Aber gut, das soll jetzt nicht das Thema sein.

Das Problem an Deinem Vorschlag ist, daß es einen „günstigen“ Ölpreis aller wahrscheinlichkeit nicht mehr geben wird. Wir erleben derzeit das eher von der Börse bekannte Phänomen, daß eine dauerhafte Preisänderung durch eine einmalige Situation eingeläutet wird.

Daß der Ölpreis diesen Weg nehmen mußte, war allen Beteiligten seit 30 Jahren bekannt. Daß nun die Angst vor Terrorismus/Sabotage die erwartete Preisentwicklung derart beschleunigen würde, hat wohl niemand vermutet. Ölpreise von 20 oder 25 $ je Faß werden wir jedenfalls wohl nicht mehr erleben. Ich persönlich rechne eher damit, daß sich der Ölpreis in den nächsten zehn Jahren zwischen 30 und 40 Dollar bewegen wird und damit hat sich dann die Sache des billigen Öleinkaufs durch den Staat erledigt.

Gruß,
Christian

Doch
Hallo zoomi,

Ich habe hier eine wichtige Frage.
Könnten wir hier nicht als staat eingreifen.

Doch, doch, könnten wir, zumindest mittelfristig

Wir errichten Erdöllager und kaufen bei günstigen Kurs viel Öl
ein.

Na ja, ich würde ja eher dazu tendieren, schleunigst vom endlichen Öl als Energiequelle wegzukommen, denn wie Christian schrieb: Dass Öl teurer werden wird, ist bei einer solchen Energiequelle eigentlich vorherzusehen:wink:

Grüße
Jürgen

oder ein Brett sonstige Wirtschaftstheorien in dem sich
gewisse Personen dann gerne auslassen dürfen.

Man könnte das doch prima mit dem Bertt „Naher Osten“ zusammenlegen. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß das kulturell passen würde.

Gruß,
Christian

Aber dann interessiert uns auch der Preis nicht direkt.
Wir verhandeln dann einfach mit Russland das wie so udn soviel kaufen möchten.

Ein anderes Problem ist einfach das wir Öl nur mit Atomreaktoren ersetzen können.

Wobei ich immer noch dahin tendiere wir sollten Bäumer verbrennen und dann wieder aufforsten :smile:

Ich weis da keine andere Möglichkeit ausser das der Staat eingreifft. Bzw. grosse Lager schafft.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]