Preistreiber möglich?

Hallo,

ich habe kaum Erfahrung mit online-Auktionen.
Nun tauchte eine Frage auf, die mich mal interessieren würde.

Könnte nicht theoretisch der Verkäufer oder jemand im Auftrage des Verkäufers fleißig mitbieten, damit der Preis steigt? Und wenn es schief läuft wird der Artikel eben nochmals eingestellt.

Kann man darauf vertrauen, daß so was nicht vorkommt bzw nicht möglich ist? Das immer alles reell abläuft. Und wenn ja, warum?

Gruß Steffi

Hallo,

Könnte nicht theoretisch der Verkäufer oder jemand im Auftrage
des Verkäufers fleißig mitbieten, damit der Preis steigt?

Ja, das geht und wird auch fleißig betrieben. Man bezeichnet das als Pushen oder „shill-bidding“.

Und
wenn es schief läuft wird der Artikel eben nochmals
eingestellt.

Es fallen aber Gebühren an, lohnt sich also nicht immer. Eine andere Taktik ist, durch mehrere kleine Steigerungen das Höchstgebot des anderen auszuloten und dann evtl. das eigene, höhere (Pusher)Gebot zurückzuziehen.

Kann man darauf vertrauen, daß so was nicht vorkommt bzw nicht
möglich ist?

Nein, kann man nicht. Viele Pusher sind aber so gierig und/oder doof, dass sie schnell auffallen. Sie wohnen am selben Ort, sie bieten immer gegenseitig auf ihre Auktionen, sie haben ähnliche Mitgliedsnamen, sie bewerten sich gegenseitig (3 Minuten nach Autionsende *g*), sie haben viele zurückgenommene Gebote … die Liste der Idiotie ist endlos.

Wenn man das ganze ebay meldet, wird bei eindeutigen Verstößen auch eingeschritten. Allerdings greift ebay da nicht immer so hart durch wie es wünschenswert wäre, einerseits aufgrund der Menge der Verstöße, der Schwierigkeit des eindeutigen Nachweises und andererseits auch deshalb, weil hohe Verkaufspreise=mehr Provision für ebay.

Ich bin am Anfang meiner ebay-Karriere mal erwischt worden. Damals konnte man noch die email-Adresse sehen und ich habe für einen Kollegen eine Auktion ein bißchen gepusht. Ich hatte leider nicht bedacht, dass wir beide mit Firmen-Email angemeldet waren *vordiestirnklopf*. Der Höchstbietende hat sich bei ebay beschwert und mein Kollege bekam eine Verwarnung.

Aus Verkäufersicht lohnt sich m.E. Pushen nicht wirklich, es ist aufwändig, risikobehaftet und sinnlos, denn wenn der Artikel wirklich einen gewissen Wert hat und auch Nachfrage da ist, braucht man nicht zu pushen. Gier frisst allerdings oft Hirn.

Aus Käufersicht: ich biete, was mir der Artikel wert ist. Werde ich überboten, wars das. Gewinne ich, habe ich den Artikel zu einem mir fair erscheinenden Preis bekommen. Ob zwischendurch jemand gepusht hat, ist mir egal. Wenn es zu auffällig ist (Gebot zurückgezogen nach mehreren kleinen Erhöhungen, ebay-Name des Pushers sehr ähnlich dem des Verkäufers …) melde ich es ebay.

Gruß,

Myriam

… die Liste der Idiotie ist endlos.

Hi,
ich hatte einmal beobachtet da hat sich der Käufer für die promte Barzahlung bedankt.
Tja so ist das eben, wenn man sich mit sich selbst verwechselt.

OL

Hi
genau dies passiert mehr oder weniger dummdreist immerzu… I ch hab ganze Neuköllner Familienclans erlebt - wenn man deren Bewertungen anschaut, hat man das Gefühl die kaufen sich nur gegenseitig das Zeug ab… und bewerten sich auch noch mit immer den selben Schreibfehlern überschwenglich :smile: und wohnen alle in der selben Ecke/Strasse und benutzen teils alle dasselbe Bankkonto… echt krank. aber och die musset jeben…

Ali N.

Hallo Myriam,

danke für deine umfangreiche Aufklärung.
Wie immer macht also ein gesundes Mißtrauen auch bei ebay Sinn.

Auf der Suche nach einem bestimmten Ding, habe ich erst mal beobachtet wie sich die Auktionen dieser Sache preislich so entwickeln und fand es auffällig, daß mehrere als Neuware angebotenen Artikel immer auf 75-80% des im Shop genannten normalen Verkaufspreises erreichten.

Komisch auch, daß bei privat neu eingestellten Artikeln, die noch eine Woche laufen, bereits ein recht hohes max. Gebot voreingestellt ist. Ich habe es einmal versucht und bei so einem Artikel am ersten Tag bis zu meinem akzeptablen Preis geboten und fand es sehr verdächtig, daß bereits ein Mitbieter existierte und am ersten Tag nicht einzuholen war.

Gut, wieder was gelernt.

Gruß Steffi

Auf der Suche nach einem bestimmten Ding, habe ich erst mal
beobachtet wie sich die Auktionen dieser Sache preislich so
entwickeln und fand es auffällig, daß mehrere als Neuware
angebotenen Artikel immer auf 75-80% des im Shop genannten
normalen Verkaufspreises erreichten.

Finde ich nicht besonders auffällig. Neuware ist auf ebay nicht billiger als anderswo, da der Verkäufer ja noch zusätzliche Kosten (ebay-Gebühren) hat.

Komisch auch, daß bei privat neu eingestellten Artikeln, die
noch eine Woche laufen, bereits ein recht hohes max. Gebot
voreingestellt ist.

Kann verdächtig sein oder auch nicht. Ich biete wie gesagt sofort den Betrag, den ich zu zahlen bereit bin, egal wie lange die Auktion noch läuft. Es gibt viele Leute, die darauf schwören in letzter Sekunde zu bieten, ich halte davon nix und mit meinen fast 600 Transaktionen habe ich doch schon eine gewisse Erfahrung, glaube ich.

Gruß,

Myriam

Hallo,
bei zwei Strategien versagt diese Masche.
1 Du bemerkst einen Artikel, setzt ihn auf Beaobachten, und bietest in der letzen Minute. Klappt oder nicht.
2 Du bietest auf einen Artikel Deinen Preis und laesst die Zeit ablaufen. Wenn der Preistreiber ihn haben will, zahlst Du nichts.
In beiden Faellen muss es Dir gleichgueltig sein, ob Du diesmal den Artikel bekommst. Die erste Strategie halte ich fuer guenstiger.
Gruss Helmut

Bietstrategie oder Preistreiben?

Ich habe es einmal versucht und bei so einem Artikel am ersten Tag bis zu meinem akzeptablen Preis geboten und fand es sehr verdächtig, daß bereits ein Mitbieter existierte und am ersten Tag nicht einzuholen war.

Das ist für viele Leute die normale Bietstrategie.
Ich selbst gehe so mit Ebay um:

  1. weiß, welchen Artikel ich brauche
  2. recherchiere, wieviel ich dafür zahlen muß
  3. hoffe auf verfügbare Schnäppchen und ziehe 10% davon ab
  4. Suche Artikel mit Max Preis