wir planen ein kleines „Event“, bei dem an zwei Tagen jeweils vier Gruppen auftreten. Das Publikum soll dabei einen Zuschauerpreis wählen. Wir haben uns gedacht, dass die Zuschauer am Ende jedes Abends ihre Eintrittskarte in eine von vier „Wahlurnen“ werfen, um so ihre Lieblingsgruppe zu wählen. So weit so einfach. Nun mein Problem:
Das Verfahren erscheint mir nur halbwegs gerecht (100%ig geht’s wohl eh nicht), wenn an beiden Abenden ungefähr gleich viele Zuschauer erscheinen. Was machen wir aber, wenn an einem Abend nur 20 Leute kommen, am nächsten aber 300? In absoluten Zahlen wären die Gruppen mit wenigen Zuschauern benachteiligt, andererseits ergäben Prozentwerte auch ein recht schräges Bild: wenn von den zwanzig 15 für eine Gruppe abstimmen, läge die bei 75%, und es ist kaum anzunehmen, dass die 300 des anderen Abends ähnlich geschlossen abstimmen.
Gibt es eine Formel, die die Gewichtung halbwegs ausgleicht? Müssen wir den Wahlmodus verändern?
Für Eure Hilfe wäre ich Euch sehr dankbar!
Lieben Gruß
Andreas
spielen an beiden Abenden die gleichen Gruppen? Willst Du einen „Gesamtsieger“ für beide Tage?
Wenn an beiden Tagen unterschiedliche Gruppen spielen, ist es nicht sinnvoll, die Wertungen über die Tage hinweg zu vergleichen. Dann kannst Du auch keinen „Gesamtsieger“ ermitteln.
Spielen an beiden Tagen die gleichen Gruppen und es geht Dir um den Gesamtsieger, dann zähle die Karten für beide Tage zusammen aus.
andererseits ergäben Prozentwerte auch ein recht schräges
Bild: wenn von den zwanzig 15 für eine Gruppe abstimmen, läge
die bei 75%, und es ist kaum anzunehmen, dass die 300 des
anderen Abends ähnlich geschlossen abstimmen.
ich fürchte, dass deine Aussage auf einer Annahme beruht, die mathematisch kaum zu fassen sein wird.
Warum glaubst du denn, dass es der Gruppe bei 300 Besuchern nicht gelingen sollte, von vier Leuten drei zu überzeugen – während es ihnen bei 20 Besuchern leichter fällt?
Als Ursache für so einen Effekt könnte ich mir höchstens vorstellen, dass die Gruppe viele Freunde eingeladen hat – und da die Zahl der Freunde beschränkt ist, fällt das bei einer größeren Gesamtzahl nicht so sehr auf.
Gibt es eine Formel, die die Gewichtung halbwegs ausgleicht?
Ganz unabhängig von der Stimmenzahl sind die beiden Tagesergebnisse ja nicht normiert. Eine Gruppe am ersten Tag und eine Gruppe am zweiten Tag wurden nicht miteinander verglichen – du wirst also nicht ermitteln können, wer besser ist. Stell dir einfach folgende Konstellation vor: am ersten Tag vier hervorragende Gruppen und am zweiten Tag nur Schrott – der Einfachheit halber bei den gleichen Besuchern.
Danke, aber …
Hallo,
ich danke Euch allen für das freundliche Geraderücken des Kopfes. Mir beginnt einzuleuchten, dass ich bei den berühmen Äpfeln und Birnen bin.
Aber so schnell lasse ich nicht von der Idee …
Wenn wir nun über jede der acht Gruppen einzeln abstimmen lassen? Nach jedem Auftritt können die Zuschauer einen Stimmzettel in eine von zwei Boxen werfen: „war klasse“ resp. „nicht so mein Ding“. Darf ich die acht Einzelergebnisse dann miteinander vergleichen?
Zur Grundsituation: das Ganze ist eher locker und der Wettbewerb mit einer gewissen (Selbst-) Ironie gemeint. Manchmal aber kommen einem ein, zwei Zuschauer unter, die von (Selbst-) Ironie nichts wissen (wollen), und da möchte ich fruchtlose Diskussionen um den Abstimmungsmodus möglichst vermeiden.
Wenn wir nun über jede der acht Gruppen einzeln abstimmen
lassen? Nach jedem Auftritt können die Zuschauer einen
Stimmzettel in eine von zwei Boxen werfen: „war klasse“ resp.
„nicht so mein Ding“. Darf ich die acht Einzelergebnisse dann
miteinander vergleichen?
Das ist dann ok, wenn die Zuhörer
-enweder erst alle Stücke hören können und sich für jedes Stück eine Stimme abgeben (genausogut könnten sie dann auch wieder nur für ihren Favoriten abstimmen); das scheidet bei Dir wohl aus
-oder nur für das zuerst gehörte Stück abstimmen dürfen (andernfalls hat man eine Beeinflussung duch das, was vorher gehört wurde, weil die Gruppen ja schließlich alle nur einmal in einer gegebenen Reihenfolge spielen)
ich hatte befürchtet, dass es nicht so ganz trivial ist …
Herzlichen Dank für die Erklärungen. Wir können nun mit ein wenig mehr Verständnis für die Problematik grübeln, wie wir das über die Bühne bringen (im Sinn des Wortes), ohne allzuviele zu verärgern.
Viel Spaß noch in diesem hinreißenden Forum,
Andreas