Prinzip der Einteilung der Welt

Hallo ihr Lieben,

ich habe für heute zwei Fragen, von denen ich hoffe, dass mir einer von Euch helfen kann:

  1. Frage:
    Gibt es ein Prinzip, welches mir die binäre Einteilung jeglicher Betrachungsgegenstände, seien sie materiell oder immateriell, erlaubt, bei der ich aber alle Fälle in diese binäre Einteilung betrachten kann und keinen Fall ausschließe?

Beispiel 1: Ich kann die Welt bzgl. eines Kriteriums in gut und nicht gut einteilen. Wobei gut Zustimmung oder „erfüllt“ zum jeweiligen Kriterium aussagt: Bzgl. dem Kriterium Krieg ist die Welt gut. Bzgl. dem Kriterium „Gleichmäßige Wohlstandsverteilung“ ist die Welt schlecht.

Beispiel 2: Ich kann eine Aktion einteilen in „sie ruft eine Veränderung am Objekt x hervor“ und „sie ruft keine Veränderung am Objekt x hervor“.

== Was ich in beiden Bsp. getan habe, war: Ich habe einen Gegenstand/ Idee/ die Welt bzgl. eines Kriteriums in eine negative Form und positvie Form geteilt, um sie in Kategorien zu ordnen. Das kann ich nun auch mit jeden x beliebigen „Ding“ machen. Wie bezeichnet man so ein Prinzip der - so nenn ich es jetzt - „Einteilung der Welt“? Ich bin mir sicher, dass ich nicht der Erste bin, der sich damit auseinander gesetzt hat. Gibt es in der Philosophie einen Begriff oder irgendeinen Autor, der dieses Prinzip besser und konkreter definiert?

  1. Frage:
    …bezieht sich auf die zwei Bsp. in der 1. Frage: Dieses „Prinzip der Einteilung der Welt“ kann ich nun auch für die Objekte verwenden, die ich durch die Einteilung genommen habe:

zu Beispiel 2:
Fall1: „sie ruft eine Veränderung am Objekt x hervor“ kann ich wieder bzgl. dem Kriterium „durch was“ in zwei Gegenpaar einteilen: „durch eine Handlung des Menschens“ (= Bearbeiten: Veränderung des Objektes durch eine Handlung) und „durch keine Handlung des Menschens“ (= Reifen lassen: Veränderung des Objketes durch keine Handlung. Bsp: Käse reift (=verändert sich) durch Lagerung (= keine menschliche Handlung daran))

Fall2: Genauso kann ich das auch mit dem anderen Gegenpaar „sie ruft keine Veränderung am Objekt x hervor“ machen: Hier erhalte ich wieder dieseleben Gegenpaare wie vorhin, nämlich „durch eine Handlung des Menschens“ (= Sichtprüfung: Objekt verändert sich nicht, trotz menschlichen Handelns daran)und „durch keine Handlung des Menschens“ (=Puffern: Objekt verändert sich nicht und es findet auch keine menschliche Handlung daran statt.)

Man erhält dann so eine Art binäre Verzweigung, da man alle Knoten wiederum in zwei Knoten aufteilen kann.

== Ich würde diese Eigenschaft dieses Prinzips „Prinzip der Einteilung der Welt“ als „reversiv“ bezeichnen, weil es sich immer wieder anwenden lässt. Bin mir aber nicht sicher. Wisst ihr dazu mehr?

Antworten in Form von kleinen Tipps, Ratschlägen oder auch nur Links oder Verweise wären schon Hilfe genug.

Es grüßt herzlich

asdf

Vollzitat gelöscht (MOD)

Hallo ASDF,

was Du hier beschreibst ist im Grunde die Basis der allgemeinen Informatik. Diese wiederum basiert schlicht und ergreifend auf der mathematischen Aussagenlogik.
Im Prinzip kann ich jede Frage soweit vereinfachen, dass ich nur binäre zu beantwortende Kriterien erhalte. Allerdings hat man, nachdem man so ungefähr von den 40ern bis zu den 80ern sklavisch an dieses Prinzip geglaubt hat, festgestellt, dass man irgendwann auf ein Problem stößt: Die nicht bestimmbare Aussage.
„Verändert dieser Effekt das Objekt?“ Das hängt unter anderem davon ab, ob ich zu dieser Frage eine sichere Aussage treffen kann. Wenn nicht, habe ich plötzlich drei Fälle: Ja, Nein, Weiß nicht. Und das nannte sich dann Fuzzy-Logik. Das wurde dann ausgedehnt und augedehnt (z.B. kamen Modelle mit Ja, Nein, Weiß nicht/eher ja, Weiß nicht/eher nein dazu). Die Informatik und insbesondere die KI-Forschung stellte gewissermaßen fest, dass die Welt etwas bunter als 0 und 1 war.
Das ist natürlich grob vereinfacht, aber es zeigt das Problem auf. Zumindest der Fall „undefiniert“ ist immer möglich.

Gruß
Peter B.

Hallo,

  1. Frage:
    Gibt es ein Prinzip, welches mir die binäre Einteilung
    jeglicher Betrachungsgegenstände, seien sie materiell oder
    immateriell, erlaubt, bei der ich aber alle Fälle in diese
    binäre Einteilung betrachten kann und keinen Fall ausschließe?

Nein.

Erstens mal gibt es unendlich viele zu betrachtende „Gegenstände“, das könntest du in endlicher Zeit niemals schaffen. Ausserdem gibt es prinzipielle Gründe, die dagegen sprechen.
Siehe z.B. dieser hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Gödelscher_Unvollständi…

Außerdem bräuchtest du das Auswahlaxiom, um überhaupt erst mal über alle diese Dinge sprechen zu können.

HTH,
Moritz

nur binäre zu beantwortende Kriterien erhalte. Allerdings hat
man, nachdem man so ungefähr von den 40ern bis zu den 80ern
sklavisch an dieses Prinzip geglaubt hat, festgestellt, dass
man irgendwann auf ein Problem stößt: Die nicht bestimmbare
Aussage.
„Verändert dieser Effekt das Objekt?“ Das hängt unter anderem
davon ab, ob ich zu dieser Frage eine sichere Aussage treffen
kann. Wenn nicht, habe ich plötzlich drei Fälle: Ja, Nein,
Weiß nicht. Und das nannte sich dann Fuzzy-Logik. Das wurde
dann ausgedehnt und augedehnt (z.B. kamen Modelle mit Ja,
Nein, Weiß nicht/eher ja, Weiß nicht/eher nein dazu). Die
Informatik und insbesondere die KI-Forschung stellte
gewissermaßen fest, dass die Welt etwas bunter als 0 und 1
war.
Das ist natürlich grob vereinfacht, aber es zeigt das Problem
auf. Zumindest der Fall „undefiniert“ ist :immer möglich.

Hallo,

danke erstmal für die Antwort!

Nein, „undefiniert“ ist nicht immer möglich!

Nehmen wir mal an ich würde meine eigene Welt definieren. Da ich in dieser Welt alles erschaffe, weiß ich auch alles über diese Welt.

Wäre in so einen Fall, wo ich alles über alles weiß, möglich die Welt bzgl. eines Kriteriums in zwei Teile zu teilen, wobei alle zwei Teile zusammengenommen wieder die ganze Welt mit all ihrer Gesamtheit an Elemente, wie Gegenstände, Aussagen erhalte?

Hallo,

  1. Frage:
    Gibt es ein Prinzip, welches mir die binäre Einteilung
    jeglicher Betrachungsgegenstände, seien sie materiell oder
    immateriell, erlaubt, bei der ich aber alle Fälle in diese
    binäre Einteilung betrachten kann und keinen Fall ausschließe?

Nein.

Erstens mal gibt es unendlich viele zu betrachtende
„Gegenstände“, das könntest du in endlicher Zeit niemals

Hallo!

Du hast es nicht richtig verstanden! Also, ich schaue mir die Welt an und teile sie bzgl. eines Kriteriums. Der eine Teil der Welt stimmt diesen Kriterium zu/ erfüllt dieses Kriterium/ hat auf dieses Kriterium eine positive Antwort. Der Rest der Welt stimmt gegen dieses Kriterium/ erfüllt das Kriterium nicht/ usw.
Wobei beide Teile, die ich durch das Teilen bzgl. jenen Kriteriums zusammengenommen wieder komplett die ganze Welt ergibt.

Bsp: Ich teile die Welt bzgl. der Anzahl der Chromosomen: Alle Dinge, die mehr als 20 Chromosomen haben gehören auf die eine Seite der Welt, alle anderen gehören auf die andere Seite. Wenn ich jetzt diese beiden Teile wieder zusammennehme kommt wieder die Welt heraus, wie sie vorher war.

Wie wird dieses Prinzip genannt?

Ich weiß gar nicht so recht, ob es eine philosphische Frage ist. Jmd. hat hier gemeint, es gehöre besser in den Bereich der Informatik. Naja MOD, könnte man diesen Thread vll. dorthin schicken. Evtl. wissen die dort mehr. Andererseits könnte es auch in den Bereich Aussagenlogik, also Mathematik, passen. Ich denke, wenn schon verschieben, dann in Mathe und Info besser als hier in Philo.

Danke und Grüße!

Hallo,

das ist dann aber rein theoretisch weil die Zeit nie ausreichen würde, alle Objekte einer Welt zu definieren. Normalerweise ist so eine selbst definierte Welt eher unvollständoger und wird von daher mehr undefinierte Fälle aufweisen. Und selbst wenn Du alle Objekte definierst haben die eine Tendenz Einflüsse aufeinander zu entwickeln. Da kommst Du dann schnell in Deiner eigenen Welt zu dem Effekt des Schmetterlings der mit einem Flügelschlag das Wetter in einem anderen Teil der Welt verändert.

Gruß
Peter B.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

danke erstmal für die Antwort!

Nein, „undefiniert“ ist nicht immer möglich!

Nehmen wir mal an ich würde meine eigene Welt definieren. Da
ich in dieser Welt alles erschaffe, weiß ich auch alles über
diese Welt.

Wäre in so einen Fall, wo ich alles über alles weiß, möglich
die Welt bzgl. eines Kriteriums in zwei Teile zu teilen, wobei
alle zwei Teile zusammengenommen wieder die ganze Welt mit all
ihrer Gesamtheit an Elemente, wie Gegenstände, Aussagen
erhalte?

Hallo,

das ist dann aber rein theoretisch weil die Zeit nie
ausreichen würde, alle Objekte einer Welt zu definieren.
Normalerweise ist so eine selbst definierte Welt eher
unvollständoger und wird von daher mehr undefinierte Fälle
aufweisen. Und selbst wenn Du alle Objekte definierst haben
die eine Tendenz Einflüsse aufeinander zu entwickeln.

Hallo,

gut dass du das noch gesagt hast; ich will mich präziser ausdrücken: Ich definiere meine eigene Welt, indem ich alle dort enthaltenen Objekte samt ihrer Eigenscahften und Anfangszustände selber bestimme. Weil ich sie selber bestimme, weiss ich auch alles über diese Objekte. Es kann also nie sein, dass ich über ein Objekt nicht weiss. Die Objekte sind klein an der Zahl. Z.B. hat meine Welt nur vier Objekte. Auch die Eigenschaften der Objekte sind klein an der Zahl. Damit ist die Modellierungszeit kein Problem.
Diese Objekte sind disjunkt zueinander, sind damit isoliert, und haben keinen Einfluss aufeinander. Dass sie sich nicht gegenseitig beeinflussen, wird noch verstärkt, indem ich nur unlebendige Dinge in meiner Welt habe. Meine Welt enthält also nur (vier mit beschränkten Eigenschaften und Zuständen) „tote“ Dinge (wie z.B. Bausteine) und können daher keine Eigendynamik entwickeln. Sie gleicht deswegen mehr einer Momentaufnahme einer realen Welt.

Die Welt und die Objekte können sich erst verändert, wenn ich als Schöpfer eingreife, indem ich Parameter in ihren Eigenschaftsprofilen ändere.

Die Frage der Unvollständigkeit ergibt sich deswegen nicht, weil ich weiss, was ich in der Welt brauche und nicht brauche. Die Dinge, die ich brauche modelliere ich. Dinge ich nicht brauche müssen wg. ihrer Überflüssigkeit nicht modelliert werden. Sie ist also mit Wissen über das was ich brauche und nicht brauche vollständig.

KÖnnte ich jetzt mit Rücksichtnahme der eben beschriebenen Bedingungnen fehlerfrei meine Welt bzgl. eines Kriteriums in zwei komplementäre Teile teilen?

Und wie wird das Prinzip genannt? Du hast gesagt Prinzip der Informatik, das sich mit der mathematischen Assagenlogik begründen lässt. Der Bereich der Aussagenlogik ist groß. Kann mir irgendjemand diesen speziellen Satz/ Aussage/ Axiom/ Definition/ Prinzip… whatever in der Aussagenlogik nennen, der es mir erlaubt Dinge in eine positve und negative Form einzuteilen, wobei diese beiden Teile zusammengenommen wieder lückenlos und fehlerfrei das Ganze ergibt?

Danke vielmals! Ich habe bisher nur den „Bivalenzsatz“ gefunden aber das trifft es noch nicht ganz. Auch kleine Anmerkung, die auch nur am Rand damit zu tun haben könnten würden mir weiterhelfen, da ich mich irgendwie durchklicken würde und dabei hoffen auf das Richtige zu stoßen. Danke und Grüße!

asdf

Anmerkung!

ausdrücken: Ich definiere meine eigene Welt, indem ich alle
dort enthaltenen Objekte samt ihrer Eigenscahften und
Anfangszustände selber bestimme. Weil ich sie selber bestimme,
weiss ich auch alles über diese Objekte. Es kann also nie
sein, dass ich über ein Objekt nicht weiss. Die Objekte sind
klein an der Zahl. Z.B. hat meine Welt nur vier Objekte. Auch
die Eigenschaften der Objekte sind klein an der Zahl. Damit
ist die Modellierungszeit kein Problem.
Diese Objekte sind disjunkt zueinander, sind damit isoliert,
und haben keinen Einfluss aufeinander. Dass sie sich nicht
gegenseitig beeinflussen, wird noch verstärkt, indem ich nur
unlebendige Dinge in meiner Welt habe. Meine Welt enthält also
nur (vier mit beschränkten Eigenschaften und Zuständen) „tote“
Dinge (wie z.B. Bausteine) und können daher keine Eigendynamik
entwickeln. Sie gleicht deswegen mehr einer Momentaufnahme
einer realen Welt.
Die Welt und die Objekte können sich erst verändert, wenn ich
als Schöpfer eingreife, indem ich Parameter in ihren
Eigenschaftsprofilen ändere.
Die Frage der Unvollständigkeit ergibt sich deswegen nicht,
weil ich weiss, was ich in der Welt brauche und nicht brauche.
Die Dinge, die ich brauche modelliere ich. Dinge ich nicht
brauche müssen wg. ihrer Überflüssigkeit nicht modelliert
werden. Sie ist also mit Wissen über das was ich brauche und
nicht brauche vollständig.

Ich vergaß zu erwähnen, dass meine Welt mit der realen nicht deckungsgleich ist. Ich erschaffe quasi mein eigenes Universum.

Hallo,

probiere mal
„Tertium non datur“
„Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten“
„Der Satz vom Widerspruch“
Irgendwo müsste es auch eine genaue Definition der Aussagenlogik als Algebra im Sinne der Mathematik geben.
Es könnte sein, dass Du auch irgendetwas unter „Aristoteles“ findest, der hat damit ja angefangen.

Gruß
Peter B.

binär??
… man kann ‚‚die Welt‘‘ - unsere Umwelt, in der wir leben, das Sonnensystem oder was auch immer - nicht in gut und böse (ist die Orthsche Wolke gut oder böse?!) einteilen, nicht in schwarz und weiß oder sonstwas.
Wahrsheinlich suchst Du nach einer ‚‚Schublade‘‘, in die Du die - unsere Welt, wie wir sie wahrnehmen - stecken kannst, um Deine Fragen nach Ursprung und Wunder dieser Welt zu beantworten. (?)
Es gibt sie nicht, diese Schublade.
Es ist alles wesentlich komplizierter:
Da ist einmal die Sprache, mit der wir uns unsere Begriffe machen von dem, wa ist und was nicht ist.
… dann die Ergebnisse der Naturwissenschaften mit all ihren technischen Möglichkeiten …
… dann die Philosophie, die die Ergebnisse der messenden und rein beobachtenden Naturwissenschaften daraufhin zu interpretieren versucht, zB ‚‚wie alles anfing‘‘ oder warum ‚‚Welt überhaupt existiert‘‘ …
Da ist nichts ‚binär‘.
mfg
RoSowieso

Einteilung der Welt? … in was??
Deine ‚‚Einteilung der Welt‘‘ gibt es nicht. Die hast Du Dir nur ausgedacht. (Warum auch immer!?)
Ich laß mir von Dir meine chaotische, wunderbare, oftmals unerklärliche, vielfältige, phantastische, rätselhafte, undurchleuchtete Welt nicht auf Dein blödes ‚‚Gut und Böse‘‘ reudzieren. Howgh.