Prinzip eines Ankers

aus der Praxis
Hallo Markuss,

toll was es so alles zu lesen gibt.
Ich will dann auch mal versuchen meinen „Senf“ zu geben:

O.k., du weisst also wieso ein anker fallen gelassen wird (ich habe in der Praxis noch nie von „Ankerwerfen“ gehört:smile:, doch natürlich in Büchern gelesen…)

Deine Frage zielte aber auf das Aufnehmen, bzw. „lichten“ des Ankers.
Ein Anker löst sich keineswegs „wie von Geisterhand“ vom Boden.
Das funktioniert ein klein wenig anders und ist in der Praxis auch gar nicht so schwer.
Der Anker liegt also flach auf dem Grund und hat sich „eingegraben“ oder „verkeilt“. Eine ausreichend lange Ankerkette (und heute auf leichteren Sportbooten mit vorgeschäkelte langer „Ankerleine“) stabilisiert die Lage des Ankers. Die Anderen sind ja ausführlich darauf eingegangen.

Zum Aufnehmen fahren wir langsam über den Anker (wenn man kein ausgesprochener Crack ist, sollte dies unter Motor geschehen - es geht meist was leicht schief:smile: und holen gleichzeitig die Kette ein (Geduld, Geduld, wir haben viel Zeit dazu).

Beim Aufnehmen (Andere sagen auch „lichten“ oder „hieven“ dazu aber es immer das Gleiche gemeint) verändern wir die Zugrichtung der Ankerkette und hebeln so den Anker aus seiner Halteposition.

Dadurch verliert der Anker sein Haltepotential und ist relativ leicht (wenn`s nicht grad ein Monstrum ist) zu heben.

Manchmal klappt das aber nicht auf Anhieb und dann bewährt es sich, wenn wir (bereits beim „Ankerfallenlassen“) eine Leine durch das Auge am „Ankerkreuz“ (ist tatsächlich meist vorhanden - manchmal muss man noch einen kleinen Schäkel ansetzen) gezogen (geschoren) haben.

Während des Ankerns befestigen wir dazu am Ende dieser Leine eine kleine Boje (Unsinn: hat nie jemand dabei, also nehmen wir normalerweise einen Fender:smile: und geben ordentlich Leine. Wir werfen diese Boje einfach ins Wasser und wissen zum Einen dann immer wo etwa unser Anker liegt und zum Anderen brauchen wir u.U. später Zugriff auf das „Ankerkreuz“).

Wir können also mit dieser Leine am Ankerkopf den Anker definiv „ausbrechen“ - das hat bisher immer geklappt. Man braucht erstaunlich wenig Kraft dazu.

Aus Büchern entnehme ich Verfahren wenn das nicht klappen sollte aber die Vorposter sind ja ausführlich darauf eingegangen. Ich selbst habe dies noch nie erlebt (einen Anker verloren), soll aber tatsächlich gar nicht so selten vorkommen.

Im Übrigen macht ein „vor Anker liegen“ richtig Spaß, soll heissen, es ist schöner „vor Anker zu liegen“ als in einem Hafen. Ach ja, man sollte einen Anker noch eine ganze Weile (manchmal und u.U. auch durchgehend) nach dem „Fallen lassen“ beobachten. Das macht die „Ankerwache“. Wenn man wirklich genug Freiraum hat, kann man dazu heutzutage auch ein geeignetes GPS-Gerät nehmen (die haben dann sogar einen sogenannten „Ankeralarm“ installiert (als Programmpunkt mit Toleranz). Ich persönlich habe dann aber ein flaues Gefühl - ich traue den Dingern einfach nicht so recht. Denn wenn sich der Wind (mit Sicherheit spät in der Nacht oder am frühen Morgen) oder die Strömung dreht, verändert das schwimmende Schiff ja auch die Zugrichtung auf den Anker und könnte so den Anker unbeabsichtigt ausbrechen. Das wäre höchst unangenehm und verursacht dann mit Sicherheit und zur Unzeit viel Hektik an Bord.

Ich hoffe ich konnte Deine Ursprungsfrage beantworten.

Freundliche Grüsse
Anonym

Woher willst Du ohne Literatur und ohne Kenntnisse darüber, wissen, wieviel Anker verloren gingen? Es gibt sicher keine Statistik darüber. Vielleicht versicherungsintern.

Die Anker, die immer wieder in archäologischen Bergungsfilmen zu sehen sind, sind keine verlorenen, sondern mit dem Schiff untergegangene. Also mit jedem abgesoffenenm Schiff, sind mindestens zwei Anker weg.
Wirklich verloren sind weitaus weniger.
Selbst im Mittelalter war es kein Problem, verlorene Anker wieder zu bergen.

mfgConrad

hallo raymond…
*BREIIIITGRINS*…:

Hallo Karin,

…und ganz besonders freut es uns dann, wenn
erstaunlich viele dödel das ding für ne offizielle boje halten
und ihrerseits IHREN kahn dranhängen…

Ja, das hab` ich auch schon erlebt:smile:
Darum ist ein Fender auch besser als eine Boje (die wir ja soweiso nie dabei haben).

Freundliche Grüsse
Anonym

Hi Conrad.

Woher willst Du ohne Literatur und ohne Kenntnisse darüber,
wissen, wieviel Anker verloren gingen? Es gibt sicher keine
Statistik darüber. Vielleicht versicherungsintern.

Ich weiß es natürlich nicht. Es war ja nur eine grobe Schätzung. Ich glaube, keiner weiß es.

Die Anker, die immer wieder in archäologischen Bergungsfilmen
zu sehen sind, sind keine verlorenen, sondern mit dem Schiff
untergegangene. Also mit jedem abgesoffenenm Schiff, sind
mindestens zwei Anker weg.
Wirklich verloren sind weitaus weniger.
Selbst im Mittelalter war es kein Problem, verlorene Anker
wieder zu bergen.

Hm.
Okay.

Gruß
☼ Markuss ☼