Prio-Gruppe 2 durch depressive Störungen?

Hallo,

in meinem Bescheid bzgl. des GdBs steht u. a.

„Depressive Störungen“

Bin ich dadurch in der Prio-Gruppe 2? Reicht es also, wenn ich das dem Arzt vorlege?

Dankeschön.

LG

Nein.
Aber was hindert dich denn beim Arzt (Hausarzt) oder Impfzentrum einen Termin zu machen, bei der Anmeldung wird man erfragen ob Du berechtigt bist.

mfG
duck313

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Hallo,
mir erscheint die Frage nicht klar.

Vielleicht,

aber welcher Arzt?
Bei Impfung durch den Hausarzt wird er es Dir vorher sagen, Tage vorher schon am Telefon.
Bei Impfung im Impfzentrum ist eine Bescheinigung eines Arztes vorzulegen.
Du sprichst also Tage vorher mit einem Arzt, um die Bescheinigung zu erhalten.
Die Bescheinigung (Blatt Papier) ist dann mitzubringen zur Impfung, dabeihaben, abgeben.
.
Zitat Anfang
Nachweis der Anspruchsberechtigung§ 3 Abs. 1 Nr. 2 a-i CoronaImpfVDie anspruchsberechtigten Personen haben vor der Schutzimpfung gegenüber dem Impfzentrum oder dem mobilen Impfteam Folgendes vorzulegen:

  1. Ausweis…
  2. Ein ärztliches Zeugnis über diese Erkrankung.
    Ausstellungsberechtigt sind: kassen-und privatärztlich tätige Ärztinnen und Ärzte (Arztpraxen) …
    Quelle

Quatsch.

Einen Termin beim Impfzentrum bekommt man über das Impfverhinderungsportal der KV, über die Cool-Line 116117 oder - je nach Bundesland - die Impfterminportale der Länder.

Die Impfverhinderung findet in drei einfachen Schritten statt:

(1) Ausführlicher Basar betreffend Erlangung eines Terminreservierungsberechtigungscodes
(2) Wochenlanges Lauern auf freie Termine
(3) Beim Termin selbst - und nicht vorher - Prüfung der Berechtigung. D.h. jeder muss damit rechnen, dass er dann wieder nach Hause geschickt wird und das ganze Gezerre vorher für die Katz war. Gleichzeitig noddelt der Impfverhinderungsperipherikum-Apparat eine Weile im Leerlauf vor sich hin, weil die Termine dort minutengenau vergeben werden (meine Gattin hat einen um 9:44 h bekommen…).
(4) Sich weiter über die schönen bunten Plakate freuen, in denen man aufgefordert wird, man möge sich doch bitteschön impfen lassen.

In einer Situation, in der unklar ist, ob man zu Prio 2 gehört oder nicht, ist das Schlechteste, was man machen kann, dass man sich auf die Jagd nach einem Termin im Impfverhinderungsperipherikum macht: Viel nutzlos vertane Energie und unwiederholbare Lebenszeit für Nichts investiert.

Schöne Grüße

MM

Servus,

an Dich nochmal zur Klärung:

Wer zur Prio-Gruppe 2 gehört, kannst Du ganz konkret in § 3 Abs 1 Nr. 2 CoronaImpfV nachlesen.

Da Du vermutlich nicht unter Nr. 2c fällst, alldieweil Du nicht an einer chronischen, schweren Depression leidest, kommt für Prio 2 nur in Frage, dass Du Dich wegen der depressiven Störungen in Verbindung mit einer anderen Vorerkrankung mit hoher Priorität im Impfverhinderungsperipherikum verarschen lassen darfst: Das fällt dann unter Nr. 2k, und genau darüber solltest Du mit dem behandelnden Facharzt oder Deinem Hausarzt sprechen. Bei einer Person aus meiner nahen Umgebung kommen zu einem gut eingestellten Diabetes II ohne nennenswerte Komplikationen, mit dem alleine sie nicht unter Nr. 2g fiele, eine andere, für sich alleine ebenfalls eher harmlose chronische Vorerkrankung hinzu, der ihren Hausarzt veranlasst hat, ihr eine hohe Priorität gem. § 3 CoronaImpfV zu attestieren. Da man nicht weiß, in welchem Umfang die Ärzte in den Impfzentren eine solche Situation überhaupt beurteilen können (man darf sich mal überlegen, welche Ärzte sich für diese Funktion mal eben freimachen konnten - sicher gibt es darunter auch engagierte, kompetente Leute, die sich auf die Hinterbeine gestellt haben, um für die Tätigkeit freigestellt zu werden, bzw. ihren Praxisbetrieb stark eingeschränkt haben, aber ob die in der Mehrheit sind??), ist es nützlich (und auch ausreichend!), wenn ein Arzt die Tatsache attestiert, dass ein Patient gem. § 3 Abs 1 Nr. 2k CoronaImpfV mit hoher Prioriät zu impfen ist, ohne sich dabei über Einzelheiten auszulassen, worauf seine Einschätzung beruht.

Falls Dein Hausarzt oder der behandelnde Facharzt ein paar Dosen Vakzin hingeworfen bekommt, ist es natürlich der sehr viel weniger frustrierende Weg, wenn Du mit diesem direkt klarmachst, ob und wann er Dich impfen kann: Der lässt Dich nicht nach Wochen und Monaten Eiertanz kalt abblitzen, sondern sagt gleich und von vornherein, was geht.

Schöne Grüße

MM

Ich zitiere Dich ein weiteres mal:

Oder man bekommt die Einladung von seiner Senatorin für Gesundheit zugeschickt.

Oder man bekommt einen Termin nach 1,5 Wochen

Quatsch. Die Einladung der Senatorin ist Berechtigung genug.

Oder man plant Termine zu halben Stunden und lässt jeweils Gruppen von 50 Leuten zu, die dann 1,5 h brauchen, bis sie durchs Impfzentrum durch sind. Dann ist es auch nicht weiter schlimm, wenn mal einer nicht erscheint. (Und wer denkt, dass „Spritze setzen“ eine Sache von 5 Minuten ist und bei 0°C vor der Tür des Zentrums auf den Impfling wartet, der wird sich wundern. Aber man kann ja in die Kneipe gehen und einen warmen Tee bestellen. :wink: )

Viele Länder, viele Verfahren.

Ebent.

Bloß dieses Verfahren:

ist meines Wissens in keinem Bundesland etabliert.

Dass Baden-Württemberg in diesem Zusammenhang extrem schlecht aufgestellt ist und es Länder gibt, bei denen die Impferei zwar ebenfalls vollkommen unsinnig und überflüssig gebremst, aber immerhin überhaupt funktioniert, weiß ich schon. Ich bin heute Vormittag heimlich nach Rheinland-Pfalz über die Rheingrenze gefahren und habe mir den ersten Schuss Weißer Türke setzen lassen - das war eine riesige Erleichterung nach dem dummen Basar um den Terminzuteilungssuchzugangsberechtigungscode - ein Wunder, dass der nicht auf Durchschreibesatz mit Nadeldrucker ausgefertigt in dreifacher Ausfertigung zugeschickt wird: „Dieses Blatt bitte bei der KV einreichen - dieses Blatt bitte unbedingt zum Arztgespräch beim Impftermin mitbringen - dieses Blatt ist für Ihre Unterlagen bestimmt“ - und den vielen Wochen nächtlichem Lauern jeweils um Null Uhr, wenn vereinzelte neue Termine beim Impfverhinderungsportal der KV eingespielt werden, auf eine Terminzuteilung.

Das bedeutet aber nicht, dass für irgendjemand anderen außer mir „Alles in Butter“ wäre - im Gegenteil, die den in Bereitschaft stehenden Hausärzten von Bund und Ländern aus den Händen gerissene und staatlichen Impfverhinderungsperipheriken überlassene Impfaktion bleibt so beschissen organisiert, wie man das nur machen kann (falls nicht, wie sich auch hier mal wieder aufdrängt, das Ziel heißt „Pandemie so lange wie möglich erhalten“). Bereits meine Gattin, für die unserem gemeinsamen Hausarzt kein Knöchelchen hingeworfen wurde, schwebt noch zwei Wochen in der Ungewissheit, ob sie beim allergnädigsten Arztgespräch beim Termin in der Betonhalle an der Umgehungsstraße vor den Mauern unserer Stadt vorgelassen werden oder mit einem herzlichen „April, April - Satz mit X - Sie können ja im November wieder vorbeischauen, falls Sie einen Termin zugeteilt bekommen!“ nach Hause geschickt werden wird.

Schöne Grüße

MM