Welche Versicherungssumme solle man bei einer privaten Haftpflichtversicherung für eine Familie (2 Erw., 1 Kind) abschließen ?
Gelesen habe ich mal minimum 3 Mio Euro, zur Zeit habe ich 5 Mio. Reichen 5 Mio aus oder sollte man auf 10 Mio aufstocken ?
Guten Tag.
Recherchieren Sie mal nach einem Tarif namens „Rundum-Sorglos-Familie“ von einem Versicherer mit 3 grünen Buchstaben und einem Doppelnamen.
Dieser sieht 50 Mio Versicherungssumme vor und hat darüberhinaus gute Bedingungen und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Viele Grüße vom unabhängigen Versicherungsvermittler aus Saarbrücken
Claude Burgard
„Fachwirt für Versicherungen & Finanzen (IHK)“
http://www.burgard-versicherungen.de
Hallo!
Welche Versicherungssumme solle man bei einer privaten
Haftpflichtversicherung für eine Familie (2 Erw., 1 Kind)
abschließen ?
Gelesen habe ich mal minimum 3 Mio Euro, zur Zeit habe ich 5
Mio. Reichen 5 Mio aus oder sollte man auf 10 Mio aufstocken ?
Ich mach’ jetzt mal den Versicherungsvertreter.
In ausgelassener Stimmung gehst du mit Frau und Kind spazieren. Durch eine Unachtsamkeit - ein Tritt neben den Bordstein - zwingst du einen doppelstöckigen Bus mit 100 von einem Kongress kommenden Zahnärzten zum Ausweichmanöver. Der Bus rammt daraufhin einen Tanklastzug mit hochgiftigen, nicht abbaubaren Chemikalien. Beide Fahrzeuge durchbrechen das Geländer und stürzen in die Talsperre, aus der eine Million Menschen ihr Trinkwasser beziehen. Alle Businsassen und der Fahrer des Tanklastzugs überleben nach jahrelanger Behandlung und Reha als Vollinvaliden. Die Talsperre ist während der Jahrzehnte dauernden Sanierung unbrauchbar. Der Schaden ist locker 10-stellig. Deine kümmerlichen paar Mio Versicherungssumme gehen in der Rechenungenauigkeit unter, während du die Milliarden abstottern musst.
Wie hoch auch immer eine Versicherungssumme sein mag, kann man ein Szenario ausmalen, das viel höhere Beträge erfordert. Aber darum geht es im Alltag doch gar nicht. Der Normalververbraucher kommt spätestens in Bedrängnis, wenn ein Schaden in 5stelliger Höhe zu bezahlen ist. Genau davor ist ein Schutz sinnvoll. Auch 6stellig, also im Bereich der Hunderttausender, stellen hinsichtlich der Häufigkeit noch ein tatsächliches, nennenswertes Risiko dar. Deshalb ist ein Privatmensch mit einer Versicherungssumme im unteren einstelligen Mio.-Bereich wirklich sehr weitgehend abgesichert. Ob 5 oder 10 Mio - ein sinnvolles Mehr an Schutz geht damit nicht einher. Natürlich sind teurere Schäden als 5 Mio vorstellbar, aber so kann man bei jeder beliebigen Versicherungssumme argumentieren. Genau so wird gerne argumentiert, um noch ein paar Euro mehr an Prämie zu kassieren. Aber dem Versicherungsnehmer bringt es nichts.
Statt an Aufstockung zu denken, gehe lieber deine Versicherungsunterlagen durch, ob womöglich unsinniges Zeug enthalten ist … Handy-Versicherung … Reparaturversicherung … Kapital-Lebensversicherung … Krankenhaustagegeldversicherung … Kfz-Vollkasko mit nur geringer Selbstbeteiligung …
Versichere dich nur gegen existenzgefährdende Risiken und beachte, dass ein Restrisiko immer bleibt und auch tragbar ist. Alles andere ist zum Fenster hinausgeworfenes Geld.
Gruß
Wolfgang
Meiner Meinung nach und auch einem Artikel aus dem gerade von Verkäufern…sorry Beratern aus der Finanzbranche geliebten Magazin Finanztest sind 5 Millionen Euro vollkommen ausreichend.
Es gibt einige Versicherer, die bieten teilweise sehr günstig auch mehr an. Warum ist es oft günstiger als bei anderen Versicherern? Weil die Wahrscheinlichkeit von Fällen über 5 Millionen € unwahrscheinlich sind und deswegen geringe Risikomehrkosten verursachen.
Achte lieber darauf, dass bei Bedarf lieber eine
Schadenersatzausfallversicherung (sollte einem selbst ein Schaden zugefügt werden und der Gegner ist nicht versichert)
oder bei kleinen Kindern ein Zusatzschutz für „Deliktunfähige Kinder“ mit eingeschlossen ist. Der Aufpreis für solche Punkte liegt oft nur bei ca. 1€ pro Monat.
In ausgelassener Stimmung gehst du mit Frau und Kind
spazieren. Durch eine Unachtsamkeit - ein Tritt neben den
Bordstein - zwingst du einen doppelstöckigen Bus mit 100 von
einem Kongress kommenden Zahnärzten zum Ausweichmanöver. Der
Bus rammt daraufhin einen Tanklastzug mit hochgiftigen, nicht
abbaubaren Chemikalien. Beide Fahrzeuge durchbrechen das
Geländer und stürzen in die Talsperre, aus der eine Million
Menschen ihr Trinkwasser beziehen. Alle Businsassen und der
Fahrer des Tanklastzugs überleben nach jahrelanger Behandlung
und Reha als Vollinvaliden. Die Talsperre ist während der
Jahrzehnte dauernden Sanierung unbrauchbar. Der Schaden ist
locker 10-stellig. Deine kümmerlichen paar Mio
Versicherungssumme gehen in der Rechenungenauigkeit unter,
während du die Milliarden abstottern musst.
Wow. Die ist ja noch vieeel besser als meine Schauermärchen
… nur Spaß
Hallo,
Achte lieber darauf, dass bei Bedarf lieber eine
Schadenersatzausfallversicherung (sollte einem selbst ein
Schaden zugefügt werden und der Gegner ist nicht versichert)
oder bei kleinen Kindern ein Zusatzschutz für „Deliktunfähige
Kinder“ mit eingeschlossen ist.
Und noch einiges mehr:
- Haftung bei Gefälligkeitshandlungen
- Schlüsselverlust
- Inhaber von Heizölbehältern (wenn relevant)
- Mietsachschäden auch in Hotels/Pensionen
- usw.
… und dass bei allen versicherten Schäden die Haftungssumme nicht unrealistisch niedrig ist. Das ist nicht überall und nicht bei allen Schadensarten gleich.
Cheers, Felix
Gelesen habe ich mal minimum 3 Mio Euro, zur Zeit habe ich 5
Mio. Reichen 5 Mio aus oder sollte man auf 10 Mio aufstocken ?
Wichtiger als diese Versicherungssumme aufzustocken wäre es, auf den Deckungsumfang zu achten.
Meiner Meinung nach und auch einem Artikel aus dem gerade von
Verkäufern…sorry Beratern aus der Finanzbranche geliebten
Magazin Finanztest sind 5 Millionen Euro vollkommen
ausreichend.Es gibt einige Versicherer, die bieten teilweise sehr günstig
auch mehr an. Warum ist es oft günstiger als bei anderen
Versicherern? Weil die Wahrscheinlichkeit von Fällen über 5
Millionen € unwahrscheinlich sind und deswegen geringe
Risikomehrkosten verursachen.
Man sollte auf jeden Fall bei der Privathaftpflicht die Leistungen und nicht nur die Versicherungssummen beachten.
Achte lieber darauf, dass bei Bedarf lieber eine
Schadenersatzausfallversicherung (sollte einem selbst ein
Schaden zugefügt werden und der Gegner ist nicht versichert)
oder bei kleinen Kindern ein Zusatzschutz für „Deliktunfähige
Kinder“ mit eingeschlossen ist.
Richtig, und bei Vermietern besonders wichtig.
Dazu ein Beispiel aus der Praxis:
Ein Mieter zieht aus der Wohnung aus und der Vermieter stellt größere Schäden fest. Bei 4 Türen findet man handgroße Löcher; Futter und Bekleidung der Türen sind runter gerissen, Im Parkett sind Risse und Löcher. 2 Glastüren ist nur noch der Rahmen und kleine Glasreste vorhanden. Mieter weigert sich den Schaden zu zahlen.
Wenn Forderungsausfall mit aktivem Rechtsschutz in der PHV vorhanden ist, zahlt der Versicherer den Schaden und treibt, wenn was zu holen ist die Zahlung ein.
Der Aufpreis für solche Punkte
liegt oft nur bei ca. 1€ pro Monat.
Ja, ist aber meist mit einer hohen Versicherungssumme verbunden.
Gruß Merger
Hallo,
Recherchieren Sie mal nach einem Tarif namens
„Rundum-Sorglos-Familie“ von einem Versicherer mit 3 grünen
Buchstaben und einem Doppelnamen.Dieser sieht 50 Mio Versicherungssumme vor und hat
darüberhinaus gute Bedingungen und ein hervorragendes
Preis-Leistungs-Verhältnis.
das genannte Paket umfasst etliche Bausteine, von denen aufgrund des0 knappen Ursprungsposts überhaupt nicht feststeht, ob der TO diese überhaupt brauchen kann.
Andererseits ist die genannte Versicherungssumme bei diesem Versicherer ohne eben jenes Paket nicht zu haben - und das zu einem Beitrag der bei rund dem Doppelten liegt, was andere Familien-Tarife kosten.
Darüber hinaus erweckt die Aufforderung, nach dieser 50 Mio.-Deckung zu suchen, den Eindruck, dass eine solche Versicherungssumme unbedingt empfehlenswert sei. Begründet wird diese „Empfehlung“ aber nicht…
Grüße
Loroth
Hauptsache mal wieder „draufgehauen“!.
Es ist nunmal Fakt, dass dieser Tarif sehr sehr umfänglich ist, über eine extrem hohe VS verfügt und das eben zu einem Preis, der trotz dieser Leistung noch zu den günstigsten bei den Serviceversicherern zählt.
Anstatt dem Interessent hier 20 Euro im Jahr zu sparen und ihn auf einen Tarif mit abgespeckter Leistung zu „beraten“ wäre es durchaus sinvoller ihm ein ordentliches Versicherungspaket zu schnüren zu einem sehr guten Preis.
Beratung ist nunmal mehr als den billigen Jakob ausfindig zu machen; das kann der Laie nämlich mittels Internetvergleichsrechner selbst.
Und nun wieder Feuer frei meine Herren.
Viele Grüße
Claude Burgard
„Fachwirt für Versicherungen & Finanzen (IHK)“
http://www.versicherung-saarland.de
Nochmal hallo (ich grüße unverdrossen weiter),
Hauptsache mal wieder „draufgehauen“!.
Nein, Hauptsache ist, dass unkorrekte und/oder unvollständige Antworten so nicht stehenbleiben, weil sie dem Fragenden nicht weiterhelfen.
Wenn Sie glauben, dass ich Ihren Post inhaltlich nur verbessert habe, um auf Sie „draufzuhauen“, mag das Ihrer persönlichen Eitelkeit schmeicheln, trifft aber nicht meine Intention.
Es ist nunmal Fakt, dass dieser Tarif sehr sehr umfänglich
ist, über eine extrem hohe VS verfügt und das eben zu einem
Preis, der trotz dieser Leistung noch zu den günstigsten bei
den Serviceversicherern zählt.
Und dieser Fakt wird auch gar nicht bestritten.
(Bis auf den letzten Punkt: es gibt mindestens einen Versicherer (auch mit drei Buchstaben), der gleichfalls diese hohe Versicherungsleistung bietet, der aber zum einen ein individuell besser abzustimmendes Baukastenprinzip anbietet und zum anderen deutlich (!!) unter dem Beitragsniveau liegt.)
Aber ein "sehr sehr umfänglich"er Versicherungsinhalt hat doch nicht zwangsläufig etwas mit passendem Versicherungsschutz zu tun.
Die Bauernweisheit „Viel nützt viel“ zur Grundlage einer Empfehlung zu machen, ist aus meiner Sicht arg weit hergeholt.
Anstatt dem Interessent hier 20 Euro im Jahr zu sparen und ihn
auf einen Tarif mit abgespeckter Leistung zu „beraten“
DAS ist aus Ihrer Sicht die automatische Alternative zu einer Pauschalempfehlung eines Tarifs mit allen möglichen - und je nach individueller Situation sinnvollen und sinnlosen - Bausteinen???
Wie wäre es denn stattdessen - VORAB - mit einer Bedarfsanalyse?
Diese Begrifflichkeit sollte jedem guten Makler doch aufgrund tagtäglicher Anwendung bekannt sein…
wäre es
durchaus sinvoller ihm ein ordentliches Versicherungspaket zu
schnüren zu einem sehr guten Preis.
Na endlich können wir uns einmal einig sein.
Beratung ist nunmal mehr als den billigen Jakob ausfindig zu
machen; das kann der Laie nämlich mittels
Internetvergleichsrechner selbst.
Und auch hier mag man Ihnen rechtgeben. Aber Beratung ist darüber hinaus auch weitaus mehr, als - ohne jedwede Kenntnis der Situation, des Bedarfs und der Wünsche des Versicherten - pauschal eine Produktempfehlung rauszuhauen und dies mit einem lapidaren „sehr sehr umfänglich“ zu begründen.
Und nun wieder Feuer frei meine Herren.
Ohne Kommentar, dafür aber kopfschüttelnd.
Viele Grüße
Loroth