Privat vs gesetzliche Krankenkasse

Hallo,
ich kenne mich freilich nicht so gut bei diesem Thema aus, jedoch habsch grad einen riesen Hals deswegen!
Ich habe mir gestern den Fuß verknackst und war heute deswegen in der Unfallsklinik in Frankfurt… sie haben da meinen Fuß schön braf geröngt und festgestellt dass nicht gebrochen ist, aber zugleich wurde mir erklärt dass der Verdacht auf einen Bänderriss besteht und um dies genau festzustellen muss eine MRT durchgeführt werden… tja, dass is auch der Kackpunkt! Wegen irgendwelchen schei** Gestzen ist dies nicht für Kassen-Patienten dort abulant möglich… ich hötte mich in des „hotel“ wohl erst für paar tage einschreiben soll, damit mir wirklich geholfen wird!!
Jedenfals muss ich jez erst zu nem Arzt in Bad Vilbel (da alle andere im URlaub sind), dann nach Hanau in nen Krankenhaus wo mich die Leute dann durchleuchten und dann :darf: ich wieder zur Unfallklinik um mich da eventuell operieren zu lasse!!

Also kann mir mal jemand sagen ob das überhaupt „moralisch“ vertretbar ist?? Es ist ja wohl kein großes Problem einen einfach mal durchs MRT durchzujagen… so kann ich jetzt ne woche humpeln bis ich genau bescheid weiss!

Auch wenn dies keine Frage ist, ich wollte dies einfahc mal paar leuten mitteilen… ausserdem würd mich auch mal interesieren ob und wie ihr von denen verarscht wurdet…

Gruß,
Sascha

Hallo Sascha,

ich kann Deinen Ärger in gewisser Weise verstehen, aber Schuld an dem Schlamassel bist Du selbst! Du rennst gleich in die hochspezialisierte Unfallklinik, statt dass Du erst mal zu Deinem guten alten Hausarzt gehst, der Dich kennst, der Deine Windpocken behandelt hat und Dich geimpft hat, als Du Kind warst. Du fährst ja auch nicht zum Papst nach Rom, wenn Du mal beichten willst (falls Du zufällig katholisch sein soltest!) Der Hausarzt würde Dich untersuchen, Dir einen Rat geben, welcher Orthopäde/Chirurg geeignet ist, vielleicht sogar einen Termin für Dich ausmachen und Dich trösten. EIne hochspezialisierte Klinik darf keine Kassenpatienten nehmen, damit sie Zeit für wirklich schwierige Behandlungen hat und nicht so einen allerwelts-verknackten Fuß mit Vd. auf Bänderriss! Fühl Dich nicht verarscht, sondern überleg mal ein wenig. Privatpatienten gibt es so wenige, die fallen nicht so ins Gewicht (weniger als 10% der Bevölkerung).
Du kannst Dich natürlich privat zusatzversichern, kostet aber einen Haufen Euronen.
Trotzdem gute Besserung, denk an den Hausarzt, der Dein Lotse durch das Gestrüpp des Gesundheitswesen sein soll,
Gruß Synapse

Hi,

prinzipiell hast du mit dem hausarzt-system recht.
Ich glaube aber die eigentliche frage war, warum man als kassen-patient zweitklassiger behandelt wird als ein privater.

Mir stößt dieser zustand bei diversen praktika auch immer sauer auf.
Tatsächlich ist esaber nicht wirklich so, daß man als kassenpatient generell schlechter behandelt wird; man bekommt als privater nur ein bissl mehr den ar… geküsst.

LG Alex:smile:

Hallo

Tatsächlich ist esaber nicht wirklich so, daß man als
kassenpatient generell schlechter behandelt wird; man bekommt
als privater nur ein bissl mehr den ar… geküsst.

Also da ist meine Wahrnehmung aber eine andere. Gerade im ambulanten Bereich hast du als Privatpatient eine Auswahl (welcher Arzt, welche Behandlungsmethode, …), die es als Kassenpatient nicht gibt. Oder anderes Beispiel. Geh mal zum Zahnarzt und lass mal Zahnersatz machen

und und und.
Gruß
Andreas

Hallo,

Oder anderes Beispiel. Geh mal zum
Zahnarzt und lass mal Zahnersatz machen

Und dann geh mal zur Krankenkasse und versuch mal den Rechnungsbetrag (den du natürlich erstmal vortstrecken musstest) wieder zu bekommen.

Sorry, aber das musste jetzt mal sein, denn auch bei den privaten ist nicht alles Gold was glänzt und die freie Arztwahl bezahle ich z.B. pauschal mit 80 EUR / Jahr zusätzlich.

Daniel

Und dann geh mal zur Krankenkasse und versuch mal den
Rechnungsbetrag (den du natürlich erstmal vortstrecken
musstest) wieder zu bekommen.

Hallo Daniel,

wenn du die private meinst: Du reichst vorher einen Kostenvoranschlag ein (bei Zahnersatz oder größeren Sachen), gehst zum Zahnarzt, läßt es machen, schickst die Rechnung rein und bekommst die Kohle, die lt. Vertrag versichert ist. Wo ist das Problem?

Andreas

Hallo „Synapse“
Also, ich soll gleich zum Hausarzt gehn?? Was hätte der den gemacht? --> mich zum Orthopäden geschickt! So, da dachte ich mir doch ich geh gleich zum Orthologen… schön, es müssen ja alle gleichzeitig in die Ferien… also was mach ich dann??? mhh… da gibts eine UNFALLklinik!!(besondere betonung auf UNFALL!!) geh ich doch mal da hin…
Un was willste denn jez aussagen?? Es ist meine Schuld dass ich mir einen „hochspezialisierte Klink“ ausgesucht habe!!! Sollsch den eher zum Wunderheiler gehn??? Ist den eine so toll „hochspezialisierte Klinik“ nur was stink reiche?? Ausserdem war da so gut wie nix los… da hätte man mich ruhig mal kurz in die Röhre schieben können… aber gut… heute war ich dann in einem Krankenhaus in Sektbach (Katharinen Krankenhaus heisst es, glaub ich) jedenfals bekam ich da sofort nen Termin und keiner hat rumgeflennt das es näd abulant gehn…

Hallo,

es ist in Deutschland leider so, dass die ambulanten und die stationären Bereiche per Gesetz getrennt sind. Das trifft für die gesetzlich versicherten Patienten zu, da diese einen Arzt aufsuchen müssen, der von der Kassenärztlichen Vereinigung ermächtigt wurde, ambulant zu behandeln oder die in ein Krankenhaus gehen müssen, welches von der Krankenkasse zur Behandlung von gesetzlich Versicherten zugelassen ist. Daraus folgt: Alle privat Versicherten und alle, die die Untersuchung und Behandlung selbst zahlen können sich jeden Arzt und jedes Krankenhaus in Deutschland aussuchen.
Wenn Sie also die Untersuchung selbst gezahlt hätten, hätte man das MRT sicher gemacht. Falls jedoch gesetzlich versicherte ambulante Patienten mit diesem MRT untersucht werden, wird die Leistung von der Krankenkasse nicht bezahl, das ist gesetzlich so geregelt, da können die Leute im Krankenhaus nichts dafür. Ausnahmen (diese heissen „Ermächtigungen für Krankenhausärzte“ und werden von den Kassenärztlichen Vereinigungen festgelegt) werden nur gemacht, wenn die Kapazität der niedergelassenen Ärzte in einem Bereich nicht für die Versorgung ausreicht.
Was sollten Sie also jetzt gelernt haben:

  1. Manchmal ist es tatsächlich besser, wenn man zum Hausarzt geht.
  2. Leistungen, für die keine Bezahlung erfolgt, werden weder vom Automechaniker und auch nicht von Ärzten und Krankenschwestern erbracht.
  3. In Frankfurt scheint die ambulante Versorgung mit MRT ausreichend zu sein.
  4. Falls Sie nicht dieses Gefühl haben, müssen Sie sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung beschweren.
  5. In Ausnahmefällen bezahlt man die Leistung eben oder man legt sich einige Tage in das Krankenhaus.
  6. Wenn Sie mit der Gesundheitspolitik nicht zufrieden sind müssen Sie sich an entsprechender Stelle artikulieren - Gesetz werden nicht von Ärzten gemacht, diese Leute heißen Politiker.

Dr. J. Sauer

2 Like

Hallo Dr. Sauer,
obwohl wir Krankenkassen und ihr Ärzte oft verschiedener
Ansichten haben und uns gegenseitig die „schwarzen Peter“
zuschieben - hier stimme ich Ihnen voll und ganz zu.

Gruss

Günter Czauderna

Hi Sascha,

nachdem ausführlich über die Krankenkassenpolitik geplaudert wurde, muss ich zu diesem Thema nichts mehr sagen. Mir geht es um den Sinn und Unsinn von Untersuchungen, insbesondere welche Konsequenz sie haben. Gerade bei Verdacht auf Bänderriss ist es beim „normalen“ Menschen (egal ob wie bei mir privatversichert oder bei meiner Mutter gesetzlich versichert) meiner Ansicht nach nicht zwingend indiziert, ein MRT zu machen, selbst wenn man zum Hausarzt geht. Wenn man nicht Hochleistungssportler ist, behandelt man heutzutage einen Bänderriss genauso wie eine Bänderzerrung, nämlich konservativ durch Schiene. Insofern: wenn man keine OP-Absicht hat (und das hat man nur in ganz bestimmten Gründen), hat ein MRT für mehrere hundert Euro keine Therapiekonsequenz. Aus diesem Grund wird es von den Krankenkassen nicht zwingend bezahlt (übrigens kann man das auch bezahlt bekommen, wenn es einen wirklich hartnäckigen Grund dafür gibt) und das ist gut so, denn nur um eine 100%ige Diagnose zu haben, ohne daraus eine besondere Therapieform abzuleiten, muss ich das Geld wirklich nicht ausgeben.

Mag sein, dass diese Antwort nicht auf Gegenliebe stößt, aber so ist meine persönliche sozialpolitische und auch ärztliche Meinung.

Herzliche Ostergrüße,

Claudia

Hallo Andreas,

so weit wollte ich das eigentlich gar nicht ausführen, aber bitte:

Wo ist das Problem?

Diese Frage hatte ich mir bis vor 3 Monaten auch gestellt. Dann habe die Stellungnahme zu dem Kostenvoranschlag gelesen und ich muss sagen, selten so viel Papier mit so wenig Inhalt gesehen. Letztendlich wurden darin nur die Bestimmungen aus den AGB wiedergegeben, auf den konkreten Kostenvoranschlag wurde nur an einer Stelle eingegagen: „Die Kosten des auf Ihre Veranlassung erstellten Voranschlages sind selbst zu tragen.“

Die Rechnung am Ende sah dann auch so aus als würde Sie allen Erfordernissen entsprechen, die KK sah das leider anders.

MfG
Daniel