Private Dienstleistung und Kosten

Man stelle sich den folgenden fiktiven Fall mal vor:
Lieschen und Tommy sind Nachbarn, können sich sehr gerne leiden. Der Matze ist ein guter Freund von Lieschen und hat ihr kürzlich angeboten, ihre Garageneinfahrt und die Terasse mit seinem Dampfstrahler zu reinigen. Lieschen ist gesundheitlich nicht in der Lage das selbst zu tun, freut sich also über Matzes nettes Angebot. Matze putzt also alles blitzeblank, nach 6 Stunden ist er fertig. Auf Matzes Wunsch wechseln 90 Euro den Besitzer.

Kurz bevor Matze den Ort des Geschehens verlassen kann, stürzt sich ihm der Nachbar Tommy in den Weg. Ob Matze wohl auch Tommys Einfahrt reinigen könnte? Gerne sagt der Matze zu, lässt Hochdruckreiniger stehen wo er steht und taucht pünktlich am nächsten Tag auf und reinigt auch Tommys Einfahrt. Auch hier wechseln wieder 90 Euro den Besitzer und alle sind glücklich.

Bis auf Lieschen. Die hat nämlich irgendwann im Internet mal gelesen, dass so ein Hochdruckreiniger in der verwendeten Klasse ungefähr 500 Liter Wasser pro Stunde raushaut und ja auch noch Strom verbraucht. Beides wurde aber auf ihre Kosten abgezapft (keiner hatte den Schlauchanschluss zum Nachbarn umgesteckt) und in 6 Stunden kommt da ja auch schon was zusammen. Sie hat dann auch den Matze darauf angesprochen, der meinte „Na, dann soll Dir der Tommy ein schönes Fläschchen Wein rüberwachsen lassen“. Bis dato hat sie aber von Tommy nur nen feuchten Händedruck auf der (ebenfalls feuchten, aber sauberen) Garageneinfahrt bekommen.

So - ich bin weder Lieschen noch Tommy noch Matze, aber ich finde das schon reichlich komisch. Klar, die sauberste Lösung wäre gewesen, wenn der gute Matze vor Beginn seiner Arbeit für Tommy seinen Hochdruckreiniger an Wasser- und Stromanschluss vom Tommy eingesteckt hätte. Hat er aber nicht und während der Arbeit hat da wohl auch keiner dran gedacht. In meinen Augen wäre es die allerzweitbeste Lösung gewesen, dass er zu Tommy sagt „Macht dann 90 Euro und 10 Euro für Lieschen ihr Wasser und Strom“ und die 10 Euro dann zu Lieschen getragen hätte. Aber das Auseinanderklamüsern an Lieschen und Tommy zu delegieren fand ich nun etwas merkwürdig.

Natürlich werden die drei deswegen nicht vor Gericht ziehen, aber interessant wäre, wie Experten sowas bewerten.

Er hat für Zwecke seiner Schwarzarbeit bei dir Wasser und Strom entnommen. Dafür kannst du natürlich Kostenersatz einfordern. Ich würde dies der Höhe nach anhand der Verbrauchswerte des Geräts schätzen. Mit dem Einzug der Forderung beauftragst du idealerweise Tschetscheneninkasso UG (haftungsbeschränkt), die erledigen das prompt und zuverlässig.

Hallo,

Das scheint wichtig zu sein, sonst hättest Du es nicht geschrieben.

Soll es so bleiben? Dann lasst es gut sein, wir reden hier über Beträge in der 20-Euro-Dimension. Oder ist das einen Nachbarschaftsstreit wert?

Gruß
Jörg Zabel

Hi Jörg,
tut mir leid, ich habe mich mal wieder unklar ausgedrückt. Darum nochmal:

  1. Ich bin an dieser wundervollen Dreiecksgeschichte überhaupt nicht beteiligt, ich hab nur von dieser Geschichte erfahren und wäre an einer theoretischen Diskussion interssiert.
  2. Keiner dieser beteilgten Personen hat Interesse irgendeinen (oder alle) in einen Nachbarschaftsstreit reinzuziehen. Ich fände nur interessant, wie diese Situation rechtlich korrekt ablaufen könnte (aus Sicht heute nicht aus Sicht „hätte man gleich in die richtige Steckdose eingestöpselt“)
    *wink*
    Jana

Dann sollten sie sich ganz einfach so einigen, dass alle zufrieden sind. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wo das Problem liegen oder wozu man hier eine juristische Einschätzung benötigen könnte.
Gruß
damals

Hi,
schade, dass Du das nicht verstehen kannst. Ich mag solche Was-wäre-wenn-Spielchen. Aber gut, andere Leute mögen das anders sehen :wink:

Hallo Jana,

Dann sollten sich Erika, Thomas und Karl oder wer auch immer versuchen zu einigen - oder auch nicht. Kommt darauf an, was die Sache wert sein sollte … (Warum, weiter unten)

Dann sollten sie es auch dabei belassen…

Ja, das habe ich falsch verstanden. Es ging mir eher um eine praktikable Lösung, als um eine rechtliche Aufbereitung des Problems.

Gruß
Jörg Zabel