Private Krankenversicherung

Liebe/-r Experte/-in,
mein Sohn hat als frischgebackener Nautiker eine Stelle als Offizier auf einem unter zypriotischen Flagge fahrenden Tanker angenommen und mir kurzerhand „das ganze finanzielle Zeug“ übertragen. Nun schlage ich mich mit der Frage seiner sozialen Absicherung herum. Ich wäre froh und dankbar, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte, wie es sich mit der Kranken- und Unfallversicherung an Bord verhält, wie und ob er sich für die Zeit zwischen den Fahrten (privat?) absichern kann und/oder ob es irgendwelche amtlichen oder privaten Stellen gibt, die in diesen Fragen seriös beraten können.

Ganz herzlichen Dank, freundliche Grüße und natürlich: „Guten Rutsch“!

Elke

Sehr geehrte Frau Schmidt,

bei dem Thema „Welche private Krankenversicherung ist für meinen Sohn passend?“ kann ich Ihnen als Experte für private Krankenversicherungen sicherlich weiterhelfen.

Bei der Frage, wie Ihr Sohn sich überhaupt zu versichern hat, hilft Ihnen das Bürgertelefon des Gesundheitsministeriums 01805-996601.

Sobald Sie wissen, ob und wie sich Ihr Sohn in Deutschland zu versichern hat, helfe ich Ihnen gerne bei der Auswahl innerhalb der PKV weiter. Wenn er sich denn privat zu versichern hat.

Kommen Sie gesund ins Neue Jahr.
Bernd Nitschmann

Hallo Elke,

Ihr Sohn kann sich freiwillig in der GKV oder in der PKV versichern. Für eine der beiden Varianten muss er sich entscheiden, sofern sein Lebensmittelpunkt weiterhin in Deutschland ist. Er ist auf jeden Fall nicht versicherungspflichtig in der GKV, da das Schiff nicht unter deutscher Flagge fährt.

Sollte sich Ihr Sohn für die freiwillige Mitgliedschaft in der GKV entscheiden, so sollte er auf jeden Fall eine ergänzende Auslandskrankenversicherung bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen abschließen, die ihn möglichst unbefristet im Ausland absichert. Sollte sich Ihr Sohn für die PKV entscheiden, sollte er auf jeden Fall einen Tarif wählen, der vom Geltungsbereich her an die Ruten des Schiffes angepasst ist. Also z. B. auch außerhalb der EU bzw. des EWR gilt und auch ggf. höhere Arzthornorare absichert, als in Deutschland üblich. So eine Versicherung ist nicht ganz preiswert, jedoch kommt es hier auf die Leistungen an!

Es sollte zusätzlich eine privaten Unfallversicherung abgeschlossen werden. Achten Sie auch hier auf die Leistungen und den Geltungsbereich.

Auch das Thema BU-Versicherung sollte beachtet werden. Auch hier ist neben den „allgemeinen“ Leistungen der Geltungsbereich zu beachten.

Sicherheitshalber sollte geklärt werden, ob die Reederei spezielle Absicherungskonzepte anbietet bzw. ob es ergänzend eine schiffsärztliche Versorgung an Bord gibt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas helfen und wünsche viel Erfolg und einen guten Rutsch!

Beste Grüße

Thomas Kliem
Fachmakler für PKV und BU
www.nff-berlin.de

Sehr geehrter Herr Nitschmann,

vielen Dank für die prompte Antwort! Ich werde das Bürgertelefon dieser Tage nutzen (mal schauen, ob da auch zwischen den Feiertagen jemand sitzt) und mich dann gern wieder melden.

Bis dahin - Ich wünsche Ihnen ein gutes, gesundes Neues Jahr!

Freundliche Grüße,
Elke-H. Schmidt

Sehr geehrter Herr Klien,

herzlichen Dank für die prompte Antwort! Ich werde noch einmal bei meiner (oder irgendeiner) Krankenkasse nachbohren; „mein“ Barmer-Mitarbeiter hat die Frage nach der Möglichkeit einer freiwilligen GKV-Mitgliedschaft nämlich glatt verneint. Die Reederei kann man - natürlich - vergessen; dank der verschachtelten Verträge und Charterverhältnisse findet man da auch keinen Ansprechpartner. Diese ganze Seefahrtbranche ist ein entsetzliches Dickicht. Ich schätze mal, dass es auf PKV und private BU hinausläuft, und werde mich mal auf die Suche nach Angeboten machen (wenn Sie selbst welche haben: Gern!)
Freundliche Grüße und alles Gute für´s neue Jahr;
Elke-H. Schmidt

Sehr geehrte Frau Schmidt,

bei der Suche nach Angeboten für die Sparten PKV und BU rate ich Ihnen, sich an einen Fach-/Spezialmakler für PKV und BU zu wenden.

Es gibt am Markt nicht sehr viele Versicherungsgesellschaften, die hier eine bedarfsgerechte Lösung anbieten.

Beste Grüße

Thomas Kliem
Fachmakler für PKV und BU
www.nff-berlin.de

Guten Tag Elke,
leider kann ich dazu nichts aussagen, darüber weiß ich
nichts. Da ich nie mit so einer Person zu tun hatte, muss die Absicherung wohl über den Staat (Beihilfe) ablaufen und eine Versorgung über die PKV ist nicht erforderlich, bzw. allerhöchstens über eine geringe
Restkostendeckung - doch das ist nur eine Vermutung.
Ich beschäftige mich mit der PKV für Selbständige und
alle andere, die sich privat versichern können und
dürfen (das mach ich sein 20 Jahren). Es ist kein
Seefahrer/Nautiker/Offizier oder ähnliches vorgekommen.

Um Dir Gewissheit zu verschaffen, solltest Du Dich
am besten direkt an den Arbeitgeber mit Deiner Frage
wenden (telefonisch). Das dürfte Wohl das Land oder
der Bund sein (bei Beihilfeabsicherung).

Eine alternative wäre eine Seefahrer-Krankenversicherung. Was ich dazu weiß, ist aber nur:
„Wer unter ausländischer Flagge zur See fährt, unterliegt nicht der Versicherungspflicht, und kann sich privat vollversichern“.

Tut mir leid, wenn ich aufgrund meines Wissens nicht mehr helfen kann :smile:.

Liebe Grüße
Hans-Günter