Private treffen mit Azubine

Hallo und einen recht schönen guten Tag, ich stecke Momentan in einer etwas ungünstigen Situation.

Ich selber bin Ausbilder und hatte vor kurzem eine Azubine in meinem Unterricht welche über 18 Jahre alt war. Sie ist nun nicht mehr bei mir im Unterricht jedoch bestünde die Möglichkeit das dies wieder geschehen kann.

Nach dem letzten gemeinsamen Unterrichtstag mit dieser Azubine gab sie mir zu verstehen das sie mich gern einmal Privat treffen möchte, nun die Entscheidende Frage. Wenn ich das tun würde kann ich dann deswegen in irgendeiner Form belangt werden bzw kann das Folgen für meine Berufliche Zukunft haben? Zum Thema Schutzbefohlene bin ich mir dessen schon bewusst aber jetzt haben wir ja kein zusammenarbeiten mehr, jedoch besteht die Möglichkeit das es wieder dazu kommt.

Danke schon mal im Voraus für alle Mühen

Klare Antwort: Nicht treffen.

Wenn natürlich Liebe und Leidenschaft im Spiel sind, wird sich das Desaster nicht aufhalten lassen. Aber es handelt sich im weitesten Sinne immerhin um eine Schutzbefohlene. Und da lässt man die Hände davon. Aus meiner Arbeit für Betriebsräte weiß ich, was für ein Ärger aus solchen Anfängen erwachsen kann. Die junge Dame wird bestimmt einsehen, dass ein Ausbilder solche Risiken nicht eingehen will.

Gruß

Harald

Hallo Knuffi2010,

erst einmal wünsche ich dir frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr! Wie auch immer du dich später beruflich oder auch privat entscheiden wirst, hoffe ich, dass du bald mehr Klarheit über deine etwas unglückliche Situation bekommst. Auf diesem Wege schon einmal alles Gute!

Ich persönlich würde dir von einem privaten Treffen mit der Auszubildene abraten, ganz gleich welches Alter sie hat oder ob sie noch von dir beschult wird oder nicht.

Ich denke, dass du dir deiner Situation auf professioneller/rationaler Ebene schon bewusst bist – und auch mit welchen Konsequenzen du zu rechnen hättest, solltest du dich auf ein privates Treffen mit ihr einlassen.
Jede Einrichtung/jeder Bildungsträger/jede Berufsschule handhabt solche „Angelegenheiten“ unterschiedlich. Es wird allerdings selten gern gesehen und zieht meist unschöne Konsequenzen mit sich.

Konsequenzen können von einem Mitarbeitergespräch mit dem Vorgesetzten oder zur Abmahnung bis hin zur Kündigung reichen, sollte es nicht dem Ansehen der Firma entsprechen. Die Azubine könnte später auch behaupten, du hättest sie während der Ausbildung sexuell genötigt. Leider sind solche Fälle keine Seltenheit.

Wie bereits oben erwähnt, denke ich, dass du deine Einrichtung am besten einschätzen kannst, wie deine Kollegen und dein Arbeitgeber auf solche Beziehungen reagieren. Der Flurfunk ist schneller als man glaubt und dein Ruf ist dann weg.
Auch könnte es negative Auswirkungen auf dein Arbeitszeugnis haben, wie „… er war gegenüber seinen Schülerinnen stets sehr aufgeschlossen…“

Wenn du damit leben kannst – dann steht dir nichts im Wege… - professionell und rational gesehen kann ich dich aber zu einem privaten Treffen nicht ermutigen!

Emotional gesehen kann ich mir vorstellen, dass es sehr aufregend sein kann, sich auf „Verbotenes“ einzulassen. Wichtig ist nur, kurz inne zu halten und sich zu fragen, was es denn ist, dass du mit dem Gedanken spielst, deine berufliche Karriere zu riskieren?

Was du suchst oder vllt. auch vermisst und ob die ganze Sache es wert ist.
Ich würde es nicht tun. Und würde es meinen Mitarbeitenden auch nicht raten. Tut mir leid.

Ich wünsch dir bei deinen Grübeleien alles erdenklich Gute und dass du für dich die richtige Entscheidung treffen wirst! Laß dich nicht zu schnell von deinem Bauchgefühl leiten, auch wenn es schön ist…

Herzliche Grüße aus dem Ruhrgebiet.
Monson08