Privatisierung von Staatsbetrieben

Hallo Experten,

ich vertrete die These das Staatsbetriebe nicht privatisiert werden sollten.

Mir ist klar das Staatsbetriebe aus diversen Gruenden (Motivation, Personalpolitik, Beamtenstatus) in der Praxis oft nicht wirtschaftlich arbeiten.

Ich vertrete allerdings die These das Staatsbetriebe so weit rationalisiert werden koennen bis sie auf dem Leistungsniveau der Privatwirtschaft sind. Ein Beispiel dafuer ist die Bahn (privatisiert aber in Staatshand) welche wesentlich wirtschaftlicher arbeitet als vor den Rationalisierungsmassnahmen.

Im Verkauf von Staatsbetrieben sehe ich keinen Vorteil denn Investoren investieren nur wenn ein Gewinn in Aussicht steht weshalb dieser Gewinn dem Staat verloren geht.

Ein aktuelles Beispiel ist die Kritik des Bundesrechnungshofes an der geplanten Teilprivatisierung der Autobahnen. (http://www.jungewelt.de/2009/03-16/026.php)

Was denkt ihr davon? Gibt es ueberhaupt irgendwelche Argumente fuer eine Privatisierung?

Gruss

Desperado

Hallo,

Im Verkauf von Staatsbetrieben sehe ich keinen Vorteil denn
Investoren investieren nur wenn ein Gewinn in Aussicht steht
weshalb dieser Gewinn dem Staat verloren geht.

das ist mitnichten der Fall. Vielmehr entspricht der Kaufpreis für Unternehmen in der Regel den zukünftigen, abgezinsten Überschüssen. Damit macht es keinen Unterschied, ob das Unternehmen verkauft wird oder nicht. Dabei immer unterstellend, daß die Planung zutreffend ist. In den meisten Fällen ist die Planung zu optimistisch, so daß der Käufer in der Regel der Dumme ist und nicht der Verkäufer.

Ein aktuelles Beispiel ist die Kritik des Bundesrechnungshofes
an der geplanten Teilprivatisierung der Autobahnen.
(http://www.jungewelt.de/2009/03-16/026.php)

Ach Gottchen, da haben sich ja wieder ein paar Experten zusammengetan. Mehr als die beiden Szenarien Insolvenz und Geldverschwendung waren wohl nicht aufzutreiben.

Was denkt ihr davon? Gibt es ueberhaupt irgendwelche Argumente
fuer eine Privatisierung?

Natürlich: der Staat ist ein hundsmiserabler Unternehmer. Nur, weil man irgendwo AG draufschreibt, ist noch lange nicht AG drin und es ist - entgegen Deiner Einschätzung - absolut nicht ökonomisch sinnvoll, Unternehmen über zwei Dekaden hinweg ein bißchen effizienter zu machen.

Und überhaupt: wenn Du Privatisierungen nicht sinnvoll findest, warum bist Du dann nicht für die konsequente Verstaatlichung aller Unternehmen?

Gruß
Christian

Gruss

Desperado

Hallo Christian,

das ist mitnichten der Fall. Vielmehr entspricht der Kaufpreis
für Unternehmen in der Regel den zukünftigen, abgezinsten
Überschüssen. Damit macht es keinen Unterschied, ob das
Unternehmen verkauft wird oder nicht. Dabei immer
unterstellend, daß die Planung zutreffend ist. In den meisten
Fällen ist die Planung zu optimistisch, so daß der Käufer in
der Regel der Dumme ist und nicht der Verkäufer.

Also bitte - Du unterstellst Investoren also Debilitaet. Ansonsten wuerden sie kaum aufgrund irgendeiner Prognose irgendeinen Staatsbetrieb uebernehmen um danach Verlust damit zu machen (bzw. weniger zu erwirtschaften als bei vergleichbaren Investitionen.) Ich habe nicht behauptet das Investoren in jedem Fall Gewinn erwirtschaften aber Investoren als Idioten zu sehen die sich vom Staat einwickeln lassen geht ein wenig weit.

Die Gruende fuer einen Unternehmensverkauf sind meist das Investitionen noetig werden welche die bisherigen Eigentuemer nicht taetigen koennen (bzw. aufgrund des Risikos nicht taetigen wollen) oder das Geld welches im Unternehmen steckt soll anderweitig investiert werden. Beides trifft auf den Staat nicht zu. M.E. sind die einzigen Gruende fuer den Verkauf von Staatsbetrieben dass kurzfristig agierende Politiker Schulden abbauen wollen, Neuinvestitionen taetigen wollen ohne neue Schulden zu machen oder einfach Korruption.

Ein aktuelles Beispiel ist die Kritik des Bundesrechnungshofes
an der geplanten Teilprivatisierung der Autobahnen.
(http://www.jungewelt.de/2009/03-16/026.php)

Ach Gottchen, da haben sich ja wieder ein paar Experten
zusammengetan. Mehr als die beiden Szenarien Insolvenz
und Geldverschwendung waren wohl nicht aufzutreiben.

D.h. Du subventionierst gerne Unternehmen mit Deinem Steuergeld. In diesem Fall ist der Autobahnbau fuer Unternehmen evtl. gewinnbringend da der Verkehr diese Autobahnen anstatt die bisherigen benutzt und somit Maut (teilweise) an die Investoren bezahlt. Aber es wird wegen einer neuen Autobahn nicht mehr Verkehr geben, d.h. die bisherigen Autobahnen werden weniger benutzt und der Staat hat weniger Einnahmen.

Was denkt ihr davon? Gibt es ueberhaupt irgendwelche Argumente
fuer eine Privatisierung?

Natürlich: der Staat ist ein hundsmiserabler Unternehmer. Nur,
weil man irgendwo AG draufschreibt, ist noch lange nicht AG
drin und es ist - entgegen Deiner Einschätzung - absolut nicht
ökonomisch sinnvoll, Unternehmen über zwei Dekaden hinweg ein
bißchen effizienter zu machen.

Was ich auch nie behauptet habe. Ich gehoere nicht zu den Populisten die guten Managern keinen Bonus zugestehen wollen. Die DB ist vielleicht nicht das Paradebeispiel aber irgendwo ist immer ein Anfang - wenn sich die Politik heraushaelt und die Manager machen laesst ohne den Betrieb zu verkaufen ist der praktische Unterschied bezueglich der Unternehmensentwicklung fuer mich nicht mehr sichtbar.

Und überhaupt: wenn Du Privatisierungen nicht sinnvoll
findest, warum bist Du dann nicht für die konsequente
Verstaatlichung aller Unternehmen?

Das ist zwar eine andere Diskussion aber einige Dinge welche fuer das Allgemeinwohl relevant sind (vor allem subventionierte Bereiche oder Bereiche in welchen sich schnell Oligopole bilden wie z.B. bei den Energieversorgern) wuerde ich verstaatlichen.

Ein Beispiel ist der Gesundheitsbereich: Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden durch ueberzogene Gewinnspannen der Apotheken, oft unnoetige Untersuchungen von Hausaerzten, zu wenig Kooperation der Aerzte bezueglich Teilung von Geraeten… und natuerlich den Buerokratieapperat von ueber 200 Krankenkassen belastet. Hinzu kommt das der KV-Beitrag nicht proportional ansteigt, d.h. nicht unserem sozialen Steuersystem entspricht.

Gruss

Desperado

Hallo Christian

dann sieh dir mal die Bilanz der privatisierten Berliner Wasserwerke der letzten 10Jahre an. Die Käufer hätten sich längst bei Frau Merkel melden müssen…

Wallflower

Hallo,

das ist mitnichten der Fall. Vielmehr entspricht der Kaufpreis
für Unternehmen in der Regel den zukünftigen, abgezinsten
Überschüssen. Damit macht es keinen Unterschied, ob das
Unternehmen verkauft wird oder nicht. Dabei immer
unterstellend, daß die Planung zutreffend ist. In den meisten
Fällen ist die Planung zu optimistisch, so daß der Käufer in
der Regel der Dumme ist und nicht der Verkäufer.

Also bitte - Du unterstellst Investoren also Debilitaet.

nein, ich unterstelle Optimismus und Beraterhörigkeit.

Ansonsten wuerden sie kaum aufgrund irgendeiner Prognose
irgendeinen Staatsbetrieb uebernehmen um danach Verlust damit
zu machen (bzw. weniger zu erwirtschaften als bei
vergleichbaren Investitionen.)

Es werden Planungen vorgelegt, die dann von Beratern, dem Käufer selbst und was weiß ich noch von wem geprüft, angepaßt und in verschiedenen Szenarien verändert werden. Am Ende gewinnt der Bieter mit dem höchsten Angebot.

Und wer hat das beste Angebot vorgelegt? Richtig, der, der mit seiner Planung die höchsten Überschüsse errechnet hat. Mit anderen Worten: derjenige, der mit seinen Annahmen von allen Bietern am optimistischsten war.

Die Gruende fuer einen Unternehmensverkauf sind meist das
Investitionen noetig werden welche die bisherigen Eigentuemer
nicht taetigen koennen (bzw. aufgrund des Risikos nicht
taetigen wollen) oder das Geld welches im Unternehmen steckt
soll anderweitig investiert werden. Beides trifft auf den
Staat nicht zu. M.E. sind die einzigen Gruende fuer den
Verkauf von Staatsbetrieben dass kurzfristig agierende
Politiker Schulden abbauen wollen, Neuinvestitionen taetigen
wollen ohne neue Schulden zu machen oder einfach Korruption.

Der wichtigste Grund für den Verkauf staatlicher Beteiligungen ist die seit langem gelebte Arbeitshypothese, daß der Staat ein schlechter Kaufmann ist und sich von dem ganzen Zeug trennen sollte, der nicht zur sog. Daseinsvorsorge gehört.

Ach Gottchen, da haben sich ja wieder ein paar Experten
zusammengetan. Mehr als die beiden Szenarien Insolvenz
und Geldverschwendung waren wohl nicht aufzutreiben.

D.h. Du subventionierst gerne Unternehmen mit Deinem
Steuergeld. In diesem Fall ist der Autobahnbau fuer
Unternehmen evtl. gewinnbringend da der Verkehr diese
Autobahnen anstatt die bisherigen benutzt und somit Maut
(teilweise) an die Investoren bezahlt. Aber es wird wegen
einer neuen Autobahn nicht mehr Verkehr geben, d.h. die
bisherigen Autobahnen werden weniger benutzt und der Staat hat
weniger Einnahmen.

Möglicherweise wurden auch einfach nur die Szenarien „die Planung stimmt“ und „die Investition rechnet sich für den Investor nicht, ohne daß es zur Insolvenz kommt“ vergessen.

Außerdem sollten sich die Superexperten mal anschauen, wie in anderen Ländern Infrastrukturprojekte finanziert werden.

Für den Staat hat das ganze übrigens zusätzlich den Charme, daß er keine operativen Risiken trägt und vor allem das Hauptproblem nicht mehr an der Backe hat, nämlich die Schwierigkeit, bei solchen Projekten die Rentabilität berechnen zu müssen. Die hängt nämlich von nicht kalkulierbaren Dingen ab, bspw. dem volkswirtschaftlichen Nutzen.

Was ich auch nie behauptet habe. Ich gehoere nicht zu den
Populisten die guten Managern keinen Bonus zugestehen wollen.
Die DB ist vielleicht nicht das Paradebeispiel aber irgendwo
ist immer ein Anfang - wenn sich die Politik heraushaelt und
die Manager machen laesst ohne den Betrieb zu verkaufen ist
der praktische Unterschied bezueglich der
Unternehmensentwicklung fuer mich nicht mehr sichtbar.

Den Absatz verstehe ich nicht.

Gruß
Christian

Hallo,

dann sieh dir mal die Bilanz der privatisierten Berliner
Wasserwerke der letzten 10Jahre an. Die Käufer hätten sich
längst bei Frau Merkel melden müssen…

verstehe ich nicht. Was stimmt denn mit den Bilanzen nicht?

C.

Hallo

dann sieh dir mal die Bilanz der privatisierten Berliner
Wasserwerke der letzten 10Jahre an. Die Käufer hätten sich
längst bei Frau Merkel melden müssen…

verstehe ich nicht. Was stimmt denn mit den Bilanzen nicht?

weiter unten stellst du doch die These auf: dass die Käufer in der Regel die Angeschmierten seien… na ja , Ausnahmen bestätigen die Regel

C.

Wallflower

In den letzten 10Jahren wurde über 1MRD€ als Gewinn eingefahren, obwohl man aus Gebühreneinnahmen keinen Gewinn erzielen darf

Guten Abend,

Also bitte - Du unterstellst Investoren also Debilitaet.

nein, ich unterstelle Optimismus und Beraterhörigkeit.

Es gibt zwar die Kategorie „OD-Investoren“ (OD = old & dumb) aber damit sind meist Rentner mit kleinen Investitionsbetraegen gemeint, nicht aber Gross- oder institutionelle Investoren denen ich mehr Kompetenz in der Beurteilung eines Projektes als dem Staat unterstelle.

Ansonsten wuerden sie kaum aufgrund irgendeiner Prognose
irgendeinen Staatsbetrieb uebernehmen um danach Verlust damit
zu machen (bzw. weniger zu erwirtschaften als bei
vergleichbaren Investitionen.)

Es werden Planungen vorgelegt, die dann von Beratern, dem
Käufer selbst und was weiß ich noch von wem geprüft, angepaßt
und in verschiedenen Szenarien verändert werden. Am Ende
gewinnt der Bieter mit dem höchsten Angebot.

Und wer hat das beste Angebot vorgelegt? Richtig, der, der mit
seiner Planung die höchsten Überschüsse errechnet hat. Mit
anderen Worten: derjenige, der mit seinen Annahmen von allen
Bietern am optimistischsten war.

Jeder Businessplan enthaelt verschiedene Szenarien und kein serioeser Investor wuerde sich nur auf den Best-Case fokussieren und die anderen ausser Acht lassen.

Was haeltst Du denn von meinem Drehbuch zum Ablauf einer Privatisierung:
Der Staat macht Verluste mit einem Betrieb (z.B. die zitierte Berliner Wasserversorgungsgesellschaft) und es wird natuerlich nicht ueberlegt wie man das Unternehmen profitabel machen koennte sondern es wird verkauft. Der private Eigentuemer rationalisiert und erhoeht teilweise die Preise und spart an den Sicherheits- und Qualitaetsmassnahmen. Der Staat kann ja nichts mehr fuer die Preiserhoehungen da der Betrieb ja privat ist. Ein nettes Beispiel dafuer ist die Privatisierung der Wasserversorgung in einer bolivischen Grossstadt woraufhin das Wasser unbezahlbar wurde (http://www.corpwatch.org/article.php?id=6670). Dass die Weltbank ihre Kreditnehmer zu Privatisierungsmassnahmen zwingt ist fuer mich ein Beweis mehr das nicht die Buerger sondern die Investoren daran verdienen - aber Du wirst bestimmt unterstellen dass die Weltbank nur das beste fuer die Staaten will indem sie die Lasten der Staatsbetriebe an dumme Investoren abwaelzt die dann die Verluste tragen.

Der wichtigste Grund für den Verkauf staatlicher Beteiligungen
ist die seit langem gelebte Arbeitshypothese, daß der Staat
ein schlechter Kaufmann ist und sich von dem ganzen Zeug
trennen sollte, der nicht zur sog. Daseinsvorsorge gehört.

Vielleicht ist der Staat so ein schlechter Kaufmann damit es einen Grund fuer Privatisierungen gibt? In den meisten Faellen wird es aber schlichte Inkompetenz und Unentschlossenheit der Politik sein.

Möglicherweise wurden auch einfach nur die Szenarien „die
Planung stimmt“ und „die Investition rechnet sich für den
Investor nicht, ohne daß es zur Insolvenz kommt“ vergessen.

Die Diskussion geht aber nicht um die Qualitaet des Artikels (der keine wissenschaftliche Arbeit ist und deshalb auch nicht alle moeglichen Szenarien von Weltfrieden bis Weltuntergang beinhalten muss) sondern um den (Un)Sinn von Privatisierungen.

Außerdem sollten sich die Superexperten mal anschauen, wie in
anderen Ländern Infrastrukturprojekte finanziert werden.

Schon klar dass Berlusconi Staatsbetriebe an seine eigene Firma verkauft bzw. Staatsauftraege an seine Firma vergibt - der Staat ist ja ein zu schlechter Kaufmann um alles zu managen. Sollte sich Deutschland denn immer an anderen Staaten orientieren?

Für den Staat hat das ganze übrigens zusätzlich den Charme,
daß er keine operativen Risiken trägt und vor allem das
Hauptproblem nicht mehr an der Backe hat, nämlich die
Schwierigkeit, bei solchen Projekten die Rentabilität
berechnen zu müssen. Die hängt nämlich von nicht
kalkulierbaren Dingen ab, bspw. dem volkswirtschaftlichen
Nutzen.

Wir sind nicht Island sondern ein Staat mit 82 Mio Einwohnern. Das Risiko der einzelnen Staatsprojekte kann Deutschland leichter tragen als einer oder wenige Investoren das koennen. Das man Staatsbetriebe verkaufen sollte weil man zu faul ist die Return On Investment-Rechnung zu machen lasse ich mal so stehen - und der volkswirtschaftliche Nutzen veraendert sich nicht dramatisch nur weil ein Betrieb privatisiert wurde - es wird damit nur teuerer und weniger steuerbar fuer den Staat.

Was ich auch nie behauptet habe. Ich gehoere nicht zu den
Populisten die guten Managern keinen Bonus zugestehen wollen.
Die DB ist vielleicht nicht das Paradebeispiel aber irgendwo
ist immer ein Anfang - wenn sich die Politik heraushaelt und
die Manager machen laesst ohne den Betrieb zu verkaufen ist
der praktische Unterschied bezueglich der
Unternehmensentwicklung fuer mich nicht mehr sichtbar.

Den Absatz verstehe ich nicht.

Kurz: Unternehmen muessen nicht privatisiert werden um profitabler zu werden.

Gruss

Desperado

Hallo

dann sieh dir mal die Bilanz der privatisierten Berliner
Wasserwerke der letzten 10Jahre an. Die Käufer hätten sich
längst bei Frau Merkel melden müssen…

verstehe ich nicht. Was stimmt denn mit den Bilanzen nicht?

weiter unten stellst du doch die These auf: dass die Käufer in
der Regel die Angeschmierten seien… na ja , Ausnahmen
bestätigen die Regel

Erstens das und zweitens…

In den letzten 10Jahren wurde über 1MRD€ als Gewinn
eingefahren, obwohl man aus Gebühreneinnahmen keinen Gewinn
erzielen darf

…ist das so einfach auch nicht.

C.

Hallo,

Also bitte - Du unterstellst Investoren also Debilitaet.

nein, ich unterstelle Optimismus und Beraterhörigkeit.

Es gibt zwar die Kategorie „OD-Investoren“ (OD = old & dumb)
aber damit sind meist Rentner mit kleinen
Investitionsbetraegen gemeint, nicht aber Gross- oder
institutionelle Investoren denen ich mehr Kompetenz in der
Beurteilung eines Projektes als dem Staat unterstelle.

Du meinst geniale Großinvestoren wie Daimler-Benz, ING, BMW, RWE oder die Allianz?

Und wer hat das beste Angebot vorgelegt? Richtig, der, der mit
seiner Planung die höchsten Überschüsse errechnet hat. Mit
anderen Worten: derjenige, der mit seinen Annahmen von allen
Bietern am optimistischsten war.

Jeder Businessplan enthaelt verschiedene Szenarien und kein
serioeser Investor wuerde sich nur auf den Best-Case
fokussieren und die anderen ausser Acht lassen.

Habe ich auch nicht behauptet. Dummerweise ist selbst das übelste Szenario am Ende meist noch zu optimistisch gewesen.

ist. Ein nettes Beispiel dafuer ist die Privatisierung der
Wasserversorgung in einer bolivischen Grossstadt woraufhin das
Wasser unbezahlbar wurde
(http://www.corpwatch.org/article.php?id=6670). Dass die
Weltbank ihre Kreditnehmer zu Privatisierungsmassnahmen zwingt
ist fuer mich ein Beweis mehr das nicht die Buerger sondern
die Investoren daran verdienen - aber Du wirst bestimmt
unterstellen dass die Weltbank nur das beste fuer die Staaten
will indem sie die Lasten der Staatsbetriebe an dumme
Investoren abwaelzt die dann die Verluste tragen.

Ehrlich gesagt halte ich es für schlechten Stil, mir hier ständig mit Wasserversorgern anzukommen. Mal abgesehen davon, daß man mit dem Kauf und Betrieb von Wasserversorgern auch Verluste machen kann (s.o. RWE und Thames Water), ist das ja nun wahrlich keine normale Branche.

Der wichtigste Grund für den Verkauf staatlicher Beteiligungen
ist die seit langem gelebte Arbeitshypothese, daß der Staat
ein schlechter Kaufmann ist und sich von dem ganzen Zeug
trennen sollte, der nicht zur sog. Daseinsvorsorge gehört.

Vielleicht ist der Staat so ein schlechter Kaufmann damit es
einen Grund fuer Privatisierungen gibt?

Soll ich das ernsthaft kommentieren? hmmmmmm… nein.

Möglicherweise wurden auch einfach nur die Szenarien „die
Planung stimmt“ und „die Investition rechnet sich für den
Investor nicht, ohne daß es zur Insolvenz kommt“ vergessen.

Die Diskussion geht aber nicht um die Qualitaet des Artikels
(der keine wissenschaftliche Arbeit ist und deshalb auch nicht
alle moeglichen Szenarien von Weltfrieden bis Weltuntergang
beinhalten muss) sondern um den (Un)Sinn von Privatisierungen.

Du hast auf den Artikel verwiesen und dieser Artikel enthielt nur zwei Alternativen, die beide nicht gut waren. Mal abgesehen davon, daß es mir sowieso ein Rätsel ist, wieso man ausgerechnet auf einen Artikel der Junge Welt verweist und damit seinen eigenen Standpunkt selbst unterminiert, ist diese Darstellung tendenziös. Du wirst Dir gefallen lassen müssen, daß ich darauf zumindest hinweise.

Außerdem sollten sich die Superexperten mal anschauen, wie in
anderen Ländern Infrastrukturprojekte finanziert werden.

Schon klar dass Berlusconi Staatsbetriebe an seine eigene
Firma verkauft bzw. Staatsauftraege an seine Firma vergibt -
der Staat ist ja ein zu schlechter Kaufmann um alles zu
managen.

Du hast recht, auf der ganzen Welt regieren Berlusconis, so daß man sich gar nicht anschauen muß, was außerhalb Deutschlands passiert.

Sollte sich Deutschland denn immer an anderen Staaten
orientieren?

Ich wollte eigentlich darauf hinaus, daß andere Länder bei Infrastrukturprojekten weit mehr Risiken übernehmen als das in Deutschland der Fall ist und hier wieder auf einem hohen Niveau herumgemeckert wird.

Für den Staat hat das ganze übrigens zusätzlich den Charme,
daß er keine operativen Risiken trägt und vor allem das
Hauptproblem nicht mehr an der Backe hat, nämlich die
Schwierigkeit, bei solchen Projekten die Rentabilität
berechnen zu müssen. Die hängt nämlich von nicht
kalkulierbaren Dingen ab, bspw. dem volkswirtschaftlichen
Nutzen.

Wir sind nicht Island sondern ein Staat mit 82 Mio Einwohnern.
Das Risiko der einzelnen Staatsprojekte kann Deutschland
leichter tragen als einer oder wenige Investoren das koennen.
Das man Staatsbetriebe verkaufen sollte weil man zu faul ist
die Return On Investment-Rechnung zu machen lasse ich mal so
stehen - und der volkswirtschaftliche Nutzen veraendert sich
nicht dramatisch nur weil ein Betrieb privatisiert wurde - es
wird damit nur teuerer und weniger steuerbar fuer den Staat.

Es ging nicht um die Veränderung des volkswirtschaftlichen Nutzens nach Verkauf sondern um dessen Berechnung. Die ist so gut wie unmöglich und nicht kalkulierbare Risiken bzw. Kosten-Ertrags-Potentiale sollte man anderen überlassen.

Was ich auch nie behauptet habe. Ich gehoere nicht zu den
Populisten die guten Managern keinen Bonus zugestehen wollen.
Die DB ist vielleicht nicht das Paradebeispiel aber irgendwo
ist immer ein Anfang - wenn sich die Politik heraushaelt und
die Manager machen laesst ohne den Betrieb zu verkaufen ist
der praktische Unterschied bezueglich der
Unternehmensentwicklung fuer mich nicht mehr sichtbar.

Den Absatz verstehe ich nicht.

Kurz: Unternehmen muessen nicht privatisiert werden um
profitabler zu werden.

Müssen nicht, aber es hilft ungemein.

C.

Hallo,

Es gibt zwar die Kategorie „OD-Investoren“ (OD = old & dumb)
aber damit sind meist Rentner mit kleinen
Investitionsbetraegen gemeint, nicht aber Gross- oder
institutionelle Investoren denen ich mehr Kompetenz in der
Beurteilung eines Projektes als dem Staat unterstelle.

Du meinst geniale Großinvestoren wie Daimler-Benz, ING, BMW,
RWE oder die Allianz?

Diese Unternehmen leiden zwar derzeit unter der Krise aber deren Groesse beweisst dass sie zuvor meist ein plus vor dem Komma hatten und somit nicht die groessten Amateure sind.

Jeder Businessplan enthaelt verschiedene Szenarien und kein
serioeser Investor wuerde sich nur auf den Best-Case
fokussieren und die anderen ausser Acht lassen.

Habe ich auch nicht behauptet. Dummerweise ist selbst das
übelste Szenario am Ende meist noch zu optimistisch gewesen.

Nach meiner Erfahrung wird sehr genau darauf geachtet das die Szenarien gut begruendet sind.

Ehrlich gesagt halte ich es für schlechten Stil, mir hier
ständig mit Wasserversorgern anzukommen. Mal abgesehen davon,
daß man mit dem Kauf und Betrieb von Wasserversorgern auch
Verluste machen kann (s.o. RWE und Thames Water), ist das ja
nun wahrlich keine normale Branche.

Wasserversorger sind also ein unanstaendiges Beispiel. Was ist denn eine normale Branche? Wuerde ich den oeffentliche Nahverkehr, das Gesundheitssystem, das Schulsystem, die Muellabfuhr, die Energieversorgung… als Beispiele auffuehren wuerde ich wahrscheinlich den gleichen Einwand hoeren. Verluste kann jeder machen - was aber nicht heisst das eine ganze Branche unrentabel ist.

Vielleicht ist der Staat so ein schlechter Kaufmann damit es
einen Grund fuer Privatisierungen gibt?

Soll ich das ernsthaft kommentieren? hmmmmmm… nein.

Wenn ich einen Staatsbetrieb guenstig uebernehmen moechte wuerde ich dafuer sorgen das Rationalisierungsmassnahmen zuvor vermieden werden. Aber die Gebrueder Grimm haben bestimmt mal geschrieben das Menschen aus der Politik und der Wirtschaft noch nie voneinander gehoert haben und sich deshalb auch nicht gegenseitig beeinflussen koennen.

Die Diskussion geht aber nicht um die Qualitaet des Artikels
(der keine wissenschaftliche Arbeit ist und deshalb auch nicht
alle moeglichen Szenarien von Weltfrieden bis Weltuntergang
beinhalten muss) sondern um den (Un)Sinn von Privatisierungen.

Du hast auf den Artikel verwiesen und dieser Artikel enthielt
nur zwei Alternativen, die beide nicht gut waren. Mal
abgesehen davon, daß es mir sowieso ein Rätsel ist, wieso man
ausgerechnet auf einen Artikel der Junge Welt verweist und
damit seinen eigenen Standpunkt selbst unterminiert, ist diese
Darstellung tendenziös. Du wirst Dir gefallen lassen müssen,
daß ich darauf zumindest hinweise.

Dafuer musst Du Dir jetzt von mir gefallen lassen dass ich Dir unterstelle mehr auf die Verpackung als auf den Inhalt zu achten. Mir geht es bei Artikeln nicht um Analysen sondern um die Fakten - und die kann man aus der FAZ wie der Bild ziehen solange man nur die zu Grunde liegenden Informationen herausfiltert.

Du hast recht, auf der ganzen Welt regieren Berlusconis, so
daß man sich gar nicht anschauen muß, was außerhalb
Deutschlands passiert.

Ich wuerde Berlusconi nicht als grosse Ausnahme sehen. Der einzige Unterschied ist das Berlusconi seine krummen Geschaefte ganz offen macht und dies woanders verdeckter ablaeuft.

Ich wollte eigentlich darauf hinaus, daß andere Länder bei
Infrastrukturprojekten weit mehr Risiken übernehmen als das in
Deutschland der Fall ist und hier wieder auf einem hohen
Niveau herumgemeckert wird.

Genau das will ich auch. Der Staat kann und sollte die Risiken fuer die noetigen Investitionen selbst tragen und nicht Riskio und Gewinn an private Investoren weitergeben.

Wir sind nicht Island sondern ein Staat mit 82 Mio Einwohnern.
Das Risiko der einzelnen Staatsprojekte kann Deutschland
leichter tragen als einer oder wenige Investoren das koennen.
Das man Staatsbetriebe verkaufen sollte weil man zu faul ist
die Return On Investment-Rechnung zu machen lasse ich mal so
stehen - und der volkswirtschaftliche Nutzen veraendert sich
nicht dramatisch nur weil ein Betrieb privatisiert wurde - es
wird damit nur teuerer und weniger steuerbar fuer den Staat.

Es ging nicht um die Veränderung des volkswirtschaftlichen
Nutzens nach Verkauf sondern um dessen Berechnung. Die ist so
gut wie unmöglich und nicht kalkulierbare Risiken bzw.
Kosten-Ertrags-Potentiale sollte man anderen überlassen.

Eine exakte Berechnung ist unmoeglich, eine grobe Schaetzung nicht - das reicht den Investoren auch die damit womoeglich ihre ganze Existenz aufs Spiel setzen. Mit dem Risiko gibt der Staat auch den Gewinn weiter und verschenkt somit unser Steuergeld.

Kurz: Unternehmen muessen nicht privatisiert werden um
profitabler zu werden.

Müssen nicht, aber es hilft ungemein.

Nur wenn Beamte statt Managern die Staatsbetriebe zuvor leiten.

Gruss

Desperado

Hallo,

Du meinst geniale Großinvestoren wie Daimler-Benz, ING, BMW,
RWE oder die Allianz?

Diese Unternehmen leiden zwar derzeit unter der Krise aber
deren Groesse beweisst dass sie zuvor meist ein plus vor dem
Komma hatten und somit nicht die groessten Amateure sind.

das, was ich meine, hat nichts mit der Finanzkrise zu tun. Vielmehr fanden diese Transaktionen Jahre und Jahrzehnte vor dieser Krise statt. Die Transaktionen im einzelnen (übrigens keine erschöpfende List, weder hinsichtlich der Käufer noch der Zielunternehmen):
Daimler-Benz: AEG, Fokker, Chrysler
ING: Aetna, BHF-BANK,
BMW: Rover
RWE: Thames Water
Allianz: Dresdner Bank

Diese Superinvestoren haben in den letzten 15 Jahren zig Milliarden versenkt, weil sie vor den Übernahmen weder die Unternehmen noch die Geschäftsmodelle vernünftig überprüft haben (nebenbei: manchmal hätte schon die reine Zeitungslektüre und eine minimale Branchenkenntnis gereicht, um das miiliardenschwere Desaster zu vermeiden). Stattdessen wurden hunderte von Millionen für Berater rausgehauen, die die Unternehmen genauso wenig kannten, aber bunte Präsentationen verfaßten, in denen am Ende zu lesen wr, daß die Übernahme nicht einfach wird, aber Dank der Superexpertise der Berater und des kaufenden Managements ein wahrer Goldregen zu erwarten ist.

Hinzu kommt, daß eine Unternehmenswert- und damit die Kaufpreisermittlung generell und systematisch in aller Regel für den Eimer ist. Da werden die Erträge bzw. Zahlungsmittelzuflüsse der nächsten x Jahre geplant und mit einem Zinssatz abgezinst, der ebenfalls nicht gottgegeben ist. Aus marginalen Änderungen an den Annahmen und am Zinssatz (der ebenfalls auf Annahmen beruht) ergeben sich erhebliche Änderungen des Unternehmenswertes, so daß die Bandbreite der Szenarien problemlos 100% betragen kann und auch gerne mal größer ist. Wohl gemerkt: das alles bei vernünftigen Annahmen ohne Spinnerei oder Übertreibung in die eine oder andere Richtung.

Noch ein kleiner Nachtrag frisch aus der Presse: Barilla versucht derzeit die Bäckereikette Kamps zu verkaufen. Dummerweise wurde der geforderte Preis von 55 Mio. nicht geboten. Zum Vergleich: Barilla hatte Kamps 2002 für 993 Mio. übernommen.

Jeder Businessplan enthaelt verschiedene Szenarien und kein
serioeser Investor wuerde sich nur auf den Best-Case
fokussieren und die anderen ausser Acht lassen.

Habe ich auch nicht behauptet. Dummerweise ist selbst das
übelste Szenario am Ende meist noch zu optimistisch gewesen.

Nach meiner Erfahrung wird sehr genau darauf geachtet das die
Szenarien gut begruendet sind.

Nach Deiner Erfahrung? Wieviele strukturierte Akquisitions- und Projektfinanzierungen siehst Du denn pro Woche?

Ehrlich gesagt halte ich es für schlechten Stil, mir hier
ständig mit Wasserversorgern anzukommen. Mal abgesehen davon,
daß man mit dem Kauf und Betrieb von Wasserversorgern auch
Verluste machen kann (s.o. RWE und Thames Water), ist das ja
nun wahrlich keine normale Branche.

Wasserversorger sind also ein unanstaendiges Beispiel. Was ist
denn eine normale Branche? Wuerde ich den oeffentliche
Nahverkehr, das Gesundheitssystem, das Schulsystem, die
Muellabfuhr, die Energieversorgung… als Beispiele auffuehren
wuerde ich wahrscheinlich den gleichen Einwand hoeren.
Verluste kann jeder machen - was aber nicht heisst das eine
ganze Branche unrentabel ist.

Mein Ansatz war ein ganz anderer: mit Wasserversorgern kann man eigentlich keinen Verlust machen, wenn man vor der Übernahme vernünftig prüft. Dummerweise hat RWE übersehen, daß ein Drittel des Trinkwassers von Thames Water im Untergrund versickerte. Das konnte man zwar schon Jahre vorher in der Zeitung lesen, aber hey, wenn die Berater sagen, daß sich die Sache lohnt, muß es ja stimmen.

Vielleicht ist der Staat so ein schlechter Kaufmann damit es
einen Grund fuer Privatisierungen gibt?

Soll ich das ernsthaft kommentieren? hmmmmmm… nein.

Wenn ich einen Staatsbetrieb guenstig uebernehmen moechte
wuerde ich dafuer sorgen das Rationalisierungsmassnahmen zuvor
vermieden werden. Aber die Gebrueder Grimm haben bestimmt mal
geschrieben das Menschen aus der Politik und der Wirtschaft
noch nie voneinander gehoert haben und sich deshalb auch nicht
gegenseitig beeinflussen koennen.

Hm, ich glaube, ich werde das immer noch nicht kommentieren.

Die Diskussion geht aber nicht um die Qualitaet des Artikels
(der keine wissenschaftliche Arbeit ist und deshalb auch nicht
alle moeglichen Szenarien von Weltfrieden bis Weltuntergang
beinhalten muss) sondern um den (Un)Sinn von Privatisierungen.

Du hast auf den Artikel verwiesen und dieser Artikel enthielt
nur zwei Alternativen, die beide nicht gut waren. Mal
abgesehen davon, daß es mir sowieso ein Rätsel ist, wieso man
ausgerechnet auf einen Artikel der Junge Welt verweist und
damit seinen eigenen Standpunkt selbst unterminiert, ist diese
Darstellung tendenziös. Du wirst Dir gefallen lassen müssen,
daß ich darauf zumindest hinweise.

Dafuer musst Du Dir jetzt von mir gefallen lassen dass ich Dir
unterstelle mehr auf die Verpackung als auf den Inhalt zu
achten. Mir geht es bei Artikeln nicht um Analysen sondern um
die Fakten - und die kann man aus der FAZ wie der Bild ziehen
solange man nur die zu Grunde liegenden Informationen
herausfiltert.

Besser wäre es noch, die Fakten einfach darzustellen und nicht auf einen Haufen Ideologiemüll zu verlinken, aus dem man sich die Fakten nur mit Müh und Not heraussuchen kann. Und wie ich bereits erwähnte, ist das, was als Faktum dargestellt wird, mitunter nicht Fakt sondern Unsinn. So die Behauptung, es gäbe nur die Szenarien Insolvenz des Betreibes und Mörderverluste für den Staat. Da die Artikel der JW mehrheitlich so aussehen, würde ich in meinem eigenen Interesse darauf verzichten, auf diese zwecks Untermauerung meines Standpunktes zu verlinken.

Du hast recht, auf der ganzen Welt regieren Berlusconis, so
daß man sich gar nicht anschauen muß, was außerhalb
Deutschlands passiert.

Ich wuerde Berlusconi nicht als grosse Ausnahme sehen. Der
einzige Unterschied ist das Berlusconi seine krummen
Geschaefte ganz offen macht und dies woanders verdeckter
ablaeuft.

Aha.

Ich wollte eigentlich darauf hinaus, daß andere Länder bei
Infrastrukturprojekten weit mehr Risiken übernehmen als das in
Deutschland der Fall ist und hier wieder auf einem hohen
Niveau herumgemeckert wird.

Genau das will ich auch. Der Staat kann und sollte die Risiken
fuer die noetigen Investitionen selbst tragen und nicht Riskio
und Gewinn an private Investoren weitergeben.

Vielleicht drücke ich mich ja wirklich so unklar aus, daher formuliere ich es noch einmal anders: in anderen Ländern läuft es anders ab als in Deutschland. Den Investoren bleiben zwar Chancen und Risiken, aber die Risiken für einen Ausfall des Investors trägt ggü. den Kreditgebern gerne mal der Staat.

Im übrigen kann man das, was Du schreibst, auch anders formulieren: der Staat trägt kein Risiko, erhält aber Teile der Erträge. Also ein risikoloses Geschäft, wenn man davon absieht, daß man möglicherweise auf Einnahmen verzichtet, von denen man nicht weiß, wie hoch sie einfallen. Mit anderen Worten: der Staat verhält sich wie ein Lottospieler, der nicht spielt und dennoch regelmäßig Gewinne in Höhe von drei oder vier Richtigen bekommt. Die Rolle ist nicht die schlechteste, die man haben kann.

Es ging nicht um die Veränderung des volkswirtschaftlichen
Nutzens nach Verkauf sondern um dessen Berechnung. Die ist so
gut wie unmöglich und nicht kalkulierbare Risiken bzw.
Kosten-Ertrags-Potentiale sollte man anderen überlassen.

Eine exakte Berechnung ist unmoeglich, eine grobe Schaetzung
nicht - das reicht den Investoren auch die damit womoeglich
ihre ganze Existenz aufs Spiel setzen.

Die rechnen nicht mit dem volkswirtschaftlichen Nutzen sondern mit dem betriebswirtschaftlichen. Das ist es doch, wovon ich die ganze Zeit rede: der Staat baut eine Autobahn, ohne zu wissen, ob sich die Sache volkswirtschaftlich lohnt. Er baut sie aber, weil er davon ausgeht, daß es so ist. Der Investor baut und betreibt die Autobahn, weil er davon ausgeht, daß sich die Veranstaltung betriebswirtschaftlich rechnet. Was der bessere Weg ist, sei dahingestellt, aber wenigstens kann der private Investor irgendwann feststellen, wie die Autobahn aus betriebswirtschaftliche Sicht funktioniert. Vieles über die volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Genialität des Staates kann man hingegen in den Jahresberichten des Bundesrechnungshofes nachlesen.

Ein besonders schönes Beispiel war die Debatte um den Metrorapid zwischen Dortmund und Düsseldorf. Um das Projekt auch betriebswirtschaftlich sinnvoll erscheinen zu lassen, wurden am Ende immer absurdere Annahmen getroffen, die am Ende sogar physikalische Unmöglichkeiten einschlossen (die Fahrzeit zw. Dortmund und Düsseldorf sollte sich um mehr verkürzen als die bisherige Fahrzeit war).

Kurz: Unternehmen muessen nicht privatisiert werden um
profitabler zu werden.

Müssen nicht, aber es hilft ungemein.

Nur wenn Beamte statt Managern die Staatsbetriebe zuvor
leiten.

Du meinst so Supermanager wie die in den oben genannten Unternehmen?

Abschließend: wenn Du jemanden suchst, der Dir Deine offensichtlich schon bestehende Meinung - bzgl. der ich im Moment auch nicht davon ausgehe, daß sie überhaupt zur Disposition steht - bestätigt, bist Du bei mir an der falschen Adresse. Wenn Du weiterhin meine Kommentare, die aus der Erfahrung mit der ein oder anderen Unternehmenstransaktion erwachsen, weiterhin einfach so vom Tisch wischen willst, dann kann ich mir die Mühe fürderhin sparen. Allerdings stellt sich mir dann die Frage, warum Du hier überhaupt nach Meinungen fragst.

C.

Hallo Christian,

das, was ich meine, hat nichts mit der Finanzkrise zu tun.
Vielmehr fanden diese Transaktionen Jahre und Jahrzehnte vor
dieser Krise statt. Die Transaktionen im einzelnen (übrigens
keine erschöpfende List, weder hinsichtlich der Käufer noch
der Zielunternehmen):
Daimler-Benz: AEG, Fokker, Chrysler
ING: Aetna, BHF-BANK,
BMW: Rover
RWE: Thames Water
Allianz: Dresdner Bank

Diese Superinvestoren haben in den letzten 15 Jahren zig
Milliarden versenkt, weil sie vor den Übernahmen weder die
Unternehmen noch die Geschäftsmodelle vernünftig überprüft
haben

Ich habe nie behauptet dass Investoren perfekt sind. Wie Du schon geschrieben hast, es gibt massenweise Faelle in welchen Fehlentscheidungen gemacht wurden - es gibt aber noch mehr Faelle in denen sich Investitionen gelohnt haben. Aufgrund einiger Beispiele auf die Inkompetenz aller Investoren zu schliessen geht ein wenig weit.

Uebrigens liegt es nicht immer an der Uebernahme selbst wenn etwas schief geht, oft ist das Konzept der Investoren einfach falsch (z.B. zu kurzfristig ausgelegt). D.h. eine Investition koennte eine richtige Entscheidung sein wenn die Unternehmenspolitik sinnvoll modifiziert wird bzw. genug in die richtigen Dinge investiert wird. GM z.B. uebernimmt Autoproduzenten, fuehrt einige Einsparungen zu Lasten der Qualitaet durch um kurzfristig den Gewinn zu erhoehen und wundert sich wenn dies aufs Markenimage durchschlaegt.

Nach Deiner Erfahrung? Wieviele strukturierte Akquisitions-
und Projektfinanzierungen siehst Du denn pro Woche?

Ich stehe auf der anderen Seite und bin der dessen Businessplaene kritisiert werden - allerdings nicht woechentlich.

Vielleicht ist der Staat so ein schlechter Kaufmann damit es
einen Grund fuer Privatisierungen gibt?

Soll ich das ernsthaft kommentieren? hmmmmmm… nein.

Wenn ich einen Staatsbetrieb guenstig uebernehmen moechte
wuerde ich dafuer sorgen das Rationalisierungsmassnahmen zuvor
vermieden werden. Aber die Gebrueder Grimm haben bestimmt mal
geschrieben das Menschen aus der Politik und der Wirtschaft
noch nie voneinander gehoert haben und sich deshalb auch nicht
gegenseitig beeinflussen koennen.

Hm, ich glaube, ich werde das immer noch nicht kommentieren.

Gutes Argument.

Ich wollte eigentlich darauf hinaus, daß andere Länder bei
Infrastrukturprojekten weit mehr Risiken übernehmen als das in
Deutschland der Fall ist und hier wieder auf einem hohen
Niveau herumgemeckert wird.

Genau das will ich auch. Der Staat kann und sollte die Risiken
fuer die noetigen Investitionen selbst tragen und nicht Riskio
und Gewinn an private Investoren weitergeben.

Vielleicht drücke ich mich ja wirklich so unklar aus, daher
formuliere ich es noch einmal anders: in anderen Ländern läuft
es anders ab als in Deutschland. Den Investoren bleiben zwar
Chancen und Risiken, aber die Risiken für einen Ausfall des
Investors trägt ggü. den Kreditgebern gerne mal der Staat.

Vielleicht weil fuehrende Politiker und Investoren gerne mal zusammen Golf spielen? So lange ein Staat noch irgendwie kreditwuerdig ist erscheint mir dies die einzige logische Erklaerung. Oder findest Du dies sinnvoll?

Im übrigen kann man das, was Du schreibst, auch anders
formulieren: der Staat trägt kein Risiko, erhält aber Teile
der Erträge. Also ein risikoloses Geschäft, wenn man davon
absieht, daß man möglicherweise auf Einnahmen verzichtet, von
denen man nicht weiß, wie hoch sie einfallen. Mit anderen
Worten: der Staat verhält sich wie ein Lottospieler, der nicht
spielt und dennoch regelmäßig Gewinne in Höhe von drei oder
vier Richtigen bekommt. Die Rolle ist nicht die schlechteste,
die man haben kann.

Der Staat verhaelt sich eher wie ein Ladenbesitzer der anderen den Laden fuehren laesst und dafuer auf einen Grossteil des Ertrags verzichtet mit dem Vorwand das andere den Laden viel besser fuehren koennen.

Die rechnen nicht mit dem volkswirtschaftlichen Nutzen sondern
mit dem betriebswirtschaftlichen. Das ist es doch, wovon ich
die ganze Zeit rede: der Staat baut eine Autobahn, ohne zu
wissen, ob sich die Sache volkswirtschaftlich lohnt. Er baut
sie aber, weil er davon ausgeht, daß es so ist. Der Investor
baut und betreibt die Autobahn, weil er davon ausgeht, daß
sich die Veranstaltung betriebswirtschaftlich rechnet. Was der
bessere Weg ist, sei dahingestellt, aber wenigstens kann der
private Investor irgendwann feststellen, wie die Autobahn aus
betriebswirtschaftliche Sicht funktioniert. Vieles über die
volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Genialität
des Staates kann man hingegen in den Jahresberichten des
Bundesrechnungshofes nachlesen.

Falls sich ein Projekt volkswirtschaftlich lohnen koennte wird es (in Theorie) durchgefuehrt. Ob es sich ein Projekt volkswirtschaftlich lohnt oder nicht ist aber unabhaengig davon ob es nun durch den Staat oder einen privaten Investor finanziert bzw. betrieben wird. Volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Nutzen haben fuer mich nichts miteinander zu tun. Im konkreten Beispiel der Autobahn kann sich diese betriebswirtschaftlich lohnen wenn sie genug benutzt wird, volkswirtschaftlich aber evtl. nicht wenn dafuer andere Autobahnen weniger ausgelastet werden. Dass eine kuerzere Fahrtstrecke und weniger Stau die Staatseinnahmen schmaelern (aufgrund des geringeren Kraftstoffverbrauchs) lasse ich mal ausser acht.

Nur wenn Beamte statt Managern die Staatsbetriebe zuvor
leiten.

Du meinst so Supermanager wie die in den oben genannten
Unternehmen?

Besser als Superbeamte welche Paragraphen anstatt betriebswirtschaftlicher Logik kennen. (siehe verschwendete Steuergelder).

Abschließend: wenn Du jemanden suchst, der Dir Deine
offensichtlich schon bestehende Meinung - bzgl. der ich im
Moment auch nicht davon ausgehe, daß sie überhaupt zur
Disposition steht - bestätigt, bist Du bei mir an der falschen
Adresse. Wenn Du weiterhin meine Kommentare, die aus der
Erfahrung mit der ein oder anderen Unternehmenstransaktion
erwachsen, weiterhin einfach so vom Tisch wischen willst, dann
kann ich mir die Mühe fürderhin sparen. Allerdings stellt sich
mir dann die Frage, warum Du hier überhaupt nach Meinungen
fragst.

Ich suche eher nach Gegenargumenten zu meiner Meinung weil ich nicht gerne zu den Leuten gehoere die alles was sich gegen ihre Ideologie wendet ausblenden. Meine Meinung ist nur solange gefestigt bis sie argumentativ entkraeftet wird, bisher sind Deine Ausfuehrungen aber nur teilweise ueberzeugend und ich verstehe immer noch nicht wieso ein Buerger sein Steuergeld der Wirtschaft schenken will wenn es Alternativen dazu gibt. Ich kann mir vorstellen dass man die meisten im Forum vertretenen Meinungen mit Fachwissen und ein wenig Rhetorik entkraeften kann aber es gibt eben auch komplexere Faelle.

Gruss

Desperado

Hallo,

Aufgrund
einiger Beispiele auf die Inkompetenz aller Investoren zu
schliessen geht ein wenig weit.

ich schließe nicht aus den Fällen, sondern habe die Fälle exemplarisch genannt, weil die in der Presse nachzulesen sind. Die Zahl der Übernahmen, die sich tatsächlich nicht rechnen, schöngerechnet werden oder deren Entwicklung durch Umorganisationen in der neu entstandenen Gruppe nicht mehr nachvollziehbar ist, übersteigt die Zahl der Transaktionen, die sich plangemäß oder besser entwickeln.

Vielleicht drücke ich mich ja wirklich so unklar aus, daher
formuliere ich es noch einmal anders: in anderen Ländern läuft
es anders ab als in Deutschland. Den Investoren bleiben zwar
Chancen und Risiken, aber die Risiken für einen Ausfall des
Investors trägt ggü. den Kreditgebern gerne mal der Staat.

Vielleicht weil fuehrende Politiker und Investoren gerne mal
zusammen Golf spielen? So lange ein Staat noch irgendwie
kreditwuerdig ist erscheint mir dies die einzige logische
Erklaerung. Oder findest Du dies sinnvoll?

Das ist sinnvoll, wenn der Staat die Finanzierung eines Projektes zu bezahlbaren Konditionen sicherstellen will, damit das Projekt durchgeführt wird.

Der Staat verhaelt sich eher wie ein Ladenbesitzer der anderen
den Laden fuehren laesst und dafuer auf einen Grossteil des
Ertrags verzichtet mit dem Vorwand das andere den Laden viel
besser fuehren koennen.

Die Erträge, auf die man verzichtet sind nur dann ein Maßstab, wenn man sichergehen kann, die gleichen Erträge erzielen zu können. Das ist regelmäßig der Fall. Seltsamerweise ist sich der Staat seiner eigenen Nichtkompetenz bewußt, während Du das leugnest. Ich frage mich, woher Du die Weisheit nimmst, Dich nicht nur gegen die Einschätzung der Fachwelt zu stellen, sondern auch gegen die Selbsteinschätzung des Staates.

Falls sich ein Projekt volkswirtschaftlich lohnen koennte wird
es (in Theorie) durchgefuehrt. Ob es sich ein Projekt
volkswirtschaftlich lohnt oder nicht ist aber unabhaengig
davon ob es nun durch den Staat oder einen privaten Investor
finanziert bzw. betrieben wird. Volkswirtschaftlicher und
betriebswirtschaftlicher Nutzen haben fuer mich nichts
miteinander zu tun.

Es sind zwei Seiten der Medaille. Ein Investor schaut auf die betriebswirtschaftliche Seite, die sich in Taler und Heller ausrechnen läßt. Der Staat schaut auf die volkswirtschaftliche Seite, deren monetärer Wert bestenfalls schätzen bzw. erahnen läßt. Das habe ich aber alles schon geschrieben.

Nur wenn Beamte statt Managern die Staatsbetriebe zuvor
leiten.

Du meinst so Supermanager wie die in den oben genannten
Unternehmen?

Besser als Superbeamte welche Paragraphen anstatt
betriebswirtschaftlicher Logik kennen. (siehe verschwendete
Steuergelder).

Verstehe ich nicht. Jetzt ist der Staat wieder ein schlechter Unternehmer, oben war er ein mindestens so guter wie ein privater Investor.

Ich suche eher nach Gegenargumenten zu meiner Meinung weil ich
nicht gerne zu den Leuten gehoere die alles was sich gegen
ihre Ideologie wendet ausblenden.

Naja, eine Suche bringt ja nur dann etwas, wenn man das, was man sucht, auch finden will.

Gruß
C.

Guten Morgen,

Vielleicht weil fuehrende Politiker und Investoren gerne mal
zusammen Golf spielen? So lange ein Staat noch irgendwie
kreditwuerdig ist erscheint mir dies die einzige logische
Erklaerung. Oder findest Du dies sinnvoll?

Das ist sinnvoll, wenn der Staat die Finanzierung eines
Projektes zu bezahlbaren Konditionen sicherstellen will, damit
das Projekt durchgeführt wird.

Was meinst Du damit? Dass Auftrage an spezialisierte Unternehmen vergeben werden ist klar aber warum der Staat eine Investition nicht selbst finanzieren aber dafuer buergen sollte erschliesst sich mir immer noch nicht. Dass ein Staat viel schlechtere Zinskonditionen bekommt wie ein Privatinvestor duerfte die Ausnahme sein.

Der Staat verhaelt sich eher wie ein Ladenbesitzer der anderen
den Laden fuehren laesst und dafuer auf einen Grossteil des
Ertrags verzichtet mit dem Vorwand das andere den Laden viel
besser fuehren koennen.

Die Erträge, auf die man verzichtet sind nur dann ein Maßstab,
wenn man sichergehen kann, die gleichen Erträge erzielen zu
können. Das ist regelmäßig der Fall. Seltsamerweise ist sich
der Staat seiner eigenen Nichtkompetenz bewußt, während Du das
leugnest. Ich frage mich, woher Du die Weisheit nimmst, Dich
nicht nur gegen die Einschätzung der Fachwelt zu stellen,
sondern auch gegen die Selbsteinschätzung des Staates.

Ich gebe Dir Recht dass der Staat kein kompetenter Geschaeftsmann ist - aber behaupte trotzdem dass er dies werden kann. Ob ein Manager fuer den Staat arbeitet oder einen Privatkonzern ist ihm egal so lange die Verguetung stimmt - in der Theorie sehe ich da kein Problem. In der Praxis wird natuerlich viel falsch gemacht.

Nur wenn Beamte statt Managern die Staatsbetriebe zuvor
leiten.

Du meinst so Supermanager wie die in den oben genannten
Unternehmen?

Besser als Superbeamte welche Paragraphen anstatt
betriebswirtschaftlicher Logik kennen. (siehe verschwendete
Steuergelder).

Verstehe ich nicht. Jetzt ist der Staat wieder ein schlechter
Unternehmer, oben war er ein mindestens so guter wie ein
privater Investor.

Ist er derzeit auch, aber das kann man leicht aendern.

Ich glaube wir diskutieren ein wenig aneinander vorbei. Ich spreche eher die Theorie an und die moegliche Situation, Du eher die Praxis und die Istsituation. Waere doch mal ein nettes Happy End wenn herauskommen wuerde das wir die gleiche Meinung haben.

Gruss

Desperado

Hallo,

Was meinst Du damit? Dass Auftrage an spezialisierte
Unternehmen vergeben werden ist klar aber warum der Staat eine
Investition nicht selbst finanzieren aber dafuer buergen
sollte erschliesst sich mir immer noch nicht.

tja, was soll ich dagegen machen? Ich habs ja nun schon ein paar mal erklärt.

Die Erträge, auf die man verzichtet sind nur dann ein Maßstab,
wenn man sichergehen kann, die gleichen Erträge erzielen zu
können. Das ist regelmäßig der Fall. Seltsamerweise ist sich
der Staat seiner eigenen Nichtkompetenz bewußt, während Du das
leugnest. Ich frage mich, woher Du die Weisheit nimmst, Dich
nicht nur gegen die Einschätzung der Fachwelt zu stellen,
sondern auch gegen die Selbsteinschätzung des Staates.

Ich gebe Dir Recht dass der Staat kein kompetenter
Geschaeftsmann ist - aber behaupte trotzdem dass er dies
werden kann.

Der Staat hatte dafür ca. 10.000 Jahre Zeit. Ich denke, das sollte an Probezeit reichen.

Ob ein Manager fuer den Staat arbeitet oder einen
Privatkonzern ist ihm egal so lange die Verguetung stimmt

Vor allem ist ihm das Ergebnis egal, weil er mit dem Geld anderer Leute spielt und es vor allem mit einem sehr langmütigen Gesellschafter zu tun hat.

Ich glaube wir diskutieren ein wenig aneinander vorbei. Ich
spreche eher die Theorie an und die moegliche Situation, Du
eher die Praxis und die Istsituation. Waere doch mal ein
nettes Happy End wenn herauskommen wuerde das wir die gleiche
Meinung haben.

Normalerweise ist es so, daß eine Theorie als widerlegt gilt, wenn es einen nachgewiesenen Fall gibt, in dem sie die Realität nicht abgebildet hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie

Gruß
Christian

Guten morgen,

Ich gebe Dir Recht dass der Staat kein kompetenter
Geschaeftsmann ist - aber behaupte trotzdem dass er dies
werden kann.

Der Staat hatte dafür ca. 10.000 Jahre Zeit. Ich denke, das
sollte an Probezeit reichen.

Wenn der politische Druck nicht gegeben ist reichen auch Milliarden Jahre nicht, wo ein Wille kann in diesem Fall auch leicht ein Weg gefunden werden. Es ist m.E. nicht sehr schwierig fuer den Staat wie ein Privatunternehmen zu handeln.

Ob ein Manager fuer den Staat arbeitet oder einen
Privatkonzern ist ihm egal so lange die Verguetung stimmt

Vor allem ist ihm das Ergebnis egal, weil er mit dem Geld
anderer Leute spielt und es vor allem mit einem sehr
langmütigen Gesellschafter zu tun hat.

Wie gesagt, wenn der Staat seinen Managern aehnlich auf die Finger schauen wuerde wie Privatinvestoren dies tun (allerdings mit einer langfristigeren Ausrichtung) wuerde sich schnell etwas aendern.

Ich glaube wir diskutieren ein wenig aneinander vorbei. Ich
spreche eher die Theorie an und die moegliche Situation, Du
eher die Praxis und die Istsituation. Waere doch mal ein
nettes Happy End wenn herauskommen wuerde das wir die gleiche
Meinung haben.

Normalerweise ist es so, daß eine Theorie als widerlegt gilt,
wenn es einen nachgewiesenen Fall gibt, in dem sie die
Realität nicht abgebildet hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie

Ich sage nicht das der Staat ein guter Geschaeftsmann ist sondern dass er gut werden koennte.

Ich finde es ein wenig paradox wenn Du einerseits Investoren als inkompetent darstellst, anderseits genau diesen unsere Staatsbetriebe ueberlassen willst.

Gruss

Desperado