Pro und Contra zweites Kind

Salut zusammen!

Könnt Ihr Vor- und Nachteile so einfach auflisten?
Es ist gerade so schwierig, abzuwägen, ob wir ein zweites Kind bewältigen würden. Das Erste ist ganz großartig und wir sind glücklich, aber insbesondere mich lässt der Gedanke an ein Zweites nicht los.

Also: Was ist besser? Geschwister oder allein?

Im Voraus dankt
Lea

Hi,

meine SchwieMu ist Einzelkind. Sie ist schon über 60, glücklich verheiratet, 2 Kinder 1 Enkelkind.

Als ihr Vater verstarb waren wir alle zuhause. Am Totenbett ihres Vaters sagte sie: Jetzt bin ich ganz alleine.

Das werde ich nie vergessen.
Meine Mutter sind 8 Geschwister, mit 22 war sie schon Vollwaise, alleine hat sich meine Mutter nach eigener Aussage nie gefühlt.

Ich bin ebenfalls froh, zumindest noch eine Schwester zu haben, die werde ich (wahrscheinlich) noch immer haben, wenn unsere Eltern nicht mehr sind.
Finde ich sehr tröstlich.

grüße
miamei

Hallo,

mein Mann ist z.B. Einzelkind. Für ihn war es schon in der Kindheit nicht schön Einzelkind zu sein. Die Ehe der Eltern lief nicht sonderlich toll und er hatte kein Geschwisterkind mit dem er sich mal darüber austauschen konnte. Das hat ihm sehr gefehlt erzählte er mir mal. Hätte er Geschwister gehabt, hätte er das alles besser ertragen können.

Jetzt im Erwachsenenalter macht sich das Einzelkind sein ebenfalls negativ bemerkbar. Vor 7 Jahren starb plötzlich und unerwartet der Vater meines Mannes. Er war mit der Beerdingung völlig auf sich alleine gestellt, da die Eltern schon lange geschieden waren. Keine schöne Situation. ER musste alleine sehen wie er mit dem Ganzen klar kommt (Trauer, Beerdigung, Verkauf des Hauses vom Vater, usw. usw.) Seine Mutter wird nun natürlich auch nicht jünger. Irgendwann ist bei ihr auch der Zeitpunkt gekommen, an dem sie nicht mehr so kann wie jetzt. Dann ist er wieder der Einzige der sich kümmern muss (natürlich mit meiner Unterstüzung). Trotzdem wäre es für ihn einfacher Geschwister zu haben und sich die Verantwortung teilen zu können. So lastet alles auf seinen Schultern.

Bei einer guten Freundin von mir ähnliches. Sie hatte zwar eine tolle Kindheit als Einzelkind, aber jetzt wo die Eltern immer älter werden holt sie der Einzelkind Status auch negativ ein. Ihr Vater ist inzwischen demenzkrank und bei der Mutter wurde dieses Jahr Krebs festgestellt. Eine unglaubliche Belastung für meine Freundin, da sie ebenfalls alles alleine auf ihren Schultern trägt.

Gruß

Samira

Warum ich wieder schwanger bin:

Menschen sind Rudeltiere.

Ich liebe meine Schwester. Sie ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Sie kennt mich anders und besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Sie teilt meine Erinnerungen. Ich werde beim Tod unserer Eltern nicht allein sein.

Ich möchte nochmal eine Geburt erleben und einen Menschen willkommen heißen und kennenlernen.

Es ist so schön Kinder zu haben.

Hallo,

im Prinzip würde ich auch immer für mehr als ein Kind plädieren. Uns z.B. war es wichtig, dass die Kinder einen gleichaltrigen Ansprechpartner in vergleichbarer Situation haben (das war in unserer Situation - Kinder sind adoptiert - nach unserem Dafürhalten noch wichtiger als in einer biologischen Familie, weil es dann in engsten Umkreis wenigsten einen gibt, der weiß, von was man redet).

Aber um ein Gegengewicht zu den bisherigen Posts zu bringen - ausgelöst durch deinen Satz „ob wir ein zweites Kind bewältigen können“.

Obwohl ich beim ersten Kind meinen Bürojob aufgegeben habe (also ein großer Einschnitt in mein Leben), empfand ich die Umstellung von einem auf zwei Kinder immer als schwieriger wie von Null auf Eins.
Mit einem Kind war ich immer noch voll mobil. Hab meinen Tagesplan auf das Baby und seine Schlafzeiten eingestellt und das hat genug, um weiterhin eigentlich fast alles machen zu können, was ich vorher auch getan habe, selbst ein bisschen von Zuhause arbeiten. Nach dem zweiten Kind wurde das viel schwieriger (wobei die beiden auch nur knapp ein Jahr auseinander sind), angefangen von Riesenkinderwagen, unterschiedliche Ruhezeiten, alles brauchte plötzlich viel mehr Zeit, einem Kind hinterherzurennen (z.B. in einem Park) ist okay, wenn die beiden in unterschiedliche Richtungen unterwegs sind, wird es schon schwieriger (ich meine das mehr symbolisch als wirklich).

Das nur als Erfahrungswert, es kann bei euch ganz anders sein.

Gruß
Elke

Hallo Lea,

als Mutter von vier Kindern liste ich einfach mal die für mich erkannten Vor- und Nachteile auf:

Nachteile:

  • Erhöhter Kostenaufwand, der mit zunehmendem Alter der Kinder steigt. Uns waren Dinge wie Vereinsmitgliedschaften wichtig, aber auch Urlaube und die Teilnahme an Klassenfahrten und Ferienfreizeiten.
  • Ab einem gewissen Alter braucht jedes Kind sein eigenes Zimmer.
  • Es gibt immer wieder Kämpfe um die Zuneigung der Eltern.
  • Es ist schwierig, wirklich immer gerecht zu sein.
  • Berufstätigkeit und Kinder sind schwieriger zu vereinbaren. Es ist immer ein Kind krank und der Zeitraum, bis alle aus dem Gröbsten draußen sind, verlängert sich.
  • Ansteckende Krankheiten machen meist den Weg rundum.
  • Urlaube uns Ausflüge (besonders im Kleinkindalter) ähneln einem Umzug.

Vorteile:

  • Die Kinder haben einander zum Spielen und um den Frust gegen die Eltern zu teilen.
  • Die Erwartungen der Eltern verteilen sich auf mehrere Schultern.
  • Die Kinder lernen streiten und sich wieder vertragen.
  • Die Kinder lernen frühzeitig mitanzupacken, damit der Laden funktioniert.
  • Das Zusammengehörigkeitsgefühl als „Familienclan“ ist sehr stark.
  • Die Kinder erziehen sich ein Stück weit gegenseitig.
  • Als Eltern wird man gelassener im Umgang mit Verletzungen, Krankheiten und sonstigen (auch seelischen) Wehwehchen. Meine Großmutter pflegte immer zu sagen: „Beim ersten Kind brauchst du Hilfe, das Zweite schaffst du allein und ab dem Dritten hilfst du der Nachbarin“. Sie hatte Recht :smile:.

Die Liste ist sicher nicht vollständig. Und ich denke, es gibt auch keine allgemeingültigen Aussagen darüber, welche Vor- und Nachteile Einzel- oder Geschwisterkinder haben. Ich kenne Geschwister, die sich zeitlebens bekriegt haben und anderen nicht die Butter auf dem Brot gegönnt haben und Einzelkinder, die eine enorme Sozialkompetenz entwickelt haben - und das Ganze auch umgekehrt.

Sagen lässt sich aber wohl, dass jedes Kind mehr auch mehr Zeit, Geld und Zuwendungsenergie bedeutet.

Schöne Grüße,
Jule

Hi

Ich bin Einzelkind. Als ich klein war habe ich mir schon Geschwister gewünscht, das hat sich irgendwann gelegt. Materiell gesehen haben sch meine Eltern auf mich konzentriert und ich konnte studieren, mit zwei Kindern hätten sie das nicht geschafft (und hätte ich einen Bruder hätte ich wohl nie studieren dürfen, oder überhaupt Abi machen). Allerdings ist diese Konzentration überall. Ich bekomme auch immer die gesammelte schlechte Laune meiner Eltern ab, wenn Probleme sind. Meine Mutter kann auch mit niemanden sprechen, sie hat sich immer sehr zurückgehalten aber mittlerweile spricht sie natürlich auch mit mir über knifflige Dinge und manchmal ist das sehr schwierig. Dazu kommt das meine Mutter sehr krank ist, sowohl die Pflege als auch das ertragen ihrer Krankheitsbedingten Ausfälle liegt bei mir, weil mein Vater das nicht schafft. Unterstützung wäre da schon schön… aber wer sagt, dass ich sie hätte?

Sagen wir es so: Wenn ihr es finanziell auf jeden Fall hinbekommt, spricht nichts gegen Geschwister.

Im besten Fall verstehen sie sich gut, sind sich gegenseitig Spielkameraden, passen aufeinander auf und sind sich auch im Alter noch eine Stütze.

Im schlimmsten Fall sind sie sich von Kindesbeinen an spinnefeind und froh wenn sie nicht mehr zusammen leben müssen, das kann auch passieren.

Leider sind Geschwister kein garant für Unterstützung.
Meine Mutter hat/te einen Bruder, nur sorgte derfür starke Ungleichbehandlung in der Familie. Natürlich wurde er, entsprechendder 50er und 60er Jahre, ihr vorgezogen. Er konnte sich auch gut in den Mittelpunkt stellen und hat sogar Geld von ihr abgezogen. Später hat er sich dann verpisst und nie wieder von sich hören lassen, nichtmal, als im Laufe von 5 Jahren seine Eltern starben. Alle Pflege und die Beerdigung etc. musste meine Mutter alleine (mit unserer Hilfe) bestreiten. Leider hat meine Mutter in der Familie kaum Rückhalt, auch diese Verantwortung lastet auf mir allein.

Einzig im Pflegefall wird es dann auf jeden Fall „praktisch“, weil die finanzielle Last dann aufgeteilt werden kann.

Alles andere kann sich so oder so, positiv oder negativ entwickeln.
Das kann keiner voraussehen.

Ich bitte euch nur um eines: Wenn ihr euch für zwei Kinder entscheidet, dann behandelt sie bitte ebenbürtig, egal welches Geschlecht sie haben.

Ich habe so viel Sexismus in meiner Familie erlebt und von meiner Mutter gehört, das ist nicht schön. Soetwas sollte vermieden werden - dann dürfte es auch unter den Geschwistern klappen. Mit Glück.

lg
Kate

Hallo,

Ich habe so viel Sexismus in meiner Familie erlebt und von
meiner Mutter gehört, das ist nicht schön. Soetwas sollte
vermieden werden - dann dürfte es auch unter den Geschwistern
klappen.

Ungleichbehandlung kommt nicht nur bei unterschiedlichem Geschlecht vor. Das kann auch durch Charaktereigenschaften geschehen, die mehr den einen oder anderen Elternteil ansprechen, oder Einflüsse von außen, die eine Bindung an das eine oder andere Kind enger oder lockerer machen, usw.

Es ist eine der schwierigsten Aufgaben von Eltern, die Gratwanderung zwischen gleicher (=fairer) Behandlung von Geschwistern und individuellem Eingehen zu schaffen.

Gruß
Elke

Hi,

ein zweites Kind sollte man nicht anhand einer Eröffnungsbilanz festmachen sondern mit dem Gefühl der Eltern beantworten. Die sachlichen Punkte einer solchen Entscheidung können sich immer ändern (Arbeitslosigkeit, Wohnortwechsel, Trennung, Krankheit, etc, etc.) und was dann, die Entscheidung rückgängig machen?

Es ist doch eher eine generelle Frage die über die Zeit hinweg immer mal Vor- und mal Nachteile mit sich bringt die man im Vorwege gar nicht berücksichtigen kann und sollte. Was ist wenn dein Erstgeborenes mit 20 zu Hause auszieht und noch ein paar Leute für den Umzug braucht? Dann wäre es gut wenn noch ein paar Geschwister da wären. Wenn es selbst keine Kinder haben möchte aber doch Tante oder Onkel schön fände. All das sind Fragen die man nicht beantworten kann.

Ich habe neulich einen Artikel gelesen von Eltern deren einziges Kind mit 20ig verstorben ist. Jetzt stehen sie ganz alleine da und „ärgern“ sich nach eigenen Angaben kein zweites Kind gehabt zu haben. Auch das sind Fragen die man eigentlich nicht beantworten kann und schon gar nicht berücksichtigen.

Für mich stand es relativ früh fest das ich Kinder haben möchte und das mehr als 1. Es war aber sicherlich eine 99%ige Bauchentscheidung die ich mit meiner Frau getroffen habe. Alles andere kann man nur bedingt im Vorwege berücksichtigen und das ist in meinen Augen auch gut so.

Viele Grüße
Me

PS: und was für den einen Vorteile sind, sind für den anderen vielleicht schon Nachteile (oder umgekehrt).

Ich schließe mich Kates Aussage an.

Ich bin auch einzelkind, und wünschte mir heute, dass eine Schwester oder Bruder nicht schlecht wären.

Als Kind hingegen hab ich es nicht vermisst. Ich war mit ) Monaten bereits in der Kinderkrippe, so dass ich soziale Kontakte und so weiter knüpfen konnte, später dann in Sportvereinen.

Meine Eltern hatten es finanzielle auch nicht dicke, so blieben sie bei einem, konnten mir dafür aber alles bieten, was ich für meine Entwicklung brauchte.

Studium konnten sie sich nicht leisten, so dass ich nach dem Abitur eine Ausbildung anfing, und ich habs bis heute nicht bereut.

Wie Kate schon sagt, Du bist Dreh und Angelpunkt der Eltern.
Du bekommst alle Launen der Eltern ab, und um sie älter sie werden, und vor allem derzeit berufliche Probleme, werden diese auf meinen Schultern abgeladen.

Doch weiss ich auch, dass sie immer für mich dasein werden, solange es geht.
Ich weiss auch, dass ich später für sie verantwortlich bin, aber ich muss sagen, dass stört mich weniger.

Wie gesagt, Geschwister sind kein Garant, dass im Erwachsenenalter Zusammenhalt herrscht.
Heutzutage zeiehn die kinder weit weg, und egal wieviel Kinder man hat, sieht man sie doch nur alle Jubeljahre.

Ich finde wichtiger dem Kind ein stabiles soziales Netz auch ausserhalb der Familie zu ermöglichen, um den Kind es später leichter zu machen, auch ohne Familie sich einen neuen Familien-und Freundeskreis aufzubauen.

LG
Wölkchen

dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen.
auch mit 5 kindern nicht :wink:

Meine
Großmutter pflegte immer zu sagen: „Beim ersten Kind brauchst
du Hilfe, das Zweite schaffst du allein und ab dem Dritten
hilfst du der Nachbarin“. Sie hatte Recht :smile:.

ja.
nach dem ersten läuft man bis nachmittags ungeduscht im pyjama rum, weil man nichts schafft, nach dem vierten backen die mütter kuchen für alle buffets.
eigenes erleben und der rat meiner (einen) hebamme.

Sagen lässt sich aber wohl, dass jedes Kind mehr auch mehr
Zeit, Geld und Zuwendungsenergie bedeutet.

aber das regelt sich ein, weil es viel mehr „lohnt“, alle kinder zum ostergrassäen heranzukriegen, playmoburgen zu kaufen, einen muesumsbesuch zu planen, ein heimorchester aufzustellen, klamotten weiterzuvererben, bisweilen mamataxi zu spielen und drei kinder zu freunden zu fahren um mit den beiden anderen eis essen zu gehen und - essen wird bei uns nicht schlecht!!
verweildauer in wäschekorn, kühlschrank und geschirrspüler ist extrem kurz.
kein peek, kein muffel, kein schimmel, kein festtrocknen.

tilli

Mit einem Kind war ich immer noch voll mobil. Hab meinen
Tagesplan auf das Baby und seine Schlafzeiten eingestellt und

du sparst zeit und mußt erstmal einzahlen.
später bekommst du dein guthaben ausgezahlt, wenn du nicht mehr alleinige ansprechpartnerin bist und die beiden miteinander etwas tun.
meine erfahrung.

tilli

1 Like

Liebe Lea,

mal aus „Erwachsenen/Elternsicht“: Ich habe Geschwister (zwei Brüder), mein Mann ist Einzelkind. Man muss schon sagen, dass seine Eltern sich mehr für uns engagieren (Babsitting, Hilfe beim Umzug und sowas, meine ich), was auch an der Logistik liegt (meine Eltern wohnen sehr weit weg), aber auch daran, dass sie eben nur ein Kind und ein Enkelkind haben - und nicht drei Kinder und (bald) vier Enkelkinder.

Für mich hat das den entscheidenden Vorteil, dass meine Tochter viel bei Oma und Opa sein kann. Ob sie auch die Kraft für das Sitting mehrerer Enkel hätten? Ich weiß nicht. Wenn wir zwei Kinder hätten, wäre das Thema „Mal eben bei Oma übernachten“ schwerer zu handeln. Das gibt uns als Eltern ganz klar mehr Freiheit.

Ich glaube mit zwei Kindern entscheidet man sich noch viel konsequenter dafür das Elternding mit allen Konsequenzen durchzuziehen.:smile:) Ich habe schon (wie auch eclastic das beschrieb) das Gefühl, das man ein Kind ziemlich gut handeln kann - die alten Freiheiten aus der „Vor-Elternzeit“ sind nach kurzer Zeit wieder da…

Andererseits sind wir dann irgendwann auch die einzigen, die sich um die Eltern meines Mannes werden kümmern müssen, sollten sie ein Pflegefall werden. Ich kann mich mit meinen zwei Brüdern bei diesen Dingen abstimmen, wenn das Thema werden sollte. (eine Garantie auf Hilfe sind Geschwister aber auch nicht)

Alles in allem ist das aber aus meiner Sicht kein Thema, das man ganz rational abklären kann. Hab ich Lust auf Familie und Kinder? Stehe ich deshalb gerne noch ein paar Jahre zurück (frage ich mich als Mutter)? (vielelicht empfinden das ja auch viele nicht als „zurückstehen“: meine Schwägerin freut sich gerade auf ihr drittes und wird demnächst das vierte Jahr nicht im Beruf sein - für mich eine grauenhafte Vorstellung)…

LG,

barbara

Hallo!

Ich habe drei Kinder, alles Wunschkinder, und kann nur sagen, es ist das wundervollste, das man sich auf dieser Welt nur wünschen kann. Sie machen fast alles gemeinsam und sind die glücklichsten Kinder, die ich kenne.

Grüße

Andreas

Hallo Barbara!

dass sie eben nur ein Kind und ein Enkelkind haben - und nicht
drei Kinder und (bald) vier Enkelkinder.

Kann, aber muss nicht daran liegen! Unsere „Parallel-Großeltern“ haben die gleiche Kinder- bzw. Enkelzahl wie wir, aber sie helfen in keiner Weise und haben in all den Jahren die Kinder noch kein einziges Mal genommen.

Für mich hat das den entscheidenden Vorteil, dass meine
Tochter viel bei Oma und Opa sein kann. Ob sie auch die Kraft
für das Sitting mehrerer Enkel hätten? Ich weiß nicht.

Warum nicht? Wir haben drei Enkelkinder (12, 6 und 3), und die sind jede Woche mindestens 36 Stunden im Stück bei uns, meistens sogar öfter oder zumindest einzeln. Seit der Kleine kein Gitterbett mehr hat, haben wir Platzprobleme, aber auch das ist leicht zu lösen, indem einfach eine zusammenklappbare Matratze auf den Boden gelegt wird. Da liegen halt jetzt zwei Matratzen, und Platz zum Gehen gibt es keinen mehr, aber die Kinder sind sehr gerne bei uns.

Viele Grüße
Waldi

2 Like

Hi,

ich denke, man muss sich vor allem klarmachen, dass man mit einem zweiten Kind nicht die frühere Zeit mit dem ersten Kind wieder aufleben lassen kann. Also ich denke zum Beispiel jetzt schon oft „meine Güte, Kind wird so schnell groß, was war das schön, als sie noch so mini war und wir so viel auf der Couch gegammelt haben“ - nur so als Beispiel.

Mit zweitem bzw. jedem weiteren Kind ist sowas nicht mehr in der Form möglich, weil ja da noch das erste Kind ist, dass ganz eigene Bedürfnisse hat. Ich glaube, man verfällt schnell in dieses „das war so schön, das hätte ich gerne nochmal“.

Davon abgesehen gibt es zig Pro und Kontra - Pro ist definitiv, dass das Kind ein Geschwisterkind hat und mit diesem theoretisch alles teilen kann, inkl. der späteren Versorgung der Eltern (also so richtig viel später, wenns ums Altenheim oder Ähnliches geht) etc. Ich möchte meine Schwester auch nicht missen - allerdings kenn ich es auch nicht anders, wer weiß, ob es mich ohne gestört hätte.

Kontra ist sicher die Kostenfrage, aber ganz ehrlich, irgendwie gehts immer. Geld hatten wir auch keins und aus uns zweien ist was geworden, ich hab auch studiert, obwohl es mir niemand bezahlt hat.

Gruß
Cess

Vielen Dank, Cess…
… sehr kluger Hinweis mit dem „das hätte ich gern nochmal“…!
Auch wenn noch viel mehr dafür spricht, dieses Gefühl ist sicher beigemischt.

Gruß
Lea

Dank an Euch!
Super!
Keine Antwort, die nicht mindestens einen neuem Aspekt und Anregungen für weiterführende Gedanken enthält!

Herzlichen Dank
Lea

Einzelkinder - Geschwisterkinder
Hallo!
noch verspätet, aber eine Sache möchte ich noch anmerken:

Nur weil Geschwisterkinder immer alles teilen müssen, heißt das noch lange nicht, dass sie das gerne tun. Vielleicht sogar im Gegenteil. Ich habe Einzelkinder durchaus schon häufig recht gelassen Dinge teilen sehen, bei denen Geschwister um jedes Milligramm feilschen.

Und es wird ja allerortens verbreitet, es wäre gut, sich intensiv mit seinen Kindern zu befassen. Für ein Einzelkind und dessen Probleme wird man also immer mehr Energie und Zeit aufbringen als für mehrere. Wenn man das übertreibt, kippt das natürlich ins Negative. Aber grundsätzlich finde ich das nicht so schlecht.

Die Vorteile von Geschwisterkindern wurden hier ja schon genannt, teilweise stimme ich auch durchaus zu. Möchte nur einen Kontrapunkt setzen.

Ich habe selber ein Einzelkind, hätte durchaus gern 2 gehabt, aber es läuft eben nicht immer alles so, wie man sich das vorstellt. Ich kenne deshalb gut das schlechte Gewissen, dass einem eingeredet wird, wenn man ein Einzelkind hat. Man muss sich den Schuh nicht anziehen und man kann mit bewusster Erziehung die typischen „Einzelkindmankos“ durchaus abmildern :wink:

Grüße
kernig

3 Like

omas und opas
Hallo waldieter,

klar, das ist überall anders - es hängt ja auch davon ab, wie alt z.B. Oma und Opa sind. Ich kenne Großeltern, die sind so jung, dass sie noch arbeiten und andere, die sind so alt, dass sie schon mit einem Bein im Pflegeheim stehen - und dann gibt es Großeltern, die endlich mal ihr Leben leben wollen und ständig verreisen und andere, die am liebsten in ihrer Laube den Alters-Feierabend genießen.

Manche sind noch fit wie ein Turnschuh und freuen sich über so viele Enkel wie möglich, manche können das einfach nicht mehr. Die einen haben ein riesiges Haus und einen schöne Garten, andere eine kleine Mietwohnung…Alles ist ok:smile:! Und natürlich sind Oma und Opa nicht dafür da, immer den Babysitter spielen zu müssen. Nicht, dass ich da falsch verstanden werde. Aber es kann eine sehr große Erleichterung für die Eltern sein, wenn da noch jemand ist, den die Kinder oder das Kind lieben und zu dem man Vertrauen haben kann.

Insofern ist es doch super, dass das bei euch so toll klappt! :smile:

LG,

barbara